Ein Hoch auf Hülsenfrüchte!

The bottom line? Beans are pretty much the perfect food.

Source: http://www.webmd.com/diet/features/beans-protein-rich-superfoods

Naja.

Hauptargument ist, dass man durch Bohnen leichter abnehmen kann als durch Fleisch. Was daran jetzt so besonders toll sein soll, verstehe ich nicht. Dass Bohnen weniger gesättigtes Fett enthalten als Fleisch ist klar, für Veganer aber irrelevant. Bleibt noch das Argument mit den Antioxidantien, aber damit habe ich mich nicht beschäfftigt.

Was Bohnen damit zum "perfect food" machen soll, kann ich nicht nachvollziehen.

Sie schmecken toll, stopfen, sind vielseitig verwendbar, taugen als Proteinquelle, sind haltbar, man kann sie in großen Massen vorkochen, sie sind billig...

Komm, was kannst du gegen Kichererbsen sagen?

Strauß schrieb:Sie schmecken toll, stopfen, sind vielseitig verwendbar, taugen als Proteinquelle, sind haltbar, man kann sie in großen Massen vorkochen, sie sind billig...

Komm, was kannst du gegen Kichererbsen sagen?

Dagegen? Falafel gibt's hier mehrmals in der Woche. Von Linsen fange ich gar nicht erst an zu reden.

Wollte hier keinesfalls etwas gegen Hülsenfrüchte sagen. Das machen schon die Leute, die mich nach ein, zwei Dosen Kidneybohnen ertragen müssen.

Es ging mir nur um den Artikel an sich. Das Protein-Argument habe ich übrigens überlesen. Dass sowas auch nur in der Überschrift steht...

Andi, hast schon recht. Wer ansonsten junk isst, der kann nun wirklich nicht genug Bohnen essen. Aber es gibt bestimmt auch viele andere hochwertige Lebensmittel, die den Titel "perfect food" genauso verdient hätten.

Was ich interessant finde, sind die Kalorienzahlen. Laut der Studie haben Bohnenesser trotz höherer Kalorienzufuhr weniger Körperfett. Oft beruhen solche Aussagen lediglich auf durch die Teilnehmer ausgefüllten Fragebögen, so dass es zu großen Verzerrungen kommen kann.

Andererseits gibt es ja auch Stimmen, die dem "calories in - calories out" Modell ernsthaft widersprechen und behaupten, woher Kalorien kommen sei mindestens genauso wichtig wie ihre Menge, wenn man die Auswirkungen auf Körpergewicht und -zusammensetzung abschätzen will.

human vegetable schrieb:Andi, hast schon recht. Wer ansonsten junk isst, der kann nun wirklich nicht genug Bohnen essen. Aber es gibt bestimmt auch viele andere hochwertige Lebensmittel, die den Titel "perfect food" genauso verdient hätten.

Was ich interessant finde, sind die Kalorienzahlen. Laut der Studie haben Bohnenesser trotz höherer Kalorienzufuhr weniger Körperfett. Oft beruhen solche Aussagen lediglich auf durch die Teilnehmer ausgefüllten Fragebögen, so dass es zu großen Verzerrungen kommen kann.

Andererseits gibt es ja auch Stimmen, die dem "calories in - calories out" Modell ernsthaft widersprechen und behaupten, woher Kalorien kommen sei mindestens genauso wichtig wie ihre Menge, wenn man die Auswirkungen auf Körpergewicht und -zusammensetzung abschätzen will.

ja und das "woher" ist doch hier vorbildlich erfüllt?

Erdnuss, bin nicht ganz sicher, ob ich deinen Einwurf richtig verstehe.

Was ich meinte:

EIGENTLICH wäre die zitierte Studie ja ein klarer Beleg dafür, dass nicht allein die Energiebilanz für Körpergewicht und -zusammensetzung verantwortlich ist.

ABER ich bin mir nicht so sicher, ob die paar hundert Kcal angeblicher Unterschied nicht eher auf falsche Einschätzung der tatsächlich aufgenommenen Energie zurückgehen. Die wenigsten Studien leisten sich den Luxus, wirklich alles Essen, was während der gesamten Studiendauer verzehrt wird, vorher abzuwiegen und genau zu dokumentieren (und zusätzlich dafür zu sorgen, dass niemand schummeln kann). Meistens müssen die Teilnehmer lediglich im Nachhinein Fragebögen über ihr Ernährungsverhalten ausfüllen, was natürlich sehr ungenau ist.

