eier, milch und käse ohne nährstoffmangel weglassen?

wie die überschrift schon sagt: ich esse zwar kein fleisch, aber eine menge milchprodukte.
ich würde die und die eier gerne weglassen, hab aber ein bisschen bedenken dass mir dann
nährstoffe fehlen. milchprodukte mit soja ersetzen ist glaube ich schwierig, weil soja
ja zusätzlich lektine und eine menge phytinsäure enthält, was mir wieder nährstoffe entzieht.
ich mache mir hauptsächlich sorgen um meine knochen und zähne. gibt es eine vegane alternative
zu joghurt ohne antinährstoffe? mich würde interessieren welche nährstoffe bzw. nährstoffgruppen
alle wegfallen die ich bisher in milch und eiern zu mir genommen hab und wie ich
sie gut ersetzen kann ohne auf getreide oder zuviel hülsenfrüchte zurückzugreifen.
wie ist das wenn ich soja fermentiere? kann ich damit die phytinsäure und lektine gut reduzieren?

Hallo reidigerhawara

Meine Gedanken zu deiner Anfrage:
- Es gibt keinen Nährstoff oder Nährstoffgruppen, welche du über Mich und Eier bekommst, aber nicht entsprechende pflanzliche Lebensmittel.
  Die Versorgung mit Vitamin B12 ist ein Thema, worauf man achten sollte  (aber auch wenn Milch und Eiprodukte gegessen werden).
- Über das Thema Antinährstoffe würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen, wenn du abwechslungsreich pflanzlich isst.
- Google mal zu "Kalziumbilanz Milch" und mach dir eine Meinung dazu. Gerade wenn du zum Thema Zahn- und Knochengesundheit besorgt bist dürfte dies für dich relevant sein.

vegilante, falls du abzielst auf die these, dass milch zähnen und knochen schade: da sagt Benjamin von HighFive Vegan (dessen lehren ich überiwegend bedingungslos folge ) was anderes:
https://www.facebook.com/HighFiveVegan/posts/000000000000000:0

reidiger, solche anekdotischen aussagen sind natürlich immer nicht grade das ultimative argument (zumal in der anonymität des internets), aber ich zb esse 'schon immer' moderat bis sehr viel sojaprodukte und meine bluttests, die ich regelmäßig machen lasse, sind immer in ordnung bis sehr gut (zur verzweiflung so manch einer ärztin^^), außer B12 und D, wenn ich mal wieder nachlässig mit der supplementierung war.

aber es geht natürlich auch ohne soja (für mich persönlich wäre das aber sehr trist^^).
konkretere tipps kann man die geben, wenn du kurz erläuterst, in welche richtung makromäßig deine ernähren geht/gehen soll - lowFat, lowCarb oder irgendwas? (paleo?^^)

vegan UND möglichst wenig getreide und hülsenfrüchte müsste ich nochmal näher drüber nachdenken, halte es aber so erstmal nicht für empfehlenswert.

Kann vegilante nur unterstützen - Mangelernährung ist faktisch ausgeschlossen, wenn du täglich vor allem vollwertige pflanzliche Produkte aus verschiedenen Lebensmittelgruppen (Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse/Kerne/Samen) zu dir nimmst, und B12 supplementierst.

Schon allein der Gedanke, tierische Produkte unbedingt durch Soja, fake meat und anderes Gedöns aus der Fabrik ersetzen zu müssen, ist verfehlt. Das mag so manchem aus rein kulinarischer Sicht notwendig scheinen, aus ernährungsphysiologischer Sicht ist es das nicht. Geh' mal zu cron-o-meter und rechne ein paar Tagespläne durch, die von jeder der oben genannten Gruppen ein bisschen was enthalten, dann wirst du es sehen.

Und wenn ich jetzt mal des Teufels Anwalt spiele und doch annehme, dass Nährstoffmangel bei der Umstellung eine reale Gefahr wäre, dann würde es Monate bis Jahre dauern, bis sich dieser manifestiert. Es wäre also kein kurzfristiges Problem.

