Kanne Brottrunk - Was haltet ihr davon?

Habe mir heute mal den Kanne Brottrunk gekauft, da er B12 und andere Nährstoffe enthält:

Nach Herstellerangaben enthält Brottrunk zudem Mineralstoffe, u. a. Zink, Eisen oder Magnesium, und enthält die Vitamine A, B1, B2, B6, B12, C, D, E, Biotin, Niacin, Folsäure und Pantothensäure.

Kostete etwas mehr als 2€ und ich wollte mal fragen was ihr davon haltet?
Man kann das Zeug auch im Internet günstig kistenweise kaufen und die Flasche, die ich gekauft habe, hält bis 2017, also ist das auch öange haltbar.

Igitt. Mein Vater trank das Zeug früher, als er eine komische Anwandlung hatte und meinte, er müsse mal eben eine gesunde Ernährung einführen. Bäh, bäh, bäh.
Und dann ist es nicht einmal anständig, soll heißen: alkoholisch, vergoren. :C
Ich würde lieber ein Supplement nehmen, als DAS zu trinken. =D

Da steht es würde alkoholfrei sein  Falls dem nicht so ist, müsste ich davon unbedingt sofort die Finger lassen. Mir wurde im Laden gesagt, da wäre definitiv kein Alkohol drin  
Ich finde es etwas gewöhnungsbedürftig aber nicht komplett ekelhaft.
Heißt unanständig = vergoren man darf auch kein Sauerkraut etc. mehr essen?  

Nein, ich meine, es ist nicht alhoholisch vergoren.
Ich halte es so, dass ich nichts trinke, das nicht reines Wasser ist ODER Koffein oder Alkohol enthält. Ich bin da etwas eigen. Sauerkraut darfst du natürlich essen!
Ich bin schlichtweg ein Hasser flüssiger Nahrung. Lieber Wasser trinken und den Rest über feste Nahrung einholen.

Geht mir ähnlich, aber wie soll ich B12 über feste Nahrung einholen? Bevor ich supplementiere, springe ich aber lieber über meinen Schatten und nehme etwas flüssiges zu mir als ein pharmazeutisches oder von weit her importiertes Produkt.

Hallo -Julian- :-)

das klingt ja richtig interessant! Hast du dich über das Vitamin B12 im Brottrunk kundig gemacht? Ich habe mal kurz etwas gegoogelt und nur Laien-Meinungen gefunden, vielleicht hast du ja andere Informationen? Ich möchte auch alle anderen Forennutzer die Frage stellen: Weiss jemand etwas näheres für aktuelle Quellen bin ich dankbar.

Diese Vitamin B12-Debatte ist ja schon Uralt und mehrfach in alle Richtungen diskutiert worden, was es ja nicht wirklich leichter macht. Mein letzter Stand war, dass pflanzliche B12-Analoga nicht vom Körper aufgenommen werden können bzw. nicht als B12 wirken können.

Das beschreibt zum Beispiel Marc Pierschel in seinem Buch "Vegan!":

Marc Pierschel schrieb:"In einigen pflanzlichen Lebensmitteln, wie etwa Algen (auch Spirulina), Sauerkraut oder Sprossen kommen B12-Analoga vor, die allerdings keine Wirksamkeit für den menschlichen Organismus besitzen. Die Fehlinformation, dass diese Nahrungsmittel B12-Quellen seien, isst leider hin und wieder noch in einigen Büchern oder Ernährungstabellen zu finden." In einer Fußnote schreibt er noch: "So handelt es sich z.B. bei B12 in Algen um inaktive Vitamin-B12-Analoga, die vom menschlichen Stoffwechsel nicht verwertet werden und die Aufnahme von Vitamin B12 sogar behindern können." (5. Auflage 2013)

Meine kurze Internet-Blog-Recherche hat zwei konträre Meinungen hervorgebracht:

a) eine Blog-Autorin namens Ailyn schreibt in ihrem Blog "Eat. Care. Live!" im Thema "Vitamin B12 (auch ein Thema bei  Veganern)":

Ailyn schrieb:
Ein super Helferlein kann da der Brottrunk sein. Der Brottrunk ist ein Getränk, das aus fermentiertem Getreide besteht und dafür sorgt, dass Darmpilze (wie sie fast jeder Mensch hat) Vitamin B12 produzieren. Außerdem ist er auch ganz klasse zum Entsäuern und Entgiften. Ein Produkt, dass wirklich eine Krone verdient hat! Genauso kann auch Sauerkraut konsumiert werden um B12 zu bekommen... nur wer macht das jeden Tag?

