Japanische Warrior Diet

Ende Januar kommt dieses Buch auf deutsch raus:


http://www.amazon.de/Ein-leerer-Magen-macht-gesund/dp/3442220491/ref=wl_it_dp_o_pC_nS_nC?ie=UTF8&colid=2DMMQUW81MLR&coliid=I1FMO6ISA9201R

Soweit ich aus den spärlichen englischen Berichten darüber ersehen konnte, hat der Autor vor einigen Jahren damit großen Erfolg nicht nur in Japan, sondern auch in Korea gehabt - ich weiß aber nicht, wie es heute aussieht. Er steht irgendeiner Gesellschaft für Anti-Aging Medizin vor und ist auf dem Bild Ende 50 - wobei Botox, Schnippelei und photoshop natürlich auch einen gehörigen Anteil an seinem scheinbar jungen Aussehen gehabt haben können. Abgesehen davon, dass Asiaten generell scheinbar langsamer altern als Menschen aus anderen Weltgegenden (zumindest äußerlich).

Da ich selbst schon seit ein paar Monaten mit nur einer großen Mahlzeit am Tag gut fahre, bin ich prinzipiell interessiert an diesem Buch (confirmation bias  ).

Es sind doch ein paar Japan-Kundige unter uns - könnt ihr rausfinden, ob das Buch substantielle neue Erkenntnisse liefert, die von westlichen IF-Gurus noch nicht verwurstet und breitgetreten worden sind? Die Beschreibung auf amazon hört sich ziemlich faddish an: "Denn unser Körper verfügt über das lebenswichtige Gen Sirtuin, das nur aktiviert wird, wenn wir einen leeren Magen haben."

human vegetable schrieb: [...] Abgesehen davon, dass Asiaten generell scheinbar langsamer altern als Menschen aus anderen Weltgegenden (zumindest äußerlich). [...]

Oh là là, un petit peu de racisme positive, monsieur légumes humains?

viele Asiaten, zumindest der große traditionelle, arme teil, ernähren sich eben sehr fettarm und vorwiegend von reis, gemüse. hungern tun sie aber nicht! daher sind sie auch alle schlank.
naja, ich weiß jetzt nicht, ob der typ auf dem foto des buchs nen warrior ist, sieht zumindest nicht so aus.  ich bleib bei viel essen! Intressiern tut mich das thema allerdings auch.

meine Vermutung ist, dass es schon funktioniert, dass man stark und leistungsfähig mit solch einer erährungsweise bleibt durch aktivierung dieses gens, halte es aber dennoch highcarb lowfat für leistungsfähiger, aber vor allem gesünder.. allerdings ist es vll gesünder, als die durchschnittliche (vegane) ernährung. fragt sich nur, wie leistungsfähig man damit wirklich ist.. ich mag ja geschichten, die mit genaktivierung und epigenetik zu tun haben, aber bin trotzdem auf der suche nach dem natürlichstem und "bestem", was nach meiner aktuellen philosophie und Ansicht gleichzusetzen ist. Weiß nicht, ob man durch genaktivierung oder epigenetik die ganzen vorteile von millionen von jahren der anpassung ausstechen kann, hmh.


auf jeden Fall intressant, was das gen Sirtuin-1 bewirkt:

zellulärer Metabolismus, Erhöhung der Insulinantwort, Glukosehomöostase, Neuroprotektion, antiinflammatorisch, kardioprotektiv, Krebs fördernd/ hemmend?, stimuliert HIV-Transkription, antioxidativ, Zellprotektion, Zellalterung - http://de.wikipedia.org/wiki/Sirtuine#Humane_Sirtuin-Substrate

das gleiche macht highcarb mit viel obst aber auch


OT: intressant, dass légumes Gemüse heißt und nicht Hülsenfrüchte/Leguminosen

Oh là là, un petit peu de racisme positive, monsieur légumes humains? Wink

Habe ich mir beim Schreiben auch gedacht... vermutlich ist es wie rager sagt, und dieser Eindruck geht vor allem auf traditionell gesunde Lebensweise zurück.

