Wenn das Thema auch schon zahlreich verstreut zu finden ist, wollte ich mal alle Infos in einem Thread sammeln.
Wer Infos hat immer her damit.
Da sich zahlreiche "Ernährungsexperte" in Funk und Fernsehen immer auf die DGE-Empfehlung berufen oder gar ihre Ausbildung bei der DGE erfolgt ist, finde ich das Thema wichtig. Aktueller Anlass auch eine Artikel in der Apotheken-Umschau, der sich gegen vegan (wohl aufgrund der DGE-Empfehlung) ausspricht.
Was sagt die DGE offizielle über eine vegane Kost?
http://web.archive.org/web/20070927014803/www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=24
Interessant: Die Empfehlung einer veganen Kost nicht zu folgen, basiert auf einer Einschätzung über Kinderernährung. Die DGE sieht eine schlecht geplante vegane Kost für Kinder kritisch, sodaß die vegane Kost (aus Vorsicht) nicht empfohlen wird. Diese Einschätzung wird dann auch gleich auf alle Menschen umgelegt.
Gründe für die DGE die vegane Kost als ungeeigent einzustufen:
1) Geringere biologische Wertigkeit des Nahrungsprotein: Hier zeigen die Referenzen des ADA-Positionspapier, daß die Proteinversorgung gesichert ist.
2) Geringe Energiedichte: Das kann nun wirklich schwer zu glauben sein, wenn man Nüsse, Samen, (Lein & Kokos)-Öle in die Kost einbaut.
3) Calcium: Muss geplant werden. Ist in Mineralwasser und vor allem in Blattgemüse in höchster Bioverfügbarkeit zu erhalten. In Milch lediglich zu 50% (aufgrund der niedrigen Bioverfügbarkeit) vom Körper verwertbar.
4) Vitamin B12: Das alte Thema. Kann einfach durch angereicherte Lebensmittel oder einem Supplement gelöst werden. Es muss geplant werden und fetig.
Das sind nun die Gründe, warum die DGE eine vegane Kost für alle Menschen ablehnt.
Das offizielle Statement ist übrigens von 1998. Nun 13 Jahre alt, ein aktuelles Statement ist nicht zu finden. Aber alle "Ernährungsexperte", Ärzte etc. stützen sich auf diese Aussage!
Ich kann nur ein "Reference Values for Nutrient Intake" von 2000 finden, wo u.a die DGE folgende Statments hinterläasst:
Proteinmangel durch zuwenig Lysin. Für eine Mitteleuropäische Kost wohl kaum relevant, bei unserem reichhaltigen Lebensmittelangebot.
Antje Gahl von DGE ruderte immerhin 2006 in einem Interview mit dem Sten zurück und sagte:
Alles in allem empfinde ich die DGE Einschätzung zur veganen Kost - vor allem für Erwachsene - sehr mangelhaft. Referenzen sind anscheind auch nicht nötig.
Wer Infos hat immer her damit.
Da sich zahlreiche "Ernährungsexperte" in Funk und Fernsehen immer auf die DGE-Empfehlung berufen oder gar ihre Ausbildung bei der DGE erfolgt ist, finde ich das Thema wichtig. Aktueller Anlass auch eine Artikel in der Apotheken-Umschau, der sich gegen vegan (wohl aufgrund der DGE-Empfehlung) ausspricht.
Was sagt die DGE offizielle über eine vegane Kost?
http://web.archive.org/web/20070927014803/www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=24
Vegane Ernährung ist ungeeignet
Durch die stark eingeschränkte Lebensmittelauswahl kann bei der veganen Kost die Versorgung des Kindes mit einer Reihe wichtiger Nährstoffe kritisch sein. So kann besonders in der Wachstumsphase die Zufuhr von Eiweiß und Energie nicht ausreichend sein. Die Mineralstoffe Calcium und Eisen, das Spurenelement Jod sowie die Vitamine D, B2 und B12 werden meist in zu geringen Mengen aufgenommen.
Pflanzliches Eiweiß besitzt eine geringere biologische Wertigkeit als tierisches. Um diese zu verbessern, können bestimmte pflanzliche Lebensmittel, die sich in ihrer Aminosäurestruktur (Eiweißbausteine) gegenseitig ergänzen, kombiniert gegessen werden (z.B. Getreide mit Hülsenfrüchten). Berücksichtigen die Eltern diese Kombinationswirkung nicht, kann es bei veganer Ernährung zu einer Eiweißunterversorgung kommen, die bei Säuglingen und Kindern zu Wachstumsstörungen führt und sogar lebensbedrohlich sein kann.
