Wie wurdet ihr vegan?

Carcharodon schrieb:



Ich glaube du hast mich falsch verstanden, natürlich ernähre ich mich nicht hauptsächlich aus Fertiggerichten wie gesagt esse ich viel Obst und Gemüse und als Proteinquelle Tofu und bin damit auch zufrieden.

Aber ich hab auch mal Bock Snickers, Schokolade (keine Bitterschokolade) und alles mögliche zu essen und da hab ich keinen Bock mir selber einen Sojapudding zu kochen. Bin ich zu faul für und darum gings ja um "Einschränkungen"

Schoki:
http://www.sweetwilliam.com.au/

Und es gibt diverse leckere vegane Riegel, die auch noch gesünder als Snickers sind.

Und da kannst du mir nicht sagen, dass es eben keine Einschränkungen sind.

Klar ist nicht immer alles sofort verfügbar. Finde ich aber ehrlich gesagt nicht so dramatisch, nicht mehr an diesem Überangebot teilzuhaben. So esse ich wenigstens nicht so viel Müll.

Milch kostet 50cent der Liter, Sojamilch 1-2 Euro je nach Marke pro Liter.
Ist kein gleichwertiger Ersatz.

1. Biomilch?
2. habe ich den Ersatz nicht auf den Preis bezogen. Dann da kommt es, wie du selbst geschrieben hast, auf die Masse der Produktion (und Subventionen, Mehrwertsteuersatz etc.) an.

Und mit den Internetshops ist ja wohl ein Witz. Also erstens zahlst du da Porto und Verpackung und zweitens ist das ganze auch schwierig lebensnah zu gestalten, essen über Onlineshops...

Warum ist das ein Witz?
Ich finds super und freu mich auf jedes Paket. Porto zahlst du auch nur bis zu einem gewissen Preis und meist sind die Produkte in Online Shops ja eh billiger.

Ich habe mich bewusst für diesen Lebensweg entschieden und das ist auch gut so, aber ich darf ja wohl berechtigterweise sagen, dass es eben im Gegensatz zum normalen Allesfresser Einschränkungen in unserer verkommenen Gesellschaft gibt. Vegetarier sein ist einfach, man muss darauf achten keine versteckte Gelatine zu sich zu nehmen und kein Fleisch essen. Veganer find ich schon schwer, da ich doch sehr oft Gelüste auf Snickers oder so habe.

Natürlich gibt es Einschränkungen im Vergleich zu Omnis. Aber trotzdem war es noch niemals so einfach Veganer zu sein, wie heute. Als ich angefangen habe, vegetarisch zu leben, war das schwerer als heute vegan zu leben. Da gab es Aufstriche und so NUR bei Versänden wie Radix. Und das ohne Internet. Ich kenne Leute, die seit 15 Jahren vegan leben. Die konnten damals von so einem Angebot nur träumen.
Ich finde die Entwicklung in den letzten Jahren ziemlich gut. In jedem Supermarkt gibt es vegane Produkte. Der ganze Bereich steckt ja erst in der Entwicklung. Das dauert halt etwas, bis alles ausgereift ist. Und es gibt ständig mehr vegane Produkte, Shops, Restaurants etc.
Die gesamte Omni Palette in den Supermärkten ist auch nicht innerhalb von 5 Jahren entstanden.

Schonmal Hafermilch oder Reismilch probiert? Die sind auch nicht teurer als Soja. Hafer find ich geschmacklich ganz gut. Reismilch hat (zumindest für mich) immer irgendwie nen fiesen Nachgeschmack.

Ich kann's schon verstehen, dass Zeit und vor allem Geld(!!!) eine echte Einschränkung sind.

Ich kann's schon verstehen, dass Zeit und vor allem Geld(!!!) eine echte Einschränkung sind.

Definitiv! Ich empfand die veganen "Käse", die ich probieren konnte, in der Regel auch als Zumutung. Es gibt einige mozzarellaähnliche, die okay sind.

Dusk, du schreibst:

Ich werde die reinen Ethikveganer niemals verstehen, sie leben einfach
in einer Traumwelt.

und:

Egal, wie man sich sonst ernährt: pflanzliche, fettarme, kohlenhydratreiche Kost ist die
gesündeste.

