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    Muskelaufbau & Bodybuilding vegan

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    Muskelaufbau & Bodybuilding vegan Empty Muskelaufbau & Bodybuilding vegan

    Beitrag  Gast Sa Mai 22, 2010 10:19 pm

    Da mein Blogspot-Account nicht mehr funzt bzw. eine Menge Probleme machte, würde ich den Text gern hier veröffenlichen.
    Vielleicht wollte ihr in "Sticky" machen:

    Muskelaufbau & Bodybuilding vegan

    Update Mai 2010

    Dieser Text wurde für Breitensportler (Freizeitsportler) bzw. Hobby-Bodybuilder geschaffen, die einen leistungsfähigen, muskulösen, aber vor allem gesunden Körper aufbauen wollen. Für die "Muskel-koste-es-was-es-wolle" und "Anabole-Steroide"
    Fraktion sind keine Informationen enthalten. Ferner werden Proteinmast oder einseitige Ernährungen abgelehnt. Natural Sportler willkommen!

    Muskelaufbau als Vegetarier oder gar Veganer?

    "Ja geht denn das?", werden viele Fragen. "Da bekommt man doch nicht genug Eiweiß und Fleisch ist ein Stück Lebenskraft". Viele dieser Sprüche sind einfach nur Vorurteile, denn zahlreiche Sportler zeigen, daß es auch ohne Fleisch geht.
    So zeigen Carl Lewis (vegan, erfolgreichster Leichtathlet der Welt), Mac Danzig (vegan, Professioneller Kampfsportler), Andreas Cahling (vegan, Professioneller Bodybuilder),
    Alexander Dargatz (vegan, Bodybuilding Weltmeister Fitnessklasse NABBA/WFF), Jimi Sitko (vegan, Bodybuilder), Mike Mahler (vegan, Kettlebell Experte) u.v.m, dass mit einer vegetarischen und veganen Ernährung sportliche
    Höchstleistungen möglich sind und belehren somit die Skeptiker.

    Biologische Wertigkeit

    Ein weiteres Vorurteil, dass man häufig hört ist, dass Protein aus Fleisch besonders hochwertig sei. Diese Behauptung ist nicht haltbar, denn Rindfleisch hat eine biologische Wertigkeit von 0.92 und Schweinefleisch liegt bei 0.87 (PDCAAS-Methode der WHO). Der höchste PDCAAS-Wert, den ein Protein erreichen kann, ist 1.
    Ein Wert von 1 bedeutet, dass eine Proteineinheit nach der Verdauung des Nahrungsproteins 100 % der essentiellen Aminosäuren liefert. So erreicht ein Soja Protein einen PDCAAS-Wert von 1.00 und ist somit hochwertiger als Fleisch.

    Biologische Wertigkeit von Lebensmitteln (PDCAAS-Wert)

    Soja Protein = 1.00
    Reis Protein (plus Lysin) = 1.00
    Ei = 1.00
    Kuhmilch = 1.00
    Sojamehl, entölt = 1.00
    Whey/Molke = 1.00
    Rindfleisch = 0.92
    Schweinefleisch = 0.87
    Fisch = 0.80
    Geflügel, Huhn = 0.80
    Erbsen = 0.69
    Kidney Bohnen = 0.68
    Reis = 0.66
    Schweinewurst = 0.63
    Kartoffeln = 0.62
    Haferflocken = 0.57
    Vollkorn = 0.54
    Mais = 0.52
    Erdnüsse = 0.52
    Linsen= 0.52
    Weizen = 0.43
    Pilze = 0.34
    Gluten = 0.25

    Mit einfachen Kombinationen, kann man sogar mit rein pflanzlicher Kost eine hohe Biologische Wertigkeit von 100% erzielen
    (PDCAAS-Wert von 1.0), sodaß Fleischkonsum in Punkto Muskelaufbau/Leistung keinen Vorteil bietet [4].
    Somit sind auch in einer rein pflanzlichen Kost alle essentiellen Aminosäuren für maximalen Muskelaufbau erhältlich.
    Weitere Kombinationen pflanzlicher Nahrungsmittel für eine komplette Proteinwertigkeit sind[10]:

    Reis und Sesamkörner
    Brot und Sesamkörner
    Brot und Sonnenblumensamen
    Gemüsesuppe und Brot
    Mais und Soja
    Weizen und Soja
    Weizenbrot und Bohnen
    Bohnen und Reis

    Hierbei wird deutlich, dass Menschen die lediglich pflanzliche Nahrungsmittel konsumieren, bei einer anwechslungsreichen Kost sehr leicht alle essentiellen Aminosäuren erhalten.
    Fazit: Komplette Proteine mit höchster biologischer Wertigkeit sind ausschließlich vegetarische Lebensmittel.

