Vom Lappen zum Kasten, Training/Ernährung/Motivation/Homegym

Hi Zusammen,

vorweg ich weiß nicht, ob ich meine Post in der richtigen Kategorie poste.

Zuerst einmal zu mir:

-19 Jahre alt
-78 kg schwer
-1.80 m groß

Ich wiege zu viel und fühl mich mit meinem Gewicht nicht mehr wohl.
Weiters kommt noch dazu, dass ich ständig irgend ein weh-weh habe (Schnupfen/Husten/Verdauungsprobleme/Kopfschmerzen).
Teilweise hab ich Schlafstörungen (z.B.: wach ich mehrfach mitten in der Nacht auf, kann nicht länger als 6 Stunden schlafen, etc.)
Nach dem Mittagessen fühl ich mich meist Total K.O. und würde am liebsten schlafen gehen.

Ich hab einfach die Schnauze voll von Ganzen... Ich will nicht mehr so weiter leben... Ich will mich ändern!

Ernährung:

Nun hab ich mich schon mal über die Ernährung erkundigt und bin zum entschluss gekommen, dass ich mich ab jetzt Vegan ernähren will (aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen).
Zuhause ist das für mich kein Problem (da es Gesellschaftlich kein Problem darstellt), nur in meiner Firma hab ich da so einige Bedenken...
Ich weiß nicht genau wie ich die Situation beschreiben soll.
Bei uns läuft die Mittagspause meist so ab, dass wir zu einem Supermarkt fahren und uns dort etwas kleines zum Essen kaufen (meist Fertiggerichte/Wurstsemmln/etc.).
Anschließen schlingen wir das Ganze in ca. 15-20min runter und gehen weiter arbeiten (1/2 Stunde Mittagspause ist bei uns üblich).
Die andere Möglichkeit ist sich etwas von zuhause mit zunehmen und es aufzuwärmen.
Meine erste Frage an euch "Was nehmt ihr als Mittagessen mit in die Arbeit bzw. kauft ihr euch?"

Ich weiß schon, ich sollte mein Ding durchziehen aber mir ist es wichtig, dass die Kollegen und Vorgesetzen ein gutes Bild von mir haben (jeder kennt die Veganer-Witze).
Da ich es noch zu etwas bringen will in der Firma (doofes geläster brauch ich da bestimmt nicht).

Dann gehts auch schon weiter mit der nächsten Frage:
Wo habt ihr eure Nahrungsmittel her (spezielle Läden, selber angebaut, Supermarkt)?
Sind wirklich alle Bio-Lebensmittel gesund?
Worauf sollte ich beim kauf achten?

Training:

Ich dachte an einen Mix aus Joggen und Krafttraining.
Beim Joggen ist alles soweit klar, außer das Laufgewand.
Und zwar suche speziell etwas für jede Witterung, könnt ihr mir da etwas Empfehlen (kann auch ruhig mehr kosten)?

Zum Thema Krafttraining, ich würde gern mit Eigengewichtsübungen meinen Körper formen.
Jedoch liest und hört man überall, dass man damit nicht weit kommt (was Muskelmasse angeht).
Stimmt das wirklich? Was ich mich da immer frage "woher haben die frühen Krieger ihre Muskelmasse? woher hat der Urmensch seine Muskelmasse?
Wieso kann der Mensch ansich so viel Muskelmasse aufbauen, wenn er sie doch früher nie gebraucht hatte bzw. aufbauen konnte ohne richtiges Bodybuilding?

Wenn wirklich alles gegen Eigengewichtsübungen spricht, welcher Trainingsplan ist zu empfehlen umd möglichst viel Masse aufzubauen?
Sowas wie z.B.:

Rückentraining:
Kreuzheben
Klimmzüge
Langhantel - Rudern

Schultertaining:
Front+Nackendrücken
Seitliches Heben
Seitwerts Heben

Bursttraining:
Stemmen Schrägbank
Dips vorgebeugt
Liegestütz

Armtraining:
Dips
Unterarme beugen
Armbeugen

Bauchtraining:
Crunches
Beinheben
Unterarmstütze

Beintraining:
Wadenheben
Kniebbeugen

Gesäßtraining:
Kniebeugen mit Ausfallschritt

Pro Muskelgruppe mach ich eine Übung pro Tag.
3-5 Sätze, je nach Muskelgruppe.
Wär der Plan soweit OK?

