So, hochverehrte Freunde des guten Geschmackes, morgen wandert mein Beitritt zur GDFPF zur Post, die Wettkampfanmeldung für die nächste Meisterschaft im März in Düsseldorf wird am 10. Februar erfolgen, wenn ich wissen werde, ob ich von jenem Tag bis zum 21. April bei einer Grabung im Oman mitarbeiten darf oder nicht. Die Chancen liegen vielleicht bei 40%. 60% also, dass ich keine Ausrede haben werde, nicht zum Wettkampf zu fahren.
Da ich in letzter Zeit kaum logge und mein Training bedingt durch die Uni und meine Freundin sehr unregelmäßig wurde, soll hier nun eine Verfeinerung dessen erfolgen, was ich seit einiger Zeit nicht ohne Fortschritte befolge. Ich habe mir viel bei Tobi abgeguckt, einiges in anderen, teils exotischen Ecken wie der 2000 Jahre alten persischen Strongmantradition (noch ein schöner Link zu einem guten Typen) mit ihren Zurkhaneh/Häusern der Stärke, welche damals im iranischen und indischen Raum die stärksten Menschen ihrer Zeit hervorbrachten. Bei den alten Persern galt das Streben nach körperlicher Stärke als untrennbar von demjenigen nach geistiger Stärke, und das zeigt sich in den fast meditativen, aber dennoch kotzbrutalen Übungen. Tut euch einmal Herodot und andere antike Quellen an. Alles krasse Scheiße, auch heute noch.
Bevor ich weiterschwafele, hier der Plan. Er besteht aus folgenden Einheiten:
Kraft Kniebeuge -> 10 Wiederholungen. Montag, Mittwoch und Freitag. Das Gewicht wird immer nur dann gesteigert, wenn ich entweder volle zehn Wdh am Stück oder in einem geteilten Satz wie zB 7+3+2+2+2 14 Wdh geschafft habe. Sollte ich das mehrere Male nicht schaffen, gehe ich mit dem Gewicht wieder auf das Gewicht zurück, das ich zuletzt erfolgreich zehnmal bewegt habe. Gefolgt von zwei Nebenübungen.
Kraft Bank -> mindestens 4, eher 6 Wiederholungen. Dienstag, Donnerstag, Samstag. Ein bis zwei Nebenübungen.
DE Beuge am Samstag
DE Bank am Sonntag
Alle zwei Wochen soll Kreuzheben erst auf drei und dann auf acht Wiederholungen die Freitagseinheit in der Beuge ersetzen.
Dazu kommt GPP, wobei ich dafür europäische wie iranische Strongmansachen machen möchte, mit einem Fokus auf Ausdauerübungen. Also zB Duck Walk, Farmer's Walk, Power Stairs, Sled Pull, Keulenschwingerei und so weiter. Bis ich die passende Ausrüstung habe, werde ich mich am iranischen Kram orientieren, um mich zäher und mental resistenter zu machen. Fünfzig Wiederholungen in einer fließenden Bewegung ohne abzusetzen? Aua!
WAS IST JETZT ANDERS?
Bis vor Kurzem war ich sehr auf Sätze über 90% mit wenigen Wiederholungen konzentriert. Um mich zu schonen und ein gutes Fundament aufzubauen, will ich jetzt die Sache umkehren und sehr viele Wiederholungen mit gemäßigteren Gewichten machen. Diese Wiederholungen sollen sehr schnell erfolgen. Krasse Steigerung der Muskelmasse ist nicht unbedingt das Ziel, sondern Verbesserung der Form und Koordination, um das Vorhandene besser nutzen zu lernen. Es wird nicht ausgemaxt, außer alle zwei Wochen beim Kreuzheben im Dreierbereich.
Eine weitere Änderung ist, dass ich nichtmehr dreizehn bis zwanzig Sätze mit Singles oder Triples, sondern wirklich nur einen Arbeitssatz in der Hauptübung mache.
Dazu kommen abartig viele Wiederholungen oder lange Belastungen als GPP.
Ich hoffe, beim Wettkampf in der 56er-Klasse (unequipped, single lift) aufräumen zu können. Dort sollte ich ohne Weiteres die deutschen oder vielleicht europäischen Rekorde holen können. In der 60er könnte es schon schwieriger werden. Ich werde mich aber ganz sicher nicht gegen eine Gewichtszunahme sträuben. Mein Ziel ist Stärke, nicht ein Titel, Preis oder Anerkennung.
Da ich in letzter Zeit kaum logge und mein Training bedingt durch die Uni und meine Freundin sehr unregelmäßig wurde, soll hier nun eine Verfeinerung dessen erfolgen, was ich seit einiger Zeit nicht ohne Fortschritte befolge. Ich habe mir viel bei Tobi abgeguckt, einiges in anderen, teils exotischen Ecken wie der 2000 Jahre alten persischen Strongmantradition (noch ein schöner Link zu einem guten Typen) mit ihren Zurkhaneh/Häusern der Stärke, welche damals im iranischen und indischen Raum die stärksten Menschen ihrer Zeit hervorbrachten. Bei den alten Persern galt das Streben nach körperlicher Stärke als untrennbar von demjenigen nach geistiger Stärke, und das zeigt sich in den fast meditativen, aber dennoch kotzbrutalen Übungen. Tut euch einmal Herodot und andere antike Quellen an. Alles krasse Scheiße, auch heute noch.
