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    Veganer und die Vorurteile

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    Veganer und die Vorurteile Empty Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Ultra Mo Aug 29, 2011 5:41 am

    Forenmitglied schrieb:
    Die Hartz 4 Realität sieht doch eher so aus: 3€ Nudeln + Ketchup, 5€ Kippen....

    Ah, welch herrlicher Auswuchs menschlicher Vorurteile. Läuft ungefähr auf dem selben Niveau, wie "Neger haben alle dicke Pimmel" und "Veganer sind doch die schlaksigen Typen mit Leggins im Yogakurs".

    Gerade Veganer, die oft für sich einfordern, dass man ihnen vorurteilsfrei begegnen solle und man nicht alle über einen Kamm scheren dürfe und bla, müssen solche Dinger rauskotzen? Ich kann auch nicht verstehen, wie soetwas unkommentiert stehen gelassen werden kann ...

    Stell dir vor: Ich BEKOMME ALGII, ich BIN Veganer, ich HABE sogar ABITUR, ich STUDIERE sogar, ich BIN EHRENAMTLICH tätig ... Habe ich jetzt dein Weltbild zerstört?? Dass dieser Staat die Menschen massenweise in die Abhängigkeit treibt, scheint dich nicht zu interessieren.

    Wenn dann auch noch so getan wird, als würde es sich als ALGII-Empfänger gut leben lassen, dann platzt mir echt die Hutschnur. Von wegen: "140€ für Essen ... brauch ich gerade mal mit Fleischersatz ... bla" Wenn man die 140€ für Essen rauswirft, dann fehlen sie anderswo. Denn hinzu kommen ja nunmal Haushaltsbedarf, persönliche Hygiene, evtl. Haustier, Klamotten, Strom und vielleicht aber natürlich nur in MEINER persönlichen Welt, besteht ja auch der Bedarf nach Büchern, Museen usw.

    Grrrr ... musste mir mal den Frust wegtippen, weil ich nicht gedacht hätte gerade hier auf soetwas zu stoßen.

    Bei uns sind übrigens 400€ weg, ganz ohne Fleischersatz, dafür aber regio+bio.

    Gruß
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Vegetal Mo Aug 29, 2011 6:19 am

    in welchem thread finde ich das?

    ich bin auch auf alg.. voll ok!!
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    Beitrag  Andi Mo Aug 29, 2011 7:30 am

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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Gast Mo Aug 29, 2011 11:41 am

    Ob das ernst gemeint war, kann ich gar nicht glauben, daß man so weltfremd sein kann.
    Der Weg zum ALG II kann heutzutage schnell gehen, zumindest max. nach 12 Monaten Arbeitslosengeld.

    Sprich es kann durchaus jeden treffen.
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    Beitrag  Tobi Mo Aug 29, 2011 1:56 pm

    Ultra schrieb:
    Wenn dann auch noch so getan wird, als würde es sich als ALGII-Empfänger gut leben lassen, dann platzt mir echt die Hutschnur. Von wegen: "140€ für Essen ... brauch ich gerade mal mit Fleischersatz ... bla" Wenn man die 140€ für Essen rauswirft, dann fehlen sie anderswo.
    Tut mir leid, dich gekränkt zu haben. Aber mit dieser Aussage habe ich überhaupt nichts dazu gesagt, wie es um die Beträge, die man theoretisch für andere Zwecke bekommt, steht.
    Es mag sein, dass man dieses Geld an anderer Stelle ausgeben muss, wo es eben fehlt, aber meine Aussage bezog sich nur darauf, dass mich 140€ für eine Person allein für Nahrung überrascht haben, da ich wirklich mal diesen Betrag auf der Monatsrechnung hatte und das war eine Zeit, in der ich wirklich eine größere Menge an Fleischersatzprodukten etc. konsumiert habe.
    Nicht mehr und nicht weniger. Wink
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    Beitrag  Ultra Mo Aug 29, 2011 8:15 pm

    Kam jetzt bestimmt auch etwas schärfer rüber, als es eigentlich sollte. Ich habe mich aber schon reichlich angepisst gefühlt. Finde es krass, wie die Menschen es sich immer wieder rausnehmen einen Strich durch die Gesellschaft zu ziehen. Wenn man hier die ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Vorlieben oder ähnliches als Kriterium verwendet, dann wird geschimpft und gespuckt und was weiß ich ... Wenns aber um sowas wie Arbeitlose geht, dann darf gehetzt, geurteilt usw. werden und der Staat fördert den Mist auch noch. Solange sich die Menschen gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben machen sie sich wenigstens keine Gedanken über die Ursachen.

    @Tobi
    Durch solche Kommentare entstehen aber gängige Vorurteile. Typisch: Die haben mehr Kohle für Fressen übrig als ich und ICH GEHE MALOCHEN. Oder: Die kriegen ja sogar die Miete bezahlt und temperieren mit offenem Fenster bla. Genau deshalb sollte man solche Dinge nicht ohne einen Blick auf den Gesamtzusammenhang betrachten. Es gab ja jetzt schon mehrere Untersuchungen, dass mit dem Regelsatz keine bedarfsgerechten gesunden 2000kcal konsumiert werden können. (Ich bin mir sicher, dass jetzt gleich wieder eine Gegenrechnung kommt. Aber nein, nicht jeder ALGIIer wird jetzt Veganer werden, von Bohnen, Hafer und Grünkohl leben).

