Ottomane Fr Jul 19, 2013 10:48 pm
Widerlegt ist eine zu starke Wortwahl. Der Artikel ist aus dem Jahr 2013, aber verwendet Quellen aus den Jahren 2003, 2005, 2006, 2007 und 2008, wobei letzteres als "recent" bezeichnet wird. Nach einem sehr kurzen Blick hinter die Paywall sehe ich bereits mindestens 15 Veröffentlichungen ab 2009.
Die im Artikel zitierte Studie von Harvard hat Überlebende einer MI-Attacke untersucht, also quasi "vorgeschädigte Individuen". Auch die Aussage, dass Länder, die einen sehr großen Teil ihrer Kalorien durch Fett decken das höchste Herzinfaktrisiko zeigen überdeckt sich fast vollständig mit durchschnittlich geringer Aktivität, dem Übergewicht der Bevölkerungen, durchschnittlich erhöhtem Stress und Schlafmangel. Im Falle von Sri Lanka ist der Fall viel gesättigte Fettsäuren und viele Kohlenhydraten, was nach Aussage der Autoren ein analoges Bild zu seiner sehr fettarmen Ernährungsweise mit hohen Triglyceriden und niedrigen HDL zeigt, was für diverse Individuen zusätzlich das Risiko erhöhen soll.
Insgesamt ist der Artikel an sich daher eine äußerst schwache Argumentationsstütze, bei der ich mich auch frage wie da recherchiert wurde. Teilweise kriege ich den Eindruck als wäre es Heraussuchen von Argumenten für den eigenen Standpunkt. Dabei hat der Autor diverse Veröffentlichungen durch den Peer-Review bekommen. Habe nicht näher wegen Qualität nachgeschaut, aber ein ziemlicher Teil wurde in Nutrion & Dietics veröffentlicht, das mit einem Impact Factor von 0,671 relativ tief fliegt.
Es besteht jedoch Einigkeit in der Forschung darüber, dass Kokosfett LDL erhöht und Amir zeigt ja schon die heißeste Spur. Persönlich benutze ich Kokosfett daher nur selten.