- Mehr zu den Zurkhaneh, aus Wikipedia:
- Die Rituale und Traditionen der Varzesh-e Bastani entsprechen den Sufi-Orden, die sich in der verwendeten Terminologie wie Morsched („Meister“), Pishkesvat („Führer“), Taj („Krone“) und Faghr („Armut“) widerspiegeln. Die ethischen Grundlagen ähneln auch den Sufi-Idealen, wobei die Reinheit des Herzens im Mittelpunkt steht.
Die Sportler trugen ursprünglich nur eine Hose, womit die Gleichheit symbolisiert wurde – seit der islamischen Revolution von 1979 müssen sie ihren Oberkörper bedecken. Jede Übungseinheit beginnt entweder mit einem frommen Lob des Propheten und seiner Familie oder in weniger religionsorientierten Zurkhanehs werden Geschichten aus der iranischen Mythologie z.B. die Schāhnāme vorgetragen. Im Anschluss daran erfolgen die Übungseinheiten, die größtenteils aus gymnastischen und freien Übungen bestehen. Die sportlichen Übungseinheiten beginnen mit Drehungen um die eigene Achse („Charkh zadan“; persisch چرخ زدن), die dem Drehtanz der Sufis entspricht, und in Kraft- und Geschicklichkeitsübungen übergehen. Schwingen und Jonglieren von Holzkeulen („Mil“; persisch میل), die bis zu 40 kg schwer sind [Anmerkung: je Hand, mit Griffdicke wie bei einer Circus Dumbbell und das auf Wiederholungen], das Stemmen von schweren Metallschilden („Sang“; persisch سنگ) von bis zu 120 kg [Anmerkung: einhändig, auf Wiederholungen. Mein Großonkel macht das zwanzigmal je Hand im Laufe eines Trainings] aus der Rückenlage, ebenso das Stemmen und Schwingen von schweren bogenförmigen Eisengewichten („Kaman“; persisch کمان) gehören u.a. zu den Übungen. Die Einheiten enden traditionell mit dem so genannten Pahlavaniringen („Koshti Pahlavani“; persisch کشتی پهلوانی). [Anmerkung: alle Übungen folgen ohne Pause innerhalb von 90 Minuten aufeinander. Man darf niemals stillstehen.]
Bevor ich weiterschwafele, hier der Plan. Er besteht aus folgenden Einheiten:
Kraft Kniebeuge -> 10 Wiederholungen. Montag, Mittwoch und Freitag. Das Gewicht wird immer nur dann gesteigert, wenn ich entweder volle zehn Wdh am Stück oder in einem geteilten Satz wie zB 7+3+2+2+2 14 Wdh geschafft habe. Sollte ich das mehrere Male nicht schaffen, gehe ich mit dem Gewicht wieder auf das Gewicht zurück, das ich zuletzt erfolgreich zehnmal bewegt habe. Gefolgt von zwei Nebenübungen.
Kraft Bank -> mindestens 4, eher 6 Wiederholungen. Dienstag, Donnerstag, Samstag. Ein bis zwei Nebenübungen.
DE Beuge am Samstag
DE Bank am Sonntag
Alle zwei Wochen soll Kreuzheben erst auf drei und dann auf acht Wiederholungen die Freitagseinheit in der Beuge ersetzen.
Dazu kommt GPP, wobei ich dafür europäische wie iranische Strongmansachen machen möchte, mit einem Fokus auf Ausdauerübungen. Also zB Duck Walk, Farmer's Walk, Power Stairs, Sled Pull, Keulenschwingerei und so weiter. Bis ich die passende Ausrüstung habe, werde ich mich am iranischen Kram orientieren, um mich zäher und mental resistenter zu machen. Fünfzig Wiederholungen in einer fließenden Bewegung ohne abzusetzen? Aua!
WAS IST JETZT ANDERS?
Bis vor Kurzem war ich sehr auf Sätze über 90% mit wenigen Wiederholungen konzentriert. Um mich zu schonen und ein gutes Fundament aufzubauen, will ich jetzt die Sache umkehren und sehr viele Wiederholungen mit gemäßigteren Gewichten machen. Diese Wiederholungen sollen sehr schnell erfolgen. Krasse Steigerung der Muskelmasse ist nicht unbedingt das Ziel, sondern Verbesserung der Form und Koordination, um das Vorhandene besser nutzen zu lernen. Es wird nicht ausgemaxt, außer alle zwei Wochen beim Kreuzheben im Dreierbereich.
Eine weitere Änderung ist, dass ich nichtmehr dreizehn bis zwanzig Sätze mit Singles oder Triples, sondern wirklich nur einen Arbeitssatz in der Hauptübung mache.
Dazu kommen abartig viele Wiederholungen oder lange Belastungen als GPP.
Ich hoffe, beim Wettkampf in der 56er-Klasse (unequipped, single lift) aufräumen zu können. Dort sollte ich ohne Weiteres die deutschen oder vielleicht europäischen Rekorde holen können. In der 60er könnte es schon schwieriger werden. Ich werde mich aber ganz sicher nicht gegen eine Gewichtszunahme sträuben. Mein Ziel ist Stärke, nicht ein Titel, Preis oder Anerkennung.