Leinöl vs. Leinsamen

Habe die letzten Jahre eigentlich immer nur Leinsamen verzehrt - entweder geschrotet oder ganz und dann gründlich zerkaut. Ich war überzeugt, dass diese besser als Leinöl sind, weil man das "komplette" Nahrungsmittel zu sich nimmt (d. h. auch hochwertiges Eiweiß, Ballast- und Mineralstoffe, phytochemicals etc.), und nicht nur das isolierte Fett. Zusätzlich schien mir die Gefahr, ranziges Fett zu konsumieren, gerade bei der frisch zerkauten Variante minimal.

Nun ist diese Überzeugung ins Wanken gekommen, denn testweise habe ich eine Woche lang die gleiche Fettmenge über Leinöl reingeholt. Als sofortiger Effekt haben sich meine Probleme mit trockener, schuppiger Haut stark gebessert - bin guter Hoffnung, dass das ganz verschwindet wenn ich weitermache. Ich glaube, ottomane hat sowas auch schon mal bei sich beobachtet?!

Kann es sein, dass das o3-Fett aus Leinöl besser aufgenommen wird als aus Leinsamen? Enthalten Leinsamen evtl. irgendwelche "antinutrients" die die Nährstoffaufnahme blocken?

Falls irgendwer dazu vertieftes Wissen oder praktische Erfahrungen hat, wäre ich um Rückmeldung dankbar.

Kein Beleg, aber habe fast das gleiche festgestellt. Habe aber auch die Leinölmenge erhöht. Ist mit dem reinen Öl für mich auch deutlich leichter.

Hab auch die Erfahrung gemacht, dass das Leinöl besser als die Samen sind, aber belegen kanns nicht, nur meine Erfahrung mitteilen  

Schonmal probiert o-3 komplett zu supplementieren und geguckt was dann passiert?

Was meinst du mit "supplementieren" - die teuren Algenkapseln nehmen? War ich bis jetzt zu geizig für, muss ich gestehen.

Und selbst wenn ich es täte: Ich denke, was o3-Fette angeht, gibt es prinzipiell zwei Themen:

1) Essentiellen Bedarf an langkettigen bioaktiven o3-FS wie EPA/DHA abdecken. Nur in sehr kleinen Mengen nötig (unter 1g/Tag). Können zwar prinzipiell aus kurzkettigen o3-Fetten (Leinöl) vom Körper selbst synthetisiert werden, aber es besteht noch keine Einigkeit darüber, ob das jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt seines Lebens in ausreichender Menge hinbekommt. Das wäre also ein Punkt, der für Algenkapseln mit DHA/EPA spricht, wenn man auf Nummer sicher gehen will und etwas Kleingeld hat.

2) o3:o6 Verhältnis möglichst nah an 1 bringen (ab 1:4 sollte OK sein, besser 1:2), um die Eigensynthese zu stärken, Entzündungen auszuhungern etc. Dafür ist es natürlich erstmal zweckmäßig, den o6-Intake radikal abzusenken, denn es kann ja nicht Ziel sein jeden Tag ein halbes Fläschchen Leinöl zu kippen. Darüber hinaus sind kurzkettige o3-FS insbesondere aus kleineren Mengen Leinöl (da dies im Ggs. zu anderen pflanzlichen Quellen wie Walnüssen, Raps, Soja besonders wenig o6-Fette enthält) aber doch geeignet, das Verhältnis zu verbessern, solange der o6-Intake hinreichend gering ist. Das würde ich ohne Bedenken auch im niedrigen zweistelligen g-Bereich täglich verzehren, wobei andere Forenmitglieder auf low-fat Diäten da aber restriktiver sein werden.

Bottom Line für mich: Supplementation sehr kleiner Mengen langkettiger o3-Fette aus Algen fakultativ (und ziemlich teuer), Aufnahme im Vergleich dazu größerer Mengen (s. o.) kurzkettiger o3-Fette aus Nahrungsmitteln (insb. Leinöl) bei gleichzeitig strikter Begrenzung der o6-Aufnahme verpflichtend.

Ich denke, daß diese Algen-DHA-Supps unnötigt sind. 1 EL kaltgepresstes Leinöl & fertig.
Ich giesse einfach einen EL über das Abendessen, der Geschmack geht meistens ohnehin unter oder passt bei Kartoffeln sogar recht gut.
Mit den Samen (geschrotet oder nicht) stehe ich auf Kriegsfuss, die liegen oft wie Steine in meinem Magen. Das scheint aber eine individuelle Sachen zu sein.

Leinöl  

Habe neulich erst über die Aufnahme der Nährstoffe aus Mandeln etwas gesehen. Da wurde getestet (im labor), dass der Mensch nicht fähig ist die Mandel vollständig zu verdauen. Vieles wird wieder ausgeschieden. Deshalb stimmt auch die Angabe der Kalorien auf den Packungen bei Mandeln bei weitem nicht und müsste stark nach unten korrigiert werden. (insbesondere kalorien) ich denke so kann es auch bei den Leinsamen sein. Ich nutze dafür aber momentan sowieso Leinsamen + hanföl