Das Brustbein und die Dips...

Hatte die letzten Wochen das Volumen für Dips erhöht, bemerke nun schon nach wenigen Wiederholungen Druck auf dem Brustbein!

Hab sie derzeit komplett rausgenommen, war irgendwie beunruhigend...

Habt ihr Erfahrungen damit?

"Leider" nein, aber hast schon das richtige getan. Mach dann einfach 1 oder 2 Wochen eine andere Übung und schau, ob es dann immer noch da ist, wenn du wieder Dips machst.

ich kann dazu etwas schreiben. vor einigen jahren ist mir mal das brustbein gebrochen (frag nicht nach dem wie).
als alles wieder soweit verheilt war, wollte ich ein paar dipps machen. nach 3 oder 4 wdh musste ich aufhören, da der druck auf das brustbein so groß war, dass es sich wie ein reißen angefühlt hat.
seit dem habe ich dips komplett aus meinem programm genommen.

warum du probleme mit dips hast, kann ich natürlich nicht erklären. vllt. ist der brustmuskelansatz am brustbein (sehnen) überlastet. mein tip: wenn du wieder anfängst dips zu machen, solltest du vorerst mit weniger als dein eigenes bw trainieren. möglich ist das z.b. mit bändern. oder du hast das "glück" einen dip/klimmzugtum mit gewichtsreduktion im studio stehen zu haben. wie gesagt, nur eine vermutung.

Hatte das Problem auch mal - habe Dips dann für längere Zeit rausgenommen, und als ich sie irgendwann wieder reingenommen habe, war es gut.

Ich vermute, die Ursache des Problems ist sehr tiefes Ablassen in der exzentrischen Phase - insbesondere, wenn man die passiven Strukturen übernehmen lässt und die Muskelspannung nachlässt.

Dementsprechend würde ich empfehlen, die ROM nach unten zu begrenzen - z. B. indem du dir einen Schemel etc. unterstellst, so dass du ab einer bestimmten Tiefe mit den Füßen Bodenkontakt bekommst. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass das Maximum der Muskelaktivierung ohnehin mit 90 Grad Ellenbogenwinkel erreicht ist (Pavel's "Beyond Bodybuilding"?)

Eine weitere Maßnahme wäre, jede Wiederholung am tiefsten Punkt zu beginnen (der dann ja gar nicht mehr so tief ist), und zwischen den Wiederholungen ganz kurze Pausen einzuschieben. Insbesondere am Ende des Satzes, wenn die Ermüdung einsetzt, ist so eine saubere Ausführung wahrscheinlicher.

Da du im Moment vermutlich noch auf den muscle-up hintrainierst, könnte das auch im Zusammenhang stehen? Ich kann mir vorstellen, dass der Übergang vom Hang zum Stütz gerade am Anfang kaum technisch sauber zu bewerkstelligen ist. Wenn man am Ende der Zugphase (noch) nicht die maximale Höhe hinbekommt, ist man beim Dip gezwungen, aus einer sehr tiefen Position zu starten. Insofern würde ich im Zweifelsfall auch dieses Projekt erstmal verschieben - auch wenn's weh tut (aber wenigstens nur dem Ehrgeiz).

Auf alle Fälle würde ich nicht in den Schmerz hineintrainieren - solange du mit den oben geschilderten oder anderen Maßnahmen den Schmerz nicht sofort völlig wegbekommst, mach' eine zeitweilige Dipspause. Und wie Tom schon gesagt hat, macht es auch Sinn, den Widerstand zeitweilig zu senken. Ein "poor man's gravitron" kriegst du einfach, indem du dir einen Schemel unterstellst und mit den Zehenspitzen minimale Unterstützung gibst.

Jahrelang hatte ich immer Schulterprobs, wenn ich Dips längere Zeit im Plan hatte. Das hat sich mit meiner neuen Technik zum Glück erledigt (klopf, klopf) - seit mehreren Monaten habe ich Dips drin, und zwar mit merklichem Erfolg. Hier meine "bahnbrechenden" Erkenntnisse: https://veganstrength.forumieren.com/t1795-narrow-chest-dips

Wobei ich mittlerweile gemerkt habe, dass ich mir auch eine etwas weitere Griffposition erlauben kann - solange ich die Brust rausstrecke, möglichst weit vorne absenke, und meine Unterarme bis zum tiefsten Punkt genau senkrecht zum Boden bleiben!

Alles Gute!

Tobi schrieb:Mach dann einfach 1 oder 2 Wochen eine andere Übung und schau, ob es dann immer noch da ist, wenn du wieder Dips machst.