    Ok, ich fahr mich wieder runter.

    Aber es ist eben genau das, was Gorilla geschrieben hat: Die verdammte Arroganz, mit der die Menschen die Schicksale anderer betrachten. Ich lebe im tieföstlichsten Sachsen. Ich kenne hier viele Familien, wo beide Elternteile VOLLZEIT arbeiten und trotzdem Stütze beziehen. Ein Drittel meiner Stadt sitzt zuhause, weil nach dem Mauerfall sämtliche Industrie still gelegt wurde. Sind diese Menschen also alle selber verantwortlich? Müssen sie ihren Arsch hochkriegen und mit 60 noch eine Ausbildung absolvieren/nach München ziehen?
    Genauso klingen die Kommentare nämlich: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und blubb. Dem widerspricht aber zB. das in Deutschland der Bildungsstand sowie ausgeübte Beruf maßgeblich von den finanziellen Mitteln/Stand der Eltern abhängig ist. Ich lasse auch hier keine Einzelfallerfolgsstory gelten, denn das wurde durch zahlreiche Studien belegt.

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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  openMfly Mo Aug 29, 2011 8:26 pm

    Ultra schrieb:Forenmitglied schrieb:
    Die Hartz 4 Realität sieht doch eher so aus: 3€ Nudeln + Ketchup, 5€ Kippen....

    Ah, welch herrlicher Auswuchs menschlicher Vorurteile. Läuft ungefähr auf dem selben Niveau, wie "Neger haben alle dicke Pimmel" und "Veganer sind doch die schlaksigen Typen mit Leggins im Yogakurs".

    Gerade Veganer, die oft für sich einfordern, dass man ihnen vorurteilsfrei begegnen solle und man nicht alle über einen Kamm scheren dürfe und bla, müssen solche Dinger rauskotzen? Ich kann auch nicht verstehen, wie soetwas unkommentiert stehen gelassen werden kann ...

    Stell dir vor: Ich BEKOMME ALGII, ich BIN Veganer, ich HABE sogar ABITUR, ich STUDIERE sogar, ich BIN EHRENAMTLICH tätig ... Habe ich jetzt dein Weltbild zerstört?? Dass dieser Staat die Menschen massenweise in die Abhängigkeit treibt, scheint dich nicht zu interessieren.

    Wenn dann auch noch so getan wird, als würde es sich als ALGII-Empfänger gut leben lassen, dann platzt mir echt die Hutschnur. Von wegen: "140€ für Essen ... brauch ich gerade mal mit Fleischersatz ... bla" Wenn man die 140€ für Essen rauswirft, dann fehlen sie anderswo. Denn hinzu kommen ja nunmal Haushaltsbedarf, persönliche Hygiene, evtl. Haustier, Klamotten, Strom und vielleicht aber natürlich nur in MEINER persönlichen Welt, besteht ja auch der Bedarf nach Büchern, Museen usw.

    Grrrr ... musste mir mal den Frust wegtippen, weil ich nicht gedacht hätte gerade hier auf soetwas zu stoßen.

    Bei uns sind übrigens 400€ weg, ganz ohne Fleischersatz, dafür aber regio+bio.

    Gruß
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    Zitier mich doch wenigstens mit Namen.
    Du bist eine Ausnahme und kein Mittelwert. Ich hab mich mit dem Thema Ernährung und soziale Schicht wissenschaftlich befasst. Gerade ein niedriges Bildungsniveau verträgt sich eher nicht mit gesunder Ernährung oder Veganismus. Das ist Fakt.
    Die Studenten waren übrigens in dem post von mir auch angesprochen. Natürlich gibt es genug Menschen mit Bildung die trotzdem kein Geld wie Heu haben. Ich gehöre selbst dazu (und das obwohl ich Vollzeit arbeiten gehe). Die ernähren sich auch häufig gesünder als der Langzeitarbeitslose mit Hauptschulabschluß oder ohne Abschluß.
    Aber das ist eine geringe Zahl im Vergleich zum Rest.

    Kippen und Nudeln war vielleicht etwas übertrieben. Wobei ich selbst genug Familien kennen lernen durfte, bei denen das so ist. Wo sind wohl am meisten Raucher vertreten? Rolling Eyes

    Ich weiß leider aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, mit der Agentur arbeiten zu müssen. Da die Herrschaften mich nicht in mein erlernstes Fach vermitteln konnten, bleibe ich dann lieber auf mich selbst angewiesen.
    Und dass man als Veganer auch günstig leben kann, weiß ich selbst. Bei mir gibts fast keine Sachen aus Reformhäusern.

