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Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #26
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Meinst du die Lichtesser? Ja, da hab ich neulich erst Eine im Restaurant getroffen. Das nennt sich "pranen".
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #27
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne schrieb:So schwierig, wie es für viele Muslime ist zuzugestehen, dass auch andere mit ihrem Gott gut leben, scheint es für manche Vegetarier/Veganer zu sein Allesessern zuzugestehen auf ihre Art zu leben.
Das kann man doch kaum in dem Zusammenhang vergleichen! Man kann das doch auch so umformulieren, dass es ziemlich absurd klingen wird, z.B. so: "So schwierig, wie es für viele Muslime ist zuzugestehen, dass auch andere mit ihrem Gott gut leben, scheint es für manche Nichtkannibalen zu sein Kannibalen zuzugestehen auf ihre Art zu leben." Merkst du was?
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #28
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Gorilla schrieb:100kg Schwein sind 50kg Fleisch sind 0,002 totes Tier = Faktor 15!
Das arme Schwein hat sich also tatsächlich von Luft und "Liebe der Bio-Bauern" ernährt, kaum was getrunken, so gut wie keinen Dreck produziert und sowieso auf dem Mond gelebt.
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #29
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Popeye schrieb:Das kann man doch kaum in dem Zusammenhang vergleichen! Man kann das doch auch so umformulieren, dass es ziemlich absurd klingen wird, z.B. so: "So schwierig, wie es für viele Muslime ist zuzugestehen, dass auch andere mit ihrem Gott gut leben, scheint es für manche Nichtkannibalen zu sein Kannibalen zuzugestehen auf ihre Art zu leben." Merkst du was?
Weshalb nicht? Ja, ich merke was: Kannibalen ist ein normativer Begriff. Du wertest nach deinen moralischen Maßstäben, dass Kannibalismus etwas Negatives ist. Es ist aber so, dass es vor allem bei einigen indigenen Völkern moralisch eben nicht verwerflich ist Tote zu essen. Im Gegenteil. Es ist eine besondere Ehrerweisung. Merkst du was?
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #30
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne schrieb:
Weshalb nicht? Ja, ich merke was: Kannibalen ist ein normativer Begriff. Du wertest nach deinen moralischen Maßstäben, dass Kannibalismus etwas Negatives ist. Es ist aber so, dass es vor allem bei einigen indigenen Völkern moralisch eben nicht verwerflich ist Tote zu essen. Im Gegenteil. Es ist eine besondere Ehrerweisung. Merkst du was?
Das hatten wir schon mal im Thema "Grenzen des Veganismus". Wenn du damit einverstanden bist, dass man keine Menschen züchten und töten darf, um bloß ihr Fleisch usw. zu verzehren, obwohl man ohne gesundheitliche Nachteile drauf verzichten kann, solltest du auch damit einverstanden sein, dass man keine anderen Tiere aus demselben Grund züchten und töten darf. Es sei denn, du bist eine Speziesistin und findest, dass man nur keine Menschen züchten und töten darf. In diesem Fall solltest du einen plausiblen Grund für derartige Abgrenzung nennen. Ein bestimmter IQ und die Nützlichkeit für die menschliche Gesellschaft können nicht der Grund dafür sein, weil auch geisteskranke und körperlich behinderte Menschen in unserer Gesellschaft zum Glück zumindest gesetzlich nicht diskriminiert werden. Es bleibt also nur die Zugehörigkeit zur menschlichen Rasse als der "plausible" Grund für die Abgrenzung und genau das ist inakzeptabel in den Augen der VeganerInnen, denn fast auf demselben Prinzip ist z.B. die nationalsozialistische Ideologie aufgebaut, bloß zählt im Nazismus nicht die Zugehörigkeit zur menschlichen, sondern lediglich zur "arischen" Rasse. Dass Nazismus nichts Gutes ist, muss ich dir hoffentlich nicht erklären.