    Der Proteinbedarf

    Er wird häufig völlig überschätzt. Ein Mensch (90 Kg) hat einen Proteinbedarf von 72 Gramm Protein am Tag (Formel: Proteinbedarf in Gramm = Körpergewicht in Kg * 0,8 ). Nun hat ein Sportler (Kraftsportler) einen höheren Bedarf, der wird aber auch deutlich überschätzt. Prof. Dr. em. Marcel Hebbelinck hierzu: "Eine Kalkulation demonstriert,
    dass eine Zunahme von 120 Gramm Muskelmasse pro Woche (nur 30 Gramm davon ist Protein) zusätzliches Protein von 4,3 Gramm pro Tag bedingen würde(ausgegangen wird von einer 100 % Ausnutzung des Proteins[3]".
    Zum Proteinbedarf für den Muskelaufbau empfiehlt der Facharzt für Innere Medizin, Sport- und Ernährungsmedizin Dr. Kurt A. Moosburger: "Für einen Aufbau von Muskelmasse genügt bereits eine Proteinzufuhr von 1.2g/kg.
    Entscheidend ist letztlich der Trainingsreiz und nicht die Ernährung"[1].
    Empfehlungen einiger Bodybuilding Foren & Hochglanzmagazine zu pauschal 2 Gramm/kg oder gar 4 Gramm/kg Körpergewicht sind entschieden zuviel und gesundheitsgefährdend. Zuviel Eiweiß (gerade tierisches) belastet die Nieren und kann
    die Filter der Niere (Nephrone) beeinträchtigen und langfristig eine Reduktion der Knochendichte bewirken.
    So hat eine eiweißreiche/fleischbetonte Ernährung eine Tendenz zu höheren LDL-Cholesterin-, Harnsäure- und Harnstoffwerten sowie ein erhöhtes Nierensteinrisiko. Eine fleischbetonte Ernährung, welche reich an gesättigten Fettsäuren und
    ballaststoffarm ist, erhöht das kardiovaskuläre und das Diabetesrisiko[11],[12].
    Wer immer noch zweifelt, darf gerne den Worten des IFBB-Bodybuilding Profis Nasser El Sonbaty lauschen, der auf seiner offiziellen Homepage angibt, dass er nicht mehr als 100 Gramm Protein am Tag benötigt um Masse aufzubauen
    (er wiegt in der Off-Season ca. 150 Kg!) "(...) To put size on, I do not need more than 100gr of protein daily."[27].

    Proteinprozentanteil pflanzlicher Lebensmittel je 100 Gramm (in Relation zu den Gesamtkalorien):

