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    Der Spiegel vom 9.8.2010

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    Der Spiegel vom 9.8.2010 Empty Der Spiegel vom 9.8.2010

    Beitrag  y. Di Aug 10, 2010 7:57 am

    Als ich anfing den Artikel "Das Gute Essen" zu lesen, war ich erst sehr erfreut, da Beispiele über die Schande der Lebensmittelindustrie aus Jonathan Safran Foers Buch "eating animals" wiedergegeben wurden: Ferkeln werden Zähne gekürzt und Hoden ohne Betäubung rausgerissen; Masssentierhaltung produziert zw 18-51 % der vom Menschen verursachten Treibhausgase; Thunfischfang tötet weitere 145 Arten wg der Netze; manche Tierfarmen produzieren mehr Exkremente als manche Großstadt. Bestimmt gibt es wichtigere Fakten, aber es hat mich erstmal positiv überrascht, dass in einem solchen eher mainstreamlastigen Magazin überhaupt solche Probleme thematisiert werden.

    Es wird erklärt wie Foer, zunächst aufgrund seines Verantwortungsgefühls gegenüber seines neugeborenen Sohnes, dann gegenüber der ganzen Welt, 3 Jahre recherchierte und diese wunderbare Buch schrieb, was nebenbei einen ähnlichen Effekt wie "Earthlings" als Vegan-Vegetarianmaker (besonders in den USA und Israel) hat. Natalie Portman beruft sich beispielsweise auf das Buch, welches für sie ausschlaggebend war eine vegane Aktivistin zu werden.

    Einige Zitate von ihm, werden wohlwollend von der Verfasserin in den Text eingebettet, wie: "Es gibt keinen guten Weg, um 6 Milliarden Menschen mit 50 Milliarden Tieren zu ernähren. Also müssen wir es lassen." , "Man sollte versuchen, sich so in der Welt zu bewegen, dass man Leiden reduziert" und "Ein gutes Leben bedeutet, sich im Spiegel anzusehen und sagen zu können: Das bin ich, und ich bin nicht perfekt, aber ich versuche, achtsam mit den Dingen umzugehen, die wirklich zählen."

    An diesem Punkt hört der Artikel auf gut zu sein und schlägt eine ganz andere Richtung ein, sein letztes Zitat wird als Rechtfertigung für eine Relativierung des Tierleides benutzt und es wird nicht weiter über die unethische Verzweckung von Lebewesen eingegangen. Weiters schreibt die Verfasserin des Artikels " Gemeinsame Mahlzeiten schaffen Geborgenheit, bestimmte Gerichte, auch die Currywurst, ein Gefühl von Zugehörigkeit, von IDENTITÄT." ... ohne zu hinterfragen, ob diese Identität überhaupt erstrebenswert sei...
    Foers Argument, dass es besser und realistischer sei, wenn 90% aller Menschen bewusst Bio-Fleisch in geringen Mengen essen würden, anstatt das 20% von ihnen vegan lebten, wird komplett falsch platziert und so eine weitere Rechtfertigung für Speziesismus geliefert.
    Als sie dann anfing zu thematisieren, wie viel Entbehrung und welchen Mangel an Lebensqualität diese Lebensweise bedeutet, und es nur noch um das Problem der Massentierhaltung ging und nicht um das wirklich zugrundeliegende Problem, wurde ich mehr als wütend.
    Fazit ihres Artikels: "Wir schaffen es nämlich nicht, nicht zu töten. Wir können nur entscheiden, was, wie viel und unter welchen Bedingungen wir zerstören." Was soll denn dieses Zitat, das suggeriert, es gäbe keine Alternative? Natürlich bedeutet Existenz notgedrungen Zerstörung, aber es gibt ein theoretisch verschwindend geringes Maß an Zerstörung... Welches man grade im Zusammenhang mit diesem Artikel hätte erwähnen und näher beschreiben müssen...

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    Beitrag  Nico Di Aug 10, 2010 8:37 am

    y. schrieb:"Wir schaffen es nämlich nicht, nicht zu töten. Wir können nur entscheiden, was, wie viel und unter welchen Bedingungen wir zerstören."
    Ich weiß gar nicht warum immer wieder dieses Fazit gezogen wird.
    Ist damit gemeint das wir öfter als uns lieb sein könnte Insekten töten oder über Igel fahren?

    In diesem Falle müsste das Fazit doch heißen das wir es nicht schaffen nicht zu töten, aber wir entscheiden können ob wir dies vorsätzlich über unbeabsichtigt tun.
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    Beitrag  y. Di Aug 10, 2010 8:44 am

    Aus dem Kontext schließe ich, dass sie meinen, wir können das geplante Töten nicht verhindern - was ein so schrecklicher Gedanke ist.

    Dein Fazit gefällt mir sehr gut, hätte dem ganzen Artikel eine andere Richtung gegeben.
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    Beitrag  Floey Di Aug 10, 2010 11:21 am

    Mir wurde letztens auch vorgeworfen, dass ich gefälligst mit einem Tuch vor dem Mund rumrennen soll, um keine Instekten durch Einatmung oder Flug in den Mund zu töten. Laughing
    Und wenn man das schon nicht tut, dann lohnt es sich selbstverstädnlich auch nicht, Veganer zu werden. Wink

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    Beitrag  Nico Di Aug 10, 2010 9:44 pm

    Floey schrieb:Mir wurde letztens auch vorgeworfen, dass ich gefälligst mit einem Tuch vor dem Mund rumrennen soll, um keine Instekten durch Einatmung oder Flug in den Mund zu töten. Laughing
    Und wenn man das schon nicht tut, dann lohnt es sich selbstverstädnlich auch nicht, Veganer zu werden. Wink

    Sonnenbrille halte ich für angebrachter, mir fliegen Obstfliegen nämlich gerne ins Auge.
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    Beitrag  gelbetomate Mi Aug 11, 2010 12:50 am

    Soweit ich das aus den Ausführungen schließen kann, finde ich trotzdem gut, dass der Artikel erschienen ist. Es wird sicher nicht wenige Menschen geben, die die Absurdität der Argumente gegen und die zwingende Gewichtigkeit der Argumente für eine tierleidfreie Welt erkennen.

    y. schrieb:"Wir schaffen es nämlich nicht, nicht zu töten. Wir können nur entscheiden, was, wie viel und unter welchen Bedingungen wir zerstören."

    Nico hat dazu gut Stellung genommen.
    Trotzdem in Bezug auf Nicos Version:
    Es ist der Stachel in unserem Fleisch, mit dem wir leben müssen............

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    Beitrag  Tobi Mi Aug 11, 2010 6:57 am

    Floey schrieb:Mir wurde letztens auch vorgeworfen, dass ich gefälligst mit einem Tuch vor dem Mund rumrennen soll, um keine Instekten durch Einatmung oder Flug in den Mund zu töten. Laughing
    Und wenn man das schon nicht tut, dann lohnt es sich selbstverstädnlich auch nicht, Veganer zu werden. Wink


    Very Happy:D
    genau.
    um den gedanken weiterzudenken:
    wenn jemand andere in notwehr tötet, kanner ja auch gleich ne atombombe zünden.
    entweder ganz oder gar nicht xD

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