Veganer meist Stadtkinder?

Ich habe mal irgendwo gelesen, daß der klassische Veganer (war wohl eine US Studie) weiß ist und in Städten lebt.
Kennt da jemand Studien?
Und wenn ja, warum so wenig Menschen vom Land?

Dann folgt gleich eine zweite Frage an die Forenmitglieder:
- Kommt ihr vom Land oder aus der Stadt?
- Kennt jemand Zustände aus Bauerhöfen Live? Oder meist nur aus Videos?

Würde mich mal interessieren, da es bei mir so ist, daß ich aus der Stadt komme und nur als Kind mal vor einem Kuhstall stand. Keine Ahnung wie das Tagesgeschäft auf einem klassichen Bauernhof ist bzw. auf einem Biobauernhof.

Bitte um Beteiligung.

ich komme aus einer stadt mit 24000 einwohnern
nen bauernhof live? hm, vielleicht im 1765 pilgrim´s village in den usa^^

denke mal, das liegt daran, dass veganer meist studenten sind und die findet man meist in städten
so einfach ist das
dann frag ich mich aber, wenn 8% vegetarier und 0,8% insgesamt veganer sind, wie ist das dann in den "hochburgen" des veganismus?

Also ich komm ursprünglich aus einem Dorf mit 260 Einwohnern.
Da wurde freilich beim Nachbarn etc.geschlachtet und ich war da auch schon mit relativ jungen Jahren dabei. Ausserdem hatten wir auch einen Kuhstall von der LPG im Dorf, in dem ich auch hin und wieder war, da die Oma von meiner Sandkastenfreundin dort gearbeitet hatte.
War alles noch vor der Wende und dass was ich noch in Erinnerung hab, war jetzt nicht so schlimm wie die Massentierhaltung heutzutage. Wobei wir meistens nur bei den Kälbern waren...aber insgesamt war es halt relativ "idylisch". Die Kühe waren recht oft auf der Weide, zusammen mit den Kälbern etc. Zumindest soweit ich mich zurückerinnern kann.
Andererseits sind es halt nur die Erinnerungen von vor 21 Jahren

Bei mir ist es wie bei Purified. Ich wohne in einem ca. 500-bis-600-Seelen-Dorf - noch immer.
Student bin ich trotzdem noch (ca. 2 Jahre). Als ich vegan wurde, war ich "Arbeiter". Mindestens 3 Veganer fallen mir auf die Schnelle ein, die "in einem Dorf" wohnen.

Ich denke, "absolut" betrachtet, kommen natürlich mehr Veganer in Städten vor als auf dem Land, weil da eben auch mehr Menschen wohnen. Relativ sieht das sicher anders aus. Da wäre ich als einer von 500-600 schon viel.

War auch so'n Landeiersatz (). In meiner Kindheit auch oft auf einem Bauernhof.

Auf dem Land hat Tierhaltung (etc.) doch schon deutlich mehr Tradition und gehört eher zum way of life. Könnte mir schon vorstellen, dass dort die Tendenz, sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden, geringer ist.

aufgewachsen am Rand eines 12000 Einwohenr Ortes. Landwirtschaft immer zum greifen nahe. Meine Familie Mütterlicherseits hat einen Hof.

Ich bin vergleichsweise jung, gebildet und wohne in einer 600.000-Einwohnermetropole - und erfülle damit alle Klischees

Ich denke, dass sich Ideologien im Allgemeinen in den Städten am schnellsten entwickeln und ausbreiten,
weil dort der Austausch insbesondere engagierter junger Leute recht groß ist. Da gibts auch meistens
Hochschulen. Bildung wird nämlich auch gerne genannt, wenns um Voraussetzungen für ökologisches und ethisches
Bewusstsein geht.

Trotz einiger bekannter Gegenbeispiele würd ich solchen Studien im Allgemeinen durchaus glauben.

Ich wohne in einer Stadt, bin aber am Land aufgewachsen und habe alles miterlebt:

Das öffentliche Schlachten eines Schweines am Hof, dann die Begeisterung für "Bluttommerl".

Das Laufen eines Huhns ohne Kopf nach der Schlachtung.

Das unsägliche Weinen der Mutterkuh nach dem Kalb nach der Trennung.

Dass keines der Kinder die geschlachteten Kaninchen am Mittagstisch essen wollte.......

Eine Bäurin, die an einem Nachmittag den gesamten Bestand ihrer Batterie an Hühnern geschlachtet hat.
Angesehene Organistin in der Pfarre.

Spanferkelgrillen!

Kein Wunder, dass ich Veganer geworden bin!

PS: Die Beispiele sind alle noch auf mehr oder weniger "idyllischen" Bauernhöfen passiert,
wo jede Kuh einen Namen hatte, es auch Almauftrieb gab.
Dennoch............... es bleibt immer schlimm.

