Hab mal beide Texte gelesen und muss sagen: Was ein (gut gemeinter, aber dennoch) Blödsinn!
Klar, natürlich sind Angriffe gegen Ovo-Lacto-Vegetarismus kontraproduktiv! Aber das heißt doch nicht, dass man sich jetzt (öffentlich) nur noch für Vegetarismus und nicht mehr für Veganismus einsetzten darf.
Das einzige was man nicht tun sollte ist Leute direkt verurteilen und als unmoralisch abstempeln, nur weil sie sich noch keine Gedanken über die ganze Sache gemacht haben.
Wenn schon, dann sollte man vor allem sachlich argumentieren. Was genau passiert mit welchen Tieren und wofür, welche Auswirkungen haben Tierprodukte auf Gesundheit, Klima etc.
Und dann muss man es den Leuten leider selbst überlassen zu entscheiden ob sie in ihrer Lebensweise etwas ändern oder nicht. Man kann niemandem die Einsicht aufzwingen. Einem Pelzgegner, der weiter Fleisch isst genau so wenig wie einem Vegetarier, der noch nicht vegan ist!
Überhaupt erscheint mir die Agrumentation vom Herrn Kaplan unlogisch. Bei Pelz/Fleisch soll die Botschaft sein:
"Ja, der Vorwurf der Doppelmoral und Scheinheiligkeit ist in Wirklichkeit berechtigt, deshalb sollt ihr weder Fleisch essen noch Pelze tragen!"
Aber bei Vegetarier/Vegan sagt er bloss nicht mit der Keule schwingen? Einmal Doppelmoral anprangern, einmal Doppelmoral unter den Teppich kehren?
Besser gar nichts anprangern, finde ich. Wie gesagt, sachlich argumentieren, keine persönlichen Angriffe! Es kommt immer nur auf das "wie" an. Mit einer schlechten, unsachlichen Argumentation für Vegetarismus kann man genauso viel kaputt machen wie mit einer schlechten Argumentation pro-vegan.
Und Veganismus in der Öffentlichkeit totschweigen kann doch auch keine Lösung sein, oder?
Ist eh irgendwo Schubladendenken alle Menschen in Fleischesser/Vegetarier/Veganer einzuteilen. Da gibt es endlos viele Abstufungen. Eine gute Argumentation kommt auch ohne diese Unterscheidungen aus.