Wieviel holt ihr aus eurem Gürtel raus/wie setzt man das Ding überhaupt ein?

Hey Leute.
Hab lange Zeit einfach vorgezogen, ohne jegliche Art von Equipment anzutreten, nicht nur weil es einfacher ist, aber auch, weil es ja schon irgendwie RAW RAW ist
Habe mir gedacht, darum kann ich mich kümmern, wenn es mal wirklich wichtig wird. Ich denke, so langsam kann ich mir mal darüber Gedanken machen (auch in Hinsicht auf die sehr harte, aber nicht unbesiegbare Konkurrenz beim nächsten Wettkampf).

Was ich mich nun Frage:
Wie viel holt man aus so einem Ding überhaupt raus? Wie sieht das bei euch aus?
Meine Schwachstelle ist es (besonders konventionell, aber auch sumo), die Hantel vom Boden wegzubekommen. Das wird ja vermutlich an Defiziten in Rücken und Hüfte liegen. Der Gürtel sollte also helfen oder? (bei der Beuge bin ich eh immer noch ratlos, was vieles angeht, darum erwähn ich das hier mal nicht^^)

Und wie sieht es bei euch mit dem Einsatz aus? Hoch oder tief? So stramm wie möglich oder Luft lassen? Nur bei den Beugen und das Heben ganz ohne?

Bin gespannt auf eure Antworten

 

P.S.:
Schon klar, es kommt auch aufs ausprobieren an. Ein paar Meinungen vorher schaden aber nicht

Kniebeuge: 15 kg waren das bei mir damals.
Kreuzheben (Konventionell): Nichts, hat mir da nur die Rippen verbogen wegen Körperbau und irgendwie keinen Effekt. Hat vielleicht die Stabilität erhöht, aber das bringt für die Stärke in der Bewegung ja nur indirekt was.

Getragen: Mitte? Hab da keine Auswahl, hab nicht so viel Platz zwischen unteren Rippen und Hüfte. Ziemlich stramm, aber nicht rippenbiegend stramm. Bei zu viel Luft hat sich das Teil bei mir dann leicht nach oben verschoben und Dinge gequetscht, die nicht gequetscht werden sollten im Torso.

Kreuzheben: 175kg kamen raw raw, mit lockerem Gürtel (nur ganz wenig unterstützend) kommen 182.5, mit eng angezogenem Gürtel kamen die 187.5 ganz gut. Wobei das bei mir auch eine Kopfsache ist. Mir hilft er recht weit unten und dann in der Mitte noch einmal. Ich nehme Jonis breiten Gürtel und lasse ihn schon leicht an die untersten Teile des Brustkorbes kommen.
190 sollten damit auch drin sein. Gestern im Studio kamen mit einem wirklich beschissenen Gürtel 180kg nicht, was aber auch an den Beugen vorher lag.


Kniebeuge: Ich habe auch schon 150 x3 gebeugt, ohne den Gürtel zu tragen. Das war aber dafür mit Knieschonern, auf die ich langsam echt angewiesen bin - meine Marathonknie sind schon a weng locker. 160 kommen damit ganz gut. Ich tippe bei mir auf 10kg. Auch hier trage ich ihn recht hoch.

Jonis Gürtel ist im Vergleich zu anderen Gürteln _extrem_ weich und eigentlich eher ein Strongmangürtel. Strongmen müssen schließlich noch ein wenig beweglicher sein. Trotzdem mag ich ihn.

Wichtig ist, dass du das Gefühl hast, dich mit deinem Bauch hochdrücken/aufrichten zu können, wenn du ihn gegen den Gürtel presst. Ich habe hinterher immer eine raue Kehle, wenn ich einen Gürtel gut eingesetzt habe.
Diese Erfahrung beruht allerdings auf ca. 5 Einheiten mit Gürtel.

Mindestens 20kg, wahrscheinlich mehr. Vor allem bei der Kniebeuge war ich ohne Gürtel eigentlich zu nichts fähig.