    Es war nicht meine Absicht dich oder andere Hartz 4 Empfänger zu beleidigen. Wobei ich da auch keine Beleidigung drin sehe.
    Du bist einfach kein Repräsentant für die Mehrheit. Schau dir doch einfach mal die nationale Verzehrsstudie an ( http://www.was-esse-ich.de/index.php?id=28 ).



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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  openMfly Mo Aug 29, 2011 8:43 pm

    Ultra schrieb:Kam jetzt bestimmt auch etwas schärfer rüber, als es eigentlich sollte. Ich habe mich aber schon reichlich angepisst gefühlt. Finde es krass, wie die Menschen es sich immer wieder rausnehmen einen Strich durch die Gesellschaft zu ziehen. Wenn man hier die ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Vorlieben oder ähnliches als Kriterium verwendet, dann wird geschimpft und gespuckt und was weiß ich ... Wenns aber um sowas wie Arbeitlose geht, dann darf gehetzt, geurteilt usw. werden und der Staat fördert den Mist auch noch. Solange sich die Menschen gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben machen sie sich wenigstens keine Gedanken über die Ursachen.

    @Tobi
    Durch solche Kommentare entstehen aber gängige Vorurteile. Typisch: Die haben mehr Kohle für Fressen übrig als ich und ICH GEHE MALOCHEN. Oder: Die kriegen ja sogar die Miete bezahlt und temperieren mit offenem Fenster bla. Genau deshalb sollte man solche Dinge nicht ohne einen Blick auf den Gesamtzusammenhang betrachten. Es gab ja jetzt schon mehrere Untersuchungen, dass mit dem Regelsatz keine bedarfsgerechten gesunden 2000kcal konsumiert werden können. (Ich bin mir sicher, dass jetzt gleich wieder eine Gegenrechnung kommt. Aber nein, nicht jeder ALGIIer wird jetzt Veganer werden, von Bohnen, Hafer und Grünkohl leben).

    Ok, ich fahr mich wieder runter.

    Aber es ist eben genau das, was Gorilla geschrieben hat: Die verdammte Arroganz, mit der die Menschen die Schicksale anderer betrachten. Ich lebe im tieföstlichsten Sachsen. Ich kenne hier viele Familien, wo beide Elternteile VOLLZEIT arbeiten und trotzdem Stütze beziehen. Ein Drittel meiner Stadt sitzt zuhause, weil nach dem Mauerfall sämtliche Industrie still gelegt wurde. Sind diese Menschen also alle selber verantwortlich? Müssen sie ihren Arsch hochkriegen und mit 60 noch eine Ausbildung absolvieren/nach München ziehen?
    Genauso klingen die Kommentare nämlich: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und blubb. Dem widerspricht aber zB. das in Deutschland der Bildungsstand sowie ausgeübte Beruf maßgeblich von den finanziellen Mitteln/Stand der Eltern abhängig ist. Ich lasse auch hier keine Einzelfallerfolgsstory gelten, denn das wurde durch zahlreiche Studien belegt.

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    Moment.... ich habe überhaupt nichts von faul, Arsch hochkriegen usw. gesagt. Das lasse ich mir auch nicht in den Mund legen. Ich würde höchstens sagen, dass es mittlerweile ein Milieu gibt, in dem es normal ist Stütze zu beziehen. Diese Menschen würden gering bezahlte Arbeitsstellen nicht mehr annehmen, sondern gehen lieber ihrem Nichtstun weiter nach.
    Ich darf mich an der Einstellung neuer Mitarbeiter beteiligen. Und da bekommen wir viele von der Agentur geschickt. Sobald die höhren, wie die Arbeit aussieht und was man dafür bekommt, haben die meisten kein Interesse mehr. Viele haben auch direkt kein Interesse und schicken die Bewerbung nur, um ihren Soll zu erfüllen.
    Als studierter Mensch gehe ich dieser Arbeit nach und andere sind dafür zu faul (oder zu fein). Und was verdiene ich durch Vollzeit mehr? 80€.......
    Ist das nicht eigentlich ein Grund sich aufzuregen?

    Aber das ist nur ein bestimmtes Milieu.
    Viele Arbeitslose haben ihr Handwerk in Berufen erlernt, für die wenig Nachfrage besteht. Die Ü50 sind eine schwer zu vermittelnde Gruppe.
    Die Arbeitslosigkeit unter Akademikern nimmt immer weiter zu.
    Alles Menschen, die durchaus arbeiten wollen. Denen ihr Arbeitslosendasein Kummer macht.
    Das ist mir mehr als klar. In diese Gruppe könnte ich mich genausogut auch stecken.
    Also erzählt mir nichts von Realitätsferne. Ich stecke in dieser Realität tief drin und strampel mit Kräften um irgendwie da wieder raus zu kommen.
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    Beitrag  Amir Mo Aug 29, 2011 9:03 pm

    openMfly schrieb:Ist das nicht eigentlich ein Grund sich aufzuregen?

