Überzeugende Paleo-Dekonstruktion

Interessanter Artikel: http://bretcontreras.com/the-unexpected-flaw-of-the-paleo-diet-philosophy/

Diese Argumentation scheint mir sehr einleuchtend:

One of the basic premises of the paleo diet is that we haven’t had enough time to adapt to foods that were introduced after the agricultural revolution. However, we’re now learning that although our human genome changes slowly, the human microbiome – the collective genomes of the microbes (composed of bacteria, bacteriophage, fungi, protozoa and viruses) that live inside and on the human body – can be altered fairly rapidly. Some types of bacteria have the ability to degrade gluten peptides, lactose, phytic acid, and other food ingredients that are often considered the primary “toxins” in neolithic foods.

The fact that the microbiome responds to changes in environment and lifestyle and that we can manipulate the gut microbiome by introducing new types of bacteria (e.g., fermented foods) and fermentable substrates/prebiotics, questions the idea that we need thousands of years to adapt to new foods introduced in the human diet.

Nachdem man sehen konnte, wie schnell sich Asiaten an Milchprodukte angepasst haben und Laktase bilden können, ist ohnehin klar wie falsch die Paleo Basis ist....

Der Idee des Artikels folgend, werde ich in den nächsten Wochen ausprobieren, ob ich meine Verdauung nicht doch an bis jetzt scheinbar unverträgliche Produkte gewöhnen kann, wenn ich diese langsam einschleiche. Bin sehr gespannt.

Irgendwie scheint es logisch, dass man das Ideal einer "diversifizierten Darmflora" am ehesten mit einer möglichst abwechslungsreichen Ernährung erreicht (wobei deren Bausteine vollwertige Produkte sein sollten, und kein Industriefraß. Eiweißkonzentrate sind komplett abgesetzt und werden, so die neue Denke Erfolge bringt, demnächst hier verscheuert). Das ist also meine persönliche Entwicklungslinie - naturbelassene Lebensmittel aus möglichst vielen verschiedenen Produktgruppen einbeziehen.

Viele von euch mögen sich jetzt am Kopf kratzen und sich fragen - so what? So mache ich das doch schon immer!

Wie in einem anderen Thread beschrieben, habe ich den "gesunden Menschenverstand" die letzten zwei Jahre ausgeschaltet und habe nur noch das gegessen, was sich durch Eliminationsdiäten als absolut unbedenklich rausgestellt hat. Damit habe ich mich wohl in einen Teufelskreis begeben, der die Anzahl der verträglichen Produkte sukzessive reduziert hat. Und wenn ich was neues ausprobieren wollte, habe ich prinzipiell gleich richtig viel davon gegessen, um eine klare Reaktion zu bekommen. Auch nicht gut, da ich meiner Verdauung somit keine Umstellungszeit zugebilligt habe.

Jetzt hoffe ich nur, dass der "gesunde Menschenverstand" auch richtig liegt, und meine neue Ernährungs-Glasnost/Perestroika mittelfristige Erfolge bringt.