Kurz zusammengefasst: wenn die Mehrheit unserer Gesellschaft aus TierrechtlerInnen bestehen wird, dann wird es verboten sein, nicht nur Menschen, sondern auch die sogenannten Nutztiere (und Haustiere) zu züchten und zu töten. Und dann fragt dich keiner, ob du Speziesismus oder Kannibalismus durchaus moralisch korrekt findest. So einfach ist das.
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #31
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Ich bin ja noch nicht so lange hier und kannte das Thema Grenzen des Veganismus noch nicht.
Was hälst du von dem Grund des praktischen Unmöglichkeit nun?
Kurz gefasst: Die Mehrheit unserer Gesellschaft sieht diesen Grund der praktischen Unmöglichkeit (aufgrund welchen Basiswissens oder Unwissens sei dahingestellt) derzeit noch als den wichtigsten Grund an. Daher fragt dich auch keiner ob du ernsthaft glaubst, eine menschliche Existenz sei ohne negative Beeinflussung jeglicher Lebewesen auch über externe Wege möglich.
Nur zur Klarstellung: Ich persönlich finde Kannibalismus natürlich nicht "moralisch" korrekt. Ich hinterfrage nur gerne die Bedingungen die dazu führen, diese Maßstäbe auch anderen Menschen aufzuzwingen. Denn das hatten wir Europäer in unserer Vergangenheit auch schon zur Genüge, siehe Kolonialismus.
Habe ich etwas anderes geschrieben? Ich schrieb ähnlich wie Gorilla:Wenn du damit einverstanden bist, dass man keine Menschen züchten und töten darf, um bloß ihr Fleisch usw. zu verzehren, obwohl man ohne gesundheitliche Nachteile drauf verzichten kann, solltest du auch damit einverstanden sein, dass man keine anderen Tiere aus demselben Grund züchten und töten darf.
Es liegt ein großer Unterschied zwischen etwas als "nicht möglich anzusehen" und "gerechtfertigt" anzusehen. Und was mir ganz ehrlich schon wieder die Nase hoch geht ist der Nazivergleich. Ist wohl das vegane Totschlagargument: Jedwede weiter Diskussion zwecklos.[...] dass es wohl schwerlich möglich sein dürfte 100% tierleidfrei zu leben, also im Sinne von wirklich keinem Lebewesen in irgendeiner Form zu schaden.
Was hälst du von dem Grund des praktischen Unmöglichkeit nun?
Kurz gefasst: Die Mehrheit unserer Gesellschaft sieht diesen Grund der praktischen Unmöglichkeit (aufgrund welchen Basiswissens oder Unwissens sei dahingestellt) derzeit noch als den wichtigsten Grund an. Daher fragt dich auch keiner ob du ernsthaft glaubst, eine menschliche Existenz sei ohne negative Beeinflussung jeglicher Lebewesen auch über externe Wege möglich.
Nur zur Klarstellung: Ich persönlich finde Kannibalismus natürlich nicht "moralisch" korrekt. Ich hinterfrage nur gerne die Bedingungen die dazu führen, diese Maßstäbe auch anderen Menschen aufzuzwingen. Denn das hatten wir Europäer in unserer Vergangenheit auch schon zur Genüge, siehe Kolonialismus.
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #32
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne schrieb:Ich bin ja noch nicht so lange hier und kannte das Thema Grenzen des Veganismus noch nicht.
Habe ich etwas anderes geschrieben? Ich schrieb ähnlich wie Gorilla:Wenn du damit einverstanden bist, dass man keine Menschen züchten und töten darf, um bloß ihr Fleisch usw. zu verzehren, obwohl man ohne gesundheitliche Nachteile drauf verzichten kann, solltest du auch damit einverstanden sein, dass man keine anderen Tiere aus demselben Grund züchten und töten darf.
[...] dass es wohl schwerlich möglich sein dürfte 100% tierleidfrei zu leben, also im Sinne von wirklich keinem Lebewesen in irgendeiner Form zu schaden.
