Floey schrieb:Und, gibt's Bilder von eurer Nerdcon? ^^
Ja, hier:
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Da meine Rückreise ziemlich ereignisreich war, möchte ich diese der Welt nicht vorenthalten:
Siegreich trat ich nach einem reichhaltigen Frühstück meines skavischen Gastgebers die Rückreise an. Ich begab mich in das Gefährt des Hochelfen, nicht ahnend, dass dieser Schuft gar nicht vorhatte, mich rechtzeitig zum Ziel meiner Reise zu bringen: Hinterhältig schlug dieser Verräter den falschen Weg ein, nur um nach einer halben Stunde so zu tun, als wäre ihm dies "aus Versehen" passiert... ja, die vernichtende Niederlage steckte ihm noch in seinen elfischen Knochen.
Ich zwang ihn das Ruder herumzureißen so dass wir uns nach einem kurzen Handgemenge letztendlich auf dem richtigen Weg befanden.
Pünktlich um 17:00 Uhr erreichten wir den Bahnhof. Dumm nur, dass mein Zug genauso pünktlich um 17:00 Uhr abfuhr. Glücklicherweise blieb mir der Anblick der Rücklichter erspart so dass ich mich in das Reisezentrum aufmachte, um nach einer Reservierung für den nächsten Zug zu fragen.
Wie ich erfahren musste, war eine Reservierung nicht mehr möglich. In weiser Voraussicht erkundigte ich mich nach einer Reservierung für einen noch späteren Zug. Hier sei noch etwas frei.
Ich bat mir Bedenkzeit und erstickte meinen Frust in ein paar Brezeln. Die Bahnangestellte wies mich darauf hin, dass eine Reservierung später vielleicht nicht mehr möglich sei. Ich ging das Risiko ein...
Ich ging zum Bäcker um mir ein paar Brezeln zu holen. Sie schmeckten schrecklich und waren härter als Granit - Grimnir stellte meine Zähne auf eine harte Probe. Während ich aß, hing mir der größte Teil meines Essens die meiste Zeit halb aus dem Mund, weswegen mich die Leute um mich herum ziemlich irritiert anstarrten. Ich möchte nicht wissen, wie ich ausgesehen haben muss mit meinen vom Wind zerzausten Haaren, völlig unausgeschlafen und schlecht gelaunt ob der Ereignisse.
Ein Bettler erschien und hielt allen Leuten einen Becher hin in der Hoffnung, dass diese ein paar Münzen hineinwarfen. Allen Leuten? Nein, ausgerechnet mir hielt er den Becher nicht hin. Halb rechnete ich damit, dass der gute Mann mich gleich zum Essen einladen würde - eine zweifelhafte Ehre, die mir erspart blieb...
Als ich die Verspätungen der eintreffenden Züge betrachtete, entschied ich mich, den Zug zwei Stunden später zu nehmen: Ich hätte nur wenig Zeit zum Umsteigen gehabt und wäre bei meinem Glück irgendwann wahrscheinlich sowieso in den Zug eingestiegen, mit dem ich zwei Stunden später hätte fahren können.
Die Würfel waren gefallen: Zurück zum Reisezentrum - es galt eine Reservierung zu erbeuten!
Angekommen fragte ich an einem anderen Schalter nach einer Reservierung - vergebens. Es war nichts mehr frei. Doch der weise Mann riet mir in der wunderschönen Sprache der Ruhrpöttler, mich in Wagen 21 oder Wagen 31 zu begeben. Dort sei möglicherweise noch ein Platz zu bekommen.
Ich begab mich zurück an das Gleis, nahm Platz auf einer der Bänke im Freien und vertrieb mir die Zeit mit den Ratschlägen des weißen Zwerges.
Es war recht windig und wurde immer stürmischer, so dass ich mich schließlich auf eine der Bänke zwischen zwei Glaswänden zurückzog.
Nach einiger Zeit benetzte ein leichter Sprühnebel meine Augen. Zuerst dachte ich, jemand in meiner unmittelbaren Umgebung hätte irgendwo hingespuckt, doch dann merkte ich, dass es immer stärker zu regnen begann.
Der Regen fiel ob des starken Windes nahezu waagerecht, Blitze begannen zu zucken, doch ich musste ausharren: Mein Zug würde bald eintreffen.
Nachdem ich einige Minuten im Regen ausgeharrt hatte, hob eine Stimme an: Der Zug habe ca. 20 Minuten Verspätung. Die (über)pünktliche Abfahrt meines Zuges zwei Stunden vorher weckte meinen Groll - nie in meinem Leben war mir ein pünktlicherer Zug begegnet.
Doch ich ließ mich nicht entmutigen und suchte Zuflucht in den unterirdischen Bereichen des Bahnhofs.
Kurz bevor mein Zug eintraf machte ich mich zu der Stelle auf, in dem Wagen 31 einfahren würde; unnötig zu erwähnen, dass dies so weit hinten war, dass ich den mehr oder weniger regengeschützten Bereich dazu verlassen musste.
Mein Zug fuhr ein - falsch herum. Ich rannte so schnell mich meine kurzen Beine tragen konnten zurück in den überdachten Bereich um Wagen 31 zu erreichen. Auf dem Weg dorthin begegnete ich einem Schaffner den ich fragte, ob es irgendwo noch ein paar freie Plätze gab. Dieser wies mich an in dem Wagen vor ihm (Wagen 34) Platz zu nehmen.
Endlich im Warmen, konnte ich ungestört die Strecke nach Stuttgart innerhalb weniger Stunden hinter mich bringen so dass ich schließlich gegen 22:45 Uhr zu Hause eintraf.
Mein treues Weib hatte mir bereits heißen Bohnentopf und selbstgemachte Pizza-Schnecken aufgetischt.
Ein geiles Warhammer-Wochenende lag hinter mir... ich hoffe es war nicht das letzte.