robert Do März 21, 2013 2:59 am
Hm... ich gehe noch mal einen Schritt zurück.
Zuerst: es geht mir ausdrücklich nicht darum, Löwen in kleine Käfige zu sperren!
Ich gehe davon aus, dass "wir" nicht erst seit kurzem einen so großen Einfluss auf das Ökosystem der Erde haben, dass ein Raushalten nicht mehr drin ist. Ohne das ständige und aktive Instandhalten der letzten Rückzuggebiete wilder Tiere wären auch die letzten Nashörner in freier Wildbahn im Handumdrehen Geschichte. Und dafür bedarf es Menschen, die es nicht nur sinnvoll finden so in der Art "ja, lass die mal machen mit ihren Nationalparks, finde ich dufte", sondern die von der dringenden Notwendigkeit überzeugt sind und sich aktiv dafür einsetzen. Je mehr desto besser.
Und da kommen wir zu der Bildungslücke. Als kleines Beispiel: Ich bin auf dem Land aufgewachsen, und habe vor allem Kühe und Pferde auf Bauernhöfen "live" erlebt, und auch erfahren dass es fühlende Lebewesen sind. In der Stadt ist mir bei vielen Leuten, die nie auf dem Land gelebt haben, aufgefallen, dass ihnen diese "emotionale" Beziehung zur Tierwelt völlig fehlt.
Zoos haben bei mir ihr übriges dazu bei getragen, die Natur und die (fremde) Tierwelt als etwas Schützenswertes zu betrachten.
Ich vermute, dass der Bezug zur Natur bei noch mehr Menschen verschwindet, wenn die "Nutztiere" noch mehr hinter den Mauern von Hochleistungsbauernhöfen verschwinden und es keine Zoos mehr gibt.
Meine These ist jetzt, dass "Tier-Mensch-Begegnungsstätten" (aka. Zoos) dabei helfen können, mehr Menschen den Bezug zur Natur nahe zu bringen und bei manchen sogar eine Faszination zu wecken. Und ich frage mich, ob es möglich ist, diese "Tier-Mensch-Begegnungsstätten" so zu gestalten, dass sie irgendwie akzeptabel sind, oder ob das System Zoo an sich abzulehnen ist.
Aktuell habe ich ein besseres Gefühl dabei, konstruktiv zu überlegen, wie ein Zoo zu gestalten wäre, anstatt es kategorisch ab zu lehnen. Meine Überlegungen gehen dabei eher in Richtung Wildparks, in denen die Tiere "genug" (was auch immer das heißen mag) Rückzugsraum haben und wo ihr Lebensraum vor allem geschützt wird. Gerade Tierarten deren natürlicher Lebensraum nahezu verschwunden ist kann man so vor dem Aussterben schützen. Wäre es nicht zum Beispiel etwas gutes, wenn man der Wolfspopulation in Europa dadurch auf die Sprünge helfen könnte, wenn man angrenzend an große Schutzgebiete Aufzuchtsstationen (mit Auswilderung) errichtet, die sich (auch) durch Besucher finanzieren? So eine Station würde uns helfen den Wolf uns seine Bedürfnisse besser zu verstehen, aktiv zu dessen Schutz beitragen und womöglich einigen Menschen das Thema nahebringen, die nur durch eine Doku etc nicht so weit kommen würden. (obwohl, so konkret wollte ich ja noch garnicht werden)
Na ja, wie ihr merkt ist das ganze noch nicht wirklich durchdacht und ich habe einfach nur mal nieder geschrieben, was mir gerade im Kopf schwirrt.