Soweit ich weiß, ist relativ gut abgesichert, dass Eiweißkalorien durch zusätzliche Wärmeentwicklung (beim Furzen?) weniger zu Buche schlagen als die der anderen Makros. Aber sooo gigantisch ist der Effekt jetzt auch nicht - entscheidender könnte da schon die gute Sättigung durch eiweißreiche Nahrungsmittel sein.

Auch im Bezug auf low carb Ernährung ist meines Wissens noch nicht geklärt, ob diese hilfreich beim Abnehmen ist, weil...
a) der Stoffwechsel dann anders läuft und man deswegen weniger Fett ansetzt, oder
b) man einfach weniger Hunger hat und deswegen weniger isst.

Wäre froh, darüber mal Genaueres zu erfahren...?

Und noch eine: http://www.ergo-log.com/eatmorebeans.html

Zitat:

"Higher legume intake is the most protective dietary predictor of survival amongst the elderly, regardless of their ethnicity", the researchers conclude. "The significance of legumes persisted even after controlling for age at enrolment, gender, and smoking. Legumes have been associated with long-lived food cultures such as the Japanese (soy, tofu, natto, miso), the Swedes (brown beans, peas), and the Mediterranean people (lentils, chickpeas, white beans)".

Ganz so schlimm scheinen die von Paleo-Jüngern postulierten "Antinährstoffe" in Hülsenfrüchten dann ja doch nicht zu sein, zumindest nach dem Kochen.

Nur das Thema "Flatulenz" lässt mich trotz Nutzung verschiedenster Einweichverfahren, Ergänzung von veganen Verdauungsenzymen etc. doch noch nicht los. In England gibt es angeblich speziell gezüchtete "fart free beans" - wann kommen die bloß mal nach Deutschland?

human vegetable schrieb: "fart free beans" - wann kommen die bloß mal nach Deutschland?

klingt gut!

Das dann doch nur der halbe Spaß.


http://www.abc.net.au/science/news/health/HealthRepublish_1624063.htm

bebe, ich habe ernsthaft versucht, durch Fermentation (Einweichen bei 40-50 Grad unter Beisein von Joghurtkulturen/Sauerteig etc.) diesen Effekt zu erzielen. Es gelang mir nicht... einmal wurden die Bohnen dabei ranzig, was mir die Lust auf solche Experimente endgültig verdarb. In allen dazu aufzufindenden Studien werden die Hülsenfrüchte zunächst gemahlen, was wohl der Grund für mein Scheitern war. Aber wer will das dann noch essen?

Ich meinte eigentlich das hier: http://www.dailyrecord.co.uk/news/2005/11/03/lo-fart-beans-86908-16324846/

A SCIENTIST is hoping to start a silent food revolution after producing his first harvest of low-fart beans. Dr Colin Leakey, 71, has grown six tonnes of the new variety, which he has proved produce less gas when eaten.

Herr Leakey scheint ein echter Innovator zu sein:

He first hit the headlines in 1994 when he developed a device to measure human wind. His flatulence indicator was designed so he could prove his strain of South American manteca beans really do cut wind.

Ich hab letztens mehrere Versuche gestartet Lupinentempeh herzustellen. Durch das Enthülsen,fermentieren und den geringen Lektingehalt von Lupinen wäre das Tempeh ziemlich gut verdaulich und hätte einen ziemlich hohen Eiweißgehalt.

Das erste Problem: Das Enthülsen ist die reinste syphilis Sisyphos-Arbeit. Ich hab letztens eine handbetriebene Getreidemühle bekommen,die ist aber etwas zu fein. Ich würde probieren ein paar Lupinen dadurch zu knacken,wäre da nicht das

..zweite Problem: Meine Joghurtmaschine hat eine höhere Temperatur als angenommen. Tempeh braucht 28-32°C(immerhin 5° Abweichung möglich),die Joghurtmaschine liefert konstant 40°C!

Auf tempeh.info gibt es eine Anleitung um einen Inkubator zu bauen,aber mir fehlt atm das Geld sowie der Nerv.



Human vegetable,erfind mal lieber was um Kohlgemüse fartfree zu machen,das ballert bei mir persönlich wesentlich mehr rein als Hülsenfrüchte.