    - Erbsen Protein Isolat = 85 Gramm Protein | 351 Kcal | 97% Protein
    - Reis Protein = 76 Gramm Protein | 353 Kcal | 86% Protein
    - Pilze = 2,5 Gramm Protein | 14 Kcal | 71% Protein
    - Sojagranulat = 51 Gramm Protein | 299 Kcal | 68% Protein
    - Bierhefe = 48 Gramm Protein | 346 Kcal | 55% Protein
    - Feldsalat = 1,9 Gramm Protein | 14 Kcal | 55% Protein
    - Sojaschnetzel = 47 Gramm Protein | 378 Kcal | 50% Protein
    - 2x Veggie Bratwürste = 27,5 Gramm Protein | 235 Kcal | 47% Protein
    - Kopfsalat = 1,2 Gramm Protein | 11 Kcal | 44% Protein
    - Blumenkohl = 2,4 Gramm Protein | 22 Kcal | 43% Protein
    - Mandelmehl (entölt) = 34 Gramm Protein | 310 Kcal | 43% Protein
    - Sauerkraut verzehrfertig = 2 Gramm Proteinn | 19 Kcal | 42 % Protein
    - Veggie Chickn Nuggets = 27,5 Gramm Protein |259 Kcal | 42% Protein
    - Sojakerne, geröstet= 35 Gramm Protein | 332 Kcal | 42% Protein
    - Tofu Natur = 13,5 Gramm Protein | 129 Kcal | 42% Protein
    - Speisehanf-Mehl = 28,4 Gramm Protein | 265 Kcal | 42% Protein
    - Räuchertofu "Sesam / Mandel" = 19 Gramm Protein | 185 Kcal | 41% Protein
    - Tempeh = 19 Gramm Protein | 190 Kcal | 40% Protein
    - Veggie Power Hacksteak = 27 Gramm Protein |280 Kcal | 39% Protein
    - Weiße Bohnen verzehrfertig = 6,2 Gramm Protein | 64 Kcal | 38% Protein
    - Veggie Cevapcici = 30 Gramm Protein | 312 Kcal | 38% Protein
    - Linsen verzehrfertig = 7 Gramm Protein | 883 Kcal | 33% Protein
    - Alpro soya Yofu Bio Natur = 4,7 Gramm Protein | 58 Kcal | 32% Protein
    - Kidney Bohnen verzehrfertig = 8 Gramm Prottein | 100 Kcal | 32% Protein
    - Alpro soya Drinks gekühlt: Calcium = 3,3 Gramm Protein | 42 Kcal | 31% Protein
    - Broccoli = 2,8 Gramm Protein | 36 Kcal | 31% Protein
    - Gemüsemischung Texas verzehrfertig = 4,8 Gramm Protein | 64 Kcal | 30% Protein
    - Vegetarische Mini-Bratgriller = 17,5 Grammm Protein | 235 Kcal | 30% Protein
    - Rosenkohl = 3,5 Gramm Protein | 49 Kcal | 29% Protein
    - Grüne Bohnen = 1,3 Gramm Protein | 18 Kcal | 28% Protein
    - Maiskolben verzehrfertig = 1,7 Gramm Protein | 24 Kcal | 28 % Protein
    - Kichererbsen verzehrfertig = 7,6 Gramm Protein | 110 Kcal | 27% Protein
    - Erbsen verzehrfertig = 5 Gramm Protein | 558 Kcal | 23 % Protein
    - Erdnussmus = 29,5 Gramm | 613 Kcal | 19 % Protein
    - Erdnüsse natur = 26 Gramm | 567 Kcal | 18 % Protein
    - Quinoa = 13,8 Gramm Protein | 343 Kcal | 16% Protein
    - Sonnenblumenkerne = 24 Gramm Protein | 573 Kcal | 16% Protein
    - Mandeln (ohne Haut) = 25 Gramm | 619 Kcal | 16 % Protein
    - Himbeeren= 1,3 Gramm Protein | 33 Kccal | 16% Protein
    - Amarant = 15 Gramm Protein | 374 Kcal | 15% Protein
    - Gemüsemais verzehrfertig = 2,7 Gramm Protein | 72 Kcal | 15% Protein
    - Haferflocken = 12,5 Gramm Protein | 348 Kccal | 14% Protein
    - Gries = 11 Gramm Protein | 324 Kcal | 14% Protein
    - Pistazien = 21 Gramm Protein | 623 Kcal | 13% Protein
    - Nudeln = 12 Gramm Protein | 358 Kcal | 13% Protein
    - Brot = 5 Gramm Protein | 167 Kcal | 12% Protein
    - Reis = 8 Gramm Protein | 334 Kcal | 10% Protein
    - Backkartoffel = 2 Gramm Protein | 80 Kcal | 10% Protein
    - Haselnuss = 15 Gramm Protein | 628 Kcal | 10% Protein
    - Walnuss = 15 Gramm Protein | 667 Kcal | 9% Protein
    - Aprikosen, getrocknet = 5 Gramm Protein | 216 Kcal | 9% Protein
    - Studentenfutter = 9,5 Gramm Protein | 435 Kcal | 9% Protein
    - Paranuss = 14 Gramm Protein | 670 Kcal | 8% Protein
    - Pommes Frites = 4 Gramm Protein | 263 Kcal | 6% Protein

    Man sieht, dass der Proteinbedarf eines Sportlers ganz einfach zu decken ist.

