Malte Mi Apr 10, 2013 11:46 pm
Ich stecke gerade in einem kleinen Dilemma. Ich versuche zur Zeit die Examenskommission meines Physio-Studiums davon zu überzeugen, dass die quarter squats aus dem curriculum durch parallele squats ersetzt werden.
Dazu habe ich alle Argumente zusammengefasst und wo gefunden, mit evidence untermauert. Dabei geht es mir einmal um die grössere ROM und einmal darum, dass die Knie über die Zehen gehen dürfen.
Bei der Argumentation für letzteres ist das Problem, dass die Kommission die Beugen NUR im Kontext mit lumbalem Stabilitätstraining prüft. (Zusammen mit barbell good mornings.) D.h. das Hauptargument, dass die Belastung für Hüften und lumbalen Rücken um 1037% ansteigt wenn die Knie die Zehen passieren ist quasi nichtig, da die Belastung im unteren Rücken als Trainingsziel gewünscht ist und die Aktivierung der Rückenmuskulatur laut der Kommission sonst "zu niedrig" ist.
Natürlich gelten alle Gegenargumente gegen die kürzere ROM trotzdem: Höherer retropattelarer Druck durch Stoppbewegung im ungünstigsten Moment; weniger Kraftentwicklung (bewiesen z.B. an Sprungkraft); höhere Scherkräfte auf Patellasehne; Entwicklung myogener Dysbalans durch vernachlässigung der hamstrings und daraus resultierend höheres Verletzungsrisiko für Sportler durch weniger Kniestabilität und wiederum höherem retropatellarem Druck.
Ich befürchte jetzt, dass sich die Kommission an der Aktivierung der Rückenmuskulatur festbeisst.