Ich denke, du misst hier mit zweierlei Maß.

Einerseits unterstellst du ethisch motivierten Veganern, dass ihre Prinzipien realitätsfern seien. Nun ja, ob man ethische Prinzipien an der Realität überprüfen kann, sei dahingestellt.

Andererseits empfiehlst du ein sehr spezielles Ernährungskonzept für gesundheitlich motivierte Veganer. Ob eine vegane low-fat Ernährung nun wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, ist meiner Ansicht nach noch nicht mal annäherungsweise hinreichend belegt.

Das mag im Moment deine persönliche Meinung sein (für die sich natürlich auch Gründe finden lässt), aber das macht es nicht zu einem Faktum.

Es sind mittlerweile auch vegane Ernährungsstile aufgetaucht, die deiner Empfehlung gerade nicht entsprechen, und dennoch Potential zur Prävention von typischen Zivilisationskrankheiten aufweisen, z. B.: http://www.sciencedaily.com/releases/2009/06/090608162426.htm

Ich möchte jetzt keine neue Schlammschlacht zwischen low-fat und low-carb vegan heraufbeschwören. Wie am Ende des verlinkten Artikels bemerkt wird, fehlt dazu einfach noch die Datengrundlage, und über einen Austausch von persönlichen Meinungen werden wir hier nicht hinauskommen (abgesehen davon, dass sich beides ja nicht ausschließen muss).

Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass es ungerechtfertigt ist, andere als Traumtänzer zu bezeichnen, wenn die eigene Anschauung ebenfalls nicht felsenfest auf Tatsachen beruht, sondern eher auf persönlicher Meinung.

Ich habe einen bestimmten Typ von "Ethikveganern" genannt, wenn Du mal genau liest.

Auf welche Zeiträume beziehst Du Dich denn? Ich spreche von 15 Jahren und länger,
und in solchen Zeiträumen sind Kurzluntenaktionen wie Atkins tödlich.

Auf derselben Seite, die Du verlinkt hast:

"The most effective diet for weight loss and cardiovascular health is a high
carbohydrate plan based on low glycemic index (GI) foods, according to a study by
University of Sydney researchers."

http://www.sciencedaily.com/releases/2006/07/060726183614.htm

Frag Leute mit athletischem Hintergrund für Informationen, die Du selbst nicht
einholen kannst (z.B. Ultramarathon). Zeig mir einen Atkins-Ausdauersportler oder Kraftsportler, der
die Diät seit mehr als 12 Monaten ohne Unterbrechung macht und gesund ist. Viel
Erfolg!

Bei Komplikationen mit KH muß man immer bedenken: wieviel Fett nimmt die jeweilige
Person zu sich, und hat sie die gleichen Probleme mit den, wenn sie die Fettmenge
reduziert? Das ist in der Regel nie der Fall. Besondere genetische Dispositionen
und ähnliche "Unregelmäßigkeiten" in den Ausgangsbedingungen natürlich unberück-
sichtigt.

Dusk, ich glaube ich weiß schon, welchen Typ von Ethikveganer du meinst.

Umso wichtiger ist es mir, nicht zum entsprechenden Typ des "health nut" zu werden, der seinen Mitmenschen ständig ihren vermeintlich ach so ungesunden Lebensstil unter die Nase reibt.

Wenn jemand abstrakte ethische Prinzipien über die perfekte Optimierung der eigenen Gesundheit stellt, dann ist dieses Verhalten in meinen Augen nicht realitätsfern.

Da ich selbst länger als ein jahr low carb high fat gegessen habe (früher omni und dann auch mal vegan) und weder meine Gesundheit noch meine sportliche Leistungsfähigkeit darunter nennenswert gelitten haben, sehe ich das nicht so dramatisch wie du.

Ich möchte aber auch nicht behaupten, dass diese Ernährungsweise optimal sei - ich denke, Makronährstoffverteilung ist generell überschätzt.

Holger schrieb:

Ich kann's schon verstehen, dass Zeit und vor allem Geld(!!!) eine echte Einschränkung sind.

Ich denke, es ist auch ein großer Unterschied, ob man in der Stadt oder eher ländlich wohnt.

