Retrogradation Mi Jun 23, 2010 6:45 am
Insekten sind echt ein schwieriges Thema, weil man es im Alltag z.T. einfach nicht verhindern kann, auf Tiere zu treten oder sie durch die Fahrt mit dem Auto, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch mit dem Fahrrad zu töten, eben weil sie auch so klein sind. Aber ich denke, die Natur hat sich schon was dabei gedacht, daß es von denen auch so unglaublich viele gibt (ich denke, mal was von 1.000.000.000. Mrd. Tieren gehört zu haben - im Vgl. zu 6-7 Mrd. Menschen) und sie sich auch massenhaft vermehren. Mutwillig töte ich dennoch kein Tier - höchstens aus Panik.
Wenn die Tiere nicht von allein aus der Wohnung finden (wollen), wenn ich z.B. lüfte, sterben sie sowieso irgendwo und ihre Körper fallen dem nächsten Hausputz zum Opfer.
Spinnen bringe ich grundsätzlich im Glas raus, sobald ich sie entdecke.
Das Katerchen bringt auch ab und zu mal Insekten um, wogegen ich auch nicht viel machen kann.
Manche Insekten scheinen auch unter suizidalen Zwängen zu leiden: Als ich mit dem Langos fertig war und danach das Geschirr abwaschen wollte, habe ich eine "Schmeißfliege" im Öl ertrunken gefunden, oder Mücken, die einfach ins Feuer fliegen...
Letztens haben Kommilitonen von mir mit einer Wanze "gespielt", die sie sicher auch noch getötet hätten. Ich habe sie dann genommen und am Fenster freigelassen. Das fanden meine Kommilitonen bestimmt total "strange", daß ich ihnen ihr "Spielzeug" wortlos entwendete.
Was bei mir gar nicht geht, sind Mücken, obwohl ich nun die Erfahrung gemacht habe, daß sie meist wieder von allein verschwinden, wenn ich die Fenster nachts geöffnet lasse. Das funktioniert aber nur bei normalem Wetter. Bei Gewitter und schwülwarmem Wetter kommen sie in Scharen in die Wohnung und es wird unerträglich. Das Summen, welches mir den Schlaf raubt, und die Stiche, die ich mir aufkratze und die dann vernarben (blöde Angewohnheit, aber es juckt so) sind auch nicht toll. Wenn ich dann eine erwische, muß sie auch dran glauben.
Bei Bremsen kann man gar nicht anders: Selbst wegrennen hilft nicht, sie fliegen dreist hinterher und sind so im Blutrausch, daß man die gar nicht mehr los wird. Weil die Stiche immer so extrem groß werden und jucken und der Biß sehr weh tut, erledige ich sie, sobald sie sich an mich setzt. Ich könnte mich auch im Sommer zuhause verkriechen und alles dicht machen, dann könnte ich das alles vermeiden.
Und Zecken, die ich dem Kater aus der Haut mache haben wohl auch keine Überlebenschance. Ich denke nicht, daß sie den "Pinzettengriff" am Kopf überstehen. Aber ich lasse die auch nicht drin, weil die ja bekanntermaßen auch schwere Krankheiten übertragen können. Und weil der Kater sich meist in meiner Wohnung aufhält, und die vollgesogenen Zecke hier keine Kolonie bilden soll, wenn sie abfallen, müssen auch sie dran glauben.
Aber man kann sich in der Welt eh nicht "normal" bewegen, ohne daß Insekten und anderes Kleingetier sterben.
Man kann sich auch nicht dagegen wehren, daß man Bakterien tötet, jede Sekunde...
Irgendwo muß man für sich selbst eben die Grenze ziehen.