Auch wenn viele Asiaten heute nicht mehr so leben, profitieren sie trotzdem noch von den epigenetischen Vermächtnissen ihrer Eltern - es dauert wohl länger als eine Generation, das ganz zu "überschreiben".

Ich bin mal gespannt wie man das Konzept mit einer Mahlzeit am Abend wiedermal in ein Buch mit 192 Seiten schreiben kann. Wahrscheinlich passt alles in ein 10 Seiten PDF  

Ich glaube auch nicht, daß es wirklich gesund ist, seine RDI Makros mit einer Mahlzeit reinzukloppen.
So 70-80 Gramm Protein mit einer Mahlzeit sind schon sehr heftig. Und mehr als 30 Gramm Fett in einer Mahlzeit sind auch nicht empfehlenswert. http://www.theveganrd.com/2010/03/fat-in-vegan-diets-how-low-should-you-go.html

Aber scheint ja zu laufen, sieht ja jünger aus der Doktor. Das Ganze gab es halt schon vor knapp 10 Jahren von Ori Hofmekler.

human vegetable schrieb:

Oh là là, un petit peu de racisme positive, monsieur légumes humains? Wink

Habe ich mir beim Schreiben auch gedacht... vermutlich ist es wie rager sagt, und dieser Eindruck geht vor allem auf traditionell gesunde Lebensweise zurück.

Auch wenn viele Asiaten heute nicht mehr so leben, profitieren sie trotzdem noch von den epigenetischen Vermächtnissen ihrer Eltern - es dauert wohl länger als eine Generation, das ganz zu "überschreiben".

Hast du vielleicht eine Quelle? Ich hatte irgendwie im Kopf, dass das mit dem Aussehen schlicht an einer fehlenden Programmierung auf ostasiatische Gesichter ("Sehen alle gleich aus") für uns liegt und man daher auch Schwierigkeiten hat die Mimik zu deuten und diese Personen einem Alter zuzuordnen

Gorilla schrieb:So 70-80 Gramm Protein mit einer Mahlzeit sind schon sehr heftig. Und mehr als 30 Gramm Fett in einer Mahlzeit sind auch nicht empfehlenswert.

würde für mich passen, mehr nehm ich davon eh nicht am tag auf ^^ aber wahrscheinlich steht in dem buch auch mehr von diesen makros zu konsumieren..

ja, mir gehen bücher allg. aufn sack, die sind alle in die länge gezogen, auch meine studienbücher   nach spätestens 10seiten ist ein thema komplett durch, aber ne wird auf 30-40seiten gestreckt und das gleiche nochmal anders gesagt -.- da kann ich mir das besser nochmal später durchlesen, damits besser sitzt als direkt nacheinander.

Ottomane schrieb:Hast du vielleicht eine Quelle? Ich hatte irgendwie im Kopf, dass das mit dem Aussehen schlicht an einer fehlenden Programmierung auf ostasiatische Gesichter ("Sehen alle gleich aus") für uns liegt und man daher auch Schwierigkeiten hat die Mimik zu deuten und diese Personen einem Alter zuzuordnen

in die richtung wird leider noch nur sehr wenig geforscht und auf dem Gebiets ists denk ich mal auch schwierig dies zu tun, dabei fängts da doch erst an spannend zu werden! Genau wie Physik erst bei der Quantenphysik anfängt spannend zu werden

Ich find das gar nicht, für mich sehen japanr z.b. alle genauso unterschiedlich aus wie wir. klar haben alle gewisse gemeinsame merkmale, haben europäer und andere ethnien aber halt auch. bei fast allen asiaten denk ich mir, die sehen genauso aus wie europäsche pandons (wirds so geschrieben? ^^), nur eben mit asiatischen zügen. bei afrikanern genauso. ich hab alle gesichtsformen und merkmale auch schon bei europäer gesehn, nur eben nicht in diesem "größeren Rahmen" der speziellen ethnie.


die idee hinter dem ganzen ist das die gleiche wie bei intermittent fasting oder? jedenfalls hatte ich das früher gemacht, weil ich auch dachte, der mensch ist darauf angepasst zu hungern, weil er lange zeit mit langen harten hungerphasen leben musste.  allerdings interpretiere ich die aktivirung diese gens, die spezielle hormonausschüttung die wohl auc von statten geht, eher als anstrengendes notprogramm für den körper, welches kurfristig (intermittent) eben notwendig ist, um zu überleben, aber nicht dafür gedacht ist dauerhaft qualitativ und höchstmöglich gesund zu leben und denke dass die ganzen millionen jahre vor dieser hungerzeit/eiszeit der körper auf reichhaltiges essensangebot in den urwäldern sich angepasst hat, deutlich gewichtiger sind. sind so meine gedanken dazu.