Schmeiß' einfach mal alle deine Ängste über Bord und nimm dir vor, zwei Wochen oder einen Monat komplett vegan zu essen. Und dann schau' mal, wie du damit klarkommst, und welche praktischen Probleme sich ergeben. Diese sollten sich sobald sie erkannt sind leicht beheben lassen - genügend Ansprechpartner hast du ja hier, die alle genau das gleiche durchgemacht haben. Alles komplett im Voraus durchplanen zu wollen ist ein Rezept für "paralysis by analysis".

YO, GO VEGAN!!!

Nachtrag zu "Antinährstoffen": Vergiss' einfach, jemals davon gehört zu haben. Solange du deine Hülsenfrüchte nicht roh isst, sind Lektine/Proteasehemmer durch die Erhitzung bereits deaktiviert. Laut Dr. Greger ist Phytin gar ein Vitamin: https://veganstrength.forumieren.com/t4044-vitamin-phytin Kurz: Viel Lärm um Nichts!

naja, ich hab keine schublade für meine ernährung parat. ich versuch auf getreide zu verzichten, weils mir einfach nicht bekommt.
ich hab mich nur wegen meinen zähnen mit ernährung beschäftigt, weil ich nicht einsehen wollte, dass mir schrittweise
mein gebiss amputiert wird und ich nichts dagegen tun kann. irgendwann hab ich dann kapiert dass alles mit allem zusammenhängt und
ich alle nährstoffe ausreichend brauche und der ganze körper gesund sein muss damit die zähne aufhören kaputt zu gehen.
leider habe ich aber einen schaden von ramiel nagels "cure tooth decay" davongetragen und schieb mir filme auf die
ganze antinährstoff-sache. ich habs jetzt gelöst indem ich alle hülsenfrüchte keimen lasse (soweit irgendwie möglich) und
eine menge sprossen esse. ich würde gerne zunehmen aber bekomm das nicht wirklich hin, wahrscheinlich auch weil ich
einen extrem gereizten, nervösen darm hab und eigentlich ständig durchfall. ich hab mich auf sämtliche unverträglichkeiten
testen lassen und bauchspeicheldrüse etc. gecheckt, aber das war alles in ordnung, also schätz ich dass es psychisch ist.
ich ernähre mich viel von gebratenen kartoffeln mit gemüse, reis, linsen, kichererbsen, salat, beeren, sooft wie möglich
kräuter alle verschiedenen krätuertees, ab und zu tempeh und selten nudeln
oder brot. eben hauptsächlich gemüse mit sättigungsbeilage. rohkost mag mein darm auch nicht.
joghurt und käse waren bisher immer eine gute abwechslung für mich und ich hab mich bisher noch nicht drüber getraut,
das wegzulassen weil ichs gut vertragen hab.
meine blutwerte sind seit ich vitamin d supplementiere gut, nur mein hdl cholesterin war ein bisschen zu niedrig.
b12 hab ich aber nie testen lassen. interessant dass ich selbst als
nicht veganer einen mangel haben könnte.

reidiger, wenn du unter starken NahrungsmittelUVs leidest, ändert das natürlich die Lage. Ich habe auch mit vielen Lebensmitteln (tierisch und pflanzlich) Probleme, aber zum Glück bleiben genug pflanzliche Produkte für eine rein vegane Ernährung übrig, ohne dass ich mir Sorgen über Nährstoffmangel machen muss.

Solange du noch einige Obst- und Gemüsesorten verträgst, sollte das auch für dich kein Thema sein. Wo du deine Makros herbekommst (Getreide/Hülsenfrüchte/Kartoffeln/fettreiche pflanzliche Lebensmittel wie Nüsse etc.) ist da nur von untergeordneter Bedeutung, und bezüglich der jeweiligen Anteile von Protein/KH/Fetten ist der menschliche Körper sehr flexibel, solange diese aus unverarbeiteten und natürlichen Quellen stammen.

Hört sich für mich so an, als hättest du dir im Kopf ein strenges Regelwerk darüber aufgebaut, was "gut" und was "schlecht" für dich ist und dich dabei unnötigerweise (zu) stark eingeschränkt. Ich sage das, weil ich in einer ähnlichen Lage stecke.

