Macht Veganismus doof?

Für die vielen Studis hier ein Grund, Kreatin dauerhaft einzunehmen: http://www.psychologytoday.com/blog/you-illuminated/201102/does-vegetarianism-make-you-dumber

Damit ihr keine Fußnoten vergesst - soll heutztage ja selbst in den besten Familien vorkommen...

Wie immer ein sehr interessanter Beitrag du menschliches Gemüse!
Hab grad nur flott drüber gelesen und werd mir den gleich wenn ich daheim bin nochmal genauer anschauen. Gibt doch auch mehrere Leute hier die Creatin dauersupplementieren oder?

Analog kann man auch sagen, man sollte Nahrungscholesterin zu sich nehmen, weil man sonst depressiv werden wird.

Die Kreatinthese steht in Widerspruch dazu, daß Vegetarier im Schnitt intelligentere Menschen sind als Omnivoren. Empathie, Erkenntnis größerer Zusammenhänge und Verantwortlichkeit scheinen also die Merkmale höherer Intelligenz zu sein.


Aus der Diskussion in einem anderen Forum, meine Antwort auf den Mangelernährungsvorwurf hinsichtlich der als Mangelstoffe bezeichneten Nährstoffe in der veganen Rohkost:

Ein Beispieltag bei mir hinsichtlich der aufgeführten Nährstoffe (ein lahmer Durschnitts-4600kcal-Tag: 5-6h unterwegs, ca. eine 1/2h Sport):
L-Carnithin: wird im Körper gebildet, "wenn die essentiellen Kofaktoren Vitamin C, Vitamin B6, Niacin und Eisen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Carnitin

- Vitamin C: 2533mg = 28facher Tagesbedarf
- Vitamin B6: 15,6mg = 12facher Tagesbedarf
- Niacin: 43,9mg = 2,7facher Tagesbedarf
- Eisen: 30,9mg = 3,8facher Tagesbedarf (durch das reichliche Vitamin C in höchster Verfügbarkeit)


In dem Artikel selbst wird gesagt:

"Creatine doesn't have to be consumed, however, because some creatine can be produced by your liver and kidneys. For omnivores, about half of creatine is consumed and the other half is self-made. Unless they take supplements, vegetarians produce all the creatine in their bodies."

=Kreatin ist kein essentieller Nährstoff, sondern wird in benötigter Menge synthetisiert, wenn man sich gut ernährt.

Dusk schrieb:Die Kreatinthese steht in Widerspruch dazu, daß Vegetarier im Schnitt intelligentere Menschen sind als Omnivoren. Empathie, Erkenntnis größerer Zusammenhänge und Verantwortlichkeit scheinen also die Merkmale höherer Intelligenz zu sein.

+ 1

Solche einzelnen Studien können immer übelst manipuliert sein und man sollte ihnen nicht unbedingt glauben schenken

Eine Metaanalyse diverser unabhängiger Studien wäre hier eher aussagekräftig.

Dusk schrieb:Analog kann man auch sagen, man sollte Nahrungscholesterin zu sich nehmen, weil man sonst depressiv werden wird.

Könntest du das eventuell mal näher erklären? Oder willst du damit aussagen, dass auch das Quatsch ist? Ich habe nämlich seit kurzer Zeit starke Stimmungsschwankungen, und habe vor zwei oder drei Wochen komplett auf vegane Ernährung umgestellt. Ich habe natürlich schon auch schon überlegt womit es noch zusammenhängen könnte, aber ausser mehr Sport hat sich in meinem Leben sonst nichts verändert

melltuga schrieb:Ich habe nämlich seit kurzer Zeit starke Stimmungsschwankungen, und habe vor zwei oder drei Wochen komplett auf vegane Ernährung umgestellt.

Sorry, aber so schnell geht sowas nicht Hast du mal dran gedacht, dass momentan das Wetter mega unbeständig ist und das alle ziemlich entnervt? Falls du Student bist, ist ja momentan auch noch Prüfungsphase, was für gewöhnlich auch sehr auf die Nerven schlägt... usw. ^^

So ganz ernst habe ich den Post nicht gemeint - man kann sein Studium natürlich auch ohne Kreatin mit Erfolg abschließen, wenn man vegan ist. Immerhin hätte man jetzt eine Ausrede, wenn's nicht klappt.

Die These, dass Vegetarier "von Haus aus" intelligenter sind, wird im Artikel übrigens auch angesprochen:

So what do the results of Benton's study mean? Vegetarians didn't have a memory deficit prior to taking creatine, so they don't seem to be at a cognitive disadvantage. However, after taking creatine they did top omnivores and vegetarians not taking supplements. Could it be that vegetarians would have better memories than omnivores, but they impair themselves through diet?
That would corroborate evidence from the National Child Development Study, described in a post by The Scientific Fundamentalist, that vegetarians are smarter than omnivores.

Das ist natürlich sehr spekulativ, würde den von dusk angesprochenen Widerspruch aber auflösen. Dieser Theorie nach wären Vegetarier also nicht aufgrund ihrer Ernährung intelligenter, sondern genau andersherum: Ihre überdurchschnittliche Intelligenz und die damit verbundene Einsichtsfähigkeit hätte vor allem schlaue Menschen zum Vegetarismus gebracht.

Wenn man das logisch weiterdenkt, dann sollten Veganer IQ-mäßig ja nochmal besser bestückt sein. Man muss ich ja nur mal diesen hochintelligenten Thread angucken, Q. E. D.

"Könntest du das eventuell mal näher erklären? Oder willst du damit aussagen, dass auch das Quatsch ist?"

