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    DGE vs. Vegan Thread

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    Beitrag  Gast Fr Jan 07, 2011 10:47 pm

    Wenn das Thema auch schon zahlreich verstreut zu finden ist, wollte ich mal alle Infos in einem Thread sammeln.

    Wer Infos hat immer her damit.

    Da sich zahlreiche "Ernährungsexperte" in Funk und Fernsehen immer auf die DGE-Empfehlung berufen oder gar ihre Ausbildung bei der DGE erfolgt ist, finde ich das Thema wichtig. Aktueller Anlass auch eine Artikel in der Apotheken-Umschau, der sich gegen vegan (wohl aufgrund der DGE-Empfehlung) ausspricht.

    Was sagt die DGE offizielle über eine vegane Kost?

    http://web.archive.org/web/20070927014803/www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=24

    Vegane Ernährung ist ungeeignet

    Durch die stark eingeschränkte Lebensmittelauswahl kann bei der veganen Kost die Versorgung des Kindes mit einer Reihe wichtiger Nährstoffe kritisch sein. So kann besonders in der Wachstumsphase die Zufuhr von Eiweiß und Energie nicht ausreichend sein. Die Mineralstoffe Calcium und Eisen, das Spurenelement Jod sowie die Vitamine D, B2 und B12 werden meist in zu geringen Mengen aufgenommen.

    Pflanzliches Eiweiß besitzt eine geringere biologische Wertigkeit als tierisches. Um diese zu verbessern, können bestimmte pflanzliche Lebensmittel, die sich in ihrer Aminosäurestruktur (Eiweißbausteine) gegenseitig ergänzen, kombiniert gegessen werden (z.B. Getreide mit Hülsenfrüchten). Berücksichtigen die Eltern diese Kombinationswirkung nicht, kann es bei veganer Ernährung zu einer Eiweißunterversorgung kommen, die bei Säuglingen und Kindern zu Wachstumsstörungen führt und sogar lebensbedrohlich sein kann.

    Die geringe Energiedichte pflanzlicher Nahrung ist ebenfalls kritisch. Insbesondere Rohkost ist sehr voluminös und der Energiegehalt ist in Bezug auf die Nahrungsmenge gering. Vor allem, wenn viel Rohkost, aber wenig Kartoffeln oder Getreide verzehrt wird, besteht die Gefahr, daß (Klein)Kinder nicht genügend Nahrung aufnehmen, um ihren Energiebedarf zu decken.

    Calcium ist wichtig für den Knochenaufbau. Fallen die Hauptlieferanten Milch und Milchprodukte weg, wird es in zu geringen Mengen aufgenommen. Hinzu kommt, dass Calcium pflanzlicher Lebensmittel vom Körper schlechter verwertet wird. Es ist daher kaum möglich, die erforderliche Menge an Calcium ohne Milch und Milchprodukte zu erreichen.

    Besonders kritisch ist die Versorgung mit Vitamin B12, das fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Zudem konnten Kinder keinen ausreichenden Vitamin B12-Speicher bilden. Bei Säuglingen, die von vegan ernährten Müttern voll gestillt wurden, konnten schwere und zum Teil bleibende Störungen der Nerven- und Hirnentwicklung beobachtet werden.

    Die Versorgung mit Eisen, Jod und Vitamin B2 kann durch eine sorgfältige Auswahl der Lebensmittel und die Verwendung von Jodsalz ausreichend sein. Fragen Sie den Kinderarzt, ob Jodpräparate sinnvoll sind. Halten sich die Kinder viel im Freien auf und bekommen genügend Sonnenlicht ab, so kann die Haut ausreichende Mengen an Vitamin D bilden.

    Fazit der DGE: Die streng vegetarische/ vegane Ernährung wird aufgrund ihrer Risiken für keine Altersgruppe empfohlen. Die DGE rät besonders für Säuglinge, Kinder und Jugendliche dringend davon ab."

    Interessant: Die Empfehlung einer veganen Kost nicht zu folgen, basiert auf einer Einschätzung über Kinderernährung. Die DGE sieht eine schlecht geplante vegane Kost für Kinder kritisch, sodaß die vegane Kost (aus Vorsicht) nicht empfohlen wird. Diese Einschätzung wird dann auch gleich auf alle Menschen umgelegt.