Wir haben hier 2 Alnatura Märkte, ein veganes Restaurant, zwei vegetarische Restaurants mit vielen veganen Gerichten und Lieferservice (sogar Pizza mit Käseersatz), einen veganen Imbisswagen mit Whöner der fast jeden Tag auf einem Wochenmarkt steht, nen Imbiss mit veganen Burgern, diverse Asiashops und Fressläden mit veganen Gerichten, diverse Cafes die Sojamilch haben, vegane Voküs, ....

Auf dem Land gibts sowas vermutlich alles nicht! Das macht die Sache nochmal etwas schwerer.

Jan schrieb:
Klar ist nicht immer alles sofort verfügbar. Finde ich aber ehrlich gesagt nicht so dramatisch, nicht mehr an diesem Überangebot teilzuhaben. So esse ich wenigstens nicht so viel Müll.

Ja da hast du eigentlich recht. Man ernährt sich automatisch gesünder und frisst nicht nur Scheiße.

Hab auch das Gefühl fitter zu sein. Abgenommen hab ich aber nicht.

Vielleicht hab ich einfach nur das Gefühl etwas verloren zu haben. Vielleicht sollte ich es so wie beim Fleisch sehen...Ist für mich kein Nahrungsmittel mehr.

Einfach die Ansicht ändern.

Ich denke es ist wie bei jeder Umstellung am anfang schwerer. Mit der Zeit ist es auch ganz Geil zu sehen wieviele Stumpfe Sachen es im Überfluss gibt die man eigentlich gar nicht benötigt. Und mit kleinerem Angebot geht bei vielen auch mehr zufriedenheit einher. Frag mal ein paar Russische Babuschkas oder Opis wie sie so den Kapitalismus erleben, ist echt interessant zu hören bei vielen.

*** Im Nachgang editiert ****

Was nützt gegen die Dummheit solcher Leute? Aufklärung, Ohrfeigen, Gelächter?

Kling für mich, als hätte der Autor das alles selbst in seiner Kindheit über sich ergehen lassen müssen

Peter Singer ist übrigens auch so zum Tierrechtsphilosophen geworden; er suchte nach einer guten Rechtfertigung für Fleischkonsum/Tierhaltung, aber konnte keine entsprechende finden

Bebenciukas schrieb:Ich denke es ist wie bei jeder Umstellung am anfang schwerer. Mit der Zeit ist es auch ganz Geil zu sehen wieviele Stumpfe Sachen es im Überfluss gibt die man eigentlich gar nicht benötigt. Und mit kleinerem Angebot geht bei vielen auch mehr zufriedenheit einher. Frag mal ein paar Russische Babuschkas oder Opis wie sie so den Kapitalismus erleben, ist echt interessant zu hören bei vielen.

Da hast du wohl recht.

Na ich werd ja auch Lehrer Carcha und du weißt doch sicherlich aus eigener Erfahrung dass die immer Recht haben.

Bebenciukas schrieb:Na ich werd ja auch Lehrer Carcha und du weißt doch sicherlich aus eigener Erfahrung dass die immer Recht haben.

Ne, die haben vormittags Recht und nachmittags frei.

Bebenciukas schrieb:Na ich werd ja auch Lehrer Carcha und du weißt doch sicherlich aus eigener Erfahrung dass die immer Recht haben.

Ich hatte mich mal als kleiner Bengel mit nem Lehrer angelegt, das dumme Drecksarschloch. Er hatte behauptet der Schall sei in der Luft schneller als im Wasser und ich habe ihn berichtigt. Da hat er mit mir angefangen zu diskutieren und mir erklärt, dass Wasser ja dichter sei und der Schall da nicht so durchkommt (Das gilt für Licht aber nicht für den Schall) naja jedenfalls hat er sich dann noch ne Lehrerin dazu geholt und die hat ihm dann recht gegeben.

Zum Kotzen...Das werde ich niemals überwinden dieses Trauma^^ würde ihn am liebsten ausfindig machen und ihm nen Buch unter die Nase halten

ICH HATTE RECHT

Carcharodon schrieb:
Zum Kotzen...Das werde ich niemals überwinden dieses Trauma

Doch und ich werde dir dabei helfen. Nimm es von jemandem der nur noch ein Semester vom Referendariat entfernt ist: Du hattest Recht, du hast Recht und du wirst was das betrifft immer Recht haben!