PPS: Achja. Im Sommer fahr ich auf dem Weg zum Fitnessstudio abends immer an einem Schlachthof vorbei.
Dieser elende Gestank von abgestandenem Blut und Fleisch.........
Es gibt also auch in der Stadt Bezugspunkte zur Realität.

Ich komme vom Dorf und wohne noch dort. Ich habe auf mehreren Höfen gearbeitet, was mich erst zum Vegetarier, und dann, als ich in einem ANGESEHENEN Legebetrieb (angeblich Freilandhaltung, waren aber auch nur Käfige mit ein wenig Boden dazwischen in einer abgedunkelten Halle) arbeitete, zum Veganer machte.

Ähnlich wie der Strauß. Ohne die Arbeit auf irgendwelchen Höfen zum Veganer geworden, freilich mit Zwischenstopp bals Vegetarier.

Aber, was ich schon mal sagen kann. Da mich im Dorf fast jeder persönlich kennt, sind es viele Menschen die mich wieder vom Gegenteil überzeugen. Kann mir gut vorstellen, dass sowas Veganern auf dem Dorf das Leben schwer macht. Aber jeder der dies aus Überzeugung tut, sollte sich davon nicht abbringen lassen. Jetzt erstmal zur Schule und nachher dann mehr zu dem Thema.

Edit: Jetzt noch kurz ein paar Gedanken dazu.

Ich bin zwar noch auf dem Land, da ich meinen Zivildienst hier mache. Aber sobald ich nach meiner Reise zum Studium aufbreche, werde ich bis auf das Geschlecht auch jedes Klischee erfüllen (natürlich überlasse ich es anderen zu behaupten ob ich gebildet bin oder nicht).

Ich glaube allerdings nicht, dass mensch als Städter eher dazu neigt vegan zu werden. Natürlich gibt es in der Stadt mehr Veganer, aber dazu hat Retro ja schon was geschrieben. Oder hat da jemand eine Statistik zu, wie es prozentual in der Bevölkerung aussieht? (wie viel % der Dörfler/Städter vegan leben)

Insgesamt liegt es, so kann ich es mir vorstellen, großteils an Familie und Umfeld. Ob man nun Dörfler oder Städter ist.
Vielleicht denken Städter weniger darüber nach wo ihr Essen herkommt, als die Dörfler, welche die "Produktion" ihres Fleisches geradezu beobachten können.
Vielleicht haben die meisten Veganer Abitur und/oder Diplom.

Hat da vielleicht jemand ein paar Statistiken zu? Ansonsten können wir hier ja nur Vermutungen äußern, bzw. von uns selbst oder unserem Bekanntenkreis sprechen.

Ich komme aus einem Dorf mit 2548 Einwohnern. Neben meinem Elternhaus gibt es heute noch einen (grauenhaften) Bauernhof. Zusätzlich haben wir noch drei weitere Bauernhöfe im Dorf, ausserdem eine Schlachterei. Wobei einer der Höfe ein Biobauernhof ist.
Als ich auf ein Gymnasium kam (in einer Stadt mit knapp 70.000 Einwohnern) wollte ich zum ersten Mal Vegetarier werden. Ohne Unterstützung meiner Eltern habe, und im Grunde ohne Unterstützung von irgendwem hab ich es nichtmal eine Woche geschafft.
Denn Schritt zum "richtigen" Vegetarier habe ich erst 6 Jahre später geschafft; inzwischen wohne ich in einer Stadt mit ca. 600.000 Einwohner und bin gerade dabei mein Abitur nachzuholen.
Achso, übrigens immernoch ohne die Unterstützung meiner Eltern. Und davon Veganer zu werden halten die mal absolut garnichts.
Aber so ist es, das konservative Franken

Ich denke auch, dass das der Hauptgrund ist. Auf den kleinen Dörfern herrscht eine völlig andere Mentalität, und wenn "die Kids" dann alt genug zum Studieren sind ziehen sie meistens auch in die Stadt. Hier ist ausserdem die Versorgung mit veganen Lebensmitteln einfacher.
Vor allem trifft man hier auch leichter Gleichgesinnte.

Interessanter Thread!
Ich komme aus einer nicht allzugroßen Stadt (knapp 40 000 Einwohner) und bin immer wieder mit Landwirtschaft in Berührung gekommen. Wir hatten einen Bauernhof in der direkten Umgebung, allerdings haben die mW nur Pferde. In der Grundschule haben wir mal auf einer Klassenfahrt einen Ausflug zum Bauernhof gemacht und dort Rinder gesehen, die mit dem Kopf in einem Gitter gefangen waren und kaum Platz hatten. Ich weiß noch, dass mich das ziemlich berührt hat; war aber auch der Einzige, dem es so ging War damals auch schon Vegetarier (durch meine Familie).
Im Zivi hatte ich nochmal ein ähnliches Erlebnis... angebundene, sehr unglücklich aussehende Rinder auf einem Hof, auf dem wir mit den Behinderten regelmäßig reiten gegangen sind. Wirklich schlimm, sich vorzustellen, dass man fast sein ganzes Leben lang angebunden irgendwo stehen muss... x_x

zu dem verhältnis stadt/land kann ich nichts sagen, aber ich hab gestern gelesen, dass sogar 25% aller schüler und studenten vegetarier sein sollen

klingt für mich krass übertrieben, aber andererseits, wenn wirklich schon 8% der gesamtbevölkerung es sind

Du beziehst dich nur auf Deutschland, oder Tobi?

