Hund zum Veganer machen?

Hallo ihr!
Seit ca 1Monaten versuche ich meinen Hund auf veganes Futter umzustellen (es wird empfohlen nicht von einem auf den anderen Tag zu wechseln), da ich es irgendwie heuchlerisch fände für ihn weiter tierische Produkte zu kaufen.
Früher bekam er rohes Fleisch/Fisch mit wenig Gemüse und Getreideprodukten vermischt. Zuerst hat die Umstellung gut geklappt (bis zu einem Fleischanteil von ca 20%), aber immer wenn ich versuche nur das vegane Futter (egal ob trocken,eingeweicht oder mit anderen veganen Lebensmitteln) zu geben isst er nur sehr wenig. Ich will meinen Hund nicht quälen und ihm nichts aufzwingen, deshalb bin ich im Moment etwas ratlos. Er ist auch eher schlank, deswegen will ich kein Risiko beim Futter eingehen.
Haltet ihr es für vertretbar dem Haustier Fleisch bzw andere tierische Produkte zu geben? Auf der einen Seite fänd ich es schlecht die Fleischindustrie zu unterstützen, aber ich will meinem Hund nicht schaden.
Hat jemand von euch vielleicht selbst einen Hund und wenn ja wie handhabt ihr das?
Macht es eigentlich wirklich einen Unterschied tierische Bio-Proukte zu kaufen?
LG

Wenn dein Hund kein veganes Futter fressen will, dann kann man nichts dagegen machen. Eine Bekannte von mir aus Berlin lebt vegan und ihr Hund ist ein Freeganer, d.h. sie selbst gibt ihm nichts Unveganes, hat aber nichts dagegen, wenn er ab und zu von anderen was Unveganes zu fressen bekommt.

Guten Morgen

Ich hatte doch tatsächlich mal eine Diskussion, in der mein Gegenüber meinte, es wäre "wieder die Natur" einen Hund vegan zu ernähren. Er selber hat seinen Hund in der Großstadt in einer Wohnung ohne Garten gehalten und ihm das gute Futter vom Discounter mit sage und schreibe 3% (in Worten: drei prozent!) Fleischanteil gegeben!

Ich selber habe (aktuell) keinen Hund, die veganen Hunde in meinem Umfeld sind aber alle top fitt, und auch von dem was ich so gelesen habe würde ich sagen dass es von rein gesundheitlicher Sicht kein Problem ist einen Hund vegan zu ernähren.

Aber wenn dein Hund kein Bock hat, hat er kein Bock. Du kannst höchstens verschiedene Futtermittel durchprobieren, ob ihm eins schmeckt.

Am problematischsten am veganen Hundefutter ist meines Wissens das Getreide. Ich weiß von mehreren Hunden, daß sie verschiedene Zubereitungen, in denen Getreide enthalten ist, nicht oder nicht gut vertragen. Einzige Kriterien vor dem Hintergrund der eigenen Lebensführung sollten meiner Meinung nach sein: 'nimmt der Hund das Futter an'? und 'verträgt er es/versorgt es ihn gut'?

Ein guter Artikel zu dem Thema:

http://www.martinballuch.com/?p=985

Was nicht heißt, daß ich die Idee mit dem Aas gut finde

Also vertragen tut er es gut, es schmeckt ihm anscheinend nur nicht so richtig.
Ich habe aber auch das Gefühl, dass er etwas trotzig ist, denn wenn mal Gemüse oder ähnliches auf den Boden fällt oder ich ihm etwas abgebe(ja ich weiß ganz schlechte Erziehung)tut er so als hätt er noch nie etwas besseres bekommen.
Würde ich ihm weiterhin das vegane Futter+ Gemüse etc+ sehr wenig Fleisch geben wäre es quasi wie das erwähnte "gute Discounterfutter"(ohne die omniösen tierischen Nebenprodukte etc).

Gesundheitlich ist es, wie die Anderen schon erwähnten und hinlängst bekannt ist, kein Problem, alle Hunde die ich kenne, die vegan ernährt wurden, sind topfit. Wenn er es nicht mag, vielleicht verschiedene Sorten ausprobieren oder mal etwas drunter mischen (hab ich früher beim Katzenfutter gemacht, mal Tomatenmark, mal Hefeflocken). Ansonsten gilt vermutlich auch für Hunde dass man am gedeckten Tisch nicht verhungert ;o)

Du Könntest ja evtl. mal im Vegilicious Veggie Shop in Dortmund vorbeischauen und dich da ein wenig beraten lassen. Die haben ne große Auswahl an veganem Hundefutter, glaub ich. Oder eben ein paar verschiedene Sorten bestellen.

In der Regel ist das bei Hunden weniger problematisch was schmackhaftes zu finden, als bei Katzen...

Dusk schrieb:Was nicht heißt, daß ich die Idee mit dem Aas gut finde

Habe den Artikel jetzt erst gelesen, dachte du meinst mit Aas das Fleisch, dass ich teilweise noch gebe. Aber "echtes" Aas halte ich auch für noch fragwürdiger, der Mann weiß doch nicht woran die Tiere gestorben sind, wie lange sie schon im Wald verwesen und Würmer werden auch auf diese Weise übertragen.

Also ich werde es weiter mit irgendwelchen Tricks versuchen und vielleicht mal ne andere Marke probieren(was blöd ist, weil ich voller Enthusiasmus einen 15kg Sack Amidog bestellt hab).

Apropos Freeganer; Ist es möglich ohne tatsächlich in den Containern zu wühlen an übrig gebliebenes zu kommen? Wäre vielleicht eine Alternative, falls es doch nicht klappt.

robert schrieb:Ich hatte doch tatsächlich mal eine Diskussion, in der mein Gegenüber meinte, es wäre "wieder die Natur" einen Hund vegan zu ernähren. Er selber hat seinen Hund in der Großstadt in einer Wohnung ohne Garten gehalten und ihm das gute Futter vom Discounter mit sage und schreibe 3% (in Worten: drei prozent!) Fleischanteil gegeben!

Mal ganz davon zu schweigen, dass Hunde quasi ein Selektionsprodukt sind.