    Gründe für die DGE die vegane Kost als ungeeigent einzustufen:

    1) Geringere biologische Wertigkeit des Nahrungsprotein: Hier zeigen die Referenzen des ADA-Positionspapier, daß die Proteinversorgung gesichert ist.

    2) Geringe Energiedichte: Das kann nun wirklich schwer zu glauben sein, wenn man Nüsse, Samen, (Lein & Kokos)-Öle in die Kost einbaut.

    3) Calcium: Muss geplant werden. Ist in Mineralwasser und vor allem in Blattgemüse in höchster Bioverfügbarkeit zu erhalten. In Milch lediglich zu 50% (aufgrund der niedrigen Bioverfügbarkeit) vom Körper verwertbar.

    4) Vitamin B12: Das alte Thema. Kann einfach durch angereicherte Lebensmittel oder einem Supplement gelöst werden. Es muss geplant werden und fetig.

    Das sind nun die Gründe, warum die DGE eine vegane Kost für alle Menschen ablehnt.
    Das offizielle Statement ist übrigens von 1998. Nun 13 Jahre alt, ein aktuelles Statement ist nicht zu finden. Aber alle "Ernährungsexperte", Ärzte etc. stützen sich auf diese Aussage!

    Ich kann nur ein "Reference Values for Nutrient Intake" von 2000 finden, wo u.a die DGE folgende Statments hinterläasst:
    In small children it is generally impossible to satisfy this requirement from vegan diets.
    Kleine Kinder können die Nährstoffempfehlung nicht sicherstellen? Was hat das mit der Größe zu tun?

    Vegans, and especially those who live on cereal products
    exclusively, are thus of risk for lysine deficiency if their diet does not contain
    high-lysine plant proteins (pulses) in sufficient quantity.

    Proteinmangel durch zuwenig Lysin. Für eine Mitteleuropäische Kost wohl kaum relevant, bei unserem reichhaltigen Lebensmittelangebot.

    Antje Gahl von DGE ruderte immerhin 2006 in einem Interview mit dem Sten zurück und sagte:
    Zwar glaubt auch sie, dass eine vegane Kost den Nährstoffbedarf von Erwachsenen decken kann. Voraussetzung dafür seien aber "ein ausreichendes Ernährungswissen und eine wohlüberlegte Nahrungszusammenstellung". Ansonsten drohten Mangelerscheinungen, warnt Gahl.
    http://www.stern.de/wissen/ernaehrung/veganismus-riskante-tierliebe-578145.html

    Alles in allem empfinde ich die DGE Einschätzung zur veganen Kost - vor allem für Erwachsene - sehr mangelhaft. Referenzen sind anscheind auch nicht nötig.
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    Beitrag  human vegetable Fr Jan 07, 2011 11:05 pm

    Gorilla, vergleiche mal diese Aussage von der DGE-Frau
    Zwar glaubt auch sie, dass eine vegane Kost den Nährstoffbedarf von Erwachsenen decken kann. Voraussetzung dafür seien aber "ein ausreichendes Ernährungswissen und eine wohlüberlegte Nahrungszusammenstellung". Ansonsten drohten Mangelerscheinungen, warnt Gahl.

    mit deiner eigenen aus dem Fleischverzehr-Thread:
    Wenn man schon Vegetarier oder besser vegan wird, sollte man Fleisch, Milch, Ei, Fisch nicht gegen Plastikzeug ersetzten, sondern zu echten, frischen Lebensmitteln greifen. Gemüse, Obst, Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte (wer es verträgt) und eher wenig Korn und dann eher Vollkorn wie Haferflocken.

    Da scheint ihr beiden exakt der gleichen Meinung zu sein, wie ich übrigens auch Wink

    Die DGE ist halt ein Dinosaurier und ändert über Jahrzehnte liebgewonnene Überzeugungen selbst bei klarer Datenlage nur sehr, sehr langsam. Siehe dazu auch Nicolai Worms selbstmitleidige Anklageschrift "Mehr Fett" (http://www.amazon.de/Mehr-Fett-brauchen-gesund-schlank/dp/3927372544/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1294480954&sr=8-1), in der er die wissenschaftlich unhaltbaren low-fat Empfehlungen der DGE anprangert.