Dade schrieb:Du beziehst dich nur auf Deutschland, oder Tobi?

jepp

bin irgendwie auf eine art studie im pdf format zur landwirtschaft gestoßen
frag mich aber nicht, wie die heißt

Schlachten, Verwursten, Tierhaltung usw alles auf dem Dorf miterlebt/mitgeholfen in der Kindheit.
Nixda Stadtkind meinereiner zumindest.

bin auch so ein (ein)gebildetes dorfkind verstehen tut das hier natürlich niemand, vor allem da ein guter freund meiner eltern metzger ist und das wohl alle ziemlich toll bzw. bedenkenlos finden...

Sehr interessant, scheint es hier im Forum etwa mehr Dorf- als Stadtkinder zu geben?

Fragt sich auch, wie man Dorf definiert
Als Landstadt wird eine Stadt mit weniger als 5.000 Einwohnern bezeichnet.
Kleinstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 5.000 und 20.000.
Mittelstadt ist ein Ausdruck für die Klassifikation einer Stadt nach Einwohnern, allgemein 20.000–100.000,
Großstädte sind nach einer Begriffsbestimmung der Internationalen Statistikkonferenz von 1887 alle Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern.

sagt Wikipedia

Hör doch mal auf mit wikipedia. Bis jetzt haben die meisten hier geschrieben sie kommen aus einem Dorf. Ob sie das jetzt laut wikipedia falsch betitelt haben ist doch wohl egal.

Dade schrieb:Hör doch mal auf mit wikipedia. Bis jetzt haben die meisten hier geschrieben sie kommen aus einem Dorf. Ob sie das jetzt laut wikipedia falsch betitelt haben ist doch wohl egal.

Habs ja nur mal angemerkt, aber Floey zB kommt nicht gerade aus nem Dorf und hat eben doch den Kontakt zu entsprechenden Bauernhöfen gehabt, das kommt einem also recht ländlich vor, zählt aber als Stadt

Floey schrieb:Ich komme aus einer nicht allzugroßen Stadt (knapp 40 000 Einwohner)

Dachte du kommst aus demselben Kaff derselben großen Kleinstadt (ca. 20.000 EW) wie ich?

Na jedenfalls nicht wirklich Dorf (weil Supermärkte, Bahnhof, Gymnasium...), aber auch keine richtige Stadt. Ist hier nichts ungewöhnliches, dass sich Leute privat Hühner, Schafe oder Kaninchen halten und Weiden mit Pferden und Kühen hat's hier auch ne Menge. Denke mal, dass so ein Umfeld recht günstig ist, eben weil man anders als in der Großstadt täglich reale "Nutztiere" sieht, aber auch nicht so total abgeschieden lebt, wie in nem wirklich kleinen Dorf.

Na gut, bei uns hat auch ein Nachbar nen Truthahn, der auf Namen hört

Das Thema hatte ich heute auf Facebook mit einer Omni-Frau. Sie hat als Argument GEGEN den Veganismus gepostet, dass die meisten Veganer eine höhere Ausbildung hätten und städtisch leben würden...

Ich komme vom Land aus einem Bauerndorf (viele Bauernhöfe, ca. 300 Einwohner), habe kurz auf einem Bauernhof gearbeitet (machen hier fast alle), wohne jetzt aber in einer Grossstadt, wo sich halt nunmal die besseren Anstellungsbedingungen finden.

Ich habe die ersten drei Jahre meines Lebens auf dem Planeten Krypton verbracht bevor mein Vater Jor-El mich mit einer Rakete zur Erde schickte...

Ne im Ernst, Überraschung, Überraschung ich komme auch vom Land. Zwar hatten meine Eltern nicht selbst einen Bauernhof aber quasi die Eltern aller Kinder mit denen ich zur Schule gegangen bin. Nach meiner Zeit bei der Bundeswehr bin ich dann zu studieren in die Stadt gezogen. Möchte aber nach dem Studium gern wieder aufs Land, ist netter um Kinder großzuziehen.

Ps: Wasn das fürn geiles Argument von deinem Facebook Erlebniss? Seit wann kann man denn eine höhere Ausbildung als etwas negatives auslegen? Verweichlichte Städter lasse ich ja zur Not noch gelten aber wenn fleiß und intellekt seit neuestem ein Argument sind auf jemanden herab zu gucken dann sagt das viel über den Verfasser aus.