    Ja, aber über wen? Über die, die sich weigern, zu entwürdigenden Bedingungen zu arbeiten, sprich (zwei reale Beispiele): für 100h Arbeit im Monat 20€ weniger zu bekommen als durch ALG II oder mit Vollzeitarbeit (real ca. 200h) mit 960 netto nach Hause zu fahren, oder über die, die dafür verantwortlich sind?
    Wenn jemand Arbeitgeber ist, übernimmt er damit eine Verantwortung in der Gesellschaft, verträglich zu wirtschaften. Wenn jemand ein schlechter Unternehmer ist, ist das verdammt nochmal sein persönliches Problem, das nicht auf die Allgemeinheit abgewälzt zu werden hat. Ebenso verschuldigen sich Regierungen, die derartige Zustände erlauben. Offiziell mag von Tariflohn die Rede sein, faktisch wird er meiner Erfahrung nach selten bezahlt, und Leute, die aus der Not oder der Ignoranz zu unvertretbaren Bedingungen arbeiten, verschlimmern die Schieflage, da damit nach allen Seiten das Signal ertönt "Weiter so!".
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    Beitrag  openMfly Mo Aug 29, 2011 9:08 pm

    Dusk schrieb:
    openMfly schrieb:Ist das nicht eigentlich ein Grund sich aufzuregen?

    Ebenso verschuldigen sich Regierungen, die derartige Zustände erlauben. Offiziell mag von Tariflohn die Rede sein, faktisch wird er meiner Erfahrung nach selten bezahlt, und Leute, die aus der Not oder der Ignoranz zu unvertretbaren Bedingungen arbeiten, verschlimmern die Schieflage, da damit nach allen Seiten das Signal ertönt "Weiter so!".

    Und was sollen die machen? Ihrer Freundinn auf der Tasche liegen? Ihr ganzes Erspartes verprassen?
    Wenn doch nur alles so einfach wäre....
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    Beitrag  Ultra Mo Aug 29, 2011 9:17 pm

    Du verstehst meine Intention nicht. Ich bestreite nicht, dass soziale Schicht und Ernährungsverhalten zusammenhängen. Dafür korrelieren bspw. Intelligenz und Gesundheit (Prävention, Ernährung und andere einzelne Faktoren) zu deutlich. Auch möchte ich mich nicht als durchschnittlichen Vertreter dieser Gruppe präsentieren.

    Mir geht es vielmehr darum, dass ...

    a) man keine verallgemeinernden Urteile fällen sollte. Wie groß wäre der Aufschrei gewesen, wenn man "alle Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Berlin sind kriminell" geschrieben hätte? Dann käme sofort: "aber der Ali aus meinem BWL-Seminar und der und dort ..."
    Bei den Hartzern sind sich eben alle einig, dass die assi sind, also ist es wurscht. Ich will dir ja gar nicht unterstellen, dass du sowas denkst, aber dein Zitat klingt für andere durchaus so.
    Langer Rede kurzer Sinn: Undifferenzierte Aussagen, wie die von dir getätigte, tragen zur weiteren Stigmatisierung einer sozialen Gruppe bei.

    b) mir in diesem Forum schon mehrmals aufgefallen ist, dass man sich scheinbar als etwas besseres begreift. Ohne Frage liegt der IQ der Forenmitglieder sicherlich über dem Durchschnitt, denn gerade Studenten usw. begeistern sich nunmal schneller für ökologische/ethische Fragestellungen. Das sollte man doch aber wertfrei hinnehmen. Sonst könnte man ja meinen, dass vermeintlich weniger intelligente Menschen dazu verdammt wären, sich ungesund zu ernähren. Worin liegt denn aber das Problem? Am Geld ... sicherlich. Aber hauptsächlich auch an der mangelnden Aufklärung. Es hat nunmal nicht jeder die Möglichkeit das Internet nach Studien zu durchforsten und diese ggf. zu übersetzen und zu verstehen. Solange Nestle und Mars die Ernährungsbroschüren in die Schulen tragen, die Milchlobby mit der DGE kuschelt usw. wird sich daran auch nichts ändern. Die Schuldfrage liegt für mich definitiv nicht beim Endverbraucher. Natürlich hat jedes denkende Lebewesen das Recht/ die Pflicht sich zu informieren, aber in unserer Welt und Zeit ist das gar nicht mal so einfach. Selbst hier in einem Forum, dass sich einer restriktiven Ernährungsform verschrieben hat, wird ja reichlich über gesundheitlichen Nutzen unterschiedlicher Ausprägungen veganer Kostformen debattiert.

    Deinen Namen habe ich nicht genannt, weil sich mein kleiner Wutausbruch nicht auf deine Person bezog. Es ging mir lediglich um deine Floskel, die ich leider schon viel zu oft (so oder ähnlich) hören musste.

    mfG


    edit: Bezieht sich natürlich auf deinen ersten Post. Gerade weil ich deine vernünftige Meinung durchaus akzeptiere, fällt es mir schwer nachzuvollziehen, warum du in einem Satz so viel Käse von dir geben konntest ...
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  openMfly Mo Aug 29, 2011 9:35 pm

    Ultra schrieb:Du verstehst meine Intention nicht. Ich bestreite nicht, dass soziale Schicht und Ernährungsverhalten zusammenhängen. Dafür korrelieren bspw. Intelligenz und Gesundheit (Prävention, Ernährung und andere einzelne Faktoren) zu deutlich. Auch möchte ich mich nicht als durchschnittlichen Vertreter dieser Gruppe präsentieren.