    Pflanzliche Ernährung

    Eine vegetarische/vegane Ernährung ist gesund und man kann mit ihr großartige Muskulatur aufbauen.
    Hochwertige Eiweißlieferanten sind unter anderem Hülsenfrüchte, Nüsse, Getreide, Tofu, Pilze, Samen, Gemüse.
    Hierbei sollte man darauf achten, dass man Produkte aus ökologischem Anbau kauft. Erkennbar an dem grünen Bio-Siegel. Sie kosten zwar ein paar Cent mehr, aber sie enthalten keine Pestizide[5]. Die Alternative zur Milch ist Haferdrink, Mandeldrink (guter Geschmack - in Supermärkten, Drogerien). Eine vitaminreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse hat einen vorbeugenden Effekt auf bestimmten Krebsarten wie Lungenkrebs oder Krebserkrankungen im oberen Verdauungstrakt. Studien zeigen, dass der Verzehr von flavonoidreichen Obst- und Gemüsearten, wie Zwiebeln, Äpfeln und Beeren, das Risiko an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken senken kann. Deutlich positiv wirkt sich nach heutiger Datenlage ein hoher Obst- und Gemüseverzehr bei Herzkreislauf-Erkrankungen, Übergewicht oder Bluthochdruck aus. Als weiteres positives Ergebnis gilt die Erkenntnis, dass ein reichlicher Verzehr von Ballaststoffen das Darmkrebsrisiko senken soll[6].Ballaststoffe kommen in allen pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen und Samen in unterschiedlicher Konzentration vor.

    Fleisch & Fisch

    Fleisch aus Massentierhaltung sollte prinzipiell vermieden werden. Die Tiere werden in engen Stallungen untergebracht und vorsorglich mit Medikamenten (Antibiotika) "behandelt". Obwohl Hormone im Futter verboten sind, werden sie trotzdem
    häufig eingesetzt. Hierzu einen Beitrag des WDR: "8.500 Tonnen belastetes Futter nach Deutschland gelangt Schweine sind nicht wählerisch: Sie fressen alles, was in ihnen vorgesetzt wird. Leider ist das, was derzeit in deutschen Futtertrögen
    landet, belastet. Diesmal ist es hormonverseuchtes Mischfutter. NRW-Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn bekam am Montag
    die neuesten Zahlen aus dem Verbraucherschutzministerium in Berlin. Danach sind 8.500 Tonnen (oder 1.300 Lieferungen) mit dem Hormon Medroxy-Progesteron-Azetat (MPA) verseuchtes Futter nach Deutschland gelangt. Das Hormon MPA, das unter
    anderem für die Herstellung von Anti-Baby-Pillen verwendet wird, darf auch an Tiere verabreicht werden. Allerdings nicht, wenn sie für die Lebensmittelproduktion vorgesehen sind. In der Landwirtschaft ist es bereits als Mastbeschleuniger bei Rindern aufgetaucht".[2] Ein weiteres Argument für den Fleischverzicht ist die eigene Gesundheit.
    Die EPIC-Studie (Europas größte Ernährungsstudie mit insgesamt über 500.000 Teilnehmern) erforscht die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Erkrankungen am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE).
    Dass es eine Beziehung zwischen Ernährung und schwer wiegenden Erkrankungen wie Darmkrebs gibt, zeigen konkrete Ergebnisse[6],[7],[8],[9]. Weitere Risikofaktoren sind neben dem Fleischkonsum: hoher Konsum von Alkohol, Eiern,
    gesättigte Fettsäuren, tierischen Fette und Zucker. Aus ethischen und gesundheitlichen Gründen sollte man neben dem Fleischverzicht, auch auf Fisch verzichten. In ihm sind Schwermetalle wie Quecksilber, und Dioxine zu finden. Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milch und Eier sind für immerhin 80 Prozent der menschlichen Gesamtaufnahme an
    Dioxinen verantwortlich. Dioxine und die dioxinähnlichen polychlorierten Biphenyle (PCB) sind giftig und zum Teil krebserregend. Dioxine können vom Organismus nur sehr langsam abgebaut werden[32]. Hinzu kommen eklatante Missstände in Schlachthöfen (auch Biofleisch), wonach Tiere unzureichend betäubt werden und bei lebendigem Leib geschlachtet werden.
    Hierzu Frontal 21 (ZDF): https://www.youtube.com/watch?v=JI2BwU9UMqo