Und? Wollen wir jetzt vielleicht noch plötzlich "feststellen", dass die Erde keine Scheibe ist, und diese "Feststellung" patentieren lassen? Ich gehe davon aus, dass solche Sachen jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sind. Muss man das alles wirklich ausdiskutieren?
Sonne schrieb:Und was mir ganz ehrlich schon wieder die Nase hoch geht ist der Nazivergleich. Ist wohl das vegane Totschlagargument: Jedwede weiter Diskussion zwecklos.
Was genau stört dich daran? Speziesismus, Rassismus und Nazismus beruhen quasi auf demselben xenophobischen Grundprinzip.
Sonne schrieb:Kurz gefasst: Die Mehrheit unserer Gesellschaft sieht diesen Grund der praktischen Unmöglichkeit (aufgrund welchen Basiswissens oder Unwissens sei dahingestellt) derzeit noch als den wichtigsten Grund an. Daher fragt dich auch keiner ob du ernsthaft glaubst, eine menschliche Existenz sei ohne negative Beeinflussung jeglicher Lebewesen auch über externe Wege möglich.
Nur zur Klarstellung: Ich persönlich finde Kannibalismus natürlich nicht "moralisch" korrekt. Ich hinterfrage nur gerne die Bedingungen die dazu führen, diese Maßstäbe auch anderen Menschen aufzuzwingen. Denn das hatten wir Europäer in unserer Vergangenheit auch schon zur Genüge, siehe Kolonialismus.
1. Die Mehrheit unserer Gesellschaft macht sich, meiner Meinung nach, überhaupt gar keine Gedanken drüber. Viele benutzen lediglich dieses Scheinargument "Man kann nicht 100%-ig vegan leben" als Ausrede für ihr Konsumverhalten.
2. Dass du Kannibalismus nicht für moralisch korrekt hälst, beruhigt mich schon.
3. Kolonialismus ist eine komplexe Problematik. Wenn du versuchst, die Tatsache, dass die Mehrheit der Gesellschaft der Minderheit bestimmte Maßstäbe aufzwingt, als etwas Negatives darzustellen, indem du diese Tatsache mit Kolonialismus vergleichst, dann wird's einfach nur lächerlich, denn es kommt immer drauf an, welche Maßstäbe unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel aufgezwungen werden.
Holger- Gigant
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- Beitrag #33
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Ich werd mich hier raushalten, aber das erinnert mich gerade an eine uralte Diskussion...
https://veganstrength.forumieren.com/t488-in-einer-veganen-welt-gabe-es-keine-schweinegrippe
Floey hat da damals viele sehr interessante Sachen geschrieben. Lesenswert.
https://veganstrength.forumieren.com/t488-in-einer-veganen-welt-gabe-es-keine-schweinegrippe
Floey hat da damals viele sehr interessante Sachen geschrieben. Lesenswert.
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #34
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Hallo Holger,
es war nicht meine Absicht hier jemanden rauszudrängen.
Im verlinkten Thema schreibt Floey einiges was angreifbar ist. VeSeppo hat es probiert. Ich hätte es anders gemacht, dennoch liegt meine Postition trotzdem mehr auf seiner Linie.
Ja, scheinbar schon. Denn darum ging es (mir) in diesem Thema. Die sarkastische Aufmachung lass ich jetzt einfach mal unkommentiert. Aber vielleicht kannst du es dir verkneifen mir in zukünftigen Postings solche dämlichen Beispiele vorzuwerfen. Ist eine reine Respektssache, verstehst du.
Rassismus ist ein sozialpolitisches Programm. Ich zitiere hierzu mal Zygmut Baumann:
Stichwort ist "Social Engeneering" wozu der Rassismus ein Mittel ist.
