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    Hunger Management 101

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    Beitrag  human vegetable Mi Sep 03, 2014 9:52 pm

    Ob man seine Körperzusammensetzung langfristig im grünen Bereich halten kann, wird meiner Erfahrung nach vom Sättigungsgefühl entschieden - und zwar egal, ob man low fat, low carb oder sonstwas praktiziert, oder einfach ganz normal isst.

    Deswegen möchte ich in diesem Thread Strategien sammeln, die ihr aus persönlicher Erfahrung empfehlen könnt, um das Sättigungsgefühl zu steigern.

    Meine Ideen, ohne besondere Ordnung (Nummerierung soll nur dazu dienen, gezielte Anmerkungen machen zu können):

    1) Energiedichte im Auge behalten (nicht zu hoch - nicht zu niedrig, da sonst Völlegefühl)

    2) Viel Wasser trinken, insbesondere zwischen den Mahlzeiten wenn man Hunger auf einen Snack bekommt

    3) Zuckerfreies Kaugummi kauen (es gibt da solche Hämmer in Türkenläden, da kriegt die Kauleiste ihr Fett weg)

    4) Mahlzeiten mit Suppe/Salat/Gemüse beginnen, konzentriertere Energieqiellen am Ende

    5) Langsam essen, gründlich kauen, möglichst nicht dabei fernsehen/lesen/surfen

    6) Immer drei Mahlzeiten am Tag (funktioniert bei mir am besten - so habe ich weder Panikgefühl, mir die Wampe total vollhauen zu müssen wie beim IF, noch bin ich ständig in Versuchung, mir Snacks reinzuschieben)

    7) Hülsenfrüchte vor allem in der ersten Tageshälfte, um vom "second meal effect" zu profitieren

    Cool "Reward factor" durch sparsame Verwendung von Zucker/Salz/Gewürzen und begrenzte Lebensmittelauswahl minimieren, Stephan Guyenet hat dazu viel geschrieben (wobei einige Gewürze als "superfoods" natürlich doch ihre Berechtigung haben). Auch gut: "Mary's Mini Diet" von McDougalls Ehefrau.

    9) Nahrungsmittel "mit Biss" bevorzugen, die gründlich zerkaut werden müssen

    Jetzt seid ihr dran!
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    Beitrag  robert Mi Sep 03, 2014 10:02 pm

    Das gehört jetzt zwar irgendwie zu Punkt 6, ich will es aber trotzdem noch mal betonen:

    Regelmäßigkeit regiert! Man kann sein Hungergefühl trainieren, und wenn ich jeden Mittag um halb eins Esse, bekomme ich auch jeden Mittag um halb eins Hunger. Andersherum kann man diesen Effekt auch nutzen, um sich den Hunger ab zu trainieren. Und wenn ich regelmäßig immer zu den gleichen Zeiten esse, ist es leichter, zwischendurch nicht noch zu snacken.
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    Beitrag  Gorilla Do Sep 04, 2014 2:17 am

    Cooler Thread!

    Dann steuere ich gleich mal die Studie von Holt et al bei:

    Holt SH, Miller JC, Petocz P, Farmakalidis E. A satiety index of common foods.
    Eur J Clin Nutr. 1995 Sep;49(9):675-90. PubMed PMID: 7498104.

    Die Sättigungseigenschaften einer Vielzahl von Nahrungsmitteln im Vergleich zu der Sättigungskraft von weißem Brot, welches mit 100% die Referenz spielt.

