richie schrieb:Zu Punkt 1 nochmal: Es ist also deiner Meinung nach keine allergische Reaktion (IGG/IGM) auf Soja sondern bedingt durch Enzymmangel.
a. Wenn ich das/die Enzym(e) vorher in ausreichender Menge hatte, warum bildet es der Körper nun nicht mehr?
b. Wie rege ich die Enzymbildung wieder aktiv an?
c. Du schreibst von Kohlehydraten. Soviele Kohlehydrahte sind doch aber garnicht im Sojaprotein-Pulver. Bist Du Dir sicher?
Punkt 2, Ballaststoffe verstehe ich, macht mir aber keine Probleme.
Hallo, ich weiß nicht, ob man das alles isoliert betrachten kann, ich sehe da eher synergistische Effekte.
Hier meine Einschätzung, da ich selbst genug Probleme habe:
Ich kann mir Verdauungsproblem so erklären, daß erwiesenerweise Teile der Kohlenydrate (z.B. Inhaltstoffe in Mehlprodukte) nicht verdaubar sind. Sie können nicht im Dünndarm resorbiert werden, sondern nur im Dickdarm durch bakterielle Fermentation. Soviel ich weiß kann Speichel und Pankreasamylase nur 94% der Stärke spalten. Neuste Untersuchungen zeigen (u.a. Levitt), dass auch gesunde Menschen Stärke nicht vollständig abbauen können und es zu einer physiologischen Kohlenhydratmalabsorption kommen kann.
Dies ist so bei z.B. Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Mais, Gerste. Einzige Ausnahme bildet wohl Reis, das vollständig verwertet werden kann. Hierbei können sich auch
Proteinkomplexe mit der Stärke binden, was ferner eine Resorption erschwert.
Weiter kann eine vermehrte Gasbildung im Dickdarm bei ballaststoffreicher und zellulosereicher Ernährung auftreten. Während Wiederkäuer diese Zellulose verwerten, wird diese beim Mensch durch die dort vorhandene Darmflora nur unzureichend abgebaut. Dieses Gas wird von anderen Methanbildnern verarbeitet und kann zu einer vermehrten Gasansammlung führen. Das im Mund gebildete Ptyalin dient z.B. zur Zerlegung der Stärke.
Bei einer verstärkt pflanzlichen Kost kann Obst diesen Vorgang stark behindern. Als Folge dieser mangelhaften Zerlegung der Stärke kommt es zum Teil zu Gärvorgängen der Stärke im Gastrointestinaltrakt und Beschwerden wie Blähungen. Hinzu kommt, daß verschiedene Stärkeprodukte
Amylasehemmer besitzen.
Ich mag nicht ausschliessen, daß durch das Weglassen von Milchprodukten die
Enzymtätigkeit einschläft und dadurch bei der Kohlenydratresportion nicht mehr genügend Enzyme gebildet werden und dadurch eine Kohlenhydratmalabsorption begünstigt wird.
Glykoproteine (z.B. Lektine) sollten in diesem Zusammenhang auch noch erwähnt werden, die zum Teil resistenter gegenüber Hitze sind negative Einflüsse im Körper haben.
Ergänzend erwähne ich mal noch die Glutenunverträglichkeit, da Gluten ja in einer pflanzlichen Kost oft durch neue Lebensmittel wie Seitan einfliesst. Immerhin soll in Deutschland jeder 100ste unter Zöliakie leiden, wobei hier auch stumme Formen mit diffusen Beschwerden auftreten.
Da ich zum Beispiel auf kein Erbsenprotein vertragen und dort wenig Kohlenhydrate drin sind, muss es auch an den Proteinen liegen.
Alles in allem ist es schwer zu sagen, was es genau ist.
Ich vermute aber durch die rein pflanzliche Ernährung ein "Zuviel" an irgendeinem Stoff, welcher der Körper nicht verwerten kann. Ob es nun Gluten sind oder Glykoproteine oder eine physiologischen Kohlenhydratmalabsorption durch den Lactasemangel, ich weiß es nicht.
Man muss nur auf dem Schirm haben, daß ich z.B. 33 Jahre als Omnivore oder Vegetarier Tierprodukte (bestimmt 30-50%) im Programm hatte und dann eine radikale Umstellung für den Körper erfolgt. Hülsenfrüchte stand früher nie bis selten auf dem Plan, Seitan und Sojaproduke kannte ich nicht und die Kohlenhydrate waren im Rahmen und viel weniger Stärke als jetzt. Gemüse war seltener und auch der B-Stoff und Zelluloseanteil.