    Mir geht es vielmehr darum, dass ...

    a) man keine verallgemeinernden Urteile fällen sollte. Wie groß wäre der Aufschrei gewesen, wenn man "alle Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Berlin sind kriminell" geschrieben hätte? Dann käme sofort: "aber der Ali aus meinem BWL-Seminar und der und dort ..."
    Bei den Hartzern sind sich eben alle einig, dass die assi sind, also ist es wurscht. Ich will dir ja gar nicht unterstellen, dass du sowas denkst, aber dein Zitat klingt für andere durchaus so.
    Langer Rede kurzer Sinn: Undifferenzierte Aussagen, wie die von dir getätigte, tragen zur weiteren Stigmatisierung einer sozialen Gruppe bei.

    b) mir in diesem Forum schon mehrmals aufgefallen ist, dass man sich scheinbar als etwas besseres begreift. Ohne Frage liegt der IQ der Forenmitglieder sicherlich über dem Durchschnitt, denn gerade Studenten usw. begeistern sich nunmal schneller für ökologische/ethische Fragestellungen. Das sollte man doch aber wertfrei hinnehmen. Sonst könnte man ja meinen, dass vermeintlich weniger intelligente Menschen dazu verdammt wären, sich ungesund zu ernähren. Worin liegt denn aber das Problem? Am Geld ... sicherlich. Aber hauptsächlich auch an der mangelnden Aufklärung. Es hat nunmal nicht jeder die Möglichkeit das Internet nach Studien zu durchforsten und diese ggf. zu übersetzen und zu verstehen. Solange Nestle und Mars die Ernährungsbroschüren in die Schulen tragen, die Milchlobby mit der DGE kuschelt usw. wird sich daran auch nichts ändern. Die Schuldfrage liegt für mich definitiv nicht beim Endverbraucher. Natürlich hat jedes denkende Lebewesen das Recht/ die Pflicht sich zu informieren, aber in unserer Welt und Zeit ist das gar nicht mal so einfach. Selbst hier in einem Forum, dass sich einer restriktiven Ernährungsform verschrieben hat, wird ja reichlich über gesundheitlichen Nutzen unterschiedlicher Ausprägungen veganer Kostformen debattiert.

    Deinen Namen habe ich nicht genannt, weil sich mein kleiner Wutausbruch nicht auf deine Person bezog. Es ging mir lediglich um deine Floskel, die ich leider schon viel zu oft (so oder ähnlich) hören musste.

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    edit: Bezieht sich natürlich auf deinen ersten Post. Gerade weil ich deine vernünftige Meinung durchaus akzeptiere, fällt es mir schwer nachzuvollziehen, warum du in einem Satz so viel Käse von dir geben konntest ...

    zu a) Ich habe doch differenziert. Studenten, Künstler usw. habe ich rausgenommen.
    Und dann steht da eher!

    Was da bedeutet: etwas ist wahrscheinlicher, nicht etwas ist Faktum.

    Also wo ist bitte die undiffernzierte Aussage?
    Was ich da schreibe ist wahr. Es lässt Ausnamhen zu. Es ist keine Beleidigung.

    b) Glaub mir, ich verstehe deine Situation nur zu gut. Ich blicke nicht von oben herab auf jemanden. Ich zeige Realität. Dabei fühle ich mich nicht besser oder schlechter als jemand.

    Die Menschen sind Schaafe. Die wollen (und müssen ??) gelenkt werden. Aufklärung schön und gut. Solange die Industrie weiter ihre "Aromadrogen" ins Essen kippen darf, wird der größte Teil der westlichen Welt auch lieber den Mist essen statt gesund zu leben.
    Jetzt kann man dir ja schon Undifferenziertheit vorwerfen. Glaubst du im ernst das Groß an "niedrig gebildeten" weiß nicht was eigentlich gesund ist? Sicher nicht im Detail. Aber das Obst und Gemüse gut sind und Junk Food schlecht, dass wissen die meisten schon.
    Es wird eben nicht nur die Bildungsmöglichkeit "weitervererbt", sondern auch ein bestimmter Geschmack, eine bestimmte Wahrnehmung, eine Einstellung (Disziplin) ... ein Habitus.