Speziezismus würde ich einfach als eine Sonderform von Anthropozentrismus beschreiben. Ich hab mich damit nur oberflächlich befasst. Aber ich würde ihm schon allein deshalb eine Sonderstellung zu den anderen Begriffen einräumen, weil wir Tiere ja nicht geringer schätzen, weil wir Angst vor ihnen haben und sie die "große Unbekannte" sind, sondern aus reinem Nutzenkalkül (weil wir sie essen und nutzen wollen).
An dem "Naziargument" stört mich zum einen die extreme Vereinfachung, zu anderen der Vergleich, den jemand mit Hintergrundwissen zum Holocaust und dessen Komplexität, wohl so nicht einfach ziehen würde. Daher Totschlagargument.
Die Lächerlichkeit von Punkt drei musst du mir bitte nochmal genauer erklären.
Und ich bin jetzt erstmal weg im Urlaub! Bis die Tage!
es war nicht meine Absicht hier jemanden rauszudrängen.
Im verlinkten Thema schreibt Floey einiges was angreifbar ist. VeSeppo hat es probiert. Ich hätte es anders gemacht, dennoch liegt meine Postition trotzdem mehr auf seiner Linie.
Und? Wollen wir jetzt vielleicht noch plötzlich "feststellen", dass die Erde keine Scheibe ist, und diese "Feststellung" patentieren lassen? Ich gehe davon aus, dass solche Sachen jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sind. Muss man das alles wirklich ausdiskutieren?
Ja, scheinbar schon. Denn darum ging es (mir) in diesem Thema. Die sarkastische Aufmachung lass ich jetzt einfach mal unkommentiert. Aber vielleicht kannst du es dir verkneifen mir in zukünftigen Postings solche dämlichen Beispiele vorzuwerfen. Ist eine reine Respektssache, verstehst du.
Nazismus ist eine Abkürzung von Nationalsozialismus. Das ist ein politisches Programm (wie Sozialdemokratie, Wirtschaftsliberalismus, etc.) und ist daher nicht in einer Reihe mit den anderen beiden Begriffen zu nennen. Rassismus ist ein Phänomen, was auch komplexer ist, als du es hier darstellst. Zum einen ist es zu unterscheiden von Heterophobie. Die begleitet uns Menschen so so lange, wie es wohl Menschen gibt und ich psychologisch auch notwendig.Was genau stört dich daran? Speziesismus, Rassismus und Nazismus beruhen quasi auf demselben xenophobischen Grundprinzip.
Rassismus ist ein sozialpolitisches Programm. Ich zitiere hierzu mal Zygmut Baumann:
„Der Rassismus unterscheidet sich durch seine Praktik, deren Teil er ist und der er rationalisiert; dieser Praktik kombiniert architektonische und gärtnerische Strategien mit denen der Medizin – konstruiert werden soll eine künstliche soziale Ordnung, aus der diejenigen Elemente der bestehenden Welt entfernt wurden, die dem erwünschten, perfekten Erscheinungsbild nicht angepaßt werden können.“
Stichwort ist "Social Engeneering" wozu der Rassismus ein Mittel ist.
Speziezismus würde ich einfach als eine Sonderform von Anthropozentrismus beschreiben. Ich hab mich damit nur oberflächlich befasst. Aber ich würde ihm schon allein deshalb eine Sonderstellung zu den anderen Begriffen einräumen, weil wir Tiere ja nicht geringer schätzen, weil wir Angst vor ihnen haben und sie die "große Unbekannte" sind, sondern aus reinem Nutzenkalkül (weil wir sie essen und nutzen wollen).
An dem "Naziargument" stört mich zum einen die extreme Vereinfachung, zu anderen der Vergleich, den jemand mit Hintergrundwissen zum Holocaust und dessen Komplexität, wohl so nicht einfach ziehen würde. Daher Totschlagargument.
Die Lächerlichkeit von Punkt drei musst du mir bitte nochmal genauer erklären.