Um von mir auf dich zu schließen: Wenn man mit UVs zu tun hat und merkt, dass man einige Lebensmittel schlecht verträgt, ist es leicht, "paranoid" zu werden und auch unschuldige Produkte auf die schwarze Liste zu setzen. Zudem versucht man den Grund für seine Probleme rauszufinden und denkt sich fast ein Loch in den Bauch, um sich selbst eine Diagnose zu stellen.

Meine bisherigen Theorien ("Die KH sind schuld - ich sollte keine KH essen", "Das Histamin/Salicylat ist schuld - ich sollte alles meiden, wo auch nur Spuren davon enthalten sind", etc.) haben aber nie zu langfristiger Besserung geführt, sondern oft neue Probleme nach sich gezogen (wenn die verbleibenden, "guten" Lebensmittel nicht zum mengenmäßigen Konsum geeignet waren, wie z. B. Kokosraspel).

Ich fahre am besten, wenn ich meinen Körper genau beobachte und mich bei der Planung/Auswahl meiner Ernährung lediglich nach seiner direkten Rückmeldung richte, ohne zu versuchen, diese noch mental durchzuanalysieren ud zusätzliche Schlüsse zu ziehen. Das gelingt mir mal besser, mal schlechter, denn ich falle imer wieder in das Stadium der Theorienbildung und der daraus folgenden Ernährungsdogmatik zurück. Erst wenn ich mich dann mal wieder völlig ohne Not so richtig in die Scheiße geritten habe weil ich unbedingt ein paar Wochen lang nur noch Produkte X, Y und Z essen wollte (die aber in rauen Mengen, in der festen Überzeugung dass dann alle meine Symptome verschwinden) wache ich auf.

Wenn man gegen viele Lebensmittel unverträglich ist, sind leichte Symptome wohl unvermeidlich. Das völlig hinter mir zu lassen ist zur Zeit scheinbar illusorisch - das muss ich einfach für mich abhaken und nicht bei jedem "Pups" gleich in Panik verfallen. Andere Leute sind "richtig" krank...

ich weiss eben nicht was es ist, das ich nicht vertrage. mal gehen sachen, dann wieder garnicht und die tests waren alle negativ.
deswegen denke ich es ist eine psycho-sache. aber mit dem starren bild hast du recht. ich weiss nicht wirklich wie ich wieder
lockerer damit umgehen kann. diese ganzen ernährungs-tipps sind alle so dogmatisch und überzogen. letztendlich lässt sich so eine
"essstörung" runterbrechen auf angst davor, krank zu werden. in cure tooth decay behauptet der typ, dass man kaputte zähne bekommt
wenn man einmal getreide, zucker oder hülsenfrüchte zu sich nimmt und ständig leber in sich reinstopfen soll. das einzig gute
was es für mich hat ist dass ich seitdem keinen supermarktkram mehr esse.
kannst du vielleicht ein bezahlbares b12 präparat empfehlen?

Ich persönlich würde Ankermann-Tropfen nehmen (oder das eetwas günstigere aber fast identische Konkurrenzprodukt, kenne den Namen nicht). Aber da sind Konservierungsstoffe drin, wird deinen Standards wohl nicht genügen.

Meine sonstige Empfehlung: Mach eine Internet-Detox und minimiere die Zeit, die du mit der Recherche von Gesundheitsthemen verbringst. Unter dem Strich schadet das nämlich am Ende mehr als es nützt (wenn man allen möglichen Quatsch aufschnappt, und sich in Folge um unnötige Dinge einen Kopf macht).

Das muss ich mir selbst auch immer mal wieder bewusst machen und meinen Kopf entrümpeln...

http://www.heilkraft-der-natur.de/product_info.php?products_id=609 ich denke die sehen gut aus. oder? die parabene in den ankermann tropfen schrecken mich eher ab.
ja, das scheiss internet ist auf jeden fall schwer zu entziehen.

Hey Reidiger,
ich klink mich mal mit ein,
Mir geht es ähnlich,Ich bin zwar seit einigen Monaten strikt vegan, habe aber wie vorher,auch immernoch mit starken verdauungsproblematiken zu tun,
- Ebenfalls stuhl,Blut,Ultraschall Tests,alles gut ,... ich mache mich auch fast täglich mit selbstrecherche und eigenstudium kaputt...
Psychische komponente müssen A.nicht der einzige Faktor sein, B.ist das ja keine Einbildung,sondern auf tiefer Ebene eben nur ein Auslöser,
aber das ist kein befriedigendes Ergebnis,weil man für sich selbst,so wie Human schon sagte,die richtige Diagnose sucht.
Eine absolute Zwickmühle,
Man redet sich dann diverse UV's ein, - Soja,Rohkost,Getreide,Vollkorn,Früchte,...hachgott,wenn man sich das vor Augen hält,ist das schon Absurd.