    Hühnereier

    Viele vegetarische Sportler essen Hühnerei um ihren Eiweißbedarf zu decken. Ethisch ist der Eikonsum zu reflektieren,
    wenn man weiß, dass männliche Küken für die Eiproduktion unrentabel sind und in einer Verdrechslungsmaschine getötet bzw.
    vergast und verfüttert werden (dies gilt auch für Bio-Eier). Hierzu eine kurze Dokumentation des ZDF:
    http://veg-tv.info/K%C3%BCken_sexen

    Zusätzlich gilt zu bedenken, dass einige Lebensmittel Ei als Zusatz enthalten haben, wobei man davon ausgehen kann, dass in Produkten Käfigeier verarbeitet wurden. Letztendlich unterstützt man mit jedem Eikauf den Kreislauf der Kükentötung, extrem hohe Legeleistung mit einhergehendem körperlichen Abbau des Tieres, Tötung für den Fleischkonsum.
    Die Frage wäre an der Stelle angebracht (nachdem man auch über die gesundheitlichen Bedenken des Eierkonsums weiß), wozu man eigentlich Eiprodukte benötigt?

    Milchprodukte

    Ethisch ist auch der Milchkonsum zu reflektieren, wenn man weiß, dass Milchkühe in Massentierhaltung gehalten werden (enge Käfige oder Ställe). Bei Bioprodukten kann man zumindest diesen Kritikpunkt verbessern. Damit die Kühe aber ständig Milch geben, müssen sie Kälber gebären. Jungtiere (Kälber) werden sehr früh von der Mutter
    entfernt und geschlachtet (Kalbsfleisch). Ferner wird in ca. 50% der Käsesorten zur Milchgerinnung ein Enzym benötigt (Lab), welches aus den Mägen von getöteten Kälbern gewonnen wird (auch Bio). Eine gute Alternative zu Milchprodukten sind
    u.a Sojadrink, Haferdrinks, Reisdrinks.

    Vitamin B12

    Vitamin B12 ist sehr wichtig um Blut und Nerven gesund zu erhalten. Es wird jedoch weder von Pflanzen, noch von Tieren hergestellt, sondern von Mikroorganismen. Durch eine verbesserte Hygiene und moderne Produktionsprozesse werden jedoch
    die B12 erzeugenden Bakterien zerstören. Tierische Lebensmittel enthalten Vitamin B12 weil die Bakterien das Vitamin im Darm der Tiere produzieren. Dies ist aber auch nur dann der Fall, wenn die Tiere aus artgerechter Haltung stammen.
    Vitamin B 12 wird ausschließlich von einer gesunden Darmflora der Tiere gebildet. In der Massentierhaltung ist dies durch die verfütterten Antibiotika jedoch teilweise so stark gestört, dass Fleisch aus dem Supermarkt oftmals Vitamin B12 frei ist.
    Auch beim Menschen kommen diese Mikroorganismen im Darm vor und produzieren dort B12. Allerdings kann der Mensch damit seinen B12-Bedarf nur unzureichend decken. Früher war man der Ansicht, dass der Bedarf von Vitamin B12 bei veganer
    Ernährung durch milchsauer vergorene Lebensmittel (Sauerkraut, Rote Bete) oder Algen gedeckt werden kann. Mittlerweile weiß man, dass es sich dabei um inaktive Vitamin B12-Analoga handelt, die vom menschlichen Stoffwechsel nicht verwertet
    werden und die Aufnahme von Vitamin B12 sogar behindern können. In den Supermärkten gibt es Lebensmittel, welche mit Vitamin B12 (Cyanocobalamin) angereichert wurden (Multivitaminsäfte, Müslis, Frühstückszerealien, Sojadrinks, Soja Produkte,
    Softdrinks, Margarine u.v.m) womit man den Tagesbedarf decken kann.

