Energiestoffwechsel am praktischen Beispiel?^^

hab in letzter zeit einiges über den energiestoffwechsel gelesen und mich schon ein bisschen weiterbilden können, aber ganz durchschaut hab ichs noch nicht.

in dem zusammenhang sind mir ein paar situationen ein- und aufgefallen, vlt. kann mir da wer erklären, was abgeht, das wäre evtl. auch hilfreich fürs weitere verständnis^^

1. ich habs schon immer, dass meine oberschenkelmuskulatur bei explosiven belastungen (sprint, jump squats usw.) megaschnell ermüden - also das fühlt sich an, als würde die energie einfach aus den muskeln verpuffen. sagt das irgendwas über die glycogenspeicheraustattung oder sonstwas meiner quads aus? xD

2. bei kickboxtraining, das anderthalb stunden dauert und sowohl cardio- als auch kraftmäßig relativ intense ist, hab ichs wirklich fast jedesmal, dass ich beim warmup völlig geschafft denke "ok, jetzt sind wir aber sicher schon über ne halbe stunde dabei!" und dann guck ich auf die hallenuhr - und es sind grade mal 15min vergangen.  könnte das auf irgendwelchen energiestoffwechsel-prozessen beruhen, dass nach etwa 15min vlt. irgendwelche ersten energiereserven (davon gibts ja offenbar mehrere verschiedene) aufgebraucht sind oder so...?

3. und etwas außer reihe: auf der arbeit mit den jugendlichen schutzbefohlenen gibts regelmäßig die frühstücksdiskussion - die meisten haben keinen bock, morgens um halb 7 was zu essen (und wollen lieber noch schnell rauchen, bevor der bus kommt   ). chef besteht da aber drauf, weil er der festen überzeugung ist, dass man andernfalls sich in der schule nicht richtig konzentrieren kann.
will ich ja auch nicht ubnedingt was gegen sagen (wobei ich auch schon immer frühstücken nach dem aufstehen gehasst hab), aber mich würde schon interessieren, ob das eigentlich begründbar ist? leeren sich die glykogenspeicher nun über nacht oder nicht? (hab da gegensätzliches zu gelesen)


disclaimer: ich bin etwas überarbeitet und übernächtet, meine eloquenz lässt etwas zu wünschen über, bitte nachsicht^^#

1 und 2 weisen für mich auf zu wenig Kohlehydrate hin. Ich kenns eher umgekehrt. Gerade bei explosiven Belastungen hab ich das Gefühl, die Kraft ist unendlich, gerade extrem bei den Beinen xD bei so langsam-statisch angehauchten Übungsausführungen, da is eher schnell Ende, wohl aber nur, weil ich das so gut wie nicht trainiere ^^

3. Ich habs als Jugendlicher auch gehasst zu frühstücken, aber allen meine verdauung funktioniert gar nicht, wenn zu wenig carbs im system sind. Es geht mMn weniger um geleerte Speicher als wirklich carbs konstant im Blutkreislauf zu haben, also einen angemessenen Blutzuckerspiegel zu haben (wobei der bluzuckerspiegel nur bedingt herangeführt werden kann, da er auch hoch ist, wenn man viel fett mir KHs ist, da die KHs dann nicht so schnell von den zellen absorbiert werden können, es aber eben seni kann, dass man da trotzdem noch zu wenig carbs gegessen hat).

gott sei dank reguliert der körper den blutzuckerspiegel in einem relativ engen range - ganz ohne, dass man ständig futtern muss ;-)

Das stimmt im gewissen Maße, aber wenn man auf Dauer zu wenig carbs futtert, kann er sicherlich bei sportlicher Betätigung schnell absinken. is wie gesagt nur ne vermutung.