Ich habe und arbeite aufjedenfall mit Darm"reinigungs" Produkten bzw runtergebrochen - (Flohsamen,Kräuter,Enzyme etc ) um alles zu unterstützen,dass ist leider generell ein Fakt,der selten beachtet wird.

Bessere Verdauung/funktionierende Organe - bessere Nährstoffaufnahme - bessere Leistungsfähigkeit.

Sofern Du weitere tests etc machst,erfolge hast,berichte.
Aber mach Dich nicht zu sehr verrückt , ...manche Vertragen Dinge besser oder länger mehr o weniger gut, Du vielleicht einfach schon früher schlechter, ...

Wenn ich mir anschaue,wie ich mich mit meinen Cleanen essen und sonstigen Gesundheitsbewusstsein befasse und meine Kumpels am WE sich ihre Cheatmeals aller Art reinknallen und nicht solche Probleme haben wie ich,dann bin ich auch manchmal fast am Verzweifeln ...

Irgendwann wird man seinen Weg schon finden...

Tach,
ich will hier auch mal paar Gedanken zusteuern.
Erstmal ist es sehr schwer im Internet den Hokus-Bokus von den sachdienlichen Informationen zu trennen. Veganhealth.org oder NutritionFacts.org sind da gute Adressen für seriöse Informationen. Sobald "natur", "gesundheit", "detox" oder ähnliches in der URL einer Homepage auftaucht, sollte man kritisch prüfen.
Wenn gegen Hülsenfrüchte und Vollkorn, Obst Schreckgespenster gezeichnet werden, sollte man auch kritisch bleiben bzw. der Konsum von Tierprodukten gelobt wird.
Ramiel Nagel hat sicher wichtige Dinge zu sagen, aber er zieht teilweise die falschen Schlüsse. Sicher, wer viel Fleisch und Tierprodukte isst, wird wenig Probleme mit Karies haben, da dieser von Kohlenhydraten lebt und man ihm quasi "das täglich Brot" wegnimmt, aber die gesundheitlichen Nachteile wiegen diesen Vorteil nicht auf.
Wer Zeit hat kann sich auf NutritionFacts.org Tonnen von Studien anschauen, die dies unterstreichen.

Ich habe auch viele Jahre rumgemacht und wollte auch ab und an das vegane Handtuch werfen.
Jetzt läuft es optimal.
Letztendlich komme ich bei einer Ernährung raus, die (alle weghören) nahe an der Empfehlung der DGE liegt. Ich esse Vollkorn (Haferflocken) aber auch Weissmehlnudeln, Kartoffeln, bisschen Obst, Gemüse und Nüsse (im Rahmen) und 1 EL Leinöl. Selten Hülsenfrüchte, da ich sie nicht gut vertrage. Wenn ich mehr Protein brauche, kommt Sunwarrior in den Plan. Aber auch ohne Pulver, werden alle Aminosäuren abgedeckt. Dazu eine vegane Multivitamin bzw. Veg1 (eine Hälfte Morgen und Abends) und damit komme ich gut klar. Ich komme dann bei etwas wie 35% Fett, 50% Kohlenhydrate und 15% Protein und 50 Gramm Balaststoffe (von daher sind die Weissmehlnudeln schon okay!) raus. Die Omega 3/6 Ration ist bei 1:2 bis 1:3.
Ich habe gelernt, daß alle die tollen Pläne wie 811rv oder Rohkost, Highcarb, LowCarb nichts bringen, wenn sie kulinarisch nicht befriedigen bzw. nicht bekömmlich sind.
Gerade die Bekömmlichkeit ist extrem wichtig, einfach in den Körper hören.
Wenn du auf die Toilette gehst und kein Klopapier brauchst, dann läuft es optimal meiner Meinung.