Stern: Esst weniger Fleisch

Hab gerade den neuen Stern in die Hände bekommen und beim Anblick des Titels hätt ich fast einen Freudenschrei ausgestoßen: "Esst weniger Fleisch - Was der Massenkonsum in Deutschland anrichtet". Titelbild is son Heini mit´m Schweinchen auf´m Arm. Naja...einmal nett inne Kamera gehalten und was dann aus dem armen Schweini geworden is will man wohl besser auch nich wissen. Trotzdem ne coole Sache. Werd ich mir nachher gleich mal durchlesen.

Welche Schiene fährt der Artikel? Ethische Gründe? Ökologische Gründe? Gesundheitliche Gründe? Zahlen, Fakten?

Gruß,
Strauß

Alex schrieb:

Strauß schrieb:Welche Schiene fährt der Artikel? Ethische Gründe? Ökologische Gründe? Gesundheitliche Gründe? Zahlen, Fakten?

Gruß,
Strauß

http://www.stern.de/magazin/heft/stern-nr-22-27-05-2010-esst-weniger-fleisch-1568919.html

Gut, irgendwie finde ich da jetzt keine Möglichkeit, den Artikel zu lesen.

Die Möglichkeit gibts da auch scheinbar nicht. Allerdings kann man drin rumblättern und so die Überschriften sehen und ein Teil erkennen. Finde es sieht sehr vielversprechend aus und sie sind scheinbar auf viele Aspekte des Fleischkonsums eingegangen ( Mensch,Tier,Umwelt). Ich werd sie mir wohl mal zulegen. Würd mich freuen mal einen guten Artikel in einer renomierten Zeitschrift zu lesen!

Naja, es ist halt doch nicht alles Gold was glänzt. Also ich hab mir den Artikel gestern natürlich gleich mal zu Gemüte geführt und allein der Einstieg ist schon irgendwie seltsam. Da wird erstmal darauf hingewiesen, dass wir ohne Fleischkonsum noch alle auf Bäumen leben und uns gegenseitig nach Läusen absuchen würden. Naja...

Das Ganze ist dann auch mehr eine Kritik an der Massentierhaltung als am Fleischverzehr an sich. Argumentiert wird in dem Artikel besonders mit Umweltschutz-Aspekten. Es geht vor allem um die natürlich sprichwörtlich zum Himmel stinkende Verschmtzung durch enorme Mengen Gülle, die bei der Massentierhaltung entstehen und anschließend auf Feldern verklappt das Grundwasser verseuchen.

Auf gesundheitliche Aspekte wird schonmal so gut wie gar nich eingegangen. Dafür widerum auf die Tatsache, dass der Fleischkonsum bei gebildeten Bevölkerungsschichten am stärksten zurück geht.

Was total nervt sind die Schlüsse, die der Autor aus diesen Fakten zieht. Anstatt nun den Konsum an sich in Frage zu stellen, lässt er sich lieber über die im Zusammenhang mit der Massenproduktion gesunkende Qualität des Fleisches aus und rühmt die ursprüngliche Tierhaltung. Als Beispiel wird am Ende des Artikels ein der Vergangenheit verhafteter Klein-Bauer vorgestellt, der uns weismachen will, dass seine Schweine total happy sind wenn er ihnen die Kehle aufschlitzt und ausserdem empfiehlt, dass wir unseren Kohlrabi-Konsum doch bitte nach den Jahreszeiten ausrichten mögen. Tut mir leid, aber von jemand, der gerne im 19ten Jahrhundert leben möchte, kann man wohl keine größeren Schlüsse erwarten im Bezug auf das Thema Fleischkonsum. Er wird jedenfalls als totaler Tierfeund präsentiert, wie er seine Schweine tätschelt. Der gute Hirte... *kotz* ...

Nunja...also summa sumarum defintiv kein Artikel eines Veggie. Man könnte nun sagen, es sei besser als gar nichts, aber: Ich frage mich, wie bei einem so inkonsequenten Fazit (Der Titel hätte eigentlich "Esst weniger billiges Fleisch") überhaupt irgendeine Wirkung erzielt werden soll. Omnis werden dass wahrscheinlich zum größten Teil mit Zustimmung lesen, den Alibi-Entschluss fassen Bio-Fleisch zu kaufen und es beim nächsten Besuch im Supermarkt schon wieder vergessen haben. Hier wird einfach kein "Change" gepredigt, dass ist das Problem. Der Artikel ist zu leise, um gehört zu werden.

is ja auch der "stern" und nicht "vegetarisch leben"

leider...