Also anscheind eine subjektive Angelegenheit.

Natürlich sehen Ostasiaten nicht wirklich gleich aus für uns, es geht nur darum, dass es dann schwieriger für uns ist Leute nach kurzem Kontakt wieder zu erkennen oder in einer Menschenmenge schnell zu erkennen.
Und: Pendant
C'est français, monsieur  


Weiß jemand was näheres zu diesem ominösen Gen?

Hier hab' ich eine Quelle:

Spoiler:

 

Hoffe, niemand nimmt Anstoß.

Trotz "fehlender Programmierung" lassen sich Dinge wie tiefe Falten, fleckige Haut oder schlaffes Bindegewebe doch eindeutig erkennen - das allein kann's nicht sein.

Ja, aber bei was und bei wem? Ich sehe derzeit nicht mehr als einen Mythos.
Bilder von älteren Ostasiaten zeigen sehr deutliche Spuren des Alters und ich zweifle daran, dass Ostasiaten irgendwann zwischen 45 und 60 schlagartig schneller altern.

Spoiler:

Point taken - bis auf Stereotypen und Vorurteile habe ich wirklich keine Quellen.

Andererseits: Dadurch wird der oben angesprochene Buchautor dann wieder interessanter...

Um zu meiner ursprünglichen Frage zurückzukommen: In dem Natto-Thread habe ich mitbekommen, dass einige Mitglieder japanisch sprechen. Gibt es irgendwelche tiefgehenden Buchrezensionen auf Japanisch im Netz, die ein zuverlässiges Urteil über den Inhalt zulassen? Auf englisch habe ich da nix finden können, was echte Rückschlüsse erlaubt hätte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sirtuin

Hab mal nach dem Gen "Sirtuin" gesucht. Sirtuin bezeichnet nicht das Gen, sondern Sirtuine sind eine Reihe von Enzymen. Die Gene, die die Struktur kodieren tragen so unvermarktbare Namen wie SIRT1, SIRT2 ... SIRT7
Sirtuine sind tatsächlich sehr wahrscheinlich an der Regulierung von Alterungsprozessen und verschiedenen Krankheitsbildern beteiligt. http://www.mpg.de/319215/forschungsSchwerpunkt?c=166434. Sie haben bei Menschen aber auch andere Aufgaben im Stoffwechsel, die damit nichts zu tun haben.
Bin auch noch am schauen ob tatsächlich ein leerer Magen reicht oder schärfere Formen von Verhungerungsgefahr notwendig sind um großartig die Sirtuinproduktion und -aktivität zu erhöhen. Der Körper gewöhnt sich ja auch zu einem gewissen Teil daran, wenn man hauptsächlich nur zu einer einzigen Zeit am Tag wirklich isst.

Lebensverlängerung konnte bisher auch nur für Hefen und ähnliches gezeigt werden. Bei höheren Säugern wie Mäusen (diese scheiß Tierversuche ...) ist das Bild überaus schwammig, dafür muss man nicht einmal hinter die Paywall schauen. Problem ist das Überlagern von Effekten aus simplen Kaloriendefizit und damit verringertem Metabolismus und eventuell vorliegenden aktiv lebensverlängernden Dingen wie Enzymen.

Klingt für mich nach populistischer Geldmacherei, die wahrscheinlich wesentlich von diätfanatischen japanischen Hausfrauen getragen wird. Da gibt es manchmal solche Hypes. Früher war es „Billys boot camp“, jetzt ist es anscheinend „Dr. Nagumo“.
Hier mal ein paar Titel seiner anderen Bücher:

Den Körper von innen verjüngen! Nagumo Gesundheitsküche.