Das Wichtigste ist, dass der Gürtel wirklich eng sitzen muss. Damit meine ich verdammt eng. Er sollte definitiv nicht einfach umzuschnallen sein und erst recht nicht so sitzen, dass du ihn das gesamte Training über tragen kannst. Erst wenn du den Bauch beim Umlegen richtig einziehen musst und schon nach dem Schließen etwas Spannung zu spüren ist, weißt du, dass er sitzt. Das Tragen selbst muss schon etwas unangenehm sein. Die Höhe sollte dann daran festgemacht werden, an welcher Stelle du deinen Bauch am besten nach vorne in den Gürtel drücken kannst.

Du musst dich mit dem Teil einfach unbesiegbar fühlen, weil du das Gefühl hsst, dass deine Mittelpartie um Einiges zugelegt hat.

Philipp schrieb:

Das Wichtigste ist, dass der Gürtel wirklich eng sitzen muss. Damit meine ich verdammt eng. Er sollte definitiv nicht einfach umzuschnallen sein und erst recht nicht so sitzen, dass du ihn das gesamte Training über tragen kannst. Erst wenn du den Bauch beim Umlegen richtig einziehen musst und schon nach dem Schließen etwas Spannung zu spüren ist, weißt du, dass er sitzt. Das Tragen selbst muss schon etwas unangenehm sein. Die Höhe sollte dann daran festgemacht werden, an welcher Stelle du deinen Bauch am besten nach vorne in den Gürtel drücken kannst.

sehe ich ganz anders. ich fahre am besten, wenn der Gürtel nicht zu fest sitzt, damit beim KB oder KH die Bauchmuskeln komplett agespannt werden können, die ja dann auch gg. den Gürtel drücken. Ich würde bei einem so fest gezurrten Gürtel niemals die Spannung bekommen, wie bei einem "lockeren" und wahrscheinlich ohnmächtig werden, da das dann mit dem Atmen und dazugehörige Spannung den Bach runter geht.

Na ja, die Luft abdrücken soll er dir natürlich auch nicht. Aber Spannung kriege ich nur, wenn er auch wirklich fest sitzt. Sitzt er zu locker, kann ich den Bauch nicht mehr richtig in den Gürtel drücken.

dann hast du zu wenig bauch  

bei dir macht er definitiv sinn beim beugen und beim sumoheben . damit versteinerst du ungemein die körpermitte und schaffst damit mehr gewicht ! am deutlichsten merkt man das bei der beuge finde ich ! und was die enge angeht , ich mach ihn beim beugen fester als beim konventionellen kreuzheben (falls ich den da verwende) , weil man den oberkörper da nicht beugen muss .

Wieviel in Zahlen, kann ich nichts sagen. Ich nutze den Gürtel nur bei Maximalversuchen und im Maximalsatz. Aber ich merke einen deutlichen Unterschied. Beim Kniebeugen z.B. merk ich den Unterschied schon beim Ausheben. Ich würde schätzen, dass ich im Wiederholungsbereich das 2-3-Fache an Wiederholungen mit Gürtel schaffe. Der Gürtel sitzt bei mir eng, aber eben auch nicht zu eng.


Edit:
Ich schieb das selbst gern auf meine Körperlänge. Da sind ja schon ordentliche Hebelkräfte am Werk.

Danke für die vielen Antworten!
Hört sich ja vielversprechend an. Stimmt, gerade bei mir sumo kann ich mir da gut was vorstellen, der obere Rücken rundet eigentlich immer ein wenig ein.

Ich glaub, ich bestell direkt einen ausm Strengthshop. Würdet ihr den mit Hebel oder den mir nem normalen Gürtelverschluss empfehlen?

Niemals wieder ohne Hebel.

Ich würd den dann auch einfach bei den nächsten 3 Max-Trainings nach den schwersten Sätzen noch mal anziehn und gucken, wieviel noch geht. Hab gestern aber gelesen, man müsse die wie Schuhe erstmal einlaufen (in Bezug auf Ledergürtel). Würdet ihr dem zustimmen oder ist das bei den Strengthshop Teilen egal?