Homegym:

Ich möchte am liebsten zu Hause trainieren.
Und am allerliebsten an der frischen Luft,
nicht wie im Fitnesstudio (ich halt die Luft dort nicht aus).
Was bräuchte ich dafür?
Welche Marke nehmen?
Gibt es einen speziellen Händler für Outdoor-Hantel/Gewichter/etc.?


Facebook:

Um mich und andere zu motivieren, will ich meine ganzen Vorhaben auf Fb. dokumentieren.
Fotos von mir wirds dann 1x in der Woche geben. Von meiner Ernährung wird es eventuell Videos oder Fotos geben.
Trainings Erfolge werden auch gepostet bzw. ein Video darüber gemacht (z.B.: neuer persönlicher Rekord).
Was haltet ihr von der Idee (gut motivation oder eher nicht)?


Generell nehm ich gerne noch jeden Tipp von euch dankend an.

MfG

Erstmal gratuliere zu deinem Entschluss!

Zum Thema Essen: ich kaufe mein Essen hauptsächlich im ganz normalen, aber großen Supermarkt. Wenn ich mal was Spezielleres will gehe ich in den Bioladen oder bestelle per Internet, aber das kommt selten vor, da ich (hier in Österreich) im Supermarkt fast alles bekomme, was ich regelmäßig brauche (Sojadrink, Margarine, Sojasahne, Tofu, Seitan, Aufstriche, veg. Aufschnittwurst,..)

Zum Mitnehmen für die Mittagspause eignen sich, wenn du was Kaltes willst, Nüsse, Datteln, Bananen, sonstiges Obst, Brote die man z.B. mit kaltem geräuchertem Tofu und Gemüse belegen kann, Haferflocken und Sojamilch, Salate (z.B. Bohnensalat, Couscoussalat, Nudelsalat).
Wenn es etwas Warmes, gut aufwärmbares sein soll kann ich
*Kartoffelgulasch mit Räuchertofu
*Linsen mit Räuchertofu (am Besten mit Einbrenne)
*Gemüseeintopf (z.B. mit Nudeln, Bohnen, Tofu oder Reis mit drin)
*Reis mit mediterranem Gemüse bzw. Tomatensoße
empfehlen.

Danke =)

Mit großen Supermarkt meinst du dann wohl Merkur?

Zum Thema Soja hätte ich eine wichtige Frage und zwar stimmt es, dass in Sojabohnen weibliche Hormone enthalten sind?
Hab ich mal von Karl-Ess auf youtube gehört und in dem Buch "Ernährungsstrategien in Kraftsport & Bodybuilding von Dr. Christian von Loeffelholz" gelesen.
Ansonsten hört sich das alles sehr sehr lecker an =). Muss ich gleich morgen ausprobieren.
Besonders das Kartoffelgulasch hört sich sehr sehr sehr lecker an.

Hat sonst noch wer Tipps für mich?
Speziell zum Thema Bodybuilding im Outdoor Bereich find ich nicht wirklich etwas...

MfG

Berger93 schrieb:Hat sonst noch wer Tipps für mich?
Speziell zum Thema Bodybuilding im Outdoor Bereich find ich nicht wirklich etwas...

Wir haben hier (mindestens) eine Person, die im Freien trainiert:
https://veganstrength.forumieren.com/t2937-hauptsach-gudd-gess#65928

danke für die Antwort =)

kann ich mit Ihm irgendwie Kontakt aufnehmen?
Ich möchte jetzt nicht unbedingt seinen Beitrag zuspammen.

Ich bin erschienen! Frag doch einfach hier im Thread oder schreib mir ne PN, falls du der Welt Wissen vorenthalten willst

Edit:
Und zu Soja: Ja, Soja enthält östrogenähnliche Moleküle (Phytoöstrogene). Die ganze Panik drum herum ist jedoch ziemlich aufgeblasen. Nach meinem Wissensstand kamen die meisten Studien zu dem Schluss, dass normalkonsumierbare Nahrung nicht genug Phytoöstrogene enthält um bei ausgewachsenen Männeren einen negativen Effekt zu erzielen. Um die Gedanken umzulenken: Es gibt mehrere andere östrogenähnliche oder -wirkende Moleküle, die auf anderen Wegen in deinen Körper gelangen/gelangen können (z. B. Bisphenol A für die Eigenrecherche). Aber auch hier gibt es derzeit keinen Grund zur Panik. Was man öfters hört zum Thema gesunkene Testosteronspiegel und Spermienzahl bei Männern hört, beruht auf kaum zulässigen Vergleichen von Studien aus verschiedenen Jahrzehnten mit fragwürdiger Probandenauswahl. Schlafmangel und Stress sind im Allgemeinen die stärksten Testosteronspiegel-Senker.

