Bandscheibenvorfall HWS - Eisensportler mit Erfahrungen?

Servus,

ich möchte nicht jammern aber mich hat es blöd erwischt:

Der Auslöser war mein schwerer Satz KH Schulterdrücken über Kopf im Sitzen.

Habe am unteren Punkt der positiven Drückphase einen leisen -Knack- gemerkt und das im Hals was fest geht.

Schmerzen oder Symptome hatte ich zunächst keine, allerdings konnte ich den Kopf nicht mehr in alle Richtungen bewegen und war blockiert.

Zwei Tage später,bekam ich aus heiterem Himmel Schmerzen im rechten Arm, ein paar Stunden später wurden die Finger der rechten Hand taub. In der folgenden Nacht, kamen Krampfartige Schmerzen im rechten Schulterblatt und dem rechten Oberarm dazu. Bin Nachts 4 mal vor Schmerzen aufgewacht.
Am nächsten Tag kam hochfrequentes unwillkürliches Muskelzucken im rechten Arm und in der rechten Brust für ca. zwei Stunden dazu.
Ich stehe unter Schmerztabletten. Daumen und Zeigefinger rechts sind seit 3 Wochen taub. Muskeltonus Trizeps, Pectoralis und Latisimus rechts ist weg, totaler Kraftverlust < 10% im Vergleich zur linken Körperhälfte.

Nach zwischenzeitlichen Salben, Massagen, Chiropraktik, Wärmeanwendungen, Strom, Triggerpunktbehandlung, die nix an den sensorischen und motorischen Ausfällen bessern konnten, habe ich nun von Radiologe, Neurologe und Neurochirurg unabhängig die Botschaft bekommen:

Bandscheibenvorfall zwischen 5. und 6. Halswirbel, BS drückt nach rechts raus auf Nervenkanal so das mindestens 2 Nervenwurzeln (C6 und C7) beeinträchtigt sind.

Chirurgen wollen operieren und Geld verdienen, Heilpraktiker/Chiropraktiker wollen das auch und deshalb nicht operieren.
Aber es ist mein Körper und mir nutzt es am Ende nix wenn einer es gut gemeint hat aber der Nerv sich nicht mehr zu 100% regenerieren kann oder durch Kunstfehler sogar noch stärker geschädigt wird und man einst als Bodybuilder bestaunt und in Zukunft als Krüppel bemitleidet wird.

Kennt jemand einen Athleten oder anderen Bekannten der ähnliches Problem hatte, wie wurden die wieder fit und wie machen sie heute Sport und welche Therapie brachte Erfolg?

Danke im Vorab!

Wie lang ist der Vorfall denn her und wie schätzen die Neurochirurgen die Chance auf Regeneration ein?

Ich hatte einen in der LWS und hab mich gegen die OP geweigert. Habs nur über Physio und dann viiiieeel Training wieder hinbekommen.

restausverkauf schrieb:Wie lang ist der Vorfall denn her und wie schätzen die Neurochirurgen die Chance auf Regeneration ein?

Ist am 16.10.2014 passiert.

Therapievorschläge der Ärzte

a. CT-Spritzen mit Cortison

b. Endoskopische OP

c. Abwarten und Schmerzmittel nehmen

Prognosen stellt keiner.

LeneS schrieb:Ich hatte einen in der LWS und hab mich gegen die OP geweigert. Habs nur über Physio und dann viiiieeel Training wieder hinbekommen.

Schön von dir zu lesen!

Erreiche dich garnicht mehr. Hast du eine neue Email-Adresse?

Wie hat sich dein Vorfall damals bemerkbar gemacht? Was genau hat die Physio mit dir gemacht?

Die Symptome deuten auf eine Verengung im rechten Neuroforamen mit eindeutiger Einklemmung der Radicii C6 und C7. Aber das weisst du ja schon.

Prinzipiell würde ich sagen, wenn die konservative(n) Behandlung(en) nicht anschlagen kann man immer noch operieren. Aber prinzipiell würde ich auch sagen, dass die Fachleute vor Ort immer besser bescheid wissen als Ratgeber im Internet. (Das bezieht sich also auch auf mich.)

Ich selbst habe bei Patienten mit McKenzie-Therapie gute Erfolge erzielt. Allerdings hatten die auch selten Kraftverlust, was bei dir auf eine starke Einklemmung schliessen lässt. Halskrausen scheinen auch gute Resultate zu erzielen.