Die Europäer dachten auch, das Ziel wäre eine "bessere Welt" ein Zivilisationsschub für die Kolonien. Das äußerten die Franzosen 2011 erst über die Algerier. Was eben ein "gutes Ziel" ist hängt doch wohl stark von subjektiver Betrachtung ab, meinst du nicht auch?denn es kommt immer drauf an, welche Maßstäbe unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel aufgezwungen werden.
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Chrisilette- Fliegengewicht
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- Beitrag #35
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne schrieb:Die Lächerlichkeit von Punkt drei musst du mir bitte nochmal genauer erklären.
Sorry Sonne, hier gibt es nichts zu erklären!
Hätte man Deiner Meinung nach ein Volksbegehren zur Abschaffung der Apartheid oder der Gleichberechtigung von M/W durchführen sollen?
Popeye hat nun wirklich schon alles gesagt; ich spar mir die Worte.
Nach Lesen der letzten Seite fällt es mir auch schwer wieder zum Thema zu finden...
Schade nur, daß ein eigentlich interessanter Thread zu einer Grundsatzdiskussion wurde; hier hätte ich doch etwas mehr vorausgesetzt.
Chrisilette- Fliegengewicht
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- Beitrag #36
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Chrisilette schrieb:Sonne schrieb:Die Lächerlichkeit von Punkt drei musst du mir bitte nochmal genauer erklären.
Sorry Sonne, hier gibt es nichts zu erklären!
Hätte man Deiner Meinung nach ein Volksbegehren zur Abschaffung der Apartheid oder der Gleichberechtigung von M/W durchführen sollen?
Popeye hat nun wirklich schon alles gesagt; ich spar mir die Worte. Ebenfalls grundlegend richtungsweisend (Danke für den Link) Floeys universeller Ethikgedanke.
Schade nur, daß ein eigentlich interessanter Thread zu einer Grundsatzdiskussion wurde; hier hätte ich doch etwas mehr vorausgesetzt.
Holger- Gigant
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- Beitrag #37
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Öh ne sry, so war das gar nicht gemeint. Ich hatte nur vergessen, dass ich mich auch an diesem Thema hier schon beteiligt hatte...Sonne schrieb:Hallo Holger,
es war nicht meine Absicht hier jemanden rauszudrängen.
Also gut ich versuch's doch noch mal kurz, weil mir das echt keine Ruhe lässt.
Was ist mit den Tieren denen für diese "Art zu leben" zwangsläufig das Recht zu leben abgesprochen wird? Haben die kein Recht auf ihre Art zu leben? Wenn nein, warum?Sonne schrieb:So schwierig (...) scheint es für manche Vegetarier/Veganer zu sein Allesessern zuzugestehen auf ihre Art zu leben.
Demian- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #38
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Diejenigen, die am lautesten nach Toleranz und Respekt et cetera rufen, sind ja irgendwie schon immer diejenigen, die selbiges jeweils nicht zugestehen. Da kommt es eben dazu, dass Totesser sagen "Sei doch mal tolerant", aber permanent verlangen, dass man sich rechtfertigt … Die "echten" Intoleranten sind in diesem Fall eben die Totesser, die berechtigte Interessen anderer Lebewesen ignorieren.
Sobald irgend eine Lebensweise für irgendein Lebewesen Leid verursacht, sind die ethischen Grenzen erreicht, das hat nichts mit Intoleranz zu tun.¹
---
¹ Man könnte da jetzt wieder "beliebte" Analogien wie Sklavenhaltung, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und so weiter anführen, aber das führt die Diskussion meistens in die falsche Richtung…
Sobald irgend eine Lebensweise für irgendein Lebewesen Leid verursacht, sind die ethischen Grenzen erreicht, das hat nichts mit Intoleranz zu tun.¹
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¹ Man könnte da jetzt wieder "beliebte" Analogien wie Sklavenhaltung, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und so weiter anführen, aber das führt die Diskussion meistens in die falsche Richtung…
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #39
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne schrieb:Die Lächerlichkeit von Punkt drei musst du mir bitte nochmal genauer erklären.Die Europäer dachten auch, das Ziel wäre eine "bessere Welt" ein Zivilisationsschub für die Kolonien. Das äußerten die Franzosen 2011 erst über die Algerier. Was eben ein "gutes Ziel" ist hängt doch wohl stark von subjektiver Betrachtung ab, meinst du nicht auch?denn es kommt immer drauf an, welche Maßstäbe unter welchen Bedingungen und mit welchem Ziel aufgezwungen werden.