Gerade bei sportlicher Aktivität sind ja gerade die Hormone aktiv, die den Blutzucker erhöhen.. sprich Adrenalin, Glukagon.. sprich Glykogen wird aus der Leber freigesetzt und neue Glucose wird produziert..das sollte also im gesunden nicht wirklich dekompensieren

illith schrieb:
1. ich habs schon immer, dass meine oberschenkelmuskulatur bei explosiven belastungen (sprint, jump squats usw.) megaschnell ermüden

Was heißt "megaschnell"?

illith schrieb:2. bei kickboxtraining, das anderthalb stunden dauert und sowohl cardio- als auch kraftmäßig relativ intense ist, hab ichs wirklich fast jedesmal, dass ich beim warmup völlig geschafft denke "ok, jetzt sind wir aber sicher schon über ne halbe stunde dabei!" und dann guck ich auf die hallenuhr - und es sind grade mal 15min vergangen.  könnte das auf irgendwelchen energiestoffwechsel-prozessen beruhen, dass nach etwa 15min vlt. irgendwelche ersten energiereserven (davon gibts ja offenbar mehrere verschiedene) aufgebraucht sind oder so...?

Wieviel (und was) isst, trinkst und schläfst du im Schnitt?

illith schrieb:3. und etwas außer reihe: auf der arbeit mit den jugendlichen schutzbefohlenen gibts regelmäßig die frühstücksdiskussion - die meisten haben keinen bock, morgens um halb 7 was zu essen (und wollen lieber noch schnell rauchen, bevor der bus kommt   ). chef besteht da aber drauf, weil er der festen überzeugung ist, dass man andernfalls sich in der schule nicht richtig konzentrieren kann.
will ich ja auch nicht ubnedingt was gegen sagen (wobei ich auch schon immer frühstücken nach dem aufstehen gehasst hab), aber mich würde schon interessieren, ob das eigentlich begründbar ist? leeren sich die glykogenspeicher nun über nacht oder nicht?

Im Schlaf verbrennt der Körper vermehrt Fett. Der Blutzuckerspiegel wird durch die Leber aufrecht erhalten. Aber das Glykogen in den Muskeln wird kaum verbraucht.

restausverkauf schrieb:Gerade bei sportlicher Aktivität sind ja gerade die Hormone aktiv, die den Blutzucker erhöhen.. sprich Adrenalin, Glukagon.. sprich Glykogen wird aus der Leber freigesetzt und neue Glucose wird produziert..das sollte also im gesunden nicht wirklich dekompensieren

Wobei wenn das Glykogen in den Muskeln erschöpft ist und man dennoch weitermachen will, dann tritt das ein, was man "bonking/hitting the wall" nennt. Wenn die Muskeln Glucose aus dem Blutzucker (grob 70-120 g/l) schöpfen, meldet sich das Gehirn mit Runterfahren des gesamten Organismus'. Für die sportliche Leistung kommt die Energie primär aus dem Muskelglykogen (und sekundär aus Fett).

Wenn die Muskeln Glucose aus dem Blutzucker (grob 70-120 g/l) schöpfen, meldet sich das Gehirn mit Runterfahren des gesamten Organismus'.

Wie soll dieser Prozess auf hormoneller Ebene ablaufen?

Muskeln schöpfen aus dem Blutzucker ja auch primär durch Insulin - welches ja auch bei sportlicher Betätigung eher nicht so übermäßig ausgeschüttet wird.

Pfff... keine Ahnung.

Da steht was darüber, was passiert:

http://en.wikipedia.org/wiki/Hitting_the_wall

Und so sieht es aus:

@rager: also zu wenig carbs bekomm ich glaub ich weniger...^^

restausverkauf schrieb:gott sei dank reguliert der körper den blutzuckerspiegel in einem relativ engen range

was heißtn des konkret?