Eines meiner Lehrbücher beschreibt den "normalen" Weg, der definitiv nicht Vegan und somit nur am Rande interessant ist:

Der normale Ablauf ist der, dass der Mensch mit der Nahrung proteingebundenes Cobalamin aufnimmt. Im Magen und Darm wird dieses dann vom Protein abgespalten. Es (das Cobalamin, der Extrinsic-Faktor) wird an den Intrinsic-Faktor gebunden und kann nur in diesem Komplex im unteren Ileum resorbeirt werden.

Mein Gedanke: Laut Ailyn nehmen wir das Vitamin B12 also im Brottrunk in uns auf, im Darm synthetisieren Darmpilze (?) Vitamin B12 und dieses im Darm produzierte B12 wird dann an den Intrinsic-Faktor gekoppelt und resorbiert? Meines Wissenstandes nach, bitte korrigiert mich, wenn es neue Erkenntnisse gibt, können de facto die physiologischen Darmbakterien, die keine Pilze sind *hust*, Vitmain B12 synthetisieren, diese sitzen jedoch im Dickdarm. Das terminale Ileum, dass zur Aufnahme von gekoppelten B12 fähig ist ist jedoch noch im Dünndarm, deshalb kann der Körper das von unseren Symbionten produzierte B12 nicht verwerten.
Schade eigentlich.

b) Der Blog "plantb" schreibt, was auch schon Pierschel erwähnt hat:

plantb schrieb:Herkunft
B12 wird einzig und alleine von Bakterien synthetisiert. Pflanzen benötigen kein B12, für Tiere hingegen ist es lebensnotwendig. Daher befindet sich in tierischen Produkten B12, in pflanzlichen nicht.

vegane Quellen
Es gibt keine verlässlichen veganen Quellen. Sauerkraut, Brottrunk, Spirulina & Co enthalten B12-Analoga, die den Mangel nur noch verschlimmern. An ungewaschenem GEmüse aus dem eigenen Garten (nicht konventionell) können Spuren von B12 enthalten sein, die den Bedarf jedoch keinesfalls sicher decken können.

Entschuldige, dass dieser Beitrag nun so lang geworden ist, ich muss noch lernen mich kurz zu fassen.

Wäre auch sehr vorsichtig, Brottrunk und andere pflanzliche Produkte zur alleinigen B12-Versorgung zu nutzen.

Bevor ich supplementiere, springe ich aber lieber über meinen Schatten und nehme etwas flüssiges zu mir als ein pharmazeutisches oder von weit her importiertes Produkt.

Hört sich für mich so an, als gingest du an die Sache etwas dogmatisch ran... Supplements können bei veganer Ernährung durchaus sinnvoll sein, und im speziellen Fall der B12-Versorgung sind sie fast unausweichlich.

Vielleicht kannst du es eher mit deinen Grundsätzen vereinbaren, bereits mit B12 angereicherte Produkte regelmäßig in deinen Speiseplan einzubeziehen (z. B. viele Sorten Sojamilch/Joghurt, steht in der Zutatenliste). Zwar ist das am Ende auch nix anderes als Supplementierung, aber du musst immerhin keine Tropfen/Pillen schlucken.

Ich habe schon soviele verschiedene Aussagen über B12 gelesen, dass es in Spirulina z.B. aktives B12 sein soll, jedoch nicht in vergorenen Sachen wie Sauerkraut oder Brottrunk.
Dann gibt es widerum aussagen, dass der Mensch doch B12 Analoga verarbeiten und verwerten könnte. Jedoch gibt es dafür keine wirklichen Studien, die das eindeutig belegen. Ich würde daher immer auch zugesetztes B12 in Säften, Sojamilch, Cornflakes achten oder auf B12-Supplemente zurückgreifen, da gerade bei sportlich aktiven Menschen erhöhter B12-Bedarf besteht.

human vegetable schrieb:

Bevor ich supplementiere, springe ich aber lieber über meinen Schatten und nehme etwas flüssiges zu mir als ein pharmazeutisches oder von weit her importiertes Produkt.

Hört sich für mich so an, als gingest du an die Sache etwas dogmatisch ran... Supplements können bei veganer Ernährung durchaus sinnvoll sein, und im speziellen Fall der B12-Versorgung sind sie fast unausweichlich.

Ich habe ja Veg1 und die Ankermann-Tropfen im Haus, aber ich variiere halt gerne und würde vielleicht nur 1-2x die Woche supplementieren, dafür den Brottrunk nutzen, wenn er denn was bringt. Bishae rist das ja auch nur eine Idee und ich habe es erst einmal getestet und es hörte sich viel versprechend an.

Mit den widersprüchlichen Aussagen kann ich wenig anfangen. Ich frage mich, wieso es da keien Studien zu gibt. Echt komisch. Das chemische B12 in Veg 1 und Ankermann kann der Mensch also verwerten und das aus der Gärung entstandene B12 im Brottrunk, Sauerkraut etc. nicht? Echt merkwürdig.