    Vegane Lebensmittel mit hohem Sättigungsindex (SI):

    Kartoffeln, gekocht, SI = 323%
    Haferflockenbrei, SI = 209%
    Orangen, SI = 202%
    Äpfel, SI = 197%
    Vollkornnudeln, SI = 188%
    gebackene Bohnen, SI = 168%
    Weintrauben SI = 162%
    Vollkornbrot, SI = 157%
    Popcorn, SI = 154%

    Weißer Reis, SI = 138%
    Linsen, SI = 133%
    Vollkornreis, SI = 132%
    Crackers, SI = 127%
    Cookies / Kekse, SI = 120%
    Nudeln, SI = 119%
    Bananen, SI = 118%
    Cornflakes, SI = 118%
    Fruchtgummis , SI = 118%
    Pommes Frites, SI = 116%
    Müsli SI = 100%

    Eiscreme, SI = 96%
    Erdnüsse, SI = 84%
    Schokoriegel, SI = 70%
    Donuts, SI = 68%
    Kuchen, SI = 65%
    Croissant, SI = 47%
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    Beitrag  JaneDoe Do Sep 04, 2014 10:02 am

    Ich glaube, ich antworte morgen nochmal ausführlicher. Aber schonmal vorab: Zu dem Sättigungsgrad hat ja HG auch schonmal was gepostet und meine Meinung dazu ist, dass das eher individuell ist.
    Gerade diese Lebensmittel

    Gorilla schrieb:

    [color=#009900]Kartoffeln, gekocht, SI = 323%
    Haferflockenbrei, SI = 209%
    Orangen, SI = 202%
    Äpfel, SI = 197%

    Weintrauben SI = 162%


    laufen durch mein Verdauungsystem durch wie nichts. Äpfel ess ich gern mal als Süßes vorab oder direkt danach. Wenn ich die aber einzeln esse oder einige Zeit nach einer Mahlzeit, sind die stark appetitanregend (eigentlich wie nichts andere, was ich kenn). Hätte ich also sehr viel gegessen und wollte aus irgendeinem Grund noch was essen, könnte ich nach einer halben Stunde/Stunde einen Apfel essen und hätte wieder Appetit. Auch Kartoffeln und Haferflocken halten bei mir 1-2 Stunden. Haferflocken zum Frühstück als sättigende Mahlzeit geht nur in Kombi mit Fett und zusätzlichem Eiweiß.
    Ich frag mich immer, ob ich irgendwas an der Konzept nicht verstehe oder einfach so anders funktioniere...
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    Beitrag  mh1896 Do Sep 04, 2014 5:35 pm

    JaneDoe schrieb:Ich glaube, ich antworte morgen nochmal ausführlicher. Aber schonmal vorab: Zu dem Sättigungsgrad hat ja HG auch schonmal was gepostet und meine Meinung dazu ist, dass das eher individuell ist.
    Gerade diese Lebensmittel

    Gorilla schrieb:

    [color=#009900]Kartoffeln, gekocht, SI = 323%
    Haferflockenbrei, SI = 209%
    Orangen, SI = 202%
    Äpfel, SI = 197%

    Weintrauben SI = 162%


    laufen durch mein Verdauungsystem durch wie nichts. Äpfel ess ich gern mal als Süßes vorab oder direkt danach. Wenn ich die aber einzeln esse oder einige Zeit nach einer Mahlzeit, sind die stark appetitanregend (eigentlich wie nichts andere, was ich kenn). Hätte ich also sehr viel gegessen und wollte aus irgendeinem Grund noch was essen, könnte ich nach einer halben Stunde/Stunde einen Apfel essen und hätte wieder Appetit. Auch Kartoffeln und Haferflocken halten bei mir 1-2 Stunden. Haferflocken zum Frühstück als sättigende Mahlzeit geht nur in Kombi mit Fett und zusätzlichem Eiweiß.
    Ich frag mich immer, ob ich irgendwas an der Konzept nicht verstehe oder einfach so anders funktioniere...

    So gehts mir auch. Verstehe ich das richtig, dass danach 75g Apfel genauso sättigend sein sollen wie 100g Weißbrot? Oder 30g Kartoffeln wie 100g Weißbrot?
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    Beitrag  human vegetable Do Sep 04, 2014 8:48 pm

    Ja, das mit dem Sättigungsgefühl ist schon so eine Sache. Hier der alte angesprochene thread: https://veganstrength.forumieren.com/t2368-clean-eating-revisited

    Kartoffeln sättigen mich auch nicht sonderlich.