Die geringe Energiedichte pflanzlicher Nahrung ist ebenfalls kritisch. Insbesondere Rohkost ist sehr voluminös und der Energiegehalt ist in Bezug auf die Nahrungsmenge gering. Vor allem, wenn viel Rohkost, aber wenig Kartoffeln oder Getreide verzehrt wird, besteht die Gefahr, daß (Klein)Kinder nicht genügend Nahrung aufnehmen, um ihren Energiebedarf zu decken.
Calcium ist wichtig für den Knochenaufbau. Fallen die Hauptlieferanten Milch und Milchprodukte weg, wird es in zu geringen Mengen aufgenommen. Hinzu kommt, dass Calcium pflanzlicher Lebensmittel vom Körper schlechter verwertet wird. Es ist daher kaum möglich, die erforderliche Menge an Calcium ohne Milch und Milchprodukte zu erreichen.
Besonders kritisch ist die Versorgung mit Vitamin B12, das fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Zudem konnten Kinder keinen ausreichenden Vitamin B12-Speicher bilden. Bei Säuglingen, die von vegan ernährten Müttern voll gestillt wurden, konnten schwere und zum Teil bleibende Störungen der Nerven- und Hirnentwicklung beobachtet werden.
Die Versorgung mit Eisen, Jod und Vitamin B2 kann durch eine sorgfältige Auswahl der Lebensmittel und die Verwendung von Jodsalz ausreichend sein. Fragen Sie den Kinderarzt, ob Jodpräparate sinnvoll sind. Halten sich die Kinder viel im Freien auf und bekommen genügend Sonnenlicht ab, so kann die Haut ausreichende Mengen an Vitamin D bilden.
Fazit der DGE: Die streng vegetarische/ vegane Ernährung wird aufgrund ihrer Risiken für keine Altersgruppe empfohlen. Die DGE rät besonders für Säuglinge, Kinder und Jugendliche dringend davon ab."
Interessant: Die Empfehlung einer veganen Kost nicht zu folgen, basiert auf einer Einschätzung über Kinderernährung. Die DGE sieht eine schlecht geplante vegane Kost für Kinder kritisch, sodaß die vegane Kost (aus Vorsicht) nicht empfohlen wird. Diese Einschätzung wird dann auch gleich auf alle Menschen umgelegt.
Gründe für die DGE die vegane Kost als ungeeigent einzustufen:
1) Geringere biologische Wertigkeit des Nahrungsprotein: Hier zeigen die Referenzen des ADA-Positionspapier, daß die Proteinversorgung gesichert ist.
2) Geringe Energiedichte: Das kann nun wirklich schwer zu glauben sein, wenn man Nüsse, Samen, (Lein & Kokos)-Öle in die Kost einbaut.
3) Calcium: Muss geplant werden. Ist in Mineralwasser und vor allem in Blattgemüse in höchster Bioverfügbarkeit zu erhalten. In Milch lediglich zu 50% (aufgrund der niedrigen Bioverfügbarkeit) vom Körper verwertbar.
4) Vitamin B12: Das alte Thema. Kann einfach durch angereicherte Lebensmittel oder einem Supplement gelöst werden. Es muss geplant werden und fetig.
Das sind nun die Gründe, warum die DGE eine vegane Kost für alle Menschen ablehnt.
Das offizielle Statement ist übrigens von 1998. Nun 13 Jahre alt, ein aktuelles Statement ist nicht zu finden. Aber alle "Ernährungsexperte", Ärzte etc. stützen sich auf diese Aussage!
Ich kann nur ein "Reference Values for Nutrient Intake" von 2000 finden, wo u.a die DGE folgende Statments hinterläasst:
Kleine Kinder können die Nährstoffempfehlung nicht sicherstellen? Was hat das mit der Größe zu tun?In small children it is generally impossible to satisfy this requirement from vegan diets.
Vegans, and especially those who live on cereal products
exclusively, are thus of risk for lysine deficiency if their diet does not contain
high-lysine plant proteins (pulses) in sufficient quantity.
Proteinmangel durch zuwenig Lysin. Für eine Mitteleuropäische Kost wohl kaum relevant, bei unserem reichhaltigen Lebensmittelangebot.
Antje Gahl von DGE ruderte immerhin 2006 in einem Interview mit dem Sten zurück und sagte:
http://www.stern.de/wissen/ernaehrung/veganismus-riskante-tierliebe-578145.htmlZwar glaubt auch sie, dass eine vegane Kost den Nährstoffbedarf von Erwachsenen decken kann. Voraussetzung dafür seien aber "ein ausreichendes Ernährungswissen und eine wohlüberlegte Nahrungszusammenstellung". Ansonsten drohten Mangelerscheinungen, warnt Gahl.
Alles in allem empfinde ich die DGE Einschätzung zur veganen Kost - vor allem für Erwachsene - sehr mangelhaft. Referenzen sind anscheind auch nicht nötig.