Nach langem rumüberlegen habe ich mich aus oben genanntem Grund dagegen entschieden, dir jetzt spezifische Übungen zu empfehlen, auch wenn mir da direkt welche einfallen. Ich würde jeden Patienten mit zervikaler Radikulopathie sowieso erst zum Hausarzt überweisen. Ich schätze den einzigen Tip den ich dir geben kann ist nicht auf dem Bauch zu schlafen.

LWS und HWS sind leider strukturell gar nicht miteinander zu vergleichen.

Malte schrieb:Die Symptome deuten auf eine Verengung im rechten Neuroforamen mit eindeutiger Einklemmung der Radicii C6 und C7. Aber das weisst du ja schon.

Prinzipiell würde ich sagen, wenn die konservative(n) Behandlung(en) nicht anschlagen kann man immer noch operieren. Aber prinzipiell würde ich auch sagen, dass die Fachleute vor Ort immer besser bescheid wissen als Ratgeber im Internet. (Das bezieht sich also auch auf mich.)

Ich selbst habe bei Patienten mit McKenzie-Therapie gute Erfolge erzielt. Allerdings hatten die auch selten Kraftverlust, was bei dir auf eine starke Einklemmung schliessen lässt. Halskrausen scheinen auch gute Resultate zu erzielen.

Nach langem rumüberlegen habe ich mich aus oben genanntem Grund dagegen entschieden, dir jetzt spezifische Übungen zu empfehlen, auch wenn mir da direkt welche einfallen. Ich würde jeden Patienten mit zervikaler Radikulopathie sowieso erst zum Hausarzt überweisen. Ich schätze den einzigen Tip den ich dir geben kann ist nicht auf dem Bauch zu schlafen.

LWS und HWS sind leider strukturell gar nicht miteinander zu vergleichen.

Danke für deinen Hinweis!

Du beschäftigst dich beruflich damit?

Ich habe mich jetzt für die Cortisonspitzen direkt in die Wirbelsäule (Horror für mich!) angemeldet und verspreche mir einen Teilerfolg damit die entzündeten und gereizten Nervenwurzeln dadurch Erholung bekommen.

Übrigens, der Physiotherapeut meines Vertrauens hat sich gestern mein MRT angesehen und er traut sich nix. Dabei ist er ein harter Hund, selbst erfolgreicher MMA-Fighter gewesen und hat mir nicht nur einmal in der Vergangenheit geholfen.

Ich bin an weiteren Erfahrungsberichten und natürlich an Erfolgsstorys aber auch allen anderen Ratschlägen zu diesem Thema interressiert.

Danke im Vorab!

Ja stimmt, ich habs nicht so mit zurück schreiben. Ich hab 100 Entwürfe, wo ich immer noch was dazu schreiben will und irgendwie werde ich nie fertig und dann denk ich mir immer: na 3 Wochen später brauchst auch nimma zrück schreiben. SORRY!

So - zum Thema: Ich habs bemerkt weil mir der rechte Fuß immer wieder eingeschlafen ist, so im 10 Minuten Takt. Sehr gruselig! Ich hab auch irgendwelche Spritzen direkt in den Rücken bekommen. Also direkt da rein, damit sich das entspannt oder so,.... Und leider muss ich dir sagen, für mich war es das Schlimmste was ich je erlebt habe. Beim 2. Mal hab ich im Wartezimmer ernsthaft geheult weil ich so Angst davor hatte. Und jetzt kommt das Positve (der Grund warum ich die Hiobsbotschaft oben überhaupt geschrieben habe): Es gibt was dagegen. Ich hab dann vor jeder Spritze 3 kleine Schmerz- oder Betäubungsspritzen rundherum bekommen und erst dann die wirkliche. Das war dann ok. Frag vielleicht gleich nach den „kleinen“ (das waren gar keine richtigen Spritzen, eher so ein Pen und damit hat er nur ganz kleine Stiche gemacht).
Und noch was Schönes: Ich hab die schrägsten Tabletten überhaupt bekommen, Muskelrelaxandinger. Verlang die und du lernst wie es is völlig stoned zu sein *gggg* Echt, die sind schräg.