Hier ein Zitat für dich:
"Als Kolonialismus bezeichnet man eine Herrschaftsbeziehung zwischen Kollektiven, in der die zentralen Entscheidungen über das Leben der Kolonisierten durch eine kulturell verschiedene und nicht anpassungswillige Minderheit von Kolonialherren unter hauptsächlicher Bezugnahme auf deren Interessen beschlossen werden."
http://de.wikipedia.org/wiki/Kolonialismus
Diese Minderheit ist auch noch bewaffnet gewesen. Das Ziel war die Ausbeutung der anderen Völker und deren Ressourcen. Und was hat das jetzt mit deinem Versuch zu tun, Veganismus mit Kolonialismus zu vergleichen? Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem, was die europäischen Kolonialisten angeblich dachten, und dem, was sie tatsächlich machten. Hoffentlich bemerkst du jetzt deinen Fehler und diskutierst das nicht mehr aus!
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #40
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne schrieb:Nazismus ist eine Abkürzung von Nationalsozialismus. Das ist ein politisches Programm (wie Sozialdemokratie, Wirtschaftsliberalismus, etc.) und ist daher nicht in einer Reihe mit den anderen beiden Begriffen zu nennen. Rassismus ist ein Phänomen, was auch komplexer ist, als du es hier darstellst. Zum einen ist es zu unterscheiden von Heterophobie. Die begleitet uns Menschen so so lange, wie es wohl Menschen gibt und ich psychologisch auch notwendig.
Rassismus ist ein sozialpolitisches Programm. Ich zitiere hierzu mal Zygmut Baumann:
„Der Rassismus unterscheidet sich durch seine Praktik, deren Teil er ist und der er rationalisiert; dieser Praktik kombiniert architektonische und gärtnerische Strategien mit denen der Medizin – konstruiert werden soll eine künstliche soziale Ordnung, aus der diejenigen Elemente der bestehenden Welt entfernt wurden, die dem erwünschten, perfekten Erscheinungsbild nicht angepaßt werden können.“
Stichwort ist "Social Engeneering" wozu der Rassismus ein Mittel ist.
Speziezismus würde ich einfach als eine Sonderform von Anthropozentrismus beschreiben. Ich hab mich damit nur oberflächlich befasst. Aber ich würde ihm schon allein deshalb eine Sonderstellung zu den anderen Begriffen einräumen, weil wir Tiere ja nicht geringer schätzen, weil wir Angst vor ihnen haben und sie die "große Unbekannte" sind, sondern aus reinem Nutzenkalkül (weil wir sie essen und nutzen wollen).
An dem "Naziargument" stört mich zum einen die extreme Vereinfachung, zu anderen der Vergleich, den jemand mit Hintergrundwissen zum Holocaust und dessen Komplexität, wohl so nicht einfach ziehen würde. Daher Totschlagargument.
