Vitamin B12-Test

Nach fast 8 Jahren veganer Ernährung (auch ohne Getreide, Soja, Zucker, Salz, Essig, Öl, Alkohol, Drogen, Supplementierung usw./ in den Sommermonaten fast ausschließlich roh und wohl zu proteinarm), sollte/möchte ich dann mal den B12-Spiegel testen lassen.
Das Problem: Ich bin hier in Südchile, und ob die hier das anbieten wage ich stark zu bezweifeln.

Von den genannten Symtomen bei Vitamin B12-Mangel stelle ich bei mir eigentlich nur Antriebslosigkeit fest, aber das hat wohl andere Gründe.

Fliege wahrscheinlich erst nächstes Jahr für ein paar Monate nach Deutschland.
Soll ich also mit einem Test bis dahin warten?


Besten Dank und Grüße aus Südchile

Naja zumindest ein Blutbild mit Erythrozytenindizes (mittlere größe eines Blutkörperchens und mittlerer Hämoglobingehalt) ist da denke auch drin. Das würde sich aber nur bei einem handfesten Mangel verändern und ist bei Veganern wohl auch wegen der Folsäureversorgung nicht unbedingt zu erwarten.
Wegen anderen Werten müsstest du wohl einfach mal einen Arzt konsultieren.. der wird ja wissen was und wie er an Labor machen kann.

Ich finde dass du nach 8 Jahren ca. 7 Jahre zu spät dran bist das zu fragen. Mach was geht - und das sofort. Wenn B12 nicht geht beginn mal mit B12 Tabletten bis du wieder in D bist.

Anfänger schrieb:ohne Getreide, Soja, Zucker, Salz, Essig, Öl, Alkohol, Drogen, Supplementierung usw.

Das hört sich ja traurig an! Warum supplementierst du kein B12? Bei der langen Zeit dürfte ein Mangel wahrscheinlich sein. Oder du hast über das vielleicht nicht perfekt gewaschene Gemüse B12 aus der Erde aufgenommen. Aber auf so etwas würde ich mich nicht verlassen. 

Da ich davon ausging, dass bei geringerem Vitamin B12-Bedarf (wenn man Zuckerhaltiges, Alkohol usw. verzichtet)
plus der Ernährung mit großteils eigenem Obst und Gemüse, von nicht sterilem Essen also, eine Supplementierung nicht unbedingt nötig sei.
Und weil es ja "nur" um meine Gesundheit ginge und ich einen Mangel schon rechtzeitig merken würde (da Folsäure das fehlende B12 in mancherlei Hinsicht ausgleicht,
besteht ja gerade deswegen die Gefahr, dass man einen Mangel nicht bemerkt). Und wollte einfach nicht abhängig von etwas "Künstlichem" kommen.

Dieser 100-jährige Veganer, der bis vor einem Jahr nach dem Tod seiner Frau allein in dem von ihm mit 72 Jahren ausgebauten Dachboden wohnte, hat sicherlich zumindest bis 60-70 noch kein künstl. Vitamin-B12, wenn denn überhaupt schonmal, zu sich genommen:
tagesanzeiger.ch/zuerich/Der-100jaehrige-Beweis-dafuer-dass-es-auch-ohne-Fleisch-geht/story/15923635

Hombrechtikon – Werner Hofstetter trinkt keinen Kaffee, keinen Wein und auch kein Bier. Doch das Wichtigste, was auf seinem Menüplan schon zeitlebens gefehlt hat, sind tierische Produkte. Das scheint ihm gut getan zu haben, denn seine 100 Jahre sieht man dem geistig wie körperlich fitten Jubilar mit dem vollen weissen Haar nicht an. «Das ist auch nicht nötig», sagt Werner Hofstetter zufrieden und schmunzelt.

Anscheinend bekommt er jetzt jedoch Milch ins Essen.

Zurück zum Thema ...

In jedem Fall aber ist die eigene, umso mehr das der eigenen Kinder (sofern man welche hat) Gesundheit zu wichtig, als dass man in dieser Sache ein unnötiges Risiko eingehen sollte, wie auch immer man gegen die künstl. Zufuhr anderer Vitamine, Spurenelemente usw. eingestellt sein mag.

Das erste was ich also machen werde ist mir Methylcobalamin zu holen (das wird es hier hoffentlich in den Apotheken geben),
und (nicht lachen) zusätzlich zur Supplementierung täglich eine halbe Handvoll, nur von Insekten und Würmern be... Humuserde reinziehen.

Wenn ich also die nächsten Tage anfangen werde zu supplementieren, wäre es denn in einem Jahr (auf Besuch in Deutschland) noch zurückrechenbar, wie hoch der B12-Spiegel zum jetzigen Zeitpunkt ist bzw. war?

Anfänger schrieb:Da ich davon ausging, dass bei geringerem Vitamin B12-Bedarf (wenn man Zuckerhaltiges, Alkohol usw. verzichtet) plus der Ernährung mit großteils eigenem Obst und Gemüse, von nicht sterilem Essen also, eine Supplementierung nicht unbedingt nötig sei.

Gibt es dazu irgendwelche Untersuchungen, Studien, nachvollziehbare Fakten? Ich nehme mal an, dass der Bedarf anderer Nährstoffe durch eine gesunde Ernährung auch nicht bedeutend geringer wird. Du kannst natürlich so viel oder wenig B12 zu dir nehmen wie du willst, aber gerade bei diesem Thema kursieren haarsträubende Empfehlungen. Und wenn dann ein irreversibler Nervenschaden o.ä. vorliegt, ist wieder pauschal die vegane Ernährung schuld.

Anfänger schrieb:Und wollte einfach nicht abhängig von etwas "Künstlichem" kommen.

Benutzt du Zahnpasta, elektrisches Licht und Schuhe? Ist das nicht auch "künstlich"?  

Man kann versuchen ohne künstliche Supplemente auszukommen, aber dann sollte man wirklich regelmäßig testen.
Bei ausreichender Supplementierung von Anfang an, kann man sich die Tests denke ich auch sparen, außer eben bei Verdacht auf Mangel (längere Zeit ohne Supps) oder Aufnahmestörung.

Zur Dosierung, zur Debatte was "künstlich" und Alternativen angeht, sowie überhaupt alles über B12, wissenschaftlich fundiert:
http://www.veganhealth.org/articles/vitaminb12

Anfänger schrieb:
Dieser 100-jährige Veganer, der bis vor einem Jahr nach dem Tod seiner Frau allein in dem von ihm mit 72 Jahren ausgebauten Dachboden wohnte, hat sicherlich zumindest bis 60-70 noch kein künstl. Vitamin-B12, wenn denn überhaupt schonmal, zu sich genommen:
tagesanzeiger.ch/zuerich/Der-100jaehrige-Beweis-dafuer-dass-es-auch-ohne-Fleisch-geht/story/15923635

Anekdotische Evidenz und klingt noch dazu wie die typisch schlecht oder nicht recherchierte Lückenfüllerschlagzeile.

Bezüglich "natürlich" -> Naturalistischer Fehlschluss. Natürlich bedeutet nicht gut, sinnvoll, richtig o.ä. Arsen ist natürlich, Quecksilber ist natürlich usw.

Vegane Ernährung ohne B12 Supplementation ist ein hohes Risiko zumal alle natürlichen Quellen fragwürdig sind (Erde usw.).

Lass diesen Unsinn doch sein und kauf dir ein hoch dosiertes Supplement. Das würde ich mal zur Sicherheit hoch dosiert nehmen und dann auf die empfohlenen Dosierungen einregeln.