Dr. Nagumos Bibel für ewige Schönheit.

100 Übungen die ich mache um wie 20 auszusehen.
Hab auf amazon hier mal kurz reingelesen. Das erste Kapitel lautet "Keinen Sport machen" und beginnt mit dem Satz Ich bin chirurg. Nach der Operation kommt es vor, dass Patienten mich fragen ab wann sie wieder Sport machen sollten. Ich antworte dann wie folgt: Da Sport Gift für den Körper ist, machen Sie es am besten gar nicht.“

Aber mein Favorit ist dieser Buchtitel:
Dr. Nagumos 7 Tage Verjüngungsdiät. 20 Jahre verjüngen, 15kg abnehmen!  

Sowohl genetische, als auch stochastische Alterungstheorien werden noch völlig kontrovers diskutiert. Die Idee ist hier einfach die Vermarktung längst bekannter Vermutungen (Theorie der Kalorienrestriktion, Theorie der freien Radikale usw.) Aber was der Herr Dr. Chirurg sagt, stimmt natürlich.

Das besagte Buch ist zwar anscheinend weniger populistisch geschrieben als seine anderen, aber ich würde da trotzdem sehr skeptisch rangehen. Man findet bestimmt auch Literatur zu dem Thema die man ernster nehmen kann.

Ottomane schrieb:Sirtuine sind tatsächlich sehr wahrscheinlich an der Regulierung von Alterungsprozessen [...] beteiligt.  Sie haben bei Menschen aber auch andere Aufgaben im Stoffwechsel, die damit nichts zu tun haben.

rager schrieb:auf jeden Fall intressant, was das gen Sirtuin-1 bewirkt:

zellulärer Metabolismus, Erhöhung der Insulinantwort, Glukosehomöostase, Neuroprotektion, antiinflammatorisch, kardioprotektiv, Krebs fördernd/ hemmend?, stimuliert HIV-Transkription, antioxidativ, Zellprotektion, Zellalterung - http://de.wikipedia.org/wiki/Sirtuine#Humane_Sirtuin-Substrate

Sind das nicht teils Prozesse, die sich positiv aufs Altern auswirken?


Ich stimme Malte vorerst zu. Klingt einfach danach, dass jemand kohle machen will und dann irgendwas schwammiges, aber zumindest irgendwas wissenschaftlich nachgewiesenes verwendet, was potentiell irgendwie zu dieser These hinleiten könnte, aber in dem konkreten Zusammenhang dennoch nicht genau untersucht ist, um das ganze zumindest untermauert erscheinen zu lassen..
Sobald man da nach der "Wahrheit" erst suchen muss und diese nicht völlig, komplett klar und einwandfrei durch entsprechende wissenschaftliche Abhandlungen oder andere zumindest ziemlich eindeutige Beweise dargestellt wird, sollte man wohl skeptisch sein. Zumindest muss man sich Gedanken machen, ob die "Beweislage" für einen soweit ausreicht, dass ein langfristiger Selbsttest es wert ist ^^ Das suchen und finden nach weiteren Hinweisen kann in dem Entscheidungsprozess natürlich deutlich hilfreich sein, aber 'nen klaren Beweis wird man wohl nicht finden.

malte, danke für das feedback.

Werde mir das Buch nach Erscheinen dann erstmal im Buchladen zu Gemüte führen, bevor ich mich entscheide, ob es die 9 Euro wert ist.

Vermutlich hat es außer Herrn Nagumos n=1 persönlicher Geschichte und einigen Spekulationen nicht viel zu bieten.

Wups, sorry Rager, hatte deinen Link irgendwie übersehen. Malte hat ja schon geschrieben, dass Altern nicht völlig verstanden ist.

Bin mal gespannt, ob im Buch unseres Spezis was ähnliches kommt ... In der Leseprobe wird Sirtuin und Asiaten bereits mehrmals erwähnt
Ich sehe einen Trend  

Ottomane, hast du auch geweint?

Bitterlich  

Spoiler: