Aragon schrieb: Vielleicht einfach mal wieder etwas Fleisch und Fisch essen.
Aragon, du hast wohl noch nicht wirklich kapiert, in welchem Forum du hier gelandet bist.
Natürlich treten auch bei manchen Veganern ernährungsbedingte gesundheitliche Probleme wie Mangelerscheinungen und Unverträglichkeiten auf. Dann sollte das vorrangige Ziel sein, diese vegan-kompatibel abzustellen (und nicht ungefragt zum Konsum tierischer Produkte als "Allheilmittel" zu raten, ohne jeden Bezug zum konkreten Problem).
Das Paradigma, dass Veganismus per se "Mangelernährung" bedeute, und dass tierische Produkte zur Erlangung und Erhaltung optimaler Gesundheit absolut notwendig seien, darf hoffentlich als überwunden betrachtet werden. Selbst für Kinder wird eine vegane Ernährung seit Jahren von namhaften und traditionsreichen Institutionen empfohlen (auch wenn die Lobbygruppe DGE mal wieder etwas länger braucht) - siehe dazu z. B.
http://www.pcrm.org/health/diets/vegdiets/vegetarian-diets-advantages-for-children Es gibt eine lange Tradition von Ex-Veganern, die nach ihrer Re-Konversion zum Carnismus öffentlich jubilieren, wie viel besser es ihnen plötzlich wieder gehe. Dazu:
http://www.theveganrd.com/2014/08/disordered-eating-restrictive-eating-and-ex-vegans.htmlhttp://thethinkingvegan.com/articles/stopblamingveganism/http://kcmj.org/easy-vegan-september-21-2015-ginny-messina-on-preventing-ex-vegans/Edit: Sehe gerade erst, dass Veggiekeule sich ein paar posts weiter oben ähnlich äußert wie Aragon:
Irgendwann bin ich dann drauf gekommen, dass mein Körper wieso auch immer mit so einer cleanen Ernährung und der vielen Flüssigkeit nicht klar kommt.
Wenn nach der Umstellung von omnivorer Standardkost auf vegane Ernährung Probleme auftreten, und diese dann nach Rückkehr zur vorherigen Ernährungsform wieder verschwinden, ist der erste Gedanke natürlich: "Aha, die vegane Ernährung war schuld."
Dabei ließe sich das Problem oft durch eine geringfügige Umjustierung der veganen Ernährung abstellen, und es ist keinesfalls so, dass offensichtlich ungesunde Lebensmittel wie "fast food" in Maßen genossen sogar gesundheitsförderlich sind, wie uns die Lebensmittelindustrie gerne Glauben machen will. Scheiße in kleinen Dosen ist halt immer noch - Scheiße.
Case in point: Hatte ebenfalls des Öfteren Probleme mit Muskelkrämpfen, dazu Erschöpfungsgefühle/Mattigkeit. Bei mir stellte sich raus, dass ich es mit der "salzarmen" Kost übertrieben hatte, und meine praktisch
salzfreie Kost (weder fertigprodukte mit zugestztem Salz, noch Tafelsalz etc.) über Wochen und Monate zu einem Salzmangel geführt hatte. Mit 1-2g Salz pro Tag normalisierte sich alles binnen Tagen. Hätte ich jetzt statt dem Salz fast food gegessen, wäre der kurzfristige Effekt natürlich auch eingetreten, und ich wäre zu dem Fehlschluss "ich brauche also fast food, um zu funktionieren" gelangt.
Soll nicht heißen, dass bei irgendeinem der vorigen Poster genau das gleiche Problem besteht, und mit einer Prise Salz alles wieder gut wäre. Dennoch lassen sich einige allgemeine Schlüsse ziehen:
1) Durch Ernährungsumstellung verursachte Probleme lassen sich oft durch kleinste Modifikationen abstellen - man muss nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten und alles wieder auf Null setzen.
2) Eine noch zusätzlich eingeschränkte vegane Ernährung, die sich neben der 100%igen Pflanzenbasiertheit noch nach weiteren Dogmen ausrichtet (Minimierung/Vermeidung/Ausschluss bestimmter Nährstoff- oder Lebensmittelgruppen) führt manchmal zu zusätzlichen Problemen. In diesem Fall macht es Sinn, nicht gleich das Prinzip des Veganismus generell anzuzweifeln, sondern erstmal den zusätzlichen Ballast abzuwerfen (wenn Rumexperimentiererei mit Tipp 1 keine Besserung gebracht hat).