@Hellelil: Leider habe ich auch keine verlässlichen Quellen, sorry.

-Julian- schrieb:Geht mir ähnlich, aber wie soll ich B12 über feste Nahrung einholen? Bevor ich supplementiere, springe ich aber lieber über meinen Schatten und nehme etwas flüssiges zu mir als ein pharmazeutisches oder von weit her importiertes Produkt.

eine Dose Rockstar energy deckt den Tagesbedarf an B12  

hab gehört der Multivitaminsaft von Aldi könnte das auch.

Ausführliche und wissenschaftlich solide Quelle rund um B12:
http://www.veganhealth.org/articles/vitaminb12

Besonders interessant für diesen Thread, die Schlussfolgerung zum Thema "natürliche Lebensweise":
http://www.veganhealth.org/b12/natural

Und zum Brottrunk: Hatte ich vor ein paar Tagen auch mal überlegt. Wegen der probiotischen Eigenschaft. Aber der Preis hat mich dann abgeschreckt.

obwohl ich kein getränketyp bin, mag/mochte ich brottrunk ganz gerne, nach kurzer anfänglicher aklimatisierungsphase^^
find das sehr erfrischend.

aber aufgrund des preises hab ichs dann irgendwann nach auszug aus dem elternhaus gelassen.

B12-supplementierung allein via viel angereicherter lebensmittel reicht meiner erfahrung nach leider nicht aus.

Lasst ihr euch alle jedes jahr euren b12 mangel bestätigen oder warum immer diese panikmache?
Ich hab null probleme und nehm keine pillchen oder tropfen.

wieso panikmache? ich persönlich hab keine lust auf irreparable nervenschäden und ja, ich versuch ca 1x/jahr einen B12-test machen zu lassen, seit ich vegan bin.

aber das mag natürlich jedeR halten wies beliebt.

Ich mein ja nur,wenn man es nicht regelmäßig testen lässt,weiß man doch gar nicht,wo man steht. Deswegen wollt ich fragen,ob wirklich so viele hier einen mangel haben.

Ich lasse mich übrigens auch nicht regelmäßig testen. Nachdem die Blutspendedienste mein Blut aber immer noch wollen ;-) kanns mir nicht so schlecht gehen.

Ich glaube nicht, dass hier mehr Personen einen Mangel haben als in der normalen Bevölkerung. (Stichworte fehlender Intrinsic-Fakot, erhöhter Cobalaminverbrauch durch Alkohol etc.).

Bei all den Diskussionen um das Vitmain B12 ist sicher viel Panikmache dabei, was auch an den konträren Meinungen liegt. Schlage ich meine Lehrbücher auf, dann kann ich, je nach Autor lesen, dass ein Cobalaminmangel nach 1-2 Jahren auftritt (Rassow, Hauser: "Biochemie"). Laut Pschyrembel sind es dann gleich 5-10 Jahre bei streng tierfreier Ernährung.

Und ich glaube, dass ist auch der Knackpunkt:
Die gemeine vegane Ernährung ist supplementiert und so ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein aufgeklärter Veganer Mangelerscheinigungen bekommt recht niedrig. Außer natürlich man verzichtet auf jedes Produkt, dem Vitamin B12 zugesetzt wurde (vgl. Veganer, die alles selbst herstellen).

Ich persönlich, das ist meine ganz eigene Meinung die ich nur bedingt auf Wissenschaftliche Studien stützen kann, supplementiere nicht durchgängig zusätzlich zu den Nahrungsmitteln. Ich habe ein bis zwei Monate im Jahr, in denen ich zusätzlich Vitamin B12 zu mir nehme, meine Tanks auffülle und dann kann ich 5 Monate auf Tabletten und Co. verzichten.

Hellelil schrieb:Ich glaube nicht, dass hier mehr Personen einen Mangel haben als in der normalen Bevölkerung. (Stichworte fehlender Intrinsic-Fakot, erhöhter Cobalaminverbrauch durch Alkohol etc.).

Ganz genau. Dass auch Omnis durchaus nen Mangel haben können, wird gerne vergessen. Fleisch von Tieren, die durch die elenden Haltungsbedingungen selbst schon anämisch sind, ist z.B. auch keine gute Quelle. Da nehm ich lieber selbst ein Supplement, als meinen Bedarf indirekt durch Supplemente zu decken, die den Tieren gefüttert werden (alle ethischen Aspekte mal außen vor gelassen).

Regelmäßige Bluttests halte ich für übertrieben. Bzw. sofern man ausreichend supplementiert, eben nicht mehr oder weniger sinnvoll, wie beim Rest der Bevölkerung.