Danke, werde mal sicher 2 Wochen die Dips weglassen!

xTomx schrieb:oder du hast das "glück" einen dip/klimmzugtum mit gewichtsreduktion im studio stehen zu haben. wie gesagt, nur eine vermutung.

Da ich zuhause trainiere, habe ich diesen Luxus nicht. Werde, wie von human vegetable vorgeschlagen, die nächsten Dipversuche mit "Zehenspitzenunterstützung" machen

human vegetable schrieb:Ich vermute, die Ursache des Problems ist sehr tiefes Ablassen in der exzentrischen Phase - insbesondere, wenn man die passiven Strukturen übernehmen lässt und die Muskelspannung nachlässt.

Auf einen Post von dir habe ich schon sehnsüchtig gewartet Ich bin mir fast sicher, dass hier der Fehler liegt!

Wie du richtig erwähnt hast, trainiere ich derzeit auf den Muscle-Up. Damit die "Traisition" zwischen Klimmzug und Dip möglichst kurz ist, mache ich Klimmzüge so hoch wie möglich und Dips so tief wie es nur geht. Letzteres war anscheinend ziemlich dumm

human vegetable schrieb:https://veganstrength.forumieren.com/t1795-narrow-chest-dips

Genial! Vielen Dank für das Hinweisen auf diesen Thread! Da ist auf jeden Fall Verbesserungspotential bei mir drinnen!

Fazit:

Erstmal etwas Pause => mit Support von Zehen & Co. langsam rantasten & vorallem ROM verkürzen!

Vielen Dank für eure Antworten! News folgen in ca. 2 Wochen

Aus den angekündigten 2 Wochen wurden nun über 3 Monate, hier aber mal ein Update:

Ich habe das Problem mitlerweile nicht mehr!

Wöchentliches Dip-Volumen: zwischen 24 und 48 Reps (je nach dem, ob ich sie 1 oder zwei mal die Woche trainiere)
ROM: Volle ROM! So tief es geht )

Das habe ich gemacht:

1. Dips für mehrere Wochen/Monate rausgeschmissen!

2. Dip-Support (oberste Position) gestärkt - L-Sit-Training sei Dank!!

3. Pseudo-Planche-Liegestütze auf Liegestützgriffen durchgeführt



Ich habe diese, aufgrund der Liegestützgriffe, noch mit einer erweiterten ROM durchgeführt.

4. Volumen pro Satz heruntergeschraubt:
Ich mache derzeit 8 Sätze zu 3 Wiederholungen, da ich diese 3 sehr langsam und kontrolliert durchführe (andere schaffen in dieser Zeit sicher das Doppelte an Wiederholungen).

Danke nochmals für eure Unterstützung!

Probleme mit dem Brustbein hatte ich auch anfangs bei Dips - auch wenn meine Beine dabei auf einer erhöhten Bank waren und die ROM nicht sehr groß war. Ich habe das Problem beseitigt, in dem ich viele Liegestütze und außerdem Pec Minor Dips gemacht habe. Falls jemand diese eher unbekannte Übung nicht kennt:
youtube.com/watch?v=hlCqixV8at0

Nach dem, was ich heute irgendwo gelesen/gehört habe, rühren die Probleme teils auch daher, dass die Schultern bewegt werden, so wie es unwissende beim Bankdrücken machen. Stattdessen sollte man mithilfe der Lats und Traps die Schultern in derselben Position halten wie beim Bankdrücken.

Weiß aber auch nicht, wann und wie das einen Unterschied macht, also nagelt mich nicht drauf fest.

Erscheint mir logisch

Ich habe durch den Dip-Support meine Schultern gekräftigt und dadurch "stabilisiert", bei P.de Primo haben das die Pec Minor Dips gemacht.

Tobi schrieb:Nach dem, was ich heute irgendwo gelesen/gehört habe, rühren die Probleme teils auch daher, dass die Schultern bewegt werden, so wie es unwissende beim Bankdrücken machen. Stattdessen sollte man mithilfe der Lats und Traps die Schultern in derselben Position halten wie beim Bankdrücken.

Weiß aber auch nicht, wann und wie das einen Unterschied macht, also nagelt mich nicht drauf fest.

Das kann ich zu 100% bestätigen. Dips sind eine Latübung, wenn der bei mir nicht mitmacht, läuft nichts sauber. Am Anfang hatte ich das noch nicht begriffen und bei Dips Schmerzen gehabt und versagt. Mittlerweile weiß ich es und bin recht gut in der Übung. Viel toller als Bankdrücken! =)