Anti-Veganer Artikel in der WAZ

Habe durch Zufall diesen Artikel http://www.derwesten.de/gesundheit/vegan-leben-auf-probe-kein-leichtes-unterfangen-id6589209.html in die Finger bekommen und rege mich grade total auf.
Die Journalistin hat sich 2 Wochen lang versucht vegan zu ernähren und dabei nicht nur festgestellt, dass man als Veganer nur "Kartoffeln, Reis, trockene Brötchen, Gemüse, Salat und Obst" essen darf und auch Make-up tabu ist, sondern zu allem Überfluss auch noch 2kg zugenommen. Natürlich ist es für sie auch unmöglich im normalen Supermarkt einzukaufen, es muss der Biosupermakrt sein. Sie geht überhaupt nicht darauf ein, dass es eigentlich zu jedem unveganen Produkt eine vegane Alternative gibt (z.B. erwähnt sie, dass sie keinen Joghurt zum Müsli essen kann, obwohl es Sojajughurt ja fast überall gibt) und beendet die vegane Kur mit einem Sonntagsbraten
Auch das dazugehörige Experteninterview rät von der veganen Lebensweise ab, da es ohne professionelle Hilfe kaum möglich sei sich ausgewogen zu ernähren.

blossom schrieb:...festgestellt, dass man als Veganer nur "Kartoffeln, Reis, trockene Brötchen, Gemüse, Salat und Obst" essen darf

Ich frag mich immer wieder, warum man Obst und Gemüse als "nichts" abtut. Beides hat die größte Vielfalt, viel mehr als es bei Tierprodukten gibt! Außerdem wurden Getreideprodukte schamlos auf trockene Brötchen reduziert, die sind nämlich auch wichtig. Damit kann man Umengen an Sachen zaubern, und wenn die Autorin dann nur Kartoffeln mit nichts isst, dann hat sie Pech gehabt! Da muss man sich schon neue Rezepte raussuchen und ein wenig auf die Umstellung vorbereiten.

blossom schrieb:und auch Make-up tabu ist

Das hat mich auch geärgert. Diese ellenlangen Aufzählungen, was man nun alles als Veganer "nicht mehr darf". Diese Definition "vegan" ist doch total egal, ich wäre schon froh, wenn mehr Leute mehr vegan essen würden! Wen es abhält, vegan zu essen, weil seine Zahnpaste unvegan ist, hat den Sinn dahinter nicht verstanden, der will nur den Titel "Veganer" oder eben nicht. Um die Tiere geht es diesem Menschen auf jeden Fall nicht. Dieses Schwarz-Weiß-Denken ist allgemein das, worüber ich mich bei dem Thema immer am meisten aufrege

Alkohol ist bekanntlich nie eine Lösung, unter Veganern schon gar nicht: Trotz deutschem Reinheitsgebot könne Bier nach dem Filtern unvegan werden, warnt die Internet-Gemeinde. Schuld sei eine aus Fisch gewonnene Gelatine.

Echt? Das hab ich ja noch nie gehört, soweit ich das recherchiert habe, ist deutsches Bier immer vegan. Wisst ihr das genauer?

Bei Bier gibt es auf jeden Fall ein paar vegane Sorten z.B. Krombacher, ich weiß aber nicht ob alle deutschen vegan sind. Die Gelatine die wie bei Saft oder Wein zum Einsatz kommt wird ja wieder entfernt bevor das Getränk abgefüllt wird, deswegen muss es nicht auf die Zutatenliste.
Was ich auch blöd finde ist das sie neben dem ganzen Getreide&Pseudogetreide Hülsenfrüchte&Nüsse gar nicht erwähnt, da muss man sich nicht wundern wenn die Leute denken, dass vegan=proteinarm ist. Achja sehe grade, dass im Internetartikel das Foto der Autorin nicht dabei ist. Sie ist ziemlich kräftig vielleicht sogar Übergewichtig, was vermuten lässt, dass sie sich nicht unbedingt mit Ernährung auseinandersetzt und/oder gesund ernährt. Das ist nicht abwertend gemeint, aber ich finds doof das ausgerechnet sie dann so ein Experiment macht. Ich nehme einfach an, dass jemand der sich allgemein gesund ernährt nicht so große Probleme gehabt hätte sich was leckers veganes zusammenzustellen.

blossom schrieb:
Auch das dazugehörige Experteninterview rät von der veganen Lebensweise ab, da es ohne professionelle Hilfe kaum möglich sei sich ausgewogen zu ernähren.

Da heutzutage einige Leute ohne professionelle Hilfe nicht mal mehr in der Lage dazu sind 'ne Glühbirne auszuwechseln, klingt das vermutlich weniger abwegig als man zunächst vermuten könnte.

blossom schrieb:Habe durch Zufall diesen Artikel http://www.derwesten.de/gesundheit/vegan-leben-auf-probe-kein-leichtes-unterfangen-id6589209.html in die Finger bekommen und rege mich grade total auf.