Holger schrieb:
Regelmäßige Bluttests halte ich für übertrieben. Bzw. sofern man ausreichend supplementiert, eben nicht mehr oder weniger sinnvoll, wie beim Rest der Bevölkerung.

Wes nich...ich hatte kürzlich Blut abgenommen bekommen und stellte sich heraus, dass ich, seit ich Sport mach (etwa halbes Jahr), nen leichten Zink Mangel etabliert hab. (Ich hatte noch nie irgendeinen Mangel, außer niedriges B12 nach ner Schwangerschaft) .....Hab ich nich mit gerechnet. Aber wenn man irgendeine Komponente ändert, isset nich abwegig, dass es ein Ungleichgewicht gibt.
Klar würd ich nich alle halbe Jahr zum Arzt rennen (Zufall gewesen), aber als "übertrieben", würd ich die Tests auch nich sehen, weil ich seit Jahren allet (half assig) supplementiere.

Ich wollt damit auch nur aussagen, dass ich Bluttests nur bei nem konkreten Verdacht für sinnvoll halte, oder eben ganz allgmein zu Vorsorge. Aber nicht aus Prinzip, nur weil vegan.

Ich würde, aus eigener Erfahrung, zu einem präventiven Blutspiegel raten. Zumindest 2-3 Jahre nach dem Wechsel auf einen veganen Lebensstil. Es dauert durchaus ein paar Jahre bis sich eine Unterversorgung bemerkbar macht, da der Körper erst seinen Speicher aufbraucht. Ich hatte anfänglich mit angereicherten Lebensmitteln (kann hier irgendwo nachgelesen werden) und Veg1 supplementiert. Es stellte sich aber heraus das mein Magen B12 nur unzureichend aufnehmen kann und ich hatte eine leichte Unterversorgung. Seitdem ich mir die Zähne mit ner B12 Zahnpasta putze habe ich keinen Mangel mehr. Ah ja, beim Bluttest bitte den: HTC Wert messen lassen, alles andere ist unzuverlässig. Seitdem ich weis wie ich meinen Körper mit diesem Vitamin ausreichend versorgen kann, kann ich auch auf den jährlichen Test verzichten.

Ich kenne im Übrigen zwei Omnis mit B12 Mangel - interensic Factor, wie bereits von HellHell erwähnt.

Es kam oft das Argument der Brottrunk wäre zu teuer. Der kostet bei DM 1,90€ und ich kriege da noch 10%. Zudem sollen 300ml ausreichen, d.h. man kommt etwas mehr als 2 Tage damit aus. Also mega teuer finde ich das jetzt nicht, auch wenn das Supplementieren mit Veg1 natürlich günstiger kommt. Stelle mir nur immernoch die Frage ob man dadurch nun B12 ernsthaft aufnimmt, so dass es auch vom Körper verwendet wird oder nicht. Für jeden Tag ist das wohl auf Dauer nichts, das finde ich auch, aber 1 Flache die Woche würden ja 2 Tage supplementieren mit Veg1 oder Ankermann ersetzen und beläuft sich dann auf unter 8€ im Monat.

K.O.-Kriterium: lassen sich durch die Einnahme von Kanne Brottrunk erhöhte MMA-Werte senken? Wenn ja, dann funktioniert es als Quelle/Sanierungshilfe; wenn nein, dann funktioniert es nicht.

Test machen lassen, drei Wochen lang zweimal täglich was davon trinken, wieder nen Test machen lassen.

ALso was das B12 im Brottrunk angeht, kann ich nichts zu sagen, aber auch davon abgesehen, soll der Brottrunk ja sehr gesund sein, weil er die Verdauung fördert etc. Und zum Geschmack: Wenn man jeweils ein Drittel Wasser, Brottrunk und Apfelsaft mischt, dann schmeckt er sehr gut Gibt auch von Kanne so ein Pulver, was man sich zB. in Soßen einrühren kann, falls der Brottrunk so gar nicht geht: https://www.kanne-brottrunk.de/mensch/Kanne-Bio-Enzym-Fermentgetreide::11.html

-Julian- schrieb:Es kam oft das Argument der Brottrunk wäre zu teuer. Der kostet bei DM 1,90€ und ich kriege da noch 10%. Zudem sollen 300ml ausreichen, d.h. man kommt etwas mehr als 2 Tage damit aus.

1,90 alle 2-3 Tage find ich schon happig.

Wie kriegt man 10% bei dm?

Holger schrieb:Wie kriegt man 10% bei dm?

Man kennt jemanden der dort arbeitet  

Hab mir jetzt überlegt eine solcher Flaschen pro Woche zu trinken und den Rest durch Veg1 und Ankermann zu supplementieren. So habe ich eine gute Mischung von B12 über die Woche würde ich sagen