Körnerfresse Di Aug 14, 2012 4:02 am
Der Vergleich mit den Außerirdischen zieht nicht, weil er voraussetzt, dass das Opfer vernünftig ist. Ein Tier (das zwar nicht bewusst wählen kann) würde überleben wollen, weil sein Überlebenstrieb es dazu drängt. Man sollte tierische Bedürfnisse nicht mit romantischen menschlichen Freiheitsgedanken vermischen. Romantisch deshalb, weil in deiner Vorstellung der Mensch sich edelmütig und stolz opfert; was 99% der Menschen garantiert nicht machen würden.
Und solche Phrasen wie "artgerecht ist nur die Freiheit" finde ich viel zu vereinfacht. Da versucht man den begriff "vegan" so einfach wie es geht runterzuschrauben. Ich behaupte, dass Tiere, die schon seit jahrhunderten von Menschen "gehalten" werden in Haltung "Glücklicher" sind als in Freiheit, weil sie sich biologisch an die neuen Umstände angepasst haben. Außerdem setzt man mit solchen Aussagen voraus, dass das Leben in "Gefangenschaft" für das Tier schlimmer ist, als der Verzicht auf Fortpflanzung, was ein Grundtrieb ist. Alternative wäre eine langwierige wiederanpassung an die Natur, was unrealistisch ist.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass man das ganze allgemein viel zu menschlich betrachtet. Ein Tier wird gehalten: Es ist sozusagen ein Gefangener, unfrei. Für einen Menschen wäre das natürlich schrecklich. Die Frage ist: Wie nimmt es das Tier war? Das können wir leider nicht genau sagen, aber trotzdem logische Vermutungen anstellen. Fakt ist, dass Tiere nicht solche idealisierten Freiheitsvorstellungen haben wie wir Menschen, insgesamt ist der Begriff "Freiheit" für sie ziemlich unrelevant. Für ein tier ist es interessant, ob die Form des Lebens (gehalten oder frei) seinen Bedürfnissen gerecht wird. Was ich ja schon angesprochen habe: Sind die alten Triebe noch so stark, dass das Tier in Freiheit leben müsste, oder hat es sich bereits so sehr angepasst, dass es in Freiheit sterben würde? Die Gegner der Haustierhaltung argumentieren immer nur mit idealisierten, vermenschlichten Freiheitsbildern, aber lassen die tatsächlichen (wahrscheinlichen) Bedürfnisse der Tiere außer acht.