@amir:
naja "megaschnell" - nach ein paar reps brennen die quads und dann entschwindet gefühlt die energie.^^
wobei mir grade auffällt - das ist gar nicht nur bei explosiven geschichten. bei so horse-stance-artigen übungen glänz ich auch nicht grade. und im laufen bin ich auch eine richtige niete, wobei ich da eigentlich nicht sagen würde, dass die quads das schwächste glied in der kette sind...

was und wieviel ich esse, kann ich so pauschal nicht sagen, da das sehr nach lust geht. ich hab auch immer so 'phasen' (schokoladen-phasen, haferflocken-phasen, joghurt-phasen, toast-phasen...^^)
in letzter zeit hatte ich immer so heftig hunger (trotz für meine verhältnisse eher moderatem sport-pensum), dass ich meistens so bei 2.400kcal/tag war, öfter abe rauch über 3k oO (zum glück nur 1-2kg zugenommen). in den letzten tagen scheint das aber endlich wieder zurückzugehen...
ich track nur kcal und protein, bei letzterem peil ich 70g/tag minimum an (ich wieg um die 69kg), bewegt sich aber zwischen 40 und 120g.
carbs und fett kommen auch nicht zu kurz, würd ich sagen.
schlafen ist ebenfalls sehr schwankend - ich arbeite im schnitt um die 3tage/woche, an arbeitstagen hab ich so 3-6std, an freien tagen 7-11std schlaf. (ja, sehr vernünftig^^)

...aber es ging mir ja auch darum, die ganze sache mit dem energiestoffwechsel besser zu verstehen.

vlt. kann mir wer anhand diesen beispielszenario grob erklären, was jeweils abgeht? :3
ATP, glycogen, fettstoffwechsel, lactat, an/aerob, kata/anabol.... von allem hab ich so eine mehr oder weniger vage vorstellung, aber die zusammenhänge komplett erfasst hab ich noch nicht^^°

1. eine kraftübung (sagen wir curls mit mittlerem gewicht) wird bis zum muskelversagen durchgeführt
2. nach wenigen minuten pause folgt der nächste satz und dann noch einer
3. auf relativ hoher intensität wird anderthalb stunden weitertrainiert
4. anschließend wird noch eine einheit cardio mit gefühlt hoher intensität drangehängt

disclaimer: das ist jetzt nicht, was ich so mache ;D
ich wüsste nur gern, wo bei den einzelnen punkten die energie herkommt und was sonst noch so passiert im körper.

Wie wärs hiermit?   

http://user.phil-fak.uni-duesseldorf.de/~wastl/Wastl/MTT/PPEnergie-Internet.PDF

Da wirst du sehen, dass außerhalb extrem kurzer Belastungsphasen die Energie aus mehreren Dingen gleichzeitig herkommt. Bei Krafttraining aber hauptsächlich aus ATP, Kreatinphosphat und anaerober Glykolyse kommt.

illith schrieb:

restausverkauf schrieb:gott sei dank reguliert der körper den blutzuckerspiegel in einem relativ engen range

was heißtn des konkret?

wollte damit nur andeuten, dass die hormone die den blutzucker kontrollieren im sinne eines rückkopplungsmechanismus arbeiten. Ganz banal führt hoher BZ zu einer erhöhten Insulinsekretion, die dafür sorgt den BZ zu senken und Glykogen aufzubauen und und und.. alle anderen Hormone, die es so gibt arbeiten eher gegensätzlich.

Kurzum.. im Gesunden unter normalen Bedingungen (kein Marathonlauf ) sollte es keine Blutzuckerentgleisungen geben...

illith schrieb:


2. bei kickboxtraining, das anderthalb stunden dauert und sowohl cardio- als auch kraftmäßig relativ intense ist, hab ichs wirklich fast jedesmal, dass ich beim warmup völlig geschafft denke "ok, jetzt sind wir aber sicher schon über ne halbe stunde dabei!" und dann guck ich auf die hallenuhr - und es sind grade mal 15min vergangen. 

Vergeht denn die Zeit nach diesen 15min schneller? Also ich kenne das nur vom Laufen, die ersten 5Minuten ziehen sich, nach ca 25minuten wirds noch einmal richtig anstrengend, und danach könnte ich vermutlich durchlaufen bis ich umfalle, dabei steigere ich mein Tempo zum Ende hin sogar, dabei komme ich mir langsamer vor^^

Auf der seite lauftipps.ch ist der Energiestoffwechsel meiner Meinung nach sehr verständlich und schön differenziert erklärt