Auf jeden Fall ist das Quatsch. Wenn die körpereigene Cholesterinsynthese gestört ist, kann das verschiedene Gründe haben, zum Beispiel an Unterernährung liegen, da die Cholesterinsynthese mit der Verbindung jeweils zweier Acetyl-CoA-Moleküle startet, also in direkter Abhängigkeit von der aktuell verfügbaren Energie steht.

Stimmungsschwankungen können auch so viele Ursachen haben, Floey spricht die üblichen Verdächtigen schon an.
Ein niedriger Cholesterinspiegel kann auch dazu führen, aber die Erhöhung dessen und auch des Serotininspiegels kannst Du leicht anregen, indem Du mehr schnelle Kalorien zuführst, Bananen sind erwiesenermaßen super dafür; bei den Fetten wären Kokosfett bzw die ganze Kokosnuß zu empfehlen, da sie viel schnell verwertbares Fett liefert. Prominentere Tryptophanquellen wären auch eine Überlegung wert. Kakao und Cashews haben mit den höchsten Tryptophangehalt von allen Nahrungsmitteln, allerdings den Nachteil, daß sie in konventioneller Qualität großflächig oxidiertes Fett enthalten; alternativ kann man sich ganze, am besten rohe Kakaobohnen und kalt geknackte Cashewkerne mit Haut bestellen, sozusagen als Naturheilmittel.

Supplementier B12 (mindestens 5µg pro Tag über den Tag verteilt) und Vitamin D (mindestens 5µg/d). Iß viele frische Sachen, unterversorg Dich nicht mit Kohlenhydraten - Antriebslosigkeit, mangelnde Ausdauer, Reizbarkeit sind oft Symptome leerer Glykogenspeicher - und trink (klarer Urin) und schlaf (mind. 8h/d) genug.

*** Im Nachgang editiert ****

human vegetable schrieb:
Das ist natürlich sehr spekulativ, würde den von dusk angesprochenen Widerspruch aber auflösen. Dieser Theorie nach wären Vegetarier also nicht aufgrund ihrer Ernährung intelligenter, sondern genau andersherum: Ihre überdurchschnittliche Intelligenz und die damit verbundene Einsichtsfähigkeit hätte vor allem schlaue Menschen zum Vegetarismus gebracht.

Wenn man das logisch weiterdenkt, dann sollten Veganer IQ-mäßig ja nochmal besser bestückt sein. Man muss ich ja nur mal diesen hochintelligenten Thread angucken, Q. E. D.

Soziologisch gesehen ist die Sache ziemlich eindeutig. Vegetarismus und Veganismus trifft man sehr viel häufiger in höher gebildeten Gesellschaftsschichten an. Um diesen Lebensstil auszuleben, braucht es eben bestimmte Dinge: Motivation, genug Sebstbewusstsein um aus der Reihe zu tanzen (wobei es in manchen Kreisen ja "angesagt" ist), das nötige Verständnis und die nötige Bereitschaft sich mit der Materie auseinander zu setzen usw....
Achja und nicht zu vergessen: das nötige monetäre Kapital.

Man darf allerdings Intelligenz auch nicht mit Bildung gleichsetzen.

Fazit ist trotzdem: wahrscheinlicher ist es, dass Intelligenz und Bildung zu Vegetarismus/ Veganismus führen und nicht umgekehrt.

Ich wollte noch was zu dem Beitrag schreiben aber ich habs vergessen.

Bebenciukas schrieb:Ich wollte noch was zu dem Beitrag schreiben aber ich habs vergessen.

Probiers mal mit Kreatin.

Nico schrieb:

Bebenciukas schrieb:Ich wollte noch was zu dem Beitrag schreiben aber ich habs vergessen.

Probiers mal mit Kreatin.

Zumindest mit dem Humor scheints ja trotz Veganismus noch zu klappen.

Ne, wo hab ich das nochmal hier gelesen? Wir haben alle ganz schmale Münder weil wir auf so viel verzichten müssen!

Kreatinpulver ist vegan und spottbillig, über schlimmere Nebenwirkungen ist mir nix bekannt... warum also nicht einwerfen?

Vor zehn Jahren habe ich das Zeug als "Kur" mit Ladephase etc. genommen, und hatte in den ersten Wochen wirklich merkliche Kraft- und Massegewinne (Wasseranreicherung, aber an den richtigen Stellen). So einen starken kurzfristigen Effekt hatte ich von anderen Supplementen leider seitdem nicht mehr.

Seit einiger Zeit nehme ich jetzt 2-3 g am Tag, und zwar durchgehend. Ob's was bringt? Keine Ahnung. Ich müsste wohl einige Monate absetzen (so lange dauert es, bis alles wieder aus dem System ist) und sehen, ob Kraft/Gewicht etwas runtergehen, was ich aufgrund meiner früheren Erfahrungen (damals noch omnivor, also ohnehin mit höherem "natürlichem" Kreatinspiegel) stark annehme.

Dazu sehe ich aber keinen Grund. Denn wie gesagt, der Preis ist sehr niedrig wenn man bei traditionellem Kreatinmonohydrat bleibt, und immer wieder lese ich über neue positive Auswirkungen. Das einzige, was mich von der Supplementierung abbringen könnte, wären merkliche Nebenwirkungen, oder neue Erkenntnisse über langfristige Nebenwirkungen. Da Kreatin in Fleisch vorkommt und somit von omnivoren Menschen ohnehin konsumiert wird (ich glaube durchschnittlich ca. 1g/Tag), sehe ich das Risiko hierfür aber als tragbar.