Was bei mir dann auch wirklich viel geholfen hat war eine Massage. Ich bin natürlich immer ganz verkrampft gegangen und schon alleine dadurch hat mir binnen kürzester Zeit der ganze Rücken höllisch wehgetan. Und dann hat mir der Arzt geraten zu einer speziellen medizinischen Masseurin zu gehen, die hat dann nur oben, also nicht LWS massiert und das hat mir schon echt Erleichterung verschafft.

Aso ja, sorry, du hast ja auch nach Physio gefragt.

Ich war bei einer Bekannten die sich auf Sportphysio spezialisiert hat. Bei uns gibts auf Krankenkasse Physio aber das is eher nicht sooo toll.

Die hat zu Beginn mit mir an der Beweglichkeit gearbeitet, also meine Extremitäten in Schlaufen gehängt und eine war glaub ich um den Bauch. Und dann musste ich einfach nur einen Fuß nach rechts, einen nach links schieben. Und das war zu Beginn schon echt schwierig.
Dann gings weiter mit Übungen mit einem Sitzball, also draufsetzen und Becken vor und zurück kippen. Das hab ich dann zu Hause bis zum Umfallen gemacht, manchmal 2 Stunden am Tag. Dann kam noch seitwärts kippen und so dazu.
Als das dann ging haben wir eigentlich schon mit Good Mornings begonnen, dann kam Kreuzheben und Squat dazu. Zu Beginn mit leeren Wasserflaschen, damit ich mich gleich dran gewöhn was in der Hand zu haben. Dann Stange, dann mal 2,5kg auf jeder Seite,... So halt hoch gearbeitet. Ich musste zu Beginn täglich 5x10 pro Übung machen, als sich die Gewichte gesteigert haben hat die Häufigkeit abgenommen. Dann kam noch Military Press und noch was dazu, ich weiß aber nimma was,...

Insgesamt hatte ich 20 genehmigte Stunden, da bringt man schon einiges unter ;-) Begonnen hat die Physio aber erst nach 11 Spritzen.


Ich fürchte aber leider, mit all dem kannst du nicht sonderlich viel anfangen, weil die Übungen für HWS sicher komplett anders sind als LWS,…

So, mal abgesehen von der Handgranate und den Cannabisblättern die man in meinem Hirn erkennt   , sieht man den Prolaps zwischen 5. und 6. Halswirbel.



Meine motorischen Ausfälle bzw. die davon betroffenen Muskelgruppen (m. trizeps brachialis, m. latisimus dorsi, m. pectoralis major, etc.) in der rechten Körperhälfte gehen allerdings auf den Nerv C7 zurück, der verläuft aber zwischen 6. und 7. Halswirbel.

Bin maximal verwirrt...

Versteht das jemand?

Sowohl zwischen HWK5/6 und HWK6/7 sieht man etwas aus dem Bandscheibenfach herausragen.

Update

Konservative Behandlungen laufen professionell und auf Hochtouren. Schmerzen minimiert, Bewegungsradius Hals, Kopf nahezu wieder hergestellt.

ABER:

Neurologische Symptome verschlimmert.

Keine Erklärung für muskuläre Ausfälle C7 im rechten Oberkörper. Hab zweiten Neurochirug gefragt und dieser sieht auch "nur" schweren C5/C6 Prolaps.

Hab PRT-Spritze in die HWS bekommen:  Ein Cocktail aus Cortison und zwei Schmerz-/Betäubungsmitteln injiziert unmittelbar an die C6-Nervenwurzel. Das ist 10 Tage her:

Schon zwei Tage nach Spritze nun noch permanente Ausfälle im rechten Bein! ( Der äußere und der obere Teil der Quadrizeps sind wie tot und der äußere Teil der Unterschenkels (Fußheber und Wade) ebenfalls total schwach gegenüber links. Vorher war "nur" der rechte Oberkörper betroffen. Ich laufe nun wie besoffen.

Der Arzt ist ratlos und kann sich keinen Reim drauf machen. Unabhängiger Fachkollege hat auch keine Antwort darauf. Shit.

Warum gehts weiter abwärts?

Die Ausfälle im Bein sind normalerweise bei LWS L4/L5 Patienten anzutreffen aber auf der Etage der Wirbelsäule ist alles okay.

Hab ich eine generelle Nervenentzündung durch den Prolaps in der HWS und mir ist dadurch auch das Krafttraining des Unterkörpers nicht bekommen?

Hat die Spritze Nebenwirkungen die nicht veröffentlicht sind?