    Bei Haferflocken spielt die Zubereitung eine große Rolle: Wenn ich sie in Wasser aufkoche, lässt sich das 6- bis 9-fache an Flüssigkeit hinzufügen, und nach Abkühlen entsteht ein recht homogener, fester Brei (die Stärke gelatiniert - nach Abkühlung bildet sich resistente Stärke Typ2). Dann sind sie natürlich sehr sättigend, aber provozieren Völlegefühl (zu niedrige Energiedichte).

    Für mich optimal ist es, die HF mit etwa 2,5mal soviel warmem Wasser zu vermischen und einige Minuten ausquellen zu lassen. Der Brei ist dann nicht zu flüssig - habe festgestellt, dass mehr hinzugefügtes Wasser das Sättigungsgefühl paradoxerweise senkt, wenn ich nicht aufkoche. Alternative: Haferkleie nehmen. Etwas proteinreicher und mit niedrigerem GI als HF, aber auch 2-bis 4mal so teuer. Zubereitung wie HF.

    Die meiste Sättigung verschaffen mir Hülsenfrüchte, aber seltsamerweise nur erbsen und Bohnen, und nicht Süßlupinen. Da Süßlupinen noch wesentlich proteinreicher als die erstgenannten sind, hängt das vielleicht eher von den spezifischen KH/Ballaststoffen ab, die das jeweilige Lebensmittel aufweist. Wenn ich morgens um 6 nur Erbsen/Bohnen esse, halte ich ohne das kleinste Hungergefühl bis mittags 2 durch.

    Auch gut: Ganze Dinkel- oder Roggenkörner kurz aufkochen und ausquellen lassen, oder Frischkornbrei (Vorsicht, schwer verdaulich). Beides hält bei mir sehr gut vor.
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    Beitrag  McTofu Do Sep 04, 2014 9:26 pm

    robert schrieb:Das gehört jetzt zwar irgendwie zu Punkt 6, ich will es aber trotzdem noch mal betonen:

    Regelmäßigkeit regiert! Man kann sein Hungergefühl trainieren, und wenn ich jeden Mittag um halb eins Esse, bekomme ich auch jeden Mittag um halb eins Hunger. Andersherum kann man diesen Effekt auch nutzen, um sich den Hunger ab zu trainieren. Und wenn ich regelmäßig immer zu den gleichen Zeiten esse, ist es leichter, zwischendurch nicht noch zu snacken.

    Wirklich sehr sehr wichtig! Und wenn die Sicherungen doch mal durchknallen ( hatte ich diese Woche nach der Blutspende - 1kg Bananen danach verdrückt, weil ich vor Hunger nicht mehr denken konnte affraid ) eben zu Möhre, Banane & Co greifen Yeah!
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    Beitrag  JaneDoe Do Sep 04, 2014 11:19 pm

    HG, willst du hier nur Tipps haben oder ist Diskussion auch erwünscht/in Ordnung?

    Also das mit dem Haferbrei hab ich auch mal überlegt, aber aufwärmen und wieder abkühlen lassen, ist mir fast schon zuviel Arbeit morgens.
    Zudem haben mir Haferflocken zu viele Kalorien. Ich hab eine Weile rumexperimentiert, um Sättigung und Kalorien zu optimieren und daraus ist ein Frühstücksbrei entstanden.
    Derzeit ne recht kleine Portion, weil es mir Mengenmäßig ausreicht und recht voll (und manchmal müde) macht.
    20gr Basismüsli von Alnatura oder Rosengarten (Vorteil hier, dass es nicht nur Haferflocken, sondern verschiedene Flocken plus Sämereien sind -> viel bessere Sättigung als nur Haferflocken).
    20gr Buchweizen
    10gr Leinsamen
    über Nacht in etwa 100ml Sojamilch natur (Alnatura) und Wasser eingeweicht.
    Wird morgens kräftig durch püriert (bessere Verträglichkeit) und anschließend mit
    20gr Hanfmehl
    50-100gr Sojajoghurt (je nach Hunger)
    und einem Esslöffel Flohsamenschalen (vorher 15-30 Minuten in Wasser quellen lassen),
    sowie Stevia gemischt und nochmal durchpüriert.
    Das geht eigentlich alles ganz fix, bzw. ohne, dass ich daneben stehen und viel machen muss.