Freut mich das ich helfen konnte.

*** Im Nachgang editiert ****

Gorilla schrieb:

Floey schrieb:
Kling für mich, als hätte der Autor das alles selbst in seiner Kindheit über sich ergehen lassen müssen

Der unerschwellige Hass in diesem Text gegen Veganer ist wirklich bezeichnend.

Wovon redet ihr?

Hass gegen Veganer ist für mich absolut unverständlich. Denn wir tun damit doch niemandem was.

Carcharodon schrieb:Hass gegen Veganer ist für mich absolut unverständlich. Denn wir tun damit doch niemandem was.

Bertolt Brecht schrieb:
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

Und die bringen wir halt wieder auf den Teller. Gibt Leute die kommen drauf klar und gibt Leute die Mangelernährung brüllen. Und irgendeine Minderheit mit deren hilfe man sich vermeintlich überlegen fühlen und etwas worüber man sich aufregen kann braucht man im Alltag. Kann ja nicht immer Bundesliga sein.

Schon das stille nicht-essen tierischer Produkte gilt als Vorwurf gegenüber den denjenigen,die weiterhin tierische Produkte verzehren ("ihr haltet euch wohl alle für was besseres", "ich muss micht nicht rechtfertigen dafür das ich Fleisch esse").
Jedes einzelne Argument, sei es noch so nüchtern ausgesprochen, gilt sowohl als persönlicher Angriff als auch als Missionierungsversuch.

Durch das bewusste nicht-essen implizieren wir(zurecht), dass es einen (moralischen) Grund gibt tierische Lebensmittel abzulehnen. Wenn wir passiv bleiben, platzt es irgendwann aus den Unveganern heraus und sie veröffentlichen Antivegane Hetze in Medien, melden sich mit Namen wie "Schweinekopfsülze" auf veganen Communitys an und machen unsinnige Posts oder sie kommen mit Pelzmänteln in vegetarische Restaurants und fragen warum es kein Fleisch gibt.
Wenn wir uns aussprechen und argumentieren, kommen massenweise wutentbrannte ad absurdum Argumente, Vorwürfe von Mangelernährung und realitätsentfernte Sprüche wie "Vegetarier essen uns das Essen weg" oder "wenn wir alle vegan wären, würden wir sterben" etc. etc.

felix: btw. ich weiß jetzt warum ein großteil der bevölkerung hass gegen veganer schüren
Nico: ja?
felix: naja, ein veganer ändert seine ernährung, weil ihm die art der ernährung im allgemeinen zu babarisch ist. der allgemeine mensch, fühlt sich also, als hätte der gegenüber ihn, ein barbar genannt
Nico: stimmt so ungefähr

Dazu kommt noch,dass wir eine Minderheit sind und nicht den Konventionen folgen. Letzteres schürt immer Hass. Es gibt sogar Leute die Barfußläufer hassen. Und warum?
Weil sie keine Schuhe benutzen?

Guter Beitrag Nico!

Nico schrieb:Schon das stille nicht-essen tierischer Produkte gilt als Vorwurf gegenüber den denjenigen,die weiterhin tierische Produkte verzehren ("ihr haltet euch wohl alle für was besseres", "ich muss micht nicht rechtfertigen dafür das ich Fleisch esse").

Ist mir schon klar warum sie sich so verhalten ich finds trotzdem dumm. Weil ich habe ihn nicht gebeten sich rechtzufertigen. Nur weil ich kein Fleisch esse muss man mich dafür hassen??

HOHL!!!

Nico schrieb:oder sie kommen mit Pelzmänteln in vegetarische Restaurants und fragen warum es kein Fleisch gibt.

Oder sie kommen im dicken Ledermantel auf den Veggie Street Day, nur um da ein paar Minuten lang Stinkefinger in alle Richtungen zu zeigen und dabei ganz ganz leise irgendwelche Verwünschungen vor sich hinzufauchen... an den Typen musste ich jetzt gerade wieder denken, er wurde von allen Anwesenden einfach ignoriert.

*** Im Nachgang editiert ****