Erfahrungen mit Scapula alata

Wikipedia dazu: "Die Scapula alata (von lat. Scapula Schulterblatt und Ala Flügel) bezeichnet das ein- oder beidseitig (Scapulae alatae) auftretende flügelartige Abstehen des Schulterblatts (Scapula) von der Wand des Brustkorbs (Thorax). Die Scapula alata ist ein Symptom verschiedener Erkrankungen."

Kennt sich jemand von euch mit den sogenannten "Engelsflügeln" aus? Ich hab mich lange gefragt, warum meine Schulterblätter vor allem bei Druckübungen wie Liegestütz oder diversen Schulterübungen derart nach hinten hinausragen. Und das, obwohl mein Rücken keine schlechte Muskulatur aufweist.. Dazu passt das:

Wikipedia: "Bei einer Lähmung des Musculus serratus anterior (Innervation durch Nervus thoracicus longus) ist eine Medialstellung des Schulterblatts charakteristisch. Die Scapula alata zeigt sich hier besonders deutlich beim Drücken gegen eine Wand mit nach vorn ausgestreckten Armen sowie bei Abduktion des Armes über 90° (Armelevation)."

Bei einem Orthopäden war ich deswegen noch nicht, weil es keine Schmerzen verursacht, aber werde ich nachholen. Also: hat jemand Erfahrungen damit? Kennt vielleicht passende Stabilisationsübungen.. ?

Noch ein Link dazu: http://www.ikreawi.de/neuigkeiten/blickdiagnose/blickdiagnose-14/

Serratus ant.-Schwäche ist in der Tat verantwortlich für scapula alatae (auch winging-Phänomen genannt).
Ist meiner Erfahrung nach aber idR relativ leicht korrigierbar.

Übung:

Danke für die Rückmeldung, Malte! Und für den Tipp mit der Übung, die kannte ich noch nicht. Werde ich zwischendurch und täglich immer mal ausführen.

Was meinst du mit "relativ leicht korrigierbar"? In wie vielen Wochen/Monaten, sofern die Übung anschlägt, könnten erste Ergebnisse zu sehen sein? Normales (Rücken/Schulter-)Training läuft natürlich auch weiter, hat aber in diesem Zusammenhang keine Erfolge gebracht.

Das hängt davon ab, wie stark/schwach dein serratus ist. Aber die ROM ist sehr klein und man kann die Muskeln recht gezielt ansprechen. Mach doch mal mindestens jeden Tag 3 sets mit 20 Wdh. und guck dann ob es besser wird.
Wenn die Übung zu schwer ist, einfach gegen ne Wand lehnen oder auf nen Tisch stützen als Ausgangsposition. Ist sie zu einfach, kannst du die Hände auf nen Ball stützen oder irgendwas wackeliges.
Auch wenn mans dir wahrscheinlich nicht sagen muss: Achte drauf, dass du in der Liegestützposition nicht ins Hohlkreuz kommst.

Malte schrieb:Das hängt davon ab, wie stark/schwach dein serratus ist. Aber die ROM ist sehr klein und man kann die Muskeln recht gezielt ansprechen. Mach doch mal mindestens jeden Tag 3 sets mit 20 Wdh. und guck dann ob es besser wird.
Wenn die Übung zu schwer ist, einfach gegen ne Wand lehnen oder auf nen Tisch stützen als Ausgangsposition. Ist sie zu einfach, kannst du die Hände auf nen Ball stützen oder irgendwas wackeliges.
Auch wenn mans dir wahrscheinlich nicht sagen muss: Achte drauf, dass du in der Liegestützposition nicht ins Hohlkreuz kommst.

Leider muss ich diesen Thread erneut ausgraben. Danke für den damaligen Rat, ich habe ihn befolgt, und in der Tat: die Muskulatur im umliegenden Bereich konnte ich dadurch etwas kräftigen. Möglicherweise habe ich die Übung - zusätzlich zum sonstigen Training - zu exzessiv betrieben, weil ich irgendwann leichte Handgelenksprobleme bekam. Anderes Thema.

Zum Schulterblatt: obwohl die Muskeln rund um die Schulterblätter "existieren" und ich sie bei gewissen Übungen auch spüre, machen die beiden Schulterblätter nach wie vor, was sie wollen. Stehen steil nach hinten ab bei Druckübungen. Nehmen mir die Stabilität im Rücken für Klimmzüge. Und sorgen einfach für eine miese Haltung.

Wiki schreibt ja von einer "Lähmung des Musculus serratus anterior [...] oder der Musculi rhomboidei". Vielleicht muss eine solche Lähmung auf andere Weise wegtrainiert, der Muskel anders aktiviert werden? Ich sollte mal wieder beim Orthopäden vorbeischauen.

Hat jemand noch einen Rat?

Hey dein letzter Beitrag ist zwar einen Monat her, aber falls das Problem immer noch besteht:

Versuch mal deine Denkweise zu ändern.
In vielen Fällen sind muskuläre Ungleichgewichte nicht durch wirkliche Unterentwicklung eines Muskels gegeben, sondern durch fehlende Motorik - sprich dein Hirn weiß nich wie es den Muskel überhaupt ansteuern muss, bzw nichmal, dass er existiert.
Das is wie, manche nich mit den Ohren wackeln können, weil sie sich der entsprechenden Muskeln einfach nich bewusst sind.

Das wäre der neuromuskuläre Ansatz im Gegensatz zum biomechanischen indem du vorher gedacht hast.

Daraus folgend könntest du mal probieren anstatt die Stärke des Muskels deine Motorik zu trainieren.
Das hieße du musst den Muskel erstmal finden. Wo er liegt weißte, aber ob du ihn auch fühlen kannst is ne andere Sache.
Versuch mal im Alltag immer mal wieder die Schulterblätter rein und raus zu bewegen - quasi mit deinen Flügeln zu schlagen  
Bei Übungen wie Liegestützen soll der serratus ja das Schulterblatt an den Torso fixieren.
Um diese Ansteuerung zu üben kannste dich mal mit dem Rücken auf den Boden legen und die Hände hinterm Kopf verschränken. Dann versuch mal deine Lats nach vorne Richtung Decke zu strecken bzw. "deine Achseln zu zeigen". Schwer zu beschreiben, is halt ne Gefühlssache.
Aber du wirst es merken, wenn du es gefunden hast. Was hilft ist die eine Hand dahin zu legen wo auf der anderen Seite dein Serratus liegt; dann fühlst du wenn er sich bewegt -> dann hastes richtig gemacht. Das bringt dir nochmal ein zusätzliches sensorisches Feedback, bis du Gefühl entwickelt hast.
Wenn er gefunden ist versuchen immer konzentrierter, gezielter und fester anzuspannen.

Ich hoffe das hilft.

Quelle für die Theorie dahinter: Vladimir Janda's Ansatz (wen es interessiert kann ich das Buch "Assesment and Treatment of Muscle Imbalances - The Janda Approach" empfehlen)
Übungen: eigenes Rumprobieren