Oder hat der Prolaps neben der Nervenwurzel C6 auch das Rückenmark beschädigt?  

Hmmm

Wie soll ich eine Therpie machen wenn mir keiner eine saubere Diagnose stellt...  

Das klingt echt übel. Zumindest wenn die Ausfälle im Bein auch tatsächlich von den hernias im Nacken kommen. Kein Wunder das dein Physio nichts macht.
Die Möglichkeiten hast du schon aufgezählt. Lokale myelitis oder der prolaps drückt ins Rückenmark... Meines Wissens muss er das Rückenmark aber nicht "beschädigen", sondern lediglich eindrücken. D.h. würde der prolaps operativ entfernt müssten auch die Ausfälle weg gehen und sich die Funktion ev. wieder herstellen. Aber hier verlassen wir entgültig mein Fachgebiet als Physio...
Gute Besserung auf jeden Fall!

Würde ein Prolaps ins RM auf HWS Ebene nicht eher zu spastischen als schlaffen Lähmungen im Verlauf führen?

Neurologisch wurdest du sicher auch schon vorgestellt?

Update

Servus,

nachdem der Neurochirurg ebenfalls ratlos war, haben wir die gesamte WS im MRT scannen lassen.

Also abgesehen davon, das ich als Laie ein Skoliose sehe, der das schwere Kreuzheben vielleicht nicht so gefallen haben könnte, sehe ich auch was an der LWS was die Geschichte mit dem Bein erklären könnte...

Bilder-Upload folgt, bitte um unverbindliche Beurteilung:

Wirbelsäule gesamt



LWS



HWS





Danke im Vorab!

Hallo richie,

ich hoffe dir geht es besser. Da scheint wohl S1/L5 auf den Nerv zu drücken, sodass der Fußheber nicht mehr so will. Ich selbst habe vor 4 Monaten einen Bandscheibenvorfall S1/L5 gehabt, sodass ich einen Kraftverlust im Fußheber gehabt habe und den Fuß nur noch ca 1cm hoch bekommen habe. Nun ist alles wieder super und fühle mich als ob ich wieder 10 Kilometer laufen könnte, das lasse ich aber leiber sein.

Ich wünsche dir alles Gute immer Positive denken dann wird das wieder =)

Servus,

kurzes Update:

Meine Symptomatik hat sich auch nach 3 Monaten nicht verbessert!

Operation und schnelle Dekompression der Nervenwurzel wäre im Nachhinein der einzig richtige Schritt gewesen.  

Die motorischen Einheiten der rechten Körperhälfte sind wie folgt betroffen:

Schaden C7 Spinalwurzel: Trizeps, Pectoralis, Lat, Supraspinatus   - alle extrem atrophiert gegenüber links

Das ich am rechten Bein seit November auch Ausfälle habe, hat im Übrigen nichts mit der LWS zu tun. Denn die gesamte rechte Körperhälfte ist lateral minimal sensorisch (als Sportler merkt mans eben) aber motorisch deutlich verändert. Und das von der Fußsohle bis zum Nacken! Gegenüber links ist rechts ein viel geringerer Muskeltonus und sichtbare Atrophie.

Das kann doch rein physiologisch nur vom Rückenmark bedingt sein, oder?  

Das kann auf keinen Fall so bleiben!  

Ich fühle mich hilflos und suche nach Rehabilitationsmöglichkeiten!

Falls jemand Erfahrungen im Bekanntenkreis etc. mit dem Thema hat, gebt mal Zeichen.

Die Ärzte haben mir nix zu bieten ausser betroffene Gesichter. Prinzip Hoffnung. Das sagen die einem sonst gewöhnlich bei Krebs im Endstadium.

Passt schön auf eure Bandscheiben auf!

Hast leider nur seitliche Bilder hochgeladen. Der Schädel und der Liquor wurde sicherlich mal untersucht (sprichst ja von ausgeschlossener MS im anderen Thread)?

Phoenix schrieb:Hast leider nur seitliche Bilder hochgeladen. Der Schädel und der Liquor wurde sicherlich mal untersucht (sprichst ja von ausgeschlossener MS im anderen Thread)?

Na die anderen Bilder sind ja "Salami Scheiben" horizontal, da weis ich nicht welches von den vielen ich uploaden soll...

Korrekt. Schädel MRT steht an und danach Liquorpunktion.