Zum Thema Phytoöstrogene und Soja läuft derzeit auch ein Thread: Hier

Hallo,

deinen Entschluss finde ich sehr gut, aber nimm dir gerade am Anfang nicht zu viel vor. Meistens macht man dann irgendwann gar nichts mehr. Ich würde das ganz locker angehen.

Zum Trainieren mit dem Körpergewicht kann ich dir dieses Buch empfehlen:

http://www.amazon.de/Fit-ohne-Ger%C3%A4te-Trainieren-K%C3%B6rpergewicht/dp/3868831665/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355825466&sr=8-1

Ich arbeite damit seit ein paar Monaten und mache gute Fortschritte. Mit diesen Übungen baut man sehr schnell Muskelmasse auf. Im Buch steht alles relevante drin was Übungen, Muskelaufbau, Trainingspläne usw. betrifft. Wenn du englisch kannst, würde ich mir die Originalversion kaufen.

Jetzt ein paar Gedanken zur Ernährungsumstellung. Du musst wissen, mit was du dich beschäftigst. Ich lese lieber Bücher wie im Netz. Wenn das bei dir auch so ist, am besten vegane Bücher kaufen, damit du Fachwissen zum Thema bekommst. Das hilft auch bei eventuell blöden Kommentaren deiner Mitmenschen. Also Informationen über die gesundheitlichen Aspekte beschaffen und Informationen über Rezepte, Nahrungsmittel usw.

Diese Dokumentation ist sehr gut, motivierend und unterhaltsam:

http://www.amazon.de/Gabel-statt-Skalpell-Ges%C3%BCnder-Fleisch/dp/B008CVISJ4/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355826897&sr=8-1

Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst, ist dieses Buch sehr interessant:

http://www.amazon.de/China-Study-wissenschaftliche-Begr%C3%BCndung-Ern%C3%A4hrungsweise/dp/3864010012/ref=pd_sim_d_1

Ganz grob gesagt: abwechslungsreich und vollwertig essen und B12 in irgendeiner Form extra zu dir nehmen. Die meisten machen das mit Tabletten oder Tropfen. Dazu gibt´s hier im Forum gute Beiträge. Dann bist du gesundheitlich auf der sicheren Seite. Und lass die Ernährung nicht zur Religion werden. Natürlich soll man sich gesund ernähren, aber wenn du Bock auf Pommes, Schokolade und Chips hast, kann man das ruhig mal essen. Aber in Maßen und gesundes veganes Zeugs in Massen.

Ich kaufe fast alles im normalen Supermarkt (z.B. Rewe) oder im Bioladen. Ab und zu bestelle ich bei einem der veganen Online-Shops, z.B. hier: http://www.veganic.de/index.php

Die haben alles mögliche. Teilweise etwas teuer, aber dafür sind die Produkte auch gut. Bei den Fleischersatzprodukten, wenn du sowas essen willst, musst du einfach ausprobieren, was dir schmeckt. Manche Sache finde ich sehr gut, andere ganz fürchterlich. Räuchertofu und Sojahack schmeckt vermutlich den meisten Veganern. Hier im Forum gibt es auch gute Beiträge was man alles essen kann.

Vielleicht würde ich auf der Arbeit gar nicht groß erwähnen, dass du dich vegan ernähren willst? Vielleicht einfach ohne Kommetar andere Produkte essen? Das kann natürlich etwas schwierig werden, je nach dem wie deine Kollegen drauf sind. Dieses Buch fand ich sehr hilfreich und würde es jedem Neu-Veganer ans Herzen legen:

http://www.tierbefreier.de/tierbefreiung/60/adams_ueberleben_unter_fleischessern.html

Hätte ich das vor 15 Jahren gelesen, hätte ich mache unangenehme Situiation besser überstanden.

Am Anfang einer Ernährungsumstellung kann es natürlich sein, dass du dich vielleicht nicht so gut fühlst. Aber du musst deinem Körper Zeit geben. Schließlich hast du dich Jahre oder Jahrzehnte an deine bisherige Ernährung gewöhnt. Du musst einfach schauen, was du verträgst und was du magst. Viel Erfolg und viel Spaß!