    Und es war kein Käse!
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Retrogradation Mo Aug 29, 2011 10:16 pm

    Wie schaffst Du eigentlich, zu studieren und gleichzeitig ALG2 zu beziehen, Ultra? Ich dachte bisher, daß sich das ausschließt und man als Student keinen Anspruch auf ALG2 hat.
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Ultra Di Aug 30, 2011 12:20 am

    Das funktioniert, wenn man bspw. Teilzeitstudent ist, d.h. man bearbeitet die Hälfte des Semesterstoffes. Eigentlich ist dies für die Weiterqualifikation der arbeitenden Bevölkerung gedacht, aber auch für entsprechende Grundstudiengänge gibt es immer mehr Angebote. Die meisten Unis bieten sowas inzwischen an.
    Besonders spezialisiert hat sich darauf Deutschlands einzige zugelassene FernUni. Wenn berufstätige Menschen dieser Art Studium nachgehen können, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass arbeitslose Menschen studieren können und dabei gleichzeitig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Natürlich musst du dann aber bereit sein, dein Studium jederzeit einzuschränken/abzubrechen, wenn du eine passende Stelle angeboten bekommst. Deshalb kommt es für viele sicherlich nicht in Frage.
    Bei mir als Schwerbehindertem sieht es aber eher anders aus. Meine Agenturbetreuerin war sogar sehr begeistert, dass ich studiere und mich somit weiterqualifiziere. Zumal das Studium für meinen erlernten Beruf auch spezielle Kenntnisse vermittelt. Wichtig ist eben nur, dass es die Vermittelbarkeit nicht einschränkt.
    Bei genannter FernUni werden dir bspw. bei ALGII-Bezug oder Inhaftierung sogar sämtliche Gebühren erlassen.

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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  openMfly Di Aug 30, 2011 1:36 am

    Ultra schrieb:Das funktioniert, wenn man bspw. Teilzeitstudent ist, d.h. man bearbeitet die Hälfte des Semesterstoffes. Eigentlich ist dies für die Weiterqualifikation der arbeitenden Bevölkerung gedacht, aber auch für entsprechende Grundstudiengänge gibt es immer mehr Angebote. Die meisten Unis bieten sowas inzwischen an.
    Besonders spezialisiert hat sich darauf Deutschlands einzige zugelassene FernUni. Wenn berufstätige Menschen dieser Art Studium nachgehen können, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass arbeitslose Menschen studieren können und dabei gleichzeitig dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Natürlich musst du dann aber bereit sein, dein Studium jederzeit einzuschränken/abzubrechen, wenn du eine passende Stelle angeboten bekommst. Deshalb kommt es für viele sicherlich nicht in Frage.
    Bei mir als Schwerbehindertem sieht es aber eher anders aus. Meine Agenturbetreuerin war sogar sehr begeistert, dass ich studiere und mich somit weiterqualifiziere. Zumal das Studium für meinen erlernten Beruf auch spezielle Kenntnisse vermittelt. Wichtig ist eben nur, dass es die Vermittelbarkeit nicht einschränkt.
    Bei genannter FernUni werden dir bspw. bei ALGII-Bezug oder Inhaftierung sogar sämtliche Gebühren erlassen.

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    Klasse... wurde mir damals in der Agentur auch nicht gesagt. Jetzt würde ich gern ein Fernstudium machen, hab aber Mühe das Geld aufzubringen und die Zeit fehlt dank Vollzeit-Job auch an allen Ecken und Enden.

    Das gleiche in Bezug zur Arbeitsvermittlung. Als Arbeitsloser hätte ich ein Recht auf einen Vermittlungsgutschein.
    So muss ich die 2000 € im Falle einer erfolgreichen Vermittlung aus eigener Tasche hinlegen.

    Was studierst du denn in Hagen? Welche Studiengänge sind da überhaupt brauchbar?
    Ich dachte eher an Kaiserslautern. Die sind aber teurer.
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Ultra Di Aug 30, 2011 2:00 am

    Ich studiere Psychologie B.Sc. Denk nicht, dass mir die ARGE da weitergeholfen hat. Das mit der Ersparnis und kostenlosem Bezug von Studienmaterial erfuhr ich erst durch die Studienberatung. In Kaiserslautern hätte das aber sicher nicht funktioniert. Soweit ich weiß ist Hagen die einzige staatlich anerkannte FernUni in Deutschland, welche damit die gleichen Rechte wie andere Unis besitzt und universitäre Diplom-, Bachelor- und Masterabschlüsse verleihen darf. Für andere Informationen bin ich aber sehr dankbar, um evtl. einige Module zu tauschen.
    Vorher hab ich Mathe an der Präsenzuni studiert. Nach Hagen bin ich dann wegen den Augen gewechselt, weil die alles auch in Braille und Daisy anbieten.

    Was gibts dort noch:
    Mathe, Info, BWL, Soziologie (auslaufend), Bildungswissenschaften, Rechtswissenschaften, Politikwissenschaften, einige kooperative Studiengänge, paar Mastersachen ... so die Richtung.