    Was bei mir insgesamt hilft oder schon geholfen hat:

    1. Proteinreicher essen, v.a. schon zum Frühstück, aber möglichst auch zu allen Mahlzeiten.
    2. Vollwertig essen mit Hauptanteil Gemüse und Eiweiß.
    3. Satt essen.
    4. Kein helles Mehl (Nudeln, Brötchen,..), auch kein Reis, eigentlich nichts, was hauptsächlich KH hat und wo die kcal pro 100gr um die 350 liegen. Wenn ich solche Produkte essen, dann Vollkorn, aber am liebsten gar nicht.
    5. Keine Süßigkeiten mit Kristallzucker.
    6. Regelmäßig Sport, v.a. Ausdauer.

    Ich halt die letzten Jahre und Monate für mich gemerkt, dass es einerseits wichtig ist, den Blutzucker stabil zu halten und andererseits regelmäßig auch Ausdauersport zu machen. Bei mir spielen leider auch die Hormone eine Rolle, aber ich glaube, das ist für die meisten irrelevant hier Wink

    Wenn ich allerdings mehrere Tage sitze, hab ich eigentlich mehr Appetit, esse schneller wieder was und eher süßes. Nicht (nur) aus Langeweile, sondern definitiv auch, weil da der Appetit sich verändert.
    Wenn ich regelmäßig Sport mache und nicht nur Kraft, sondern mich in der Ausdauer auch mal auspower (haha), dann hab ich zwar gut Hunger, aber der Appetit ist einfach normal und nicht übermäßig. Und dann ist es auch wichtig, sich gesund satt zu essen und nicht unnötig zu hungern.

    Süßes und süße Getränke bringen leider immer so Achterbahnfahrten rein, deshalb bin ich jetzt auch gerade auf dem Trip, alles Künstliche mal komplett weg zu lassen und an Süßem nur Stevia und Obst zu essen. Auch meine Bionade und Apfelschorle will ich mal weglassen, weil ich jetzt doch merke, dass zuviel Fruktose wohl eher noch schädlicher ist und das noch zusätzlich solchen Getränken zugesetzt ist.

    Ich finde das manchmal aber auch arg schwierig, weil es 1. eine riesen Umstellung zu meinem Ernährungsverhalten unter 18 ist und 2. auch das Umfeld sich "normal" ernährt. Mit meinen bisherigen Versuchen in die Richtung und dem, was ich schon gegangen bin, merke ich aber, dass es mir viel viel besser geht. Das Gewicht bleibt stabil oder geht nach unten, Hunger/Appetit/Sättigung bleiben stabil und fühlen sich gesund an, es gibt keine Hungerlöcher, wo man jetzt sofort was zu essen braucht, keine Zitterattacken und totale Erschöpfung am Nachmittag/frühen Abend....

    Langsam frag ich mich, ob für mich die Lösung nicht ist, dass einfach Zucker komplett weg muss. Und am besten wohl auch Mehlprodukte.

    Hülsenfrüchte zum Frühstück hab ich auch schon mal angedacht, aber fand den Gedanken sehr abschreckend Wink Mir ist aber eingefallen, dass es ja auch Marken im Bioladen oder beim Asiamarkt sind, die nicht schon so vorgewürzt schmecken wie zB Bonduelle. Wenn es relativ geschmacksneutral ist, kann man das vllt irgendwie unterbringen. Gibt doch auch Bohnen-Brownies und die sollen recht gut sein.
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    Beitrag  human vegetable Fr Sep 05, 2014 12:17 am

    jane, gerne auch Diskussion.

    Da Haferflocken mehr Wasser ziehen als die meisten anderen Getreideflocken, ist die Energiedichte im zubereiteten Zustand vergleichsweise gering, und auch was Sättigung angeht schneiden sie für mich besser ab als Roggen- oder Gerstenflocken.