Der Strengthshopgürtel ist verdammt weich im Gegensatz zu anderen Gürteln. Das ist kein Problem. Ggf. kannst du ihn am unteren Rand etwas abfeilen, damit die Kante nicht so nervt. Das sollte aber eigentlich kein Problem sein.

Zieh den Gürtel ab 70% an und mache ein paar Singles, um ein Gefühl zu bekommen. Dann auf nach oben und 240 ziehen/180 beugen.

Den Gürtel würde ich persönlich einen "Break In" verpassen. Der ist zwar relativ weich, aber am Anfang deutlich strammer als später. Es geht hierbei nicht um ein leichteres Dehnen des Gürtels, sondern um die Biegsamkeit in Querrichtung zu verbessern. Wenn der sauber durchgemürbt ist, kann man den auch etwas enger ziehen und er passt sich bisschen mehr der eingenen Körperform an. Vor dem "Break In" hatte ich Blutergüsse bei den unteren Rippen, später nicht mehr, bei gleicher Stabilisierung.

Ich hab keinen 1:1 Test gemacht, aber gefühlt würde ich auch auf 10-15 Kilo tippen. Beim Beugen und Heben.

Der Gürtel saß bei mir immer vorne niedriger (eher unter dem Bauch) als hinten.
Einigermaßen stramm, aber nicht zu sehr. Man sollte schon noch eine Hand zwischenschieben können, damit man die Mitte vor der Belastung auch richtig aufpumpen kann.

Derzeit benutze ich den Gürtel nur noch beim letzten Satz Überkopfdrücken.
Das kommt bei mir immer nach dem Beugen und da bemerke ich dann, dass die Mitte nicht mehr so ganz stabil ist.

Hab selber auch nur selten Gürtel genutzt insgesamt, warn aber auch so 10-15kg die dadurch dazukamen.
Wahrscheinlich primär durch die gefühlte zusätzliche Sicherheit, weil ich zu dem Zeitpunkt ja schon Rückenstress hatte.

SlashZero schrieb:

Offtopic..:

es gibt ja verschiedene Gürtel dort. Der hier gleich oben zu sehen ist, ist wie ein Brett:

https://www.strengthshop.de/powerlifting-belts-guertel.html

Also der für 70€? Danke  

die ersten vier, wobei ich auch immer mit Klappschnalle bevorzugen würde.

Dankeschön, ich meld mich dann hier wieder wenn ich mit Gürtel gebeugt habe  

Ich würde auch nur den mit Klappschnalle empfehlen. Gerade weil man den deutlich enger anlegen kann.


Ziemlich genau das, was Oli geschrieben hat, ging mir vorhin auf dem Rückweg vom Training durch den Kopf. Beim Beugen ist ein engeres Anliegen der Leistung definitiv zuträglich, da die Bauchmuskeln in der Hocke ja gestreckt werden und der Bauch somit signifikant an Volumen verliert. Beim Kreuzheben muss das nicht sein, allerdings habe ich den Bauch bei der Übung auch nie so herausgedrückt wie bei den Beugen. Dort kommt es in der Startposition eben mehr auf die Positionierung der Hüfte und die Spannung im Rücken an, weshalb ich auch behaupten würde, dass der Gürtel beim Beugen deutlich mehr Gewicht bringt als beim Heben.

klappschnalle is halt stressig wenn man für beugen und heben verschiedne stellungen hat und man ein problem damit hat immer mitm schraubenzieher rumzuwerkeln ^^

restausverkauf schrieb:klappschnalle is halt stressig wenn man für beugen und heben verschiedne stellungen hat und man ein problem damit hat immer mitm schraubenzieher rumzuwerkeln ^^

ich nutze 2 einstellungen mit dem klappverschuss , einmal die engere , d.h. alle 4 haken kommen in ihre löcher und bei der zweiten einstellung gehe ich nur mit den 2 vordersten in die ersten 2 löcher und habe somit eine lockere einstellung .