Ottomane schrieb:Ich bin erschienen! Frag doch einfach hier im Thread oder schreib mir ne PN, falls du der Welt Wissen vorenthalten willst

Edit:
Und zu Soja: Ja, Soja enthält östrogenähnliche Moleküle (Phytoöstrogene). Die ganze Panik drum herum ist jedoch ziemlich aufgeblasen. Nach meinem Wissensstand kamen die meisten Studien zu dem Schluss, dass normalkonsumierbare Nahrung nicht genug Phytoöstrogene enthält um bei ausgewachsenen Männeren einen negativen Effekt zu erzielen. Um die Gedanken umzulenken: Es gibt mehrere andere östrogenähnliche oder -wirkende Moleküle, die auf anderen Wegen in deinen Körper gelangen/gelangen können (z. B. Bisphenol A für die Eigenrecherche). Aber auch hier gibt es derzeit keinen Grund zur Panik. Was man öfters hört zum Thema gesunkene Testosteronspiegel und Spermienzahl bei Männern hört, beruht auf kaum zulässigen Vergleichen von Studien aus verschiedenen Jahrzehnten mit fragwürdiger Probandenauswahl. Schlafmangel und Stress sind im Allgemeinen die stärksten Testosteronspiegel-Senker.

Zum Thema Phytoöstrogene und Soja läuft derzeit auch ein Thread: Hier

Danke fürs erscheinen =)

Also Soja werde ich wohl noch nicht in meinen Ernährungsplan aufnehmen... Da hab ich noch nicht die Sicherheit in diesem Themengebiet um sicher eine Entscheidung zu treffen.
Ich werd es wohl mal testen, jeden 2. Tag etwas Soja essen und mal schauen was passiert.

Jetzt hat mir Holger ja mitgeteilt, dass du im Freien trainierst.
Trainierst du ganz normal mit Hanteln oder nur mit Eigenköpergewichtsübungen oder an vlt an Geräten?
Was trägst du für Klamotten? Irgend eine spezielle Marke? Ich will nicht unbediengt zweimal kaufen)?

Danke im Voraus Ottomane

Danke für deine ausführliche Antwort =)
Hey cool, dass Buch hab ich mir gerade erst gekauft.
Echt tolle und viele Übungen in dem Buch, leider etwas zu ungenau beschrieben (was Fehlerquellen betrifft).

Das 2. Buch von dir hört sich sehr interessant an, dass werde ich mir wahrscheinlich bestellen =)
Ich bin echt erstaunt wie gut und wie schnell sich mein Körper auf die pflanzliche Ernährung umstellt.
Gestern hab ich zum Abendessen 1 Dose Bohnen mit 1 Paprika, ein paar Tomaten und Ölivenöl gegesssen, danach hab ich mich total fit gefühlt.
Nicht so wie beim Fleisch essen, dass ich gleich nach dem Essen mal eine Stunde pause gebraucht hab, um mich wieder zu erholen.

Ich hab mich jetzt auch etwas umgehört und einen kleinen versteckten Feinkostladen gefunden.
Die haben dort echt tolle Nahrungsmittel, alles was mein Herz begehrt.

Also noch mal vielen Danke für deine Unterstützung xeper =)

PS: ich darf noch keine Links posten, also hab ich sie rausgelöscht.

Berger93 schrieb:
Danke fürs erscheinen =)

Also Soja werde ich wohl noch nicht in meinen Ernährungsplan aufnehmen... Da hab ich noch nicht die Sicherheit in diesem Themengebiet um sicher eine Entscheidung zu treffen.
Ich werd es wohl mal testen, jeden 2. Tag etwas Soja essen und mal schauen was passiert.

Jetzt hat mir Holger ja mitgeteilt, dass du im Freien trainierst.
Trainierst du ganz normal mit Hanteln oder nur mit Eigenköpergewichtsübungen oder an vlt an Geräten?
Was trägst du für Klamotten? Irgend eine spezielle Marke? Ich will nicht unbediengt zweimal kaufen)?

Danke im Voraus Ottomane

Da ich grad immernoch an der Uni festsitze und mir der Kopf raucht, kommt mir sowas ganz gelegen. Wir gewinnen somit beide!

Soja ist übrigens definitiv keine Notwendigkeit, gibt genug weitere Protein- und Nährstoffquellen.