    Bzgl. Bohnen: Probier's mal mit stinknormalen roten Kidneybohnen aus der Dose, und spüle sie vorher in einem Sieb ab. Die haben dann einen leicht süßlichen Geschmack.

    Oder nimm' getrocknete HF, mach dir am Tag zuvor einen großen Pott und stell' ihn in den Kühlschrank (hält sich einige Tage). Dann kannst du nach Belieben Würzen. Ich kombiniere Hülsenfrüchte auch mal mit Beeren (oder mit ein bisschen rote Beete-Saft) zu einem süßen Gericht, aber was Geschmack angeht bin ich total schmerzfrei.
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    Beitrag  JaneDoe Fr Sep 05, 2014 1:38 am

    human vegetable schrieb:

    Bzgl. Bohnen: Probier's mal mit stinknormalen roten Kidneybohnen aus der Dose, und spüle sie vorher in einem Sieb ab. Die haben dann einen leicht süßlichen Geschmack.

    Oder nimm' getrocknete HF, mach dir am Tag zuvor einen großen Pott und stell' ihn in den Kühlschrank (hält sich einige Tage). Dann kannst du nach Belieben Würzen. Ich kombiniere Hülsenfrüchte auch mal mit Beeren (oder mit ein bisschen rote Beete-Saft) zu einem süßen Gericht, aber was Geschmack angeht bin ich total schmerzfrei.

    Also ich ess i.d.R. die weißen Bohnen von Bonduelle. Hab gerade mal geschaut, da ist noch Salz drin. Die schmecken halt sehr herzhaft, bevor man überhaupt irgendwas mit denen macht.
    Kidneybohnen werde ich mal probieren, und du hast recht, die schmecken in der Tat süßlich. Leider auch die Bohnen, die ich eher schlecht vertrage.

    HF= Hülsenfrüchte oder Haferflocken? Hülsenfrüchte koche ich nicht selbst. Kein Schnellkochtopf und der Aufwand ist mir echt zu groß (und rechnet sich ökologisch dann ja auch kaum noch ggü. Dosen). Rote Beete-Saft klingt gut, landet gleich mal auf der Einkaufsliste Wink
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    Beitrag  human vegetable Fr Sep 05, 2014 6:28 am

    Süßlupinen kann man auch über Nacht in kaltem Wasser einweichen und roh verzehren. Der größte trierer Biomarkt hat getrocknete Süßlupinen zu einem vertretbaren Preis im Sortiment - vielleicht auch in deiner Stadt?

    Allerdings würde ich die nicht pur verzehren (schmecken fast nach gar nix), sondern in kleinen Mengen ins Morgenmüsli/-porridge machen, um das Protein masse- und klassemäßig aufzuwerten (lysinreich).
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    Beitrag  Demian Fr Sep 05, 2014 12:03 pm

    Die Lupinen werden m.E. besonders lecker uns essbar, wenn man sie in Salzwasser einlegt, statt in reinem Wasser.

    Ansonsten finde ich den "Snack" Tee von Yogi Tee sehr gut. Allerdings helfen die ganzen Tipps leider nicht, wenn alles gar keine richtige Frage des Sättigungsgefühls ist (i.e. wenn man weiter isst, obschon man eigentlich schon (über)satt ist. Aber das wäre ein anderes Thema und dementsprechend OT)
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    Beitrag  human vegetable Fr Sep 05, 2014 5:49 pm

    Demian, das könnte helfen:
    - ca. 30 min vor der Mahlzeit reichlich Wasser trinken
    - viel Obst und Gemüse zu Beginn jeder Mahlzeit, energiedichte Lebensmittel danach nur in begrenzten Mengen
    - betont langsam essen
    - Ablenkungen ausschalten (mindful eating)

    In "schweren Fällen": Es gibt viele engl. Bücher zu den Themen "emotional eating", "food cravings/addiction", "binge eating". Da steht vielleicht was drin, um psychologische Hemmnisse anzugehen.

