Buch "Eating Animals" v. Safran Foer

Moin zusammen,

hat jemand von euch das Buch "Eating Animals" von Safran Foer gelesen? Hört sich meiner Meinung nach Recht interessant an, wollte aber ganz gerne mal hören, wie ihr das fandet.

http://www.amazon.de/Eating-Animals-Jonathan-Safran-Foer/dp/0316072672

Grüße

Oli

Moin. Ich habe es gelesen.

Wirklich neues wird nicht erzählt, aber es ist gut und interessant geschrieben. Die Konstruktion am Ende, warum er einen Vegetarismus und keinen Veganismus fordert, wirkt sehr gekünstelt, so als ob eine Forderung nach einem Veganen Leben zu krass für den breiten Markt wäre, oder als ob er selber sich Gründe zurecht legt.

Als Zielgruppe würde ich eher die noch-nicht-vegetarier sehen, "uns" wird da nichts neues erzählt. Aber es ist, wie schon gesagt, gut zu lesen. Es ist ja schon auch mal schön zu lesen, wie jemand die ganzen Argumente formuliert, der wirklich schreiben kann ;-)

Ich fand es ganz nett, bis er anfing Leben in verschiedene Stufen einzuteilen. Seiner Meinung nach ist es völlig vertretbar Fleisch aus "artgerechter" Haltung zu essen, wenn es mal dumm genug war. Rinder gibt er da als Beispiel an.

robert schrieb: Die Konstruktion am Ende, warum er einen Vegetarismus und keinen Veganismus fordert, wirkt sehr gekünstelt, so als ob eine Forderung nach einem Veganen Leben zu krass für den breiten Markt wäre, oder als ob er selber sich Gründe zurecht legt.

Ist 1-2 Jahre her, dass ich es gelesen habe, deshalb erinnere ich mich nicht mehr an den Schluss. Aber ich erinner mich an ein Interview, wo er gefragt wurde, warum er nicht Veganer sei. Da meinte er, aus demselben grund warum die meisten keine Vegetarier sind: Er will es, aber kriegt es nicht hin. Er wolle aber versuchen, seine Ernährung nach und nach auf vegan umzustellen.

Das Buch war ja auch ziemlich vegan-positiv geschrieben, vorallem Eier hat er meiner Meinung nach sehr hart rangenommen.

Ich lese sehr sehr viel – ca - 2 Bücher/Woche und habe bisher 2 Bücher in meinem Leben abgebrochen, eines davon war dieses. Es war mir zu hart und einfach zu unerträglich. Vor allem als er beschrieben hat als er das Schaf aus dem Mistkübel eines Schlachthofes geholt hat. Und irgendwie sage ich auch für mich selber, ich muss mir das nicht antun, ich muss das nicht lesen. Daran war ich genau 8 Jahre meines Lebens schuld. Und damals wusste ich einfach nicht, was da genau abgeht.
Ich verborge dieses Buch aber immer wieder, obwohl es aufgrund der "Härte" für die breite Masse meines Erachtens nach nicht geeignet ist. Schon klar, was er schreibt ist Realität, keine Frage. Aber ich ertrage es auch nicht, einschlägige Filme zu sehen.

Ein Buch das ich viel öfter und lieber verborge ist "Anständig essen". Das ist ein lustiger, seichter, oberflächlicher Roman, der aber voll ans Thema ran geht. Und der wird von den Leuten denen ichs leihe auch tatsächlich gelesen.

Auch "Wie ich verlernte Tiere zu essen" fällt in die gleiche Kategorie wie "Anständig essen".

Ah ok. Vielen Dank für die Infos. Dann ist "Anständig essen" vielleicht eher was, hatte auch mal ein Interview mit der Autorin gelesen, die machte einen recht sympathischen Eindruck. Oder ich hol mir einfach mal beide Bücher, gibts ja gebraucht für ein paar Euro. "Wie ich verlernte Tiere zu essen" hab ich noch nichts von gehört, werde aber gleich mal googeln.

Grüße

Oli

@Körnerfresse: Bei mir ist es auch so 1-2 Jahre her, und ich hatte mich halt auch gewundert dass er das ganze Buch über eigentlich nur Argumente für Veganismus sammelt, und dann am Ende zu einem Vegetarischem Leben rät. Wie genau er das begründet weiß ich auch nicht mehr. Man "schafft es nicht" ist übrigens gleichbedeutend mit "mir ist es nicht wichtig genug" oder "ich habe keine lust dazu"

"Anständig essen" fand ich auch ziemlich gut. Die Kapitel über Rohkost fand ich schwach, aber sonst ziemlich gut und angenehm zu lesen.

Hab jetzt einfach mal beide Bücher bei Amazon vorgemerkt, sobald sich die Gelegenheit ergibt werd ichs dann mal bestellen...

Servus,

ich fand es interessant zu lesen. Hat sich auch gut lesen lassen. Er betrachtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und es kommen verschiedene Leute darin zu Wort.

Vergleich zu anderer Belletristik zum selben Thema habe ich nicht, deshalb kann ich meinen Vorrednern weder bei pflichten noch absprechen.

(Übrigens, das Buch gibts auch in der Bibliothek.)