Als ich anfing den Artikel "Das Gute Essen" zu lesen, war ich erst sehr erfreut, da Beispiele über die Schande der Lebensmittelindustrie aus Jonathan Safran Foers Buch "eating animals" wiedergegeben wurden: Ferkeln werden Zähne gekürzt und Hoden ohne Betäubung rausgerissen; Masssentierhaltung produziert zw 18-51 % der vom Menschen verursachten Treibhausgase; Thunfischfang tötet weitere 145 Arten wg der Netze; manche Tierfarmen produzieren mehr Exkremente als manche Großstadt. Bestimmt gibt es wichtigere Fakten, aber es hat mich erstmal positiv überrascht, dass in einem solchen eher mainstreamlastigen Magazin überhaupt solche Probleme thematisiert werden.
Es wird erklärt wie Foer, zunächst aufgrund seines Verantwortungsgefühls gegenüber seines neugeborenen Sohnes, dann gegenüber der ganzen Welt, 3 Jahre recherchierte und diese wunderbare Buch schrieb, was nebenbei einen ähnlichen Effekt wie "Earthlings" als Vegan-Vegetarianmaker (besonders in den USA und Israel) hat. Natalie Portman beruft sich beispielsweise auf das Buch, welches für sie ausschlaggebend war eine vegane Aktivistin zu werden.
Einige Zitate von ihm, werden wohlwollend von der Verfasserin in den Text eingebettet, wie: "Es gibt keinen guten Weg, um 6 Milliarden Menschen mit 50 Milliarden Tieren zu ernähren. Also müssen wir es lassen." , "Man sollte versuchen, sich so in der Welt zu bewegen, dass man Leiden reduziert" und "Ein gutes Leben bedeutet, sich im Spiegel anzusehen und sagen zu können: Das bin ich, und ich bin nicht perfekt, aber ich versuche, achtsam mit den Dingen umzugehen, die wirklich zählen."
An diesem Punkt hört der Artikel auf gut zu sein und schlägt eine ganz andere Richtung ein, sein letztes Zitat wird als Rechtfertigung für eine Relativierung des Tierleides benutzt und es wird nicht weiter über die unethische Verzweckung von Lebewesen eingegangen. Weiters schreibt die Verfasserin des Artikels " Gemeinsame Mahlzeiten schaffen Geborgenheit, bestimmte Gerichte, auch die Currywurst, ein Gefühl von Zugehörigkeit, von IDENTITÄT." ... ohne zu hinterfragen, ob diese Identität überhaupt erstrebenswert sei...
Foers Argument, dass es besser und realistischer sei, wenn 90% aller Menschen bewusst Bio-Fleisch in geringen Mengen essen würden, anstatt das 20% von ihnen vegan lebten, wird komplett falsch platziert und so eine weitere Rechtfertigung für Speziesismus geliefert.
Als sie dann anfing zu thematisieren, wie viel Entbehrung und welchen Mangel an Lebensqualität diese Lebensweise bedeutet, und es nur noch um das Problem der Massentierhaltung ging und nicht um das wirklich zugrundeliegende Problem, wurde ich mehr als wütend.
Fazit ihres Artikels: "Wir schaffen es nämlich nicht, nicht zu töten. Wir können nur entscheiden, was, wie viel und unter welchen Bedingungen wir zerstören." Was soll denn dieses Zitat, das suggeriert, es gäbe keine Alternative? Natürlich bedeutet Existenz notgedrungen Zerstörung, aber es gibt ein theoretisch verschwindend geringes Maß an Zerstörung... Welches man grade im Zusammenhang mit diesem Artikel hätte erwähnen und näher beschreiben müssen...
Bitter
Es wird erklärt wie Foer, zunächst aufgrund seines Verantwortungsgefühls gegenüber seines neugeborenen Sohnes, dann gegenüber der ganzen Welt, 3 Jahre recherchierte und diese wunderbare Buch schrieb, was nebenbei einen ähnlichen Effekt wie "Earthlings" als Vegan-Vegetarianmaker (besonders in den USA und Israel) hat. Natalie Portman beruft sich beispielsweise auf das Buch, welches für sie ausschlaggebend war eine vegane Aktivistin zu werden.
Einige Zitate von ihm, werden wohlwollend von der Verfasserin in den Text eingebettet, wie: "Es gibt keinen guten Weg, um 6 Milliarden Menschen mit 50 Milliarden Tieren zu ernähren. Also müssen wir es lassen." , "Man sollte versuchen, sich so in der Welt zu bewegen, dass man Leiden reduziert" und "Ein gutes Leben bedeutet, sich im Spiegel anzusehen und sagen zu können: Das bin ich, und ich bin nicht perfekt, aber ich versuche, achtsam mit den Dingen umzugehen, die wirklich zählen."
An diesem Punkt hört der Artikel auf gut zu sein und schlägt eine ganz andere Richtung ein, sein letztes Zitat wird als Rechtfertigung für eine Relativierung des Tierleides benutzt und es wird nicht weiter über die unethische Verzweckung von Lebewesen eingegangen. Weiters schreibt die Verfasserin des Artikels " Gemeinsame Mahlzeiten schaffen Geborgenheit, bestimmte Gerichte, auch die Currywurst, ein Gefühl von Zugehörigkeit, von IDENTITÄT." ... ohne zu hinterfragen, ob diese Identität überhaupt erstrebenswert sei...
Foers Argument, dass es besser und realistischer sei, wenn 90% aller Menschen bewusst Bio-Fleisch in geringen Mengen essen würden, anstatt das 20% von ihnen vegan lebten, wird komplett falsch platziert und so eine weitere Rechtfertigung für Speziesismus geliefert.
Als sie dann anfing zu thematisieren, wie viel Entbehrung und welchen Mangel an Lebensqualität diese Lebensweise bedeutet, und es nur noch um das Problem der Massentierhaltung ging und nicht um das wirklich zugrundeliegende Problem, wurde ich mehr als wütend.
Fazit ihres Artikels: "Wir schaffen es nämlich nicht, nicht zu töten. Wir können nur entscheiden, was, wie viel und unter welchen Bedingungen wir zerstören." Was soll denn dieses Zitat, das suggeriert, es gäbe keine Alternative? Natürlich bedeutet Existenz notgedrungen Zerstörung, aber es gibt ein theoretisch verschwindend geringes Maß an Zerstörung... Welches man grade im Zusammenhang mit diesem Artikel hätte erwähnen und näher beschreiben müssen...
Bitter