    In einigen Fällen kann Übergewicht auch Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung sein, z. B. Schilddrüsenunterfunktion. Da müsste man dem Übel mit korrekter ärztlicher Diagnosestellung auf den Grund gehen.
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    Beitrag  JaneDoe Fr Sep 05, 2014 9:38 pm

    Also ich habe/hatte das Problem auch. Denke, dass es einerseits Stress war, andererseits "Wiedergutmachung" für einen anstrengenden Tag war. Und zum großen Teil auch die Hormone. Ich schreib mal, was mir hilft, bzw. was ich an guten Tipps schon gelesen/bekommen habe.

    Bei emotionalem Essen hilft meiner Meinung nach Folgendes:

    1. Leben allgemein so gestalten, dass man nicht dauernd unglücklich ist (Job, Lebenssituation, vllt Probleme in einer Therapie klären, etc).
    2. Dinge finden, die einem Spaß machen und einem Erholung bringen und diese regelmäßig tun. (Sauna, Freunde treffen, zocken, Modellbahn spielen Wink Sport, Lesen, sich zurückziehen, etc).
    3. Schuldgefühle abbauen. Sich nicht selbst verurteilen, sondern wohlwollend betrachten.
    4. Wenn doch Gelüste auftreten, ehrlich mit sich sein, nicht schuldig fühlen, wenn man mal nachgibt, gut überlegen, ob man sie auch auf was umlegen kann (was brauch ich jetzt wirklich? Ne Umarmung? Mich mal auspowern? Jemand der zuhört?) Sich nicht selbst unter Druck setzen und viel öfter auf die eigenen Wünsche und Bedürfnisse hören.

    Klar, sind das Sachen, die nicht mal eben so gemacht sind und teilweise viel Arbeit erfordern. Find ich aber sinnvoll, das auch mal anzugehen. Smile


    Bei mir waren aber eindeutig auch Hormone im Spiel. Ich hab die Pille lange aus hormonellen Gründen genommen. Letztes Jahr musste ich sie dann für ein halbes Jahr absetzen und in dem Zeitraum war es dann wirklich so, dass ich zwei Wochen sehr starken Appetit hatte und zwei Wochen sehr wenig. Ich musste da teilweise nur zufällig an Schokolade denken und urplötzlich war es das Wichtigste, dass ich so ein Stück Schokolade kriege. Ich hab das dann auch umgekehrt mal ausprobiert und in den Tagen mit wenig Appetit mir mal bewusst eine schokoladige Leckerei ausgemalt und dran gedacht, wie das jetzt schmecken könnte, etc - nichts. Kein Bedürnis, zum Kühlschrank zu gehen und mir was zu holen. Dass das solche Auswirkungen haben kann...Ich bin seit letzter Woche auch wieder ohne Pille unterwegs und harre jetzt der Dinge, die da kommen. Dieses Mal bin ich ja vorgewarnt.

    Meine Strategien sind da folgende:

    1. Radikal Süßigkeiten umgehen, Regal im Supermarkt meiden, nichts kaufen, nichts daheim liegen haben. Alles, was mein Freund liegen lässt, räume ich sofort weg. Mir hilft es auch, dann komplett zu verzichten, wenn ich einmal anfange, wird es meist schleichend oder schneller wieder mehr. (Gibt ja auch Untersuchungen, dass es nicht unbedingt unser Willen ist, der uns diszipliniert sein lässt, sondern dass Menschen auch gezielt Strategien einsetzen, um den Willen zu unterstützen und nicht erst in Versuchung zu kommen.)

    2. Gesunde Alternativen suchen, die auch Blutzucker-freundlich sind. Also bestimmte Obstsorten, Stevia, etc. Da kann man ja viel machen, Rohkost-"Gebäck", Eis aus Bananen, etc. Und vor allem auch: essen. Nur verbieten führt nur zu Frust und schließlich zu mehr essen.