1. Es wird dann wohl Zeit, dass du dich mit dem Thema "Speziesismus" auseinandersetzt.
2. Sonderstellung hin oder her, das Grundprinzip bleibt, meiner Meinung nach, dasgleiche oder meinetwegen sehr ähnlich. Und "Xenophobie" bedeutet nicht unbedingt nur "Angst vor dem großen Unbekannten", sondern auch "Hass" und "Verachtung". Ich will das aber nicht hier ausdiskutieren. In vielen Details unterscheiden sich Nazismus, Rassismus und Speziesismus, aber grade aus diesem Grund tragen diese Phänomene verschiedene Namen. Und ich habe nichts extrem vereinfacht. Außerdem kenne ich den wahren Grund, aus dem ein Speziesist "mit Hintergrundwissen zum Holocaust und dessen Komplexität" Speziesismus nicht mit Nazismus vergleichen würde. Der Grund ist folgender: "Fleisch ist so lecker und Nazismus ist so böse! Wie kann man das nur vergleichen? Ich könnte nie ohne tierische Produkte leben!".
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #41
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Um zum eigentlichen Thema des Threads zurückzukommen, will ich folgendes noch loswerden. Wenn ein Speziesist versucht, die Tierausbeutung mit der Tatsache zu rechtfertigen, dass bei jeder Ernte so und so viele Tiere aus Versehen getötet werden, dann klingt das, meiner Meinung nach, genauso absurd, wie ein vergleichbarer Versuch eines Kannibalen den Kannibalismus mit der Tatsache zu rechtfertigen, dass jedes Jahr so und so viele Menschen in Verkehrsunfällen sterben. Nach dem Motto "Viele Menschen sterben ja sowieso schon in Verkehrsunfällen, aber ich fahre doch kein Auto, also habe ich nichts damit zu tun und darf also Menschenfleisch essen".
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #42
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Demian schrieb:Diejenigen, die am lautesten nach Toleranz und Respekt et cetera rufen, sind ja irgendwie schon immer diejenigen, die selbiges jeweils nicht zugestehen. Da kommt es eben dazu, dass Totesser sagen "Sei doch mal tolerant", aber permanent verlangen, dass man sich rechtfertigt … Die "echten" Intoleranten sind in diesem Fall eben die Totesser, die berechtigte Interessen anderer Lebewesen ignorieren.
Sobald irgend eine Lebensweise für irgendein Lebewesen Leid verursacht, sind die ethischen Grenzen erreicht, das hat nichts mit Intoleranz zu tun.¹
---
¹ Man könnte da jetzt wieder "beliebte" Analogien wie Sklavenhaltung, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und so weiter anführen, aber das führt die Diskussion meistens in die falsche Richtung…
Naja, zu so großen Analogien braucht frau gar nicht zu greifen. Es reicht schon deine Mutter, Oma, Onkel, Freundin, etc. Diese hätten alle deine ethischen Grenzen überschritten, falls sie (noch) Fleisch essen. Das ist doch der Punkt, oder?
Damit hätten wir ein Dilemma.
Im ersten Teil deines Textes stimme ich dir zu.
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #43
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Holger schrieb:
Was ist mit den Tieren denen für diese "Art zu leben" zwangsläufig das Recht zu leben abgesprochen wird? Haben die kein Recht auf ihre Art zu leben? Wenn nein, warum?
Natürlich haben sie ein Recht. Hier gings aber doch eigentlich gerade um diese Rechtskollision. So wie die Menschen Recht auf einen ruhigen Schlaf, Lebensqualität und Gesundheit (Lärm macht krank) haben, haben die Kröten die im Gebiet der neuen Umgehungsautobahn liegen ein Recht auf Leben. Um diese Knackpunkte geht es doch.
Wie wiegt also das Recht auf Leben und Nahrung und Unversehrtheit bei afrikanischen Bauern, deren Vieh (Lebensgrundlage) gerissen wird in Bezug zu der hungrigen Löwin, die die Ziegen reißt? Keine Frage: es muss eine für alle (auch die Löwen) optimale verträgliche Lösung angestrebt werden. Das geht aber nicht immer. Und darum ging es doch, oder?
