Popeye schrieb:Ohne Jodsalz und Meeresalgen (und vielleicht noch Kiwis) wäre vegane Ernährung sehr sehr jodarm.
Das sehe ich anders. 2kg Bananen und 200g Feldsalat liefern bereits etwa 110µg Jod. Weiß ich zufällig gerade auswendig.
Wer's genau wissen will, kann auf ernaehrung.de mal stöbern, ist vielleicht auch näher als die eher US-amerikanischen Cronometer-Angaben:
http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/In Jodsalz ist gemessen daran, ab welcher Menge Salz anfängt, ungesund zu sein, in der Regel zu wenig Jod drin, um für die Jodversorgung relevant zu sein. Algen enthalten selbst bei den Sorten Nori und Wakame mit etwa 5mg/100g soviel (50µg/1g), dass sie meiner Meinung nach maximal als Jodsupplement eingesetzt werden sollten, wenn man beispielsweise bedenkt, wieviel Jod man durch 5-6 Sushirollen aufnimmt. Die grünen Noriflocken enthalten übrigens 15mg Jod/100g Alge (150µg/1g).
Hijiki enthalten etwa 60mg/100g (600µg/1g!), Arame etwa 80mg/100g (800µg/1g!), beide sind also für den täglichen Gebrauch nahezu undosierbar und höchstens als dezente Würze im Hintergrund vorstellbar.
Angesichts der Eigenschaft vieler Algenarten, meines Wissens allen voran Hijiki, große Mengen als Umweltgiften in sich anzureichern, sollte man auch dahingehend mit Bedacht konsumieren. Die Alginsäure, die beworben wird, den Körper von Schmermetallbelastungen zu befreien, kann solche Gifte selbstverständlich auch schon aus dem Meerwasser binden und die Alge sie damit bereits enthalten.
Die Herkunft spielt also eine große Rolle, und nach der Nuklearkatastrophe im letzten Jahr würde ich sicherheitshalber eher zu europäischen Algen tendieren. Zumindest Nori und Kombu aus dem Bioladen kommen meines Wissens ohnehin vorwiegend aus Frankreich.
Das soll jetzt keine Panik verbreiten. 1-2mal im Monat Sushi zu essen, ist hinsichtlich der Jodzufuhr unbendenklich, wenn man nicht an einer Überempfindlichkeit gegen Jod leidet. Ich sehe nur keinen besonderen Grund, als Veganer auf die Jodzufuhr zu achten, wenn man sich ausgewogen ernährt und genügend Kalorien durch ausgewogenes Essen mit hohem Anteil an frischen Lebensmitteln anvisiert. Für einen Bürojob wären das mindestens 2800kcal für einen 70kg schweren Menschen. Wenn man weniger wiegt, entsprechend geringfügig (!) weniger. Wenn man mehr wiegt, entsprechend mehr.