    3. Beim Überessen: Kleinere Portionen auf den Teller tun. Alles andere in der Küche lassen und dort am besten direkt wegtuppern. Satt essen ist definitiv sinnvoll, aber meist reicht eine Portion. Überessen wird leichter, wenn alles auf dem Tisch steht und der Nachschlag leichter zu erreichen ist.

    4. wie HG schon sagt: Langsam essen, ohne Ablenkung, bewusst das Essen schmecken. Wenn man das während dem Surfen weghaut, kriegt man gar nicht mit, dass man überhaupt gegessen hat, ergo, man ist voll, aber das emotionale Bedürfnis ist überhaupt nicht gestillt.

    5. Snacken abgewöhnen. Nichts vor dem Fernseher, vor dem Essen, zwischendurch, etc snacken. Nur wenn man wirklich Hunger hat, etwas essen. Und lernen, Appetit von Hunger zu unterscheiden und Hunger richtig wahrzunehmen. Und halt nichts im Haushalt haben, was man mal schnell in den Mund werfen kann (Flips, Chips, Süßes).

    6. Kochen lernen, bzw. lernen, sich selbst etwas leckeres und zufriedenstellendes zuzubereiten. Und regelmäßig sich etwas Mühe geben beim Essen machen. War für mich ein riesen Unterschied. Gerade, wenn ich viel Appetit habe, ist die Geduld und Lust nicht so groß, sich was vernünftiges zu machen. Wenn es dann aber doch nur eine Scheibe Brot war, dann ist auch die Bedürfnisbefriedigung nicht so groß. Also sich ein Kochbuch suchen, was viele (einfache) Rezepte hat, die man mag, öfters danach kochen, mit der Zeit andere Sachen hinzustellen, so dass man sich ein Repertoire aufbaut. Da sollten auch Sachen drin sein, die einfach und schnell gehen. Wichtig auch, dass man nochmal lernt, wie man auch einfache Sachen lecker zubereitet, zB richtig braten, richtig Gemüse kochen/dünsten oder ein Dressing machen. Es macht halt schon einen großen Unterschied, ob der Brokkoli verkocht ist oder ob man ein Dressing mit Kürbiskernöl oder mit Sonnenblumenöl macht. Ich gönn mir zb mittlerweile bei sowas auch mal teurere Zutaten, mal ein leckeres Öl, nicht der billigste Essig (jetzt muss er ja sowieso vegan sein Wink), rohes Kakaopulver, Gewürze von Sonnentor, Lebensbaum, Alnatura, etc.
    (Für mich persönlich ist es übrigens tatsächlich so, dass ich das Essen als hochwertiger empfinde und es mir besser schmeckt, wenn ich hauptsächlich Gemüse esse und Brot und Nudeln&Co. weglasse, ist also nicht nur cleaner, sondern auch leckerer und emotional viel befriedigender.)

    7. Keine/kaum Fertigprodukte, keine Geschmacksverstärker. Im Biobereich sind ja ein paar gute und annehmbare Sachen zu haben. Aber im konventionellen, wenn ich daran denke, was ich früher gegessen habe, wie schlecht das war... Und ich hatte so ein "Gewürz", ich glaube, das war Fondor, mit Geschmacksverstärker. Da war wirklich auffällig, dass ich immer mehr gegessen habe, wenn ich das benutzt hatte.

    8. Sich selbst gut zureden. Auch wenn es erstmal lustig klingt. Sich selbst daran erinnern, wie schlecht man sich körperlich fühlt, wenn man zuviel gegessen hat. Sich vorstellen, wie es dann im Bauch drückt. Sich selbst sagen, dass es doch jetzt ganz angenehm ist, wenn man satt ist. Sich selbst wohlwollend betrachten (!). Und sich daran erinnern, dass man die Reste später noch essen kann oder dass man sich später wieder etwas leckeres zubereiten kann.