Und ja, ich trainiere im Freien und unter offenem Himmel. Da ich auf maximale Kraft trainiere führt für mich kein Weg um Lang- und Kurzhantel herum. Eigengewichtsübungen sind bei mir in Form von Klimmzügen, Liegestützen, Dips, Ab-Rollouts und Sit-Ups drin, wobei die meisten davon um Gewichtsscheiben ergenzt sind. Wie du dir denken kannst, sind die Klamotten sehr von der Jahreszeit abhängig. Derzeit im Winter führt für mich kein Weg um Ellenbogen- und Knieschoner aus Neopren herum (z.B. Ich benutze die von Strengthshop). Ansonsten keine spezielle Unterwäsche, sondern ne normale Unterhose. Dazu ne Wanderhose aus Kunststoff, ein Baumwoll-T-Shirt und darüber einen Hoodie. Als Schuhe benutze ich auch im Winter nur Chuck Taylors. Da ich den Rest des Jahres barfüßig trainiere und den Großteil meiner Freizeit ebenfalls barfüßig verbringe sind meine Füße in der Hinsicht abgehärtet. Sollten mit dicken Socken jedoch auch für "normale" Füße reichen. In der Regel härtet sich der Körper selbst ab, wenn man dran bleibt. Der Körper kann erstaunlich tough werden.

Geräte benutze ich keine, da nicht notwendig, in der Regel nicht förderlich und ich keine besitze. Diverse Geräte haben ihre Berechtigung und ihren Nutzen, denke aber, dass das spezielle Fälle sind.

Ich schreib auch gleich mal rein was ich an Trainingszeug besitze: Eine Billig-Langhantel von Decathlon, sowie 150 kg in diversen Gewichtsscheiben (ebenfalls Decathlon), Kurzhantel-Set (schraubbar, Decathlon), ein Dip-Gürtel, eine verstellbare Trainingsbank (Decathlon), 4 Gerüstböcke (2 Große, 2 Kleine; Baumarkt) und 2 Gummimatten (kennt man vom Spielplatz; Baumarkt). Ich weiß nicht mehr den genauen Preis, da ich das über nen längeren Zeitraum immer nach meinen Bedürfnissen ergänzt habe. War aber recht günstig. Die Gerüstböcke bilden mein "Rack" und sind einzeln bis mehrere hundert Kilo belastbar. Man muss nur aufpassen, dass man sie nicht ausversehen mit der Langhantel berührt und damit bewegt. Dienen auch gleichzeitig für Dips. Bin bis jetzt nicht gestorben . Hab nichts extra für Klimmzüge als einen Vorsprung über einer Tür, das bildet also eine 90°-Kante. Der Einstieg in Klimmzüge ist so deutlich schwieriger als bei einer Stange, einfach weil man nen Zacken mehr Griffkraft braucht.

Zwingende Bedingung: Man braucht einen absolut flachen, befestigten Untergrund. Erde kannst du vergessen, die ist trügerisch und gibt nach. Hab mir so aus Naivität beim Kreuzheben mal den Rücken gezerrt, als der Boden unter meinen Fersen nachgab und ich nach hinten umzufallen drohte.

Und dazu noch meine allgemeine Erfahrung zum Training im Freien: Wenn das Wetter gut ist, ist es deutlich angenehmer als im Studio/geschlossenen Raum. Bei schlechter Witterung ist es unangenehm und bei Regen allgemein unmöglich, sofern man sich nicht bei sowas wie Kreuzheben, Kniebeugen, Überkopfdrücken, usw. verletzten will. Gleiches gilt für Schnee und Eis, Stürme und falls mal jemals wieder Ozon-Alarm sein sollte. Dafür fühlt man sicht nach einem Training unter sub-optimalen Bedingungen etwas tougher hinter . Wenns schön kalt und klamm wird braucht man am Anfang nen Zacken mehr Motivation als ins Fitness-Studio zu gehen. Besonders im Winter, weil man keine vollen Handschuhe anziehen kann (einfach kein ordentlicher Griff an der Hantel und der ist zwingend) werden die Finger in der Regel schmerzen, bis der Körper genug warmes Blut zur Verfügung hat. Man sollte auch geschmeidig durch die Nase atmen können, da schweres Atmen durch den Mund bei Minusgraden ganz schön auskühlen kann.

