Stockvieh, das sind Sachen, die musst du selber entscheiden. Die meisten fangen Stück für Stück an und steigern sich automatisch mit der Zeit, wenn sie merken, dass es möglich ist und es ihnen auch wichtiger wird.
Dass Essig, Säfte, Wein und Sekt auch nicht vegan sein könnten, wissen viele Anfangs oft nicht. Mit der Zeit lernt man ja auch dazu und dann kann man anders damit umgehen.
Will heißen, vegan werden ist für viele ein Entwicklungs- und Lernprozess. Ich glaube, die meisten machen das nicht von heute auf morgen. Und letzten Endes musst du dann selbst entscheiden, was dir wichtig ist.
Ich habe auch so umgestellt, dass ich Produkte weggelassen habe und durch andere ersetzt habe und probiert habe, was wie funktioniert. ZB Aufstriche anstatt Käse aufs Brot. Oder Haferbrei und Sojajoghurt, anstatt Quark und Müsli zum Frühstück. Dabei hat sich auch mein Essen an sich gewandelt, ich ess zb viel weniger Brot als früher. Das kommt automatisch, weil man ja auch beim Kochen viel Neues lernt. Bei einigen Produkten hat es länger gedauert, bis ich darauf verzichten konnte oder einen Ersatz hatte. Süßes fiel mir persönlich zb eher schwer. Ich hab auch eine ganze Weile noch selten mal auswärts oder bei Besuchen noch nur vegetarisch gegessen. Seit etwa Anfang diesen Jahres gibt es keine solchen Ausnahmen mehr. Davor hat der Prozess etwa ein Jahr gedauert.
Ganz selten mal kaufe ich beim Bäcker ein Brötchen oder esse eine Scheibe vom Brot meines Freundes, ohne beim Bäcker nachzufragen, was genau drin ist. Kommt vielleicht alle zwei Monate mal vor. In der Regel esse ich eher vom Biobäcker (mit entsprechender Auszeichnung) oder abgepacktes Brot, wo es auch drauf steht. Auch trinke ich unterwegs ne Apfelschorle oder esse Salat mit Essig, ohne dass ich es wirklich genau weiß. Ich hab auch noch einige Flaschen Essig aus der Zeit, bevor ich das wusste. Des Weiteren bin ich schon sehr froh, dass der Pizzabäcker, wo wir ab und an mal mitnehmen, kapiert hat, dass ich keinen Käse will und scheue da noch so ein bißchen das Gespräch über den Teig. (Und als er es letztens wieder nicht gepeilt hat, hab ich die Pizza mit Käse auch nicht weggeschmissen, sondern gegessen.) Jedenfalls sind das so die Dinge, wo ich fünfe gerade sein lasse und denke, das ist noch okay. Aber das muss halt jeder echt selber wissen und entscheiden.
Ansonsten hat Karlsruhe selbst zb eine sehr gute vegane Restaurant-/Speisenauswahl, da hab ich Glück. Das ist an meinem anderen Wohnort, Trier (100.000 Einwohner) ganz sicher nicht so.
Meine Pflegeprodukte und Bürsten und alles, was nicht noch von früher stammt, ist übrigens auch vegan, mit Ausnahme von Schuhen. Deichmann verwendet Kleber mit tierischen Inhaltsstoffen, aber kein Leder oder ähnliches, das ist halt ein Kompromiss, den ich nicht mehr machen werde, wenn ich mal keine Studentin mehr bin. Ansonsten finde ich es recht einfach, Tierprodukte zu umgehen.
Rossman hat das vegan-Label auf seinen Produkten, bei DM steht es auf der Homepage. Bei DM ist die Auswahl auch wirklich riesig (Naturkosmetik und konventionell). Putzmittel und Co findest du, glaube ich, bei Peta und Greenpeace auf den Homepages. Und wie oft kaufst du Pinsel oder Bürsten? Da gibt es auch eine recht gute Auswahl an nicht tierischen Kunst- und Naturprodukten.
Mit Zeit, Erfahrung und Wissen ist das eigentlich alles durchaus machbar.
Insofern, hab Geduld, probier dich aus, lies dich ein und mit der Zeit wird das schon alles kommen und funktionieren
Und dannmusst du halt selbst entscheiden, was die wichtig ist und wo du die Grenzen ziehen willst.