    Deckung des Bedarfs an Vitamin B12:
    # Angereicherte Lebensmittel zwei oder drei Mal am Tag essen (insgesamt mind. 3 µg)
    # Täglich ein Vitamin B12 Supplement mit mindestens 10 µg
    # Wöchentlich ein Vitamin B12 Supplement mit mindestens 2 mg

    Beurteilungen der veganen (rein pflanzlichen) Ernährung

    Prof. Dr. Claus Leitzmann, Institut für Ernährungswissenschaft Justus-Liebig-Universität Gießen: Die vegane Ernährung bietet vor allem gesundheitliche Vorteile wegen des Vermeidens des Verzehrs von tierischen Fetten
    und der damit geringeren Gefahr an Adipositas und deren gefährlichen Folgen zu erkranken(...) Generell trete bei gut zubereiteter veganer Ernährung keine Mangelsituation auf. Alle lebensnotwendigen Nährstoffe können mit pflanzlicher
    Kost aufgenommen werden. Die einzige Ausnahme bildet das Vitamin B12. Laut Prof. Dr. Claus Leitzmann ist dies jedoch problemlos, durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, sicherzustellen[28].

    Die Amerikanische Gesellschaft der Ernährungswissenschaftler (ADA) und der Verband kanadischer Ernährungswissenschaftler (DC) vertreten die Position: Eine vegetarische wie auch die vegane Ernährung entsprechen den gegenwärtigen Empfehlungen für
    alle diese Nährstoffe(...) Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschliesslich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Adoleszenz. [24],[25].

    Dr. Neal Barnard von der George Washington University entdeckte darüber hinaus gesundheitliche Vorteile einer rein pflanzlichen Ernährung: Eine fettarme vegane Ernährungsweise – also ohne Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte –
    stellt nach Ansicht nordamerikanischer Wissenschafter eine effektive Maßnahme zur Kontrolle von Diabetes mellitus dar(...) Studienteilnehmer, die einer fettarmen veganen Diät folgten, hätten im Vergleich zu Kontrollgruppen Verbesserungen in
    vier wichtigen Bereichen gezeigt: bei der Blutzuckerkontrolle, der Reduktion von Cholesterin, der Gewichtskontrolle und der Nierenfunktion[29].

    Dr. Campbell, Professor für Biochemie an der Cornell University:
    Er untersuchte in einer groß angelegten epidemiologischen Studie ("The China Study") die Beziehung zwischen dem Verzehr von tierischen Produkten und Krankheiten. Dabei entdeckte er, daß selbst geringe Mengen tierischer Produkte bereits einen
    signifikanten Einfluss auf chronische Erkrankungen haben. Er empfiehlt eine pflanzliche Ernährung und die Vermeidung des Konsums von Rindfleisch, Geflügel, Eiern und Milch um unterschiedlichste Krankheiten zu verhindern. [30]