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #44
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Na, das Ziel war wohl grundverschieden. Das Prinzip war grundverschieden. Allein die technische und bürokratische Umsetzung sind eventuell vergleichbar. Aber da du das nicht mehr ausdiskutieren willst und andere sich scheinbar auch zunahe getreten fühlen, wenn mal etwas tiefer als die "aber Fleisch ist so lecker"-Ebene gebohrt wird, steig ich jetzt auch aus der öffentlichen Diskussion aus. Gerne kann mir der oder die ein oder andere Tiefschürfer ne PN schreiben und das Thema vertiefen.Popeye schrieb:Außerdem kenne ich den wahren Grund, aus dem ein Speziesist "mit Hintergrundwissen zum Holocaust und dessen Komplexität" Speziesismus nicht mit Nazismus vergleichen würde. Der Grund ist folgender: "Fleisch ist so lecker und Nazismus ist so böse! Wie kann man das nur vergleichen? Ich könnte nie ohne tierische Produkte leben!".
Skittles- Foren-Clown
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- Beitrag #45
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Mal unabhängig vom Thema an dem ich mich nicht beteiligen werde, weil ich solche Diskussionen sowohl privat als auch in Foren einfach über habe, wollte ich anmerken das Sonne nen guten Fight liefert!
Sonne- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #46
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
total off topic: aber der Link ist geil! Grazie!
Holger- Gigant
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- Beitrag #47
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Ja eben.Sonne schrieb:Natürlich haben sie ein Recht. Hier gings aber doch eigentlich gerade um diese Rechtskollision.
Worauf ich hinaus wollte: Wenn zwei Rechte kollidieren fragt sich immer, welches davon ist das höhere Recht?
Das Recht zu essen was man will?
Das Recht am leben zu bleiben?
Und nein, mir ging's jetzt nicht um afrikanische Bauern, Löwen etc, sondern um "normale Durchschnittsbürger" hierzulande und das Töten von Tieren nur zum Spaß, bzw. eben für ein bestimmtes Geschmackserlebnis, obwohl es auch Alternativen gibt.
edit:
+1Sonne schrieb:total off topic: aber der Link ist geil! Grazie!
Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #48
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Sonne schrieb:Na, das Ziel war wohl grundverschieden. Das Prinzip war grundverschieden. Allein die technische und bürokratische Umsetzung sind eventuell vergleichbar. Aber da du das nicht mehr ausdiskutieren willst und andere sich scheinbar auch zunahe getreten fühlen, wenn mal etwas tiefer als die "aber Fleisch ist so lecker"-Ebene gebohrt wird, steig ich jetzt auch aus der öffentlichen Diskussion aus. Gerne kann mir der oder die ein oder andere Tiefschürfer ne PN schreiben und das Thema vertiefen.Popeye schrieb:Außerdem kenne ich den wahren Grund, aus dem ein Speziesist "mit Hintergrundwissen zum Holocaust und dessen Komplexität" Speziesismus nicht mit Nazismus vergleichen würde. Der Grund ist folgender: "Fleisch ist so lecker und Nazismus ist so böse! Wie kann man das nur vergleichen? Ich könnte nie ohne tierische Produkte leben!".
Ich finde nicht, dass das Ziel und das Prinzip grundverschieden waren. Und was Xenophobie angeht, haben viele Speziesisten offensichtlich Angst vor VeganerInnen und veganen Lebensmitteln. Das ist eine Tatsache. Aber das hat ja nichts mit dem Thema des Threads zu tun.
Demian- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #49
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Holger schrieb:Worauf ich hinaus wollte: Wenn zwei Rechte kollidieren fragt sich immer, welches davon ist das höhere Recht?
Klassiker: Kann ich vernünftiger Weise wollen, dass das geschmackliche Interesse eines Individuums über das berechtige Lebensinteresse eines anderen gestellt wird?
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Popeye- Erdnussbutter-Gourmet
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- Beitrag #50
Re: Wieviel Tierleid steckt in Lebensmittel?
Ernte als Gefahr für Wildtiere
Es gibt schon sogenannte Wildtierretter-Geräte, die aber leider nicht allen Tieren helfen. Naja, wenigstens was!
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