Daher sollte man meiner Meinung nach erst ein paar Monate im Studio trainieren. So findet man ohne Verbindlichkeit heraus ob man eher Bodybuilding oder auf Kraft fokussiertes Training machen will und ob man die Hantel zum besten Freund kriegt oder lieber Körpergewichtsübungen machte, oder Körpergewichtsübungen mit Kurzhantel ergänzt, oder, oder, oder, ... Wichtig ist, dass es einem Spass macht und man sich dafür begeistern kann.

Ich persönlich trainiere deutlich lieber im Freien als im Studio. Die Vorteile überwiegen für mich die Nachteile und die Art des Trainierens liegt mir eher. Ist konzeptbedingt ein Stück "uriger". Das gut alte Bankdrücken rückt automatisch in der Priorität ein Stück zurück, einfach weil man es ohne Partner oder wirklich ordentliche Bank mit Hantelablage nicht komplett sauber trainieren kann. Unmöglich ist es trotzdem nicht. Dafür rücken dann Dips und besonders Überkopfdrücken vor. Wird irgendwie ein bisschen mehr wie bei den alten Strongmen. Außerdem kann ich noch spät Abends trainieren und danach nach ein paar Schritten direkt ins Bett fallen, falls es nicht anders geht


Wenn du noch weitere Fragen hast: Ich beantworte jede einzelne gerne

Ich bin dann mal weiter am arbeiten...

Wow danke Ottomane für die ausführliche Antwort =)
Sry das meine Antwort so lange auf sich warten ließ, ich bin erst heute wieder an meinem PC gekommen.


Gewand:

Also verwendest du eigentlich ganz normale Kleidung und keine Sportbekleidung?


Hantel/Gewichte:

Rostet das Zeug nicht?
Ansonsten hab ich mir für den Anfang vorgestellt, dass ich mir eine Langhantel, Kurzhantel,
Gewichter, Trainingsbank und eine Klimmzugstange kaufe (evt. auch noch eine Abstellmöglichkeit für Kniebeugen).
Würde so ziemlich rausreichen oder?


Boden:

Puhh danke für den Tipp, da wär ich schön eingefahren^^.


Witterung:

Da wirst du recht haben, ich werd wohl erst im Frühling/Sommer beginnen draußen zu trainieren.
Mein Körper wird sich dann besser umstellen können, wenn er nicht gleich bei Minus Graden anfangen muss sich an draußen zu gewöhnen.


Studio/Heimstudio:

Das mach ich gerade =)
Ich geh mal die ersten Monate in ein Fitnessstudio um die Übungen auch richtig ausführen zu können.
Dann werd ich erst zu Hause los legen oder doch vlt im Fitnessstudio bleiben (mal schauen ob es mir gefällt).

_________________________________________________________________________________________________________________________

So mein derzeitiger Status:

Mein Trainingsplan:

Kniebeugen [Wiederholungen/Gewicht]:
15x30kg
8x45kg
7x45kg
7x45kg
4x45kg

Kreuzheben [Wiederholungen/Gewicht]:
8x40kg
6x40kg
5x40kg

Schulterdrücken [Wiederholungen/Gewicht]:
15x10kg
10x15kg
7x10kg

Bankdrücken [Wiederholungen/Gewicht]:
8x30kg
5x30kg
6x20kg

Klimmzüge [Wiederholungen]:
6x
5x
4x

Ist der soweit OK (Gewicht wird immer zusammengerechnet)?
Sollte man immer zuerst mit dem höchsten Gewicht starten und dann Gewicht wegnehmen,
oder zuerst einen Aufwärmsatz und dann erhöhen und wierder runter?
Sollte ich noch Übungen einbauen?

Meine Ernährung:

Also ich hab die Vegane Ernährung bis jetzt ganz gut aufgenommen.
Meine Ernährnung sieht zur Zeit so aus:

Frühstück (6:00):
Smoothie mit
1x Banane
1x Apfel
1x Orange
1x Proteinpulver
(evt. Beeren)

Mittagessen (12:00):
Salat (meist Bohnen/Nudeln/Kartoffel)

Training (17:30):
Proteinshake am Ende


Abendessen (19:30):
Linsensuppe/Volkornnudeln/etc.


Und genau zwischen Mittagessen und Abendessen ist mein Problem.
Das Abendessen ist so zusagen meine Hauptmahlzeit, was jedoch nicht wirklich förderlich ist,
sowohl für das Training als auch für den Aufbau.
Ich geh meisten gleich nach der Arbeit trainieren um den Fahrweg zu verkürzen und um Zeit zu sparen.
Wie bekomm ich dieses Problem unter Kontrolle?