    Referenzen:
    [1] Dr. Kurt Moosburger, Der Proteinstoffwechsel, http://www.dr-moosburger.at/pub/pub019.pdf
    [2] WDR, Panorama, http://www.wdr.de/themen/panorama/1/...l/borken.jhtml
    [3] Prof. Dr. em. Marcel Hebbelinck, Im Rahmen des EVU-Kongress, Freie Universität Brüssel, V.U.B.
    [4] Normal and Therapeutic Nutrition, 17th ed. Corinne H. Robinson, Marilyn R. Lawler, Wanda L. Chenoweth, and Anne
    E. Garwick. Macmillan Publishing Company, 1986.
    [5] Greenpeace, Pestizide & Lebensmittel, http://www.greenpeace.de/themen/chem..._lebensmittel/
    [6] EPIC-Studie, www.iarc.fr/epic
    [7] Ann Chao, PhD; Michael J. Thun, MD, MS, et al., Meat Consumption and Risk of Colorectal Cancer, JAMA 2005;293:172-182
    [8] Tim Byers, Marion Nestle, Anne McTiernan, Colleen Doyle, Alexis Currie-Williams, Ted Gansler and Michael Thun,
    American Cancer Society Guidelines on Nutrition and Physical Activity for Cancer, 2002;52;92-119
    [9] World Cancer Research Fund (WCRF), www.wcrf.org
    [10] Clark, H.E., Malzer, J.L., Onderka, H.M., Howe, J.M. and Moon, W. (1973). Nitrogen balances of adult human subjects
    fed combinations of wheat, beans, corn, milk, and rice. Am. J. Clin. Nutr., 26, 702-706
    [11] Krauss et al., AHA Dietary Guidelines., Circulation 2000; 102: 2284
    [12] St. Jeor, AHA Conference Proceedings Summary of the Scientific Conference on Dietary Fatty Acids and Cardiovascular
    Health, Circulation. 2001;103:1034
    [13] Weggemans RM, Zock PL, Katan MB (2001) Dietary cholesterol from eggs increases the ratio of total cholesterol to
    high-density lipoprotein cholesterol in humans: a meta-analysis. Am J Clin Nutr 73: 885–891
    [14] Missmer SA, Smith-Warner SA, Spiegelman D, Yaun SS, Adami HO, Beeson WL, et al (2002) Meat and dairy food consumption
    and breast cancer: a pooled analysis of cohort studies. Int J Epidemiol 31: 78–85
    [15] Boeing H (2004) Tumorentstehung – hemmende und fördernde Ernährungsfaktoren. DGE: 235–282
    [16] Cho E, Smith-Warner SA, Spiegelman D, Beeson WL, van den Brandt PA, Colditz GA, et al (2004) Dairy foods, calcium,
    and colorectal cancer: a pooled analysis of 10 cohort studies. J Natl Cancer Inst 96: 1015–1022
    [17] Kesse E, Boutron-Ruault MC, Norat T, Riboli E, Clavel- Chapelon F; E3N Group (2005) Dietary calcium, phosphorus,
    vitamin D, dairy products and the risk of colorectal adenoma and cancer among French women of the E3N-EPIC prospective study.
    Int J Cancer 117: 137– 144
    [18] Gao X, LaValley MP, Tucker KL (2005) Prospective studies of dairy product and calcium intakes and prostate cancer risk:
    a meta-analysis. J Natl Cancer Inst 97: 1768– 1777
    [19] Genkinger JM, Hunter DJ, Spiegelman D, Anderson KE, Arslan A, Beeson WL, Buring JE, Fraser GE, Freudenheim JL,
    Goldbohm RA, Hankinson SE, Jacobs DR Jr,Koushik A, Lacey JV Jr, Larsson SC, Leitzmann M, McCullough ML, Miller AB,
    Rodriguez C, Rohan TE, Schouten LJ, Shore R, Smit E, Wolk A, Zhang SM, Smith-Warner SA (2006) Dairy products and ovarian
    cancer: a pooled analysis of 12 cohort studies. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 15: 364–372
    [20] Lanou AJ, Berkow SE, Barnard ND (2005) Calcium, dairy products, and bone health in children and young adults:
    a reevaluation of the evidence. Pediatrics 115: 736–743
    [21] Szilagyi A, Nathwani U, Vinokuroff C, Correa JA, Shrier I.(2006) The effect of lactose maldigestion on the
    relationship between dairy food intake and colorectal cancer: a systematic review. Nutrition and Cancer 2006, 55(2),
    S. 141-156
    [22] http://www.familienhandbuch.de/cmain...ung/s_419.html
    [23] http://www.dge.de/modules.php?name=N...article&sid=24 [24] http://www.vebu.de/alt/gesundheit/Po...hrung_2003.htm
    [25] http://www.eatright.org/ada/files/veg.pdf
    [26] http://www.stern.de/wissenschaft/ern...be/578145.html
    [27] http://www.hugenasserelsonbaty.com/personalprofile.html
    [28] http://www.gesund-magazin.de/artikel...liche-vorteile
    [29] http://www.netdoktor.at/nachrichten/?id=116915
    [30] Campbell, T. Colin (2006), The China Study:The Most Comprehensive Study of Nutrition Ever Conducted and the
    StartlingImplications for Diet, Weight Loss and Long-term Health
    [31] http://www.pharmazeutische-zeitung.d...x.php?id=29348
    [32] http://www.foodwatch.de/kampagnen__themen/dioxine_und_pcb/index_ger.html

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