Reg dich nicht auf und lies solche Artikel einfach nicht mehr! Auch nicht, wenn du sehr sehr neugierig bist! AntiveganerInnen tun einfach alles, um ihr Gewissen zu beruhigen und in erster Linie sich selbst bzw. ihr Gewissen davon zu überzeugen, dass vegane Lebensweise für sie aus vielen "ganz ganz wichtigen" Gründen (und nicht, weil sie tierische Produkte einfach nur lecker finden ) nicht in Frage kommt. Siehe hier: Warum Fleischesser Vegetarier anfeinden

blossom schrieb:
Auch das dazugehörige Experteninterview rät von der veganen Lebensweise ab, da es ohne professionelle Hilfe kaum möglich sei sich ausgewogen zu ernähren.

Leider schaffen es ja mittlerweile ein Großteil der Leute nicht mal mehr sich ausgewogen zu ernähren, selbst wenn sie alles essen "dürfen". Das ist ja ein generelles Problem in der Gesellschaft, dass Ernährung eher als notwendiges Übel angesehen wird.

Ansonsten: nicht drüber aufregen, die Dummheit stirbt nicht aus.

StephanCOH schrieb:

blossom schrieb:
Auch das dazugehörige Experteninterview rät von der veganen Lebensweise ab, da es ohne professionelle Hilfe kaum möglich sei sich ausgewogen zu ernähren.

Leider schaffen es ja mittlerweile ein Großteil der Leute nicht mal mehr sich ausgewogen zu ernähren, selbst wenn sie alles essen "dürfen". Das ist ja ein generelles Problem in der Gesellschaft, dass Ernährung eher als notwendiges Übel angesehen wird.

Ansonsten: nicht drüber aufregen, die Dummheit stirbt nicht aus.

Ich glaube die Leute sind nicht zu dumm sich gesund zu ernähren sondern zu faul. Den meisten ist bestimmt klar, dass Obst, Gemüse etc gesund ist, aber Fastfood ist eben viel bequemer. Habe es ja selbst mal geschafft mir 10 Kilo anzufressen und trotzdem einige Vitamin/Mineralstoff-Mängel zu haben

Deshalb habe ich ja geschrieben: Ernährung wird als notwendiges Übel angesehen.

Die Dummheit war auf die Redakteurin bezogen, die offenbar schon vor dem Ende ihres "Tests" das Ergebnis im Kopf hatte.

Ich kann Deine Aufregung gut nachvollziehen.

Man ärgert sich einfach, dass so ein Stuss auch noch schwarz auf weiss zu lesen ist.

Hab mich auch lange gefragt, wie es z. B. zu dem Antiveganforum kommen konnte.
Haben manche Leute keine Hobbys?

Man muss da einfach drüberstehen.
Gottseidank gibt es auch Vereine wie den Vebu, die ja gute Aufklärungsarbeit leisten.

Und auch genügend andere Artikel.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-und-ernaehrung-warum-fleischesser-vegetarier-anfeinden-1.1274443

StephanCOH schrieb:Deshalb habe ich ja geschrieben: Ernährung wird als notwendiges Übel angesehen.

Die Dummheit war auf die Redakteurin bezogen, die offenbar schon vor dem Ende ihres "Tests" das Ergebnis im Kopf hatte.

Na, das Ergebnis war zuerst da und dann wurde das Experiment entsprechend "durchgeführt" und der Artikel wurde geschrieben.

Chrisilette schrieb:Ich kann Deine Aufregung gut nachvollziehen.

Man ärgert sich einfach, dass so ein Stuss auch noch schwarz auf weiss zu lesen ist.

Hab mich auch lange gefragt, wie es z. B. zu dem Antiveganforum kommen konnte.
Haben manche Leute keine Hobbys?

Man muss da einfach drüberstehen.
Gottseidank gibt es auch Vereine wie den Vebu, die ja gute Aufklärungsarbeit leisten.

Und auch genügend andere Artikel.

http://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-und-ernaehrung-warum-fleischesser-vegetarier-anfeinden-1.1274443

Hab gestern auch einen positiven Bericht gelesen Eine Fernsehmoderatorin hat 1 Jahr lang den Selbstversuch gemacht vegetarisch zu leben und ist auch dannach dabei geblieben. Sie isst anscheinend nicht ausschließlich vegan (hat ihre Lieblinsrezepte mit Feta preisgegeben), aber ich finde das ist ein guter Anfang. Auch wenn viele Veganer Vegetarier anfeinden glaube ich, dass es (solange sie Fleisch nicht durch übermäßigen Ei&Milchproduktkonsum ausgleichen) ein Schritt in die richtige Richtung ist und vor allem für Leute die sich gar nicht damit beschäftigt haben verständlicher ist.