Omega 3-Fettsäuren in der Kritik

In diesem Artikel werden die vermuteten gesundheitlichen Vorteile vom Omega 3-Fettsäuren als nicht nachgewiesen bezeichnet, ja es werden ihnen sogar höhere Risiken für Prostatakrebs nachgesagt.

http://pcrm.org/news/blog/archive/042711.html

Was meint ihr zu dem Artikel und seinen Aussagen?

Unter anderem haben Entzündungsmediatoren eine tragende Rolle, weil sie symptomfrei vorhanden sind und bestimmte Voraussetzungen für verschiedene Erkrankungstypen schaffen. Die Untersuchten scheinen alle Fisch gegessen oder Fischölsupplemente eingenommen zu haben. Über pflanzliche Präparate habe ich auf den ersten Blick nichts gefunden und würde die Ergebnisse erst einmal dem tierlichen Anteil der Ernährung zuordnen:

"Prior studies have suggested that fat accumulation within muscle cells can lead to insulin resistance which, in turn, contributes to diabetes. People who eat no animal products have less fat in their cells and much less risk of developing diabetes. A low-fat vegan diet has been shown to improve type 2 diabetes."

Über Omega 3-Fettsäuren muß außerdem noch gesagt werden, daß sie sehr leicht oxidieren und dann gefährlich werden. Ein Überschuß an ihnen könnte durchaus auch im Körper oxidieren. Es gibt Gewebe, die eine hohe Oxidationsbelastung erfahren, ihrerseits dagegen geschützt sind durch entsprechende körpereigene Radikalfänger, aber möglicherweise oxidierten Omega 3-Fettsäuren ausgeliefert sind, wenn diese in großer Zahl vorkommen.
Ich hätte spontan an das Lungengewebe gedacht und nicht an die Prostata, aber ich bin kein Arzt und kenne die Stoffwechselvorgänge der Organe nicht und weiß daher auch nicht, wo die Oxidationswahrscheinlichkeit am größten ist.

Ich denke nach wie vor, daß eine moderat gesteigerte Omega 3-Zufuhr die EPA-/DHA-Synthese ebenso ankurbelt wie den Fettstoffwechel und allgemein entzündungshemmend wirkt.



EDIT: Dr. Barnard heilt übrigens Diabeteskranke durch High Carb-Diäten.

Ich kann mir echt gut vorstellen, dass da was dran ist Meistens sind die Ergebnisse bzw. Intepretationen von Studien, die irgendwas einen Effekt zuschreiben ja auch so formuliert, dass gesagt wird "this suggests to us" oder so. Und die Industrie schnappt sich das dann und macht daraus: "Wissenschaftler haben bewiesen, dass blablabla gaaaanz toll ist!!!"

Kann also durchaus sein, dass Omega-3 Fettsäuren vielleicht im Kindesalter für die Gehirnentwicklung wichtig sind (wo sie ja durch Muttermilch idR sichergestellt werden können) für Erwachsene aber eben doch nicht mehr. Ich kenne Leute, die machen sich um Omega-3 keinen Kopp und sind trotzdem nicht total krank, schwach, dumm und sonstwas. Ich hab da früher auch null drauf geachtet

Dusk schrieb:Die Untersuchten scheinen alle Fisch gegessen oder Fischölsupplemente eingenommen zu haben. Über pflanzliche Präparate habe ich auf den ersten Blick nichts gefunden und würde die Ergebnisse erst einmal dem tierlichen Anteil der Ernährung zuordnen (...)

Das war eben auch mein erster Gedanke.


Aber auch was Floey sagt, habe ich mir schon des Öfteren überlegt: Omega 3-FS gelten als essentiell, aber es gibt kaum Untersuchungen über allfällige Mangelerscheinungen.

Noch ein link zum Thema: http://perfecthealthdiet.com/?p=3287

Auch hier wird viel Material ausgebuddelt, das auf Probleme bei hoher o3-Zufuhr hinweist.

Ich habe deutliche Verbesserungen der Stimmung, der Ausdauer und der Regenerationsfähigkeit bei erhöhter Zufuhr beobachten können, daher halte ich ALA schon für essentiell. Das Hauptproblem ist meistens auch nicht die ALA-Zufuhr, sondern die Gesamtfettmenge, die einen erhöhten ALA-Bedarf bedeutet. Auch der Überschuß an LA verkompliziert das Ganze.
Bei hohem Fettkonsum ist ALA jedenfalls automatisch essentiell, weil, soweit ich mich erinnere, unerläßlich für den Fettstoffwechsel. In jedem Fall sind LA und ALA für ununterbrochen stattfindende Entzündungs- und Heilungsprozesse erforderlich und haben allein dadurch eine immunmodulierende Wirkung.