    Ist teilweise riesiger Arbeitsaufwand. Ich habe durch Bekannte den direkten Vergleich zur Präsenzuni. Dort fährst du echt leichter. Fernuni war ja mal für Behinderte, Soldaten, Arbeitstätige und Co. gedacht. Aber gerade mit der Einführung des B.Sc. Psychologie haben sie sich ein Ei gelegt, da jetzt hunderte Erststudenten kommen, die den NC nicht haben (gibts nämlich an der FU nicht ...), also siebt man eben anders. Nämlich über die Klausuren. Bei den Juristen muss es ganz ähnlich aussehen. Die hatten letzten Semester Durchfallquoten nahe 70%. Shocked

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    edit: Was die Kompetenz der ARGE angeht- Ich bekomme als stark Sehbehinderter mit Merkzeichen außerordentlich gehbehindert und Begleitperson öfter mal Jobangebote wo Fahrzeug und Führerschein vorausgesetzt werden, auf die ich mich dann bewerben soll ...

    edit2: Habs gerade gecheckt. Kaiserslautern ist die normale TU die auch ein Fernstudienangebot hat. Dann wärs sicherlich kein Prob gewesen ... Ich dachte, dass du einen dieser Privatanbieter meinst.
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  openMfly Di Aug 30, 2011 2:13 am

    Privatanbieter machen mir einen nicht so guten Eindruck.
    Hagen ging...
    Kaiserslautern hat einen guten Ruf.

    Mir wurde übrigens abgeraten weiter zu studieren. Den Job da sollte ich auch behalten "für den Übergang". Aber (kostenlose) Hilfe hab ich dank Job keine zu erwarten.
    Ich hätte doch einen Abschluß und mit etwas Geduld würde sich da sicher was finden.
    2 1/2 Jahre Geduld (bewerben, Branchen absuchen...) .... jetzt muss sich was ändern.

    So... und jetzt hab ich Spätdienst. Genug negative Gedanken im Kopf... wird sicher ein toller Arbeitstag. cheers
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Skittles Di Aug 30, 2011 2:50 am

    Ich habe mir jetzt den ganzen Thread durchgelesen und bin der Meinung das es sicherlich von niemandem beabsichtigt war die Gefühle eines anderen zu verletzen. Das ist nicht der Konsens in diesem Forum und auch finde ich es schade das du Ultra, den Eindruck bekommen hast das sich Leute hier für etwas besseres halten. Denn das ist soweit ich es sehe nicht der Fall. Da ist es oftmals schade das man nur das Statement liest und die Geschichte der Person dahinter nicht kennt. Viele Studenten und auch andere hier wissen sicherlich wie es ist mit dem Geld streng haushalten zu müssen. Das ein unbedachter Kommentar dich so zur Weissglut bringen kann, kann ich aber verstehen. Man ist sensibel in manchen Bereichen und darum wertet man solcherlei Kommentare auch gleich viel heftiger als man es sonst tun würde. Ich kenn das gut.



    Ach ja und
    Ultra schrieb: "Neger haben alle dicke Pimmel"
    ist wirklich quatsch. Das waren doch die Litauer! tongue Very Happy Very Happy Very Happy

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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Ultra Di Aug 30, 2011 4:49 pm

    Skittles, beim ersten Part gebe ich dir recht. Es wollte bestimmt niemand jemand anderen verletzen, ist ja mein Problem, dass ich darauf sensibel reagiere. Ich mag eben keine Verurteilungen von Gruppen, besonders nicht auf Bildzeitungsniveau. Aber der Autor hat sich ja erklärt und alles ist gut. Cool

    Beim zweiten Teil kann ich dir aber leider nicht zustimmen. Ich habe hier im Forum, genau wie im Umgang mit anderen Veganern, das Gefühl, dass diese sich für etwas besseres halten. Dieses Forum hier ist ja wirklich sehr klein und dennoch wird soviel geklugscheißt ... Wahnsinn. Liegt aber wohl eher daran, dass die meisten Mitglieder höhere Bildungsabschlüsse haben. Ist in vielen anderen Foren ja eher nicht so. Gerade aufgrund ethischer Überzeugungen (Erkenntnisse?) wird hier manchmal eine Überlegenheit gegenüber anderen postuliert (typisch bspw. Vegetarierdiskussion), zumindest empfinde ich das so. Veganismus als der heilige Gral.

    Zurück zum Thema: Sicherlich müssen Studenten auch lernen mit wenig Kohle klar zu kommen. Die Realität sieht aber so aus, dass sich gerade diese Personengruppe über Menschen mit ALGII und andere mit wenig Kohle lustig macht. Nirgendwo ist die (vermeintliche) Distanz zu diesem Schicksal größer. Die Eltern sind meistens ebenfalls Akademiker und haben über die Jahre ein kleines Vermögen angehäuft. Man wiegt sich in sozialer Sicherheit und ist sich bewusst mit guten Noten später einen gutbezahlten Job zu finden. Kein Vergleich zum "faulen" Maurer, Fliesenleger, Schlosser etc.
    Der größte Unterschied ist aber auch, dass ich als Student a) meistens Single bin (zumindest als einer lebe) und damit weniger Verantwortung trage und b) ich weiß, dass dieser Zeitraum (wenig Kohle) nur eine absehbare Spanne hat (bspw. 4 Jahre fürs Diplom) und c) mir ein ausgebautes soziales Netz den Rücken stärkt (wenns mit Zahnmedizin nicht klappt, dann zahlt mir Mama eben die Ausbildung zum Physio). Ich möchte hier ebenfalls keine Allgemeinaussagen tätigen und ich weiß, dass es hier auch Ausnahmen gibt. So nehme ich die Situation an meiner alten HS, in meinem Bekanntenkreis und auch bei mir selbst wahr.