Letztes Mal hatte ich auch das Problem, als ich um ca. 22:00 Uhr nach Haus gekommen bin und Hunger hatte,
wusste ich einfach nicht was ich essen kann/darf?
Es soll ja etwas mit Proteine sein und am besten noch welche die sich langsam abbauen lassen?
Ich hatte einfach keine Idee, ein Brot mit aufstrich sollte es dann auch nicht werden, da das Brot wieder zu viele Kohlenhydrate hat....
Versteht Ihr mein Problem, ich bin echt hilflos^^
Früher hab ich einfach einen Hüttenkäse hergenommen, der war perfekt für solche Situationen.

Naja ich hoffe ich könnt mir weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen

Vor dem Training könntest du noch eine Banane essen. Oder auch mehrere.
Und nach dem Training, wenn man keine Zeit/Lust mehr hat zu kochen könnte man ein Vollkornbrot mit Tofu und Gemüse (roh) essen. Ich dachte, nach dem Training soll man möglichst viel Proteine UND Kohlenhydrate zu sich nehmen?

Hallo Berger93.

Zu Gewand:
Ich verwende tatsächlich keine spezielle Sportbekleidung. Nur halt im Winter eine Kunststoffhose mit elastischen Fasern für Trekking, wegen der Beweglichkeit und im Sommer nur 08/15 Baumwoll-Sporthase. Ansonsten altes Baumwoll-T-Shirt und im Sommer nen gewöhnlichen Hoodie der dick ist und etwas größer als meine normale Größe.

Zu Hantel/Gewichte
Ja, das rostet alles. Die Langhantel jedoch nur sehr langsam weil die verchromt ist und die Scheiben rosten auch langsamer als gedacht. Rost ist kein Problem. Man sollte nur Pressspanplatten und was saugfähiges unter die Dinger legen, damit der abgespülte Rost nicht die Gegend verfärbt. Eine Langhantel die ein Kugellager (oder ähnliches) an den Hantelscheibenauflagen hat sollte man jedoch nicht der Witterung aussetzen um das Lager zu schonen. Man kann aber durchaus unter fast absurd wirkenden Bedingungen sehr gut trainieren.

Zum Rest:
Klingt wie ein Plan.

---

Gewichtsangabe sollte Gewichtsscheiben + Hantel sein.

Beim Trainingsplan kannst du dich einfach an Starting Strength, Stronglifts, oder auch hieran orientieren. Das sind die üblichen Verdächtigen mit denen man garantiert Erfolg haben wird. Gerade am Anfang ist es aber halt wichtiger die Ausführung der Übungen korrekt zu lernen. Stärker wird man in einem gefühlt rasanten Tempo mit den Trainingsplänen und "wie von alleine".

In Sachen Ernährung: Ich persönlich mache mir da keinen großen Kopf drum. In den Zeiten in denen ich erfasse was ich Esse schwanke ich zwischen 50g und auch mal 140g Protein pro Tag rum. Über eine Woche gesehen bin ich aber in den Regel mehr im Bereich ~100g Protein bei einem Körpergewicht von 75kg. Uhrzeiten und Zeitpunkte für die Mahlzeiten ignorier ich fast völlig. Mal esse ich nach dem Training Bananen oder Tofu mit Brokkoli oder Linsensuppe oder ein Brot mit Aufstrich, ... Deutlich wichtiger ist das man überhaupt genug und abwechslungsreich isst (und nicht nur eine Proteinquelle hat), und ausreichend schläft. In den Rest findet man meiner Meinung nach von alleine langsam rein

[Bonus-Anekdote: Hatte auch in Zeiten in denen meine Ernährung echt totaler "Mist" war ordentliche Steigerungen, solang ich halt trainiert, geschlafen und gegessen hatte. "Mist" bedeutet sowas wie haufenweise Bananen, Porridge, Schokolade, Nudeln mit Tomatensoße oder Olivenöl, Chips, ... insgesamt also wenig Protein, aber haufenweise Energie. Sowas geht nicht ewig, aber der menschliche Körper ist härter und anpassungsfähiger als man normalerweise bis dahin erlebt und er schaut zu, dass er bis zu besseren Bedingungen so gut durchhält wie es geht.]