    Hier wie da scheint die DGE übrigens die gleiche Doppelstrategie zu fahren: Während DGE-Experten durchaus zu reflektierten Einschätzungen und Statements in der Lage sind, sickern diese neuen Denkweisen noch nicht ein in die Äußerungen des "Bodenpersonals" und der DGE-basierten Empfehlungen in den Massenmedien.

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    Beitrag  Gast Fr Jan 07, 2011 11:43 pm

    Zum Thema Fett muss ich aber die DGE in Schutz nehmen.

    Schon seit Jahren empfiehlt die DGE 30% der Kalorien in Form von Fett.
    Das ist alles andere als LowFett. Ich weiß gar nicht was Worm da immer will...alles LOGI Herr Worm?

    Ja, ich finde die Aussage von Frau Gahl ja auch gut (sogar mutig).
    Es scheint (meine subjektive Meinung) aber wohl schwer zu sein, innerhalb der DGE diese Erkenntnisse gegen die Interesse der Landesvereinigung der Milchwirtschaft, Fleischerinnungen etc. die in den Beiräten sitzen, durchzusetzten.
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    Beitrag  Floey Fr Jan 07, 2011 11:48 pm

    Evil or Very Mad Schon alleine die Sache mit dem Calcium zeigt, wie veraltet und inkorrekt die Angaben der DGE von 1998 sind. Man denke da an die hohe Korrelation zwischen Milchkonsum und Ostheoporose, die im Allgemeinen auf die Wirkung des Caseins zurückgeführt wird.
    Was ist denn mit Broccoli oder Blumenkohl? Seit wann sind das keine guten Calcium-Lieferanten mehr? scratch

    Irgendwie leben die Deutschen ernährungstechnisch hinter dem Mond, wie mir scheint Wink
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    Beitrag  Gast Sa Jun 18, 2011 11:21 am

    human vegetable schrieb:

    Die DGE ist halt ein Dinosaurier und ändert über Jahrzehnte liebgewonnene Überzeugungen selbst bei klarer Datenlage nur sehr, sehr langsam. Siehe dazu auch Nicolai Worms selbstmitleidige Anklageschrift "Mehr Fett" in der er die wissenschaftlich unhaltbaren low-fat Empfehlungen der DGE anprangert.

    Interessantes Statement, aber wo hat die DGE eine wissenschaftlich unhaltbaren low-fat Empfehlungen? 30% sind viel, mehr als die WHO und mitten drin, was die AHA empfiehlt.

    Wieviel fordert denn eine Herr Worms? In seiner LOGI-Methode hat er als Beispiel 23% Carbs und 39% Fett. Das sind gerade mal 9% mehr als die DGE vorgibt, keine Ahnung was das überhaupt soll....
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    Beitrag  Gast Sa Jun 18, 2011 12:39 pm

    Laut Nationale Verzehrsstudie II essen die Deutschen im Schnitt 35%.
    Die NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) dr USA kommt auf 33%.

    Jetzt lese ich gerade, daß LOGI 40-50% Fett angibt, 20-30% Carbs und 20-30% Protein.

    Mal ernsthaft ein bekannter Riesen-Hamburger einer berühmten Fastfoodkette kommt auf auf 50% Fett, 25% Carbs und 25% Protein. Voll im LOGI-Schema.

    cheers


    Ernsthaft Aua!
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    Beitrag  openMfly Mo Jun 20, 2011 4:17 am

    JanII schrieb:Laut Nationale Verzehrsstudie II essen die Deutschen im Schnitt 35%.
    Die NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) dr USA kommt auf 33%.

    Jetzt lese ich gerade, daß LOGI 40-50% Fett angibt, 20-30% Carbs und 20-30% Protein.

    Mal ernsthaft ein bekannter Riesen-Hamburger einer berühmten Fastfoodkette kommt auf auf 50% Fett, 25% Carbs und 25% Protein. Voll im LOGI-Schema.

    cheers


    Ernsthaft Aua!


    Aber Logi heisst doch, auf gebackenes z.B. so gut wie ganz zu verzichten. Alles Getreide und Kartoffeln auch nur selten.
    Glaube nicht, dass die Hamburger (jedenfalls nicht mit Brötchen) empfehlen.

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