Doku: "Live and let live"

http://www.letlivefilm.com/

Hat den Film schon jemand von euch gesehen? Frage mich, ob der sich eignen würde, prinzipiell interessierte Bekannte und Verwandte an das Thema heranzuführen.

Meine Probleme mit anderen Produktionen:
- zu drastische Bilder/implizite und explizite moralische Zeigefinger überfordern unbedarfte Zuschauer und führen dazu, dass sie "zumachen" (Earthlings)
- zu langatmig/fokussiert auf den Gesundheitsaspekt (Forks over Knives)

Der Trailer und die positiven Reviews auf amazon lassen mich hoffen, dass dieser Film in beiden Punkten besser abschneidet. A penny for your thoughts?

Hab ich im Kino gesehen (so'n kleineres Event im Kulturbahnhof mit anschließender Diskussionsrunde).

Drastische Bilder kamen überhaupt nicht vor, soweit ich mich erinnere. Und Gesundheit stand auch nicht so sehr im Mittelpunkt. Würd sagen es war hauptsächlich eine Aneinanderreihung von Interviews mit sehr unterschiedlichen Personen. Irgendwie fehlte mir ein bisschen der rote Faden. Aber dafür wurden wirklich so ziemlich alle Aspekte angesprochen, auch ökonomische, ökologische und zwischenmenschliche.

Für langjährige Veganer eine gute Zusammenfassung. Für neu Interessierte vielleicht ein bisschen viel auf einmal, also sehr viel Inhalt in recht kurzer Zeit. Auf jeden Fall sehenswert!

edit: Bei der Diskussionsrunde bemängelte jemand, dass keine spirituell/esoterischen Argumente dabei waren. Das fand ich allerdings sehr positiv.

Vielen Dank für die Rezension, Holger! Hört sich gut an - werde ich mir zulegen.

Habe die DVD mittlerweile erhalten und angesehen.

Finde den Film erstaunlich gut gemacht - die Idee, die einzelnen Interviews durch die "Rahmenhandlung" mit der jungen Veganerin, die die Zuschauer durch ihr Leben führt, zu verbinden, funktioniert. Die Interviewpartner finde ich gut ausgewählt. Als bonus feature gibt es einige Interviews in größerer Länge, was einen tieferen Eindruck möglich macht.

Bin unschlüssig, ob die Doku davon profitiert hätte, wenn der Macher sich durch voiceovers/kommentierte Filmsequenzen/Animationen etc. stärker zu Wort gemeldet hätte, wie man es aus einschlägigen amerikanischen Produktionen kennt (z. B. die Dokus von Michael Moore). Marc Pierschel entscheidet sich dafür, die Interviewten konsequent für sich selbst sprechen zu lassen, ohne jede Intervention seinerseits.

Fazit: Vielleicht nicht perfekt, aber insgesamt trotzdem die beste Doku zum Thema, die ich bisher gesehen habe!