    Um das mal zusammen zu fassen: Ich würde die Geschmacksverstärker in der eigenen Ernährung mal abklären und aus dem Haushalt entsorgen. Und dann kann man mit etwas Planung schon viel erreichen, also bestimmte Sachen gar nicht erst kaufen, wohlportioniert und lecker kochen, Essen direkt wegräumen -> sich also gut versorgen und nicht in Versuchung führen. Lieber den Kopf direkt davor schalten, bevor Bedürfnisse wie noch mehr essen auftauchen und dann ehrlich damit umgehen, als hinterher schlecht fühlen.

    Ich hab jetzt super viel geschrieben, teilweise sicher auch eher persönlich, aber vielleicht hilft es ja jemandem Smile

    Demian, du darfst mir auch immer gerne ne Nachricht schreiben, falls du das mal möchtest. Smile


    Zuletzt von JaneDoe am Sa Sep 06, 2014 2:20 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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    Beitrag  human vegetable Sa Sep 06, 2014 12:40 am

    Jane, du sprichst einige sehr interessante Punkte an: "Failing to plan is planning to fail".

    Soll heißen: Wenn man weiß, man hat ein Problem damit, sich gern zu "überfressen" oder zu den "falschen" Lebensmitteln zu greifen, dann kann man durch Voraussicht problematische Situationen oft entschärfen. Wenn man mit Bärenhunger einkaufen oder auch nur in die Küche geht und sich seine Mahlzeit spontan zusammenstellt, dann kommt meist was ganz anderes dabei raus, als man sich eigentlich vorgenommen hatte. Ich halte mich eigentlich für sehr selbstdiszipliniert, aber einen knurrenden Magen bändigt auch mein innerer drill sergeant nicht.

    Deswegen: Be prepared!

    Interessantes Buch mit vielen Tipps zum "vorausschauenden" Essen: "Mindless Eating" von Brian Wansink.
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    Beitrag  Phoenix Sa Sep 06, 2014 1:07 am

    JaneDoe schrieb:Haferflocken zum Frühstück als sättigende Mahlzeit geht nur in Kombi mit Fett und zusätzlichem Eiweiß.
    Ich frag mich immer, ob ich irgendwas an der Konzept nicht verstehe oder einfach so anders funktioniere...
    Geht mir auch so. Haferflocken ohne zusätzlich Proteinpulver dabei halten bei mir gar nicht vor.
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    Beitrag  xeper Sa Sep 06, 2014 4:36 am

    Nur Gemüse oder nur Salat oder nur Haferflocken usw. machen mich auch nicht lange satt. Das geht für mich gar nicht als Mahlzeit. Ich brauche immer eine gute Kombination, z.B. Gemüse + Tofu oder Vollkornreis + Gemüse oder Salat + Hanfsamen, Kerne usw. Dann sieht´s schon besser aus. Ich hatte auch mal mehr Protein versucht, aber das war bei mir nicht besser wie die anderen Kombinationen.

    Zum Thema Kaugummi ohne Zucker. Regt das Kauen nicht die Magensäfte an? Ich könnte mir vorstellen, dass ich davon noch mehr Hunger bekomme. Enthält der zuckerfreie Kaugummi Süssstoffe? Finde ich dann nicht so optimal. Der Körper denkt, er bekommt Zucker, den er dann doch nicht bekommt usw.

    Auch ein interessantes Buch zum Thema:

    http://www.amazon.de/Achtsam-essen-achtsam-buddhistische-gesunden-ebook/dp/B00CAD7V98/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1410018108&sr=8-1&keywords=thich+nhat+hanh+essen

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    Beitrag  human vegetable Sa Sep 06, 2014 9:54 am

    xeper, den Kaugummi (Marke "Falim", googel mal) gibt es in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, auch ganz ohne Süßstoff, aber meist mit anderen chemischen Zusatzstoffen. Definitiv kein bio-Produkt.

    Mir hilft das Kauen sehr und bringt sogar Heißhunger völlig zum Verschwinden. Keine Ahnung, ob das generell so ist.

    Die Größte Gefahr beim Süßstoffkonsum scheint mir zu sein, dass der Geschmackssinn so weiterhin auf "süß" gepolt bleibt, und dadurch oft mehr Kalorien aufgenommen werden, als wenn man das ändert.

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