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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  openMfly Di Aug 30, 2011 8:39 pm

    Noch einmal zum Thema Sozialhilfe:

    Es gab Zeiten da war es peinlich Sozialleistungen bekommen zu müssen. Viele haben sich nicht aufs Amt getraut und haben lieber gehungert.
    Dann wurde in den Medien propagiert, dass man sich dafür nicht schämen müsse und dass man diese Menschen integrieren muss.
    Das ganze hat so gut funktioniert, dass es heute viele gibt, die in ihrer Hartz 4 Welt leben und gar nichts anderes anstreben. Quasi ein anerkannter Lebensstil.

    So kommt es mir zumindest vor. Anhand eigener Beobachtungen im Umfeld und in den Medien.
    Ich denke auch, dass die Sozialleistungen in Zukunft stark gekürzt werden, wenn sich alles zu weiterentwickelt.
    Die Idee eines Grundeinkommens halte ich für gut. Aber die Umsetzung wird wohl nicht möglich sein.
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Phoenix Mi Aug 31, 2011 1:05 am

    Ultra schrieb:Zurück zum Thema: Sicherlich müssen Studenten auch lernen mit wenig Kohle klar zu kommen.
    Auch nicht alle. Gut getan hätte denen das aber sicherlich.

    Die Realität sieht aber so aus, dass sich gerade diese Personengruppe über Menschen mit ALGII und andere mit wenig Kohle lustig macht. Nirgendwo ist die (vermeintliche) Distanz zu diesem Schicksal größer. Die Eltern sind meistens ebenfalls Akademiker und haben über die Jahre ein kleines Vermögen angehäuft. Man wiegt sich in sozialer Sicherheit und ist sich bewusst mit guten Noten später einen gutbezahlten Job zu finden.
    Ja, Kommilitonen dieses Typus "durfte" ich leider auch kennenlernen. Na ja, man tut sich dann eben mit denjenigen zusammen, die anders sind. Die gab's zum Glück auch.


    Der größte Unterschied ist aber auch, dass ich als Student a) meistens Single bin (zumindest als einer lebe) und damit weniger Verantwortung trage und b) ich weiß, dass dieser Zeitraum (wenig Kohle) nur eine absehbare Spanne hat (bspw. 4 Jahre fürs Diplom) und c) mir ein ausgebautes soziales Netz den Rücken stärkt (wenns mit Zahnmedizin nicht klappt, dann zahlt mir Mama eben die Ausbildung zum Physio).
    Mit dem begrenzten Zeitraum der mageren finanziellen Zeiten stimme ich dir voll zu. Ich hab' mir schon öfter mal gesagt "nach'm StEx wird's anders" und bin jetzt zwar auch nicht Krösus, aber mit zwei vollen Einkommen lebt es sich schon wesentlich sorgenfreier als früher. Was ich gemacht hätte, wenn's mit dem Abschluss nicht geklappt hätte, weiß ich nicht. Die finanziellen Mittel, noch mal mit irgendwas von vorne anzufangen, hätten wir nicht gehabt.
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  Euphoric Mi Aug 31, 2011 2:28 am

    openMfly schrieb:
    Die Idee eines Grundeinkommens halte ich für gut. Aber die Umsetzung wird wohl nicht möglich sein.

    Eigentlich ist es sehr leich realisierbar. Denn der ganze Verwaltungsakt würde wegfallen, was enorme Kostenersparnisse bedeuten würde. Im Moment wird so vierl Geld und Energie dafür verwandt, zu überprüfen ob jemand überhaupt Anspruch hat. Gegen Ablehnung werden dann von Personen Klagen eingereicht, denen oft stattgegeben wird. Die Prozesskosten trägt auch wiederum der Staat. Würde man einfach das bedingungslose Grundeinkommen einführen müsste man zwar einige "Sozialschmarotzer" mit durchfüttern aber die hat man ohnehin immer.
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    Veganer und die Vorurteile Empty Re: Veganer und die Vorurteile

    Beitrag  openMfly Mi Aug 31, 2011 3:21 am

    Euphoric schrieb:
    openMfly schrieb:
    Die Idee eines Grundeinkommens halte ich für gut. Aber die Umsetzung wird wohl nicht möglich sein.

    Eigentlich ist es sehr leich realisierbar. Denn der ganze Verwaltungsakt würde wegfallen, was enorme Kostenersparnisse bedeuten würde. Im Moment wird so vierl Geld und Energie dafür verwandt, zu überprüfen ob jemand überhaupt Anspruch hat. Gegen Ablehnung werden dann von Personen Klagen eingereicht, denen oft stattgegeben wird. Die Prozesskosten trägt auch wiederum der Staat. Würde man einfach das bedingungslose Grundeinkommen einführen müsste man zwar einige "Sozialschmarotzer" mit durchfüttern aber die hat man ohnehin immer.

    Was ist mit der Anziehungskraft die davon ausgeht?
    